Kostenumlagen im Konzern Aktuelle Case Study und Ausblick auf BEPS Action 10
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- Kristin Lorenz
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1 Kostenumlagen im Konzern Aktuelle Case Study und Ausblick auf BEPS Action 10 Rheda-Wiedenbrück, 16. September 2015 Ulrich Vogelpoth GEA Group Aktiengesellschaft 1 Kostenumlagen im Konzern / Rehda-Wiedenbrück,
2 Case Study Ein international tätiger Konzern hat den Sitz seiner Muttergesellschaft (MG) in Deutschland. Bei der im Inland ansässigen MG handelt es sich um eine Holdingsgesellschaft, die neben ihren Shareholderaufgaben auch Dienstleistungen für die Tochtergesellschaften (TGs) erbringt sowie das Eigentum an der Konzerndachmarke hält. Die TGs sind als Produktions- oder Vertriebsgesellschaften weltweit tätig. 2 Kostenumlagen im Konzern / Rehda-Wiedenbrück,
3 Kosten in der Muttergesellschaft Shareholderkosten Servicekosten Internationaler Personaleinsatz Kosten der Know-How- und Markenentwicklung 3 Kostenumlagen im Konzern / Rehda-Wiedenbrück,
4 Shareholderkosten (Kontrollkosten, Stewardshipkosten) Kosten für Tätigkeiten, die dem Gesellschafter aufgrund einer Gesellschafterstellung obliegen und durch die die Obergesellschaft ihre Gesellschafterrechte ausübt und die Leistungsorgane der Untergesellschaft kontrolliert Kosten sind grundsätzlich vom Gesellschafter selbst zu tragen, da sie ihren Rechtsgrund in der gesellschaftsrechtlichen Beziehung haben (Tz. 6.1 VGr). Beispiele (Tz VGr) Rückhalt im Konzern (rechtliche, wirtschaftliche, organisatorische Eingliederung) Tätigkeit des Vorstands und Aufsichtsrats Rechtliche Organisation des Konzerns Verwaltung von Beteiligungen Konzernführung und Führungsaufgaben, die die Konzernspitze an sich gezogen hat, um ihre eigenen Führungsmaßnahmen besser vorzubereiten, durchzusetzen und zu kontrollieren 4 Kostenumlagen im Konzern / Rehda-Wiedenbrück,
5 Servicekosten (I) Beispiele Accounting Controlling Finance/Treasury HR Legal Tax Audit Purchasing Investor Relations Communication IT 5 Kostenumlagen im Konzern / Rehda-Wiedenbrück,
6 Servicekosten (II) Kosten, die für Dienstleistungen gegenüber TGs anfallen, sind (anteilig) an diese weiter zu belasten. Personalkosten Ermittlung durch Stundenschreibung Mit hohem administrativen Aufwand verbunden, evtl. IT-Lösung zu Dokumentationszwecken erforderlich Ermittlung durch sachgerechte Schätzung Regelmäßige (z.b. jährliche) Interviews mit Kostenstellenverantwortlichen erforderlich Berücksichtigung unterschiedlicher Gehaltsstufen innerhalb einer Kostenstelle möglich Im Ergebnis gewogener %-Satz für eine Kostenstelle 6 Kostenumlagen im Konzern / Rehda-Wiedenbrück,
7 Servicekosten (III) Beispiel: Name des Mitarbeiters % Arbeitszeit für Holding Funktionen A.B C.D E.F G.H I.J K.L Gewogener Durchschnitt in Bezug auf das Gehalt in % % Arbeitszeit für Konzerndienstleistungen 7 Kostenumlagen im Konzern / Rehda-Wiedenbrück,
8 Sachkosten Sollten zutreffend auf den Kostenstellen erfasst sein Regelmäßige Reviews im Rahmen des Planungsprozesses erforderlich In der Regel anteilige Weiterbelastung der Sachkosten mit dem ermittelten gewogenen %-Satz der Personalkosten In begründeten Ausnahmefällen (z.b. externe Kosten) anderer %-Satz möglich 8 Kostenumlagen im Konzern / Rehda-Wiedenbrück,
9 Verteilung der berechneten anteilig umzulegenden Servicekosten Nach geeignetem Verteilungsschlüssel Sales Employees (FTE) Regional employees (FTE) Cost of material Travel expenses 9 Kostenumlagen im Konzern / Rehda-Wiedenbrück,
10 Gewinnaufschlag Kostenumlageverträge müssen, wie alle anderen Intercompany- Transaktionen, Fremdvergleichsgrundsätzen entsprechen. Daher ist ein Gewinnelement beim Leistungserbringer erforderlich Externe Fremdvergleichspreise eher selten zu ermitteln International anerkannte Bandbreite 3 % - 10 % Sonderfall: Cost-Pooling-Agreement Hier kein Gewinnaufschlag erforderlich, wenn zwischen den Unternehmen, die Kosten hereinbelasten, und den Unternehmen, denen Kosten herausbelastet werden, Identität besteht 10 Kostenumlagen im Konzern / Rehda-Wiedenbrück,
11 Vertrag und Dokumentation Konzerninterne Kostenumlagevereinbarungen sollten unbedingt in Form von schriftlichen Verträgen getroffen werden Soweit möglich, weltweit einheitliches Vertragswerk Steuerliche Transferpreis-Dokumentationsvorschriften sind zu beachten: Minimum Schriftliches Vertragswerk Schriftliche Aufzeichnungen über Reviews mit Kostenstellenverantwortlichen Berechnungsunterlagen (z.b. Excel- oder ERP-Auswertungen) Kostenstellenbeschreibungen Zu empfehlen Prüfung und Testat durch Wirtschaftsprüfer 11 Kostenumlagen im Konzern / Rehda-Wiedenbrück,
12 Problembereiche Benefit Test Doppelverrechnung R&D-Kosten Berücksichtigung im Produktpreis (Stammhauskonzern) Doppelter mark-up Quellensteuer (z.b. Indien, China, Brasilien) Landesspezifische Besonderheiten Projektkosten (direkte Zuordnung) 12 Kostenumlagen im Konzern / Rehda-Wiedenbrück,
13 Internationaler Personaleinsatz Dienstreisen Kosten im Rahmen von Shareholderaktivitäten oder Services entweder bei der MG zu belassen oder über die Kostenumlage zu belasten Kurzfristige Entsendungen (< 6 Monate) Kosten gesondert, meistens als Projektkosten, an die aufnehmende Gesellschaft zu belasten oder direkt von dieser zu tragen Langfristige Entsendungen (> 6 Monate) Kosten von der aufnehmenden Gesellschaft zu tragen 13 Kostenumlagen im Konzern / Rehda-Wiedenbrück,
14 Problembereiche der Kostentragung bei Personalentsendungen Aus Transferpreis-Sicht sind die Kosten in jedem Fall von der aufnehmenden Gesellschaft zu tragen Durch direkte Kostentragung wird die aufnehmende Gesellschaft in der Regel wirtschaftlicher Arbeitgeber Folge Lohnsteuer Sozialversicherung Arbeitsrecht Begründung einer Betriebsstätte? 14 Kostenumlagen im Konzern / Rehda-Wiedenbrück,
15 Kosten der Know-How- und Marktentwicklung Kosten sind weiter zu belasten soweit Know-How und/oder Markenname TGs zur Nutzung überlassen wird Durch Kostenumlage Durch Lizenzen Einzubeziehende TGs je nach Risiko- und Funktionsverteilung im Konzern Wenn Produktionsgesellschaften = Entrepreneure und Vertriebs-TGs = Routineunternehmen, dann Weiterbelastung nur an Produktionsgesellschaften und dort Einbeziehung in den Produktpreis Zu Dokumentationszwecken Schriftliche Verträge Datenbankstudien Beschreibung der Aktivitäten und des IP s 15 Kostenumlagen im Konzern / Rehda-Wiedenbrück,
16 Low Value Adding Services Ausblick auf BEPS Action 10 OECD-Entwurf vom zur Änderung von Chapter VII der OECD-Verrechnungspreisrichtlinie 2010 Kategorisierung von nur gering wertschöpfenden Dienstleistungen Anwendung eines konsistenten Allokationsschlüssels für alle Leistungsempfänger Erhöhung der Transparenz durch Dokumentationsanforderungen Abgrenzung von Shareholder Activities Ausgeschlossen sind Dienstleistungen, die auch an fremde Dritte erbracht werden 16 Kostenumlagen im Konzern / Rehda-Wiedenbrück,
17 Definition der Low Value Adding Services aus OECD-Sicht Dienstleistungen unterstützender Art, die weder Teil des Kerngeschäfts des leistenden Unternehmens, noch mit wesentlichen Risiken verbunden sind. Weiterhin werden im Rahmen ihrer Leistungserbringung keine immateriellen Wirtschaftsgüter erschaffen oder genutzt. Beispiele: Finanzen (Rechnungslegung, Buchhaltung, Controlling) Personal Marketing, Kommunikation, Public Relations IT Unterstützung in steuerlichen und rechtlichen Angelegenheiten Gewinnaufschlag für alle Dienstleistungen einheitlich 2 % - 5 % (zuvor laut EU-Empfehlung 3 % - 10 % mit 5 % als Durchschnitt) 17 Kostenumlagen im Konzern / Rehda-Wiedenbrück,
18 Vereinfachter Allokationsmodus 18 Kostenumlagen im Konzern / Rehda-Wiedenbrück,
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