Informationen für Schülerinnen und Schüler. Ergebnisse aus der NEPS-Studie Schule, Ausbildung und Beruf Ausgabe 4, 2014/2015 EINE STUDIE AM
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- Edwina Hoch
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1 Informationen für Schülerinnen und Schüler Ergebnisse aus der NEPS-Studie Schule, Ausbildung und Beruf Ausgabe 4, 2014/2015 EINE STUDIE AM
2 Vorwort Liebe Schülerin, lieber Schüler, wie die Zeit vergeht! In diesem Herbst findet nun schon die fünfte Erhebung innerhalb der NEPS-Studie Schule, Ausbildung und Beruf statt. Die meisten von Ihnen sind mittlerweile in der letzten Klassenstufe Ihrer schulischen Karriere angekommen, werden bald das Abitur meistern und sich dann neuen, spannenden Aufgaben widmen. Für die anstehenden Prüfungen wünsche ich Ihnen bereits jetzt viel Erfolg! In dieser Ausgabe finden Sie neben dem bewährten Rück- und Ausblick auch einige Forschungsprojekte, die wir Ihnen vorstellen möchten. Dank Ihrer Unterstützung ist es uns und vielen weiteren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern möglich, anhand der erhobenen Daten verschiedene Forschungsfragen zu klären und damit Entwicklungen und Bildungsverläufe von Schülerinnen und Schülern in Deutschland nachzuzeichnen, besser zu verstehen und schließlich konkrete Verbesserungsvorschläge daraus abzuleiten. Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre der Broschüre! Herzliche Grüße Ihr Hans-Günther Roßbach Leiter der NEPS-Studie Direktor des Leibniz-Instituts für Bildungsverläufe 2
3 Klassenstufe 13 im Fokus Rückblick auf die Klassenstufen 9 bis 12 Lesen, Mathematik, Rechtschreibung, Englisch, Naturwissenschaften, wissenschaftliches Denken und Fähigkeiten zum Umgang mit dem Computer: Aus all diesen Bereichen beantworteten Sie uns in den letzten Jahren viele Fragen. Mit den jährlich verteilten Fragebögen konnten wir außerdem wichtige Aspekte Ihrer Lern- und Lebensumwelt erfassen. Daneben beantworteten auch Ihre Eltern, Lehrkräfte und Schulleitungen unsere Fragen. Innerhalb der NEPS-Studie gehören Sie zu den über Schülerinnen und Schülern, die die gymnasiale Oberstufe besuchen. Viele andere junge Erwachsene, die die Schule nach der 9. oder 10. Klasse abschlossen, machen eine Ausbildung, besuchen eine berufliche Schule oder sind bereits berufstätig. Wir folgen diesen ehemaligen Schülerinnen und Schülern in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung mit regelmäßigen Interviews per Telefon und Onlinefragebögen. Die Erhebung in Klassenstufe 13 Etwa ein Viertel der Schülerinnen und Schüler, die ihren schulischen Bildungsweg an der Oberstufe eines Gymnasiums begonnen haben, werden ihre Abiturprüfungen in der 13. Klassenstufe ablegen darunter auch Sie! Wir möchten Sie in diesem Schuljahr ein letztes Mal in ihrem schulischen Umfeld befragen. Für die Schulleitungen ist ebenfalls ein Fragebogen vorgesehen. 3
4 Ausblick auf die kommende Erhebung im Jahr 2015 Die Befragungen im Kontext der Schule sind für Sie mit dem Jahr 2014 abgeschlossen. Gerne möchten wir Sie aber auch danach weiterhin befragen. Deshalb werden Sie per Post benachrichtigt und um Teilnahme an einem persönlichen Telefoninterview oder um das Ausfüllen eines Onlinefragebogens gebeten. Die Interviews bzw. Fragebögen sind so angepasst, dass sie Ihrer dann aktuellen Situation gerecht werden: Vielleicht haben Sie eine Ausbildung oder ein Studium begonnen, vielleicht machen Sie noch ein Praktikum oder verbringen erstmal eine Zeit im Ausland? Der Übergang von der Schule in die Ausbildung, das Studium oder die Vorbereitung auf die Berufswelt ist ein spannender Lebensabschnitt eines jeden jungen Menschen. Und ebenso sind der Beginn der außerschulischen Ausbildung, die ersten Karrieren in Studium und Beruf oder der persönliche Findungsprozess nach der Schulzeit zentrale Aspekte, die für die Entwicklung von jungen Erwachsenen wichtig und bedeutsam sind. Sie repräsentieren innerhalb der NEPS-Studie Schule, Ausbildung und Beruf einige Tausend andere Personen in Deutschland, denen es ganz ähnlich geht wir Ihnen. Ihre Antworten auf unsere Fragen sind daher sehr wichtig für uns! 4
5 Die NEPS-Daten in der nationalen und internationalen Forschung Wie wir Ihnen bereits in der letzten Broschüre berichtet hatten, düfen nur Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit den NEPS-Daten forschen, wenn sie einen Datennutzungsvertrag abgeschlossen haben. In diesem Vertrag müssen auch Informationen zu dem geplanten Forschungsvorhaben enthalten sein. Aktuell laufen etwa 400 Forschungsprojekte, in denen NEPS-Daten ausgewertet werden. Beinahe wöchentlich kommen neue hinzu. In der unten stehenden Grafik sehen Sie den Zuwachs von Forschungsprojekten und Datennutzerinnen und -nutzern seit Juli 2011, als die ersten NEPS-Daten zur Verfügung standen. NEPS-Nutzerstatistik Aus den mehr als 400 Forschungsprojekten haben wir drei herausgegriffen, die wir Ihnen etwas näher vorstellen möchten. 5
6 Eines dieser Projekte trägt den Titel Gender-specific inequalities in educational performances of migrant and native students in Germany und wird an der University of Wisconsin-Madison (USA) durchgeführt. Anhand der NEPS-Daten sollen geschlechtsspezifische Unterschiede der Schulleistungen bei Neuntklässlerinnen und Neuntklässlern mit und ohne Migrationshintergrund 1 analysiert werden. In verschiedenen Studien ist bereits gezeigt worden, dass Jungen in Mathematik besser sind, Mädchen dafür im Lesen. Ist das auch bei Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund so? Prof. Dr. Myra Ferree und Taylan Acar beziehen in ihre Analysen neben dem Geschlecht auch das Merkmal des Migrationshintergrundes mit ein, um die Unterschiede in der Schulleistung von Jungen und Mädchen besser erklären zu können. Ein anderes Forschungsprojekt läuft seit April 2014 an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Prof. Dr. Hartmut Ditton, Sibylle Elsässer, Veronika Stahn und Kira Svetlova untersuchen Bildungsverläufe in frühpädagogischen, schulischen und weiterführenden Institutionen. Sie analysieren dabei u. a. die Rahmenbedingungen der Schülerinnen und Schüler und deren Einfluss auf Bildungserfolge und -verläufe. Welchen Einfluss haben daneben beispielsweise die Lehrerpersönlichkeit und das Lehrerhandeln auf die Bildungsbiografien der Schülerinnen und Schüler? Ziel des Forschungsvorhabens ist es, Wirkungen ausgewählter Prozesse auf schulische Bildungsverläufe darzustellen und mit Lern- und Leistungskomponenten in Beziehung zu setzen. 1 Hierbei ist nicht nur die Herkunft des Kindes, sondern auch die der Eltern und Großeltern entscheidend. Wenn mindestens ein Elternteil oder dessen Eltern nicht in Deutschland geboren wurden, so hat der Jugendliche einen Migrationshintergrund. 6
7 Derzeit viel diskutiert ist das Sitzenbleiben. Soll es abgeschafft werden oder doch nicht? Ein Forschungsprojekt, das sich mit diesem Thema beschäftigt und bereits abgeschlossen ist, führten Denise Demski und Dr. Anke B. Liegmann von der Universität Duisburg-Essen durch. Sie veröffentlichten einen Aufsatz mit dem Titel Klassenwiederholungen im Kontext von Schul- und Berufsbiographien 2. Dafür untersuchten sie NEPS-Daten von Personen, die zwischen 1940 und 1989 geboren wurden und an der NEPS-Studie Arbeiten und Lernen im Wandel und Bildung im Erwachsenenalter und lebenslanges Lernen teilnehmen. Anhand der Daten, die auf Selbstauskünften basieren, konnten sie zeigen, dass Sitzenbleiben langfristig für die berufliche Karriere und den sozioökonomischen Status keine Nachteile bringt. Statistisch bedeutsame Unterschiede zwischen Personen, die eine Klasse wiederholt haben, und Personen, die ihre Schulkarriere ohne Sitzenbleiben absolviert haben, ließen sich nicht feststellen. Ob dies auch für jetzige und zukünftige Generationen von Schülerinnen und Schülern gilt, lässt sich allerdings nicht vorhersagen. Um dies herauszufinden, sind wir weiterhin auf Ihre Unterstützung der NEPS-Studie Schule, Ausbildung und Beruf angewiesen. Diese kurze Vorstellung von drei ausgewählten Forschungsprojekten soll Ihnen einen ersten Eindruck vermitteln, was mit den NEPS-Daten alles möglich ist. 2 Demski, D. & Liegmann, A. B. (2014). Klassenwiederholungen im Kontext von Schul- und Berufsbiographien. In A. B. Liegmann, I. Mammes & K. Racherbäumer (Eds.), Facetten von Übergängen im Bildungssystem. Nationale und internationale Ergebnisse empirischer Forschung (pp ). Münster, Deutschland: Waxmann. 7
8 Ihre Ansprechpartnerin am mit den Erhebungen in den Schulen beauftragten Institut: IEA DPC Maren Meyer-Everdt Mexikoring Hamburg Telefon: Ihre Ansprechpartnerin für die NEPS-Studie am Leibniz-Institut für Bildungsverläufe: NEPS-Studie Anna Passmann Leibniz-Institut für Bildungsverläufe e.v. (LIfBi) Wilhelmsplatz Bamberg Telefon: neps-info@lifbi.de Weitere Informationen finden Sie unter: Impressum: Verantwortlich: Leibniz-Institut für Bildungsverläufe e.v. (LIfBi) Redaktion und Layout: Anna Passmann/LIfBi Bildnachweis: S. 1: goodluz_fotolia.com, S. 4: Christian Schwier_Fotolia.com, S. 6, 7: Lupo/ pixelio.de, nicht nachgewiesene Bilder und Abbildungen: LIfBi Ausgabe /2015 A96_HE_Rueck_2014_Herbst_SuS
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