SCHRITTE ZUR ENTWICKLUNG DEMOGRAFIE-FESTEN UNTERNEHMENS AUS ARBEITSGESTALTERISCHER PERSPEKTIVE
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- Ulrike Bergmann
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1 SCHRITTE ZUR ENTWICKLUNG DEMOGRAFIE-FESTEN UNTERNEHMENS AUS ARBEITSGESTALTERISCHER PERSPEKTIVE Maßnahmen zur alternsdifferenzierten Arbeitsgestaltung
2 Stufenmodell für eine alternsdifferenzierte Arbeitsgestaltung Bewertung und Systematisierung der Arbeitsanforderungen Ermittlung mittel- und langfristiger Entwicklungen zum Leistungsangebot der Mitarbeit Erprobung alternativer Formen der Arbeitsorganisation Konzepte zur gezielten Personalentwicklung Maßnahmen zum Abgleich von Leistungsangebot und Arbeitsgestaltung
3 Schritt 1 Bewertung und Systematisierung der Arbeitsanforderungen
4 Bewertung und Systematisierung der Arbeitsanforderungen EAB - Ergonomische ArbeitssystemBeurteilung Screening für Muskelbelastungen (Grob-Check) - als Filterfunktion "unkritisch oder nicht" - Werk: Center: Abteilung: Kostenstelle: Gruppe: Arbeitsplatz: Analysenname: Analytiker: Analysen-Nr.: Datum: (1) Körperhaltungen: Treten am Arbeitsplatz häufig ungünstige statische Körperhaltungen auf? - wie: - gebeugte bzw. stark gebeugte Haltung oder ja: - Arme über Schulterhöhe (Überkopfarbeit) oder nein: - verdrehter Oberkörper oder - Hocken bzw. Knien (2) Heben/Umsetzen von Lasten: Ist am Arbeitsplatz ein häufiges Heben/Umsetzen von Lasten erforderlich? - bei: - einer Gewichtskraft >= 30 N oder ja: - tiefem Beugen bzw. weitem Vorneigen oder nein: - körperferner Last bzw. über Schulterhöhe oder - hockender bzw. kniender Körperhaltung (3) Tragen von Lasten: Ist am Arbeitsplatz häufig ein längeres Tragen von Lasten erforderlich? - bei: - einer Gewichtskraft >= 30 N oder ja: - vorgeneigtem bzw. verdrehtem Oberkörper nein: (4) Halten von Lasten: Ist am Arbeitsplatz häufig ein längeres Halten von Lasten (Fest-/Hochhalten usw.) erforderlich? - bei: - einer Gewichtskraft >= 30 N oder ja: - kritischer Arbeitshöhe (über Schulter, unter Taille) oder nein: - ungünstiger Körperhaltung (stark gebeugt, hockend) (5) Schulter-Arm-Belastungen: Sind am Arbeitsplatz - über das Handhaben von Lasten hinaus - häufig dynamische Kräfte (Drücken/Rütteln usw.) aufzubringen? - mit: - kritischer Arbeitshöhe (über Schulter, unter Taille) oder ja: - ungünstiger Kraftrichtung bzw. Entfernung nein: (verdrehter Oberkörper, gestreckte Arme) oder - hohem Kraftaufwand (bspw. > 80 N) (6) Hand-Finger-Belastungen: Treten am Arbeitsplatz kritische Hand-Finger-Belastungen auf? - wie: - häufiges An-, Ein- bzw. Zusammen-Drücken mit den Fingern ja: (bspw. Clipse, Druckknöpfe, Dichtungen usw.) oder nein: - häufiges Ein- bzw. Aufschlagen mit dem Handballen (bspw. Druckleisten, Abdeckungen usw.) oder - häufiges manuelles Schrauben ("Drehknöpfe") Hinweise zum Ergebnis: EAB EAWS Angepasste Bei den Kriterien mit NEIN-Antworten liegt das Ergebnis im grünen Bereich (Status: unkritisch) => Wenn 6 NEIN-Antworten vorliegen ist keine weitergehende Ergonomie-Analyse erforderlich! Bei den Kriterien mit einer JA-Antwort sind Verbesserungs-Maßnahmen aufzuzeigen und einzuleiten; bzw. es ist eine weitergehende Analyse mit EAB durchzuführen! (Status: offen) Ergonomiecheckliste
5 Optionale Ergänzungen REBA/ KPB ergoinstrument Reba 9.0 PC-Programm mit Handbuch Rechnergestütztes Dialogverfahren für die inhaltliche Bewertung und Gestaltung von Arbeitstätigkeiten unter Berücksichtigung von Sicherheit und Gesundheitsschutz Schwerpunkt: Gestaltung des Arbeitsinhaltes Allg. Checkliste für Sicherheit und Arbeitsschutz
6 Anforderungen an die Bewertung und Systematisierung der Arbeitsanforderungen Ziel: Identifikation besonders belastender Tätigkeiten als Basis für die Gestaltung von Arbeitsstrukturen bzw. Entscheidungshilfe für die Einsatzplanung. Vorgehen: Verfahrensauswahl und ggf. Anpassung Vorstellung, Schulung und Coaching bzw. Vergabe eines Praktika bzw. einer Diplomarbeit Auswertung inkl. Ausarbeitung möglicher Handlungsspielräume
7 Schritt 2 Ermittlung mittel- und langfristiger Entwicklungen zum Leistungsangebot der Mitarbeit
8 Ermittlung mittel- und langfristiger Entwicklungen zum Leistungsangebot der Mitarbeit Der Work Ability Index (WAI) ist ein Messinstrument zur Erfassung der Arbeitsfähigkeit von Erwerbstätigen. Er wird auch als Arbeitsfähigkeitsindex oder Arbeitsbewältigungsindex bezeichnet. Beim WAI handelt sich um einen Fragebogen, der entweder von den Befragten selbst oder von Dritten, z.b. Betriebsärzt/innen bei der betriebsärztlichen Untersuchung, ausgefüllt wird. Ziel der Anwendung in Betrieben ist die Förderung bzw. Erhaltung der Arbeitsfähigkeit der Beschäftigten. Entwicklung von Arbeitszeitmodellen im Rahmen eines Ausstiegsmanagements
9 Altersbezogene Arbeitssystembewertung Forschungs- und Transferzentrum der Westsächsischen Hochschule Zwickau/ Fachgebiet Arbeitswissenschaft WAI Work Ability Index System muss systematisch fortgeschrieben werden Erlaubt Aussagen zur tendenziellen Entwicklung demografisch bedingter Leistungsveränderungen Freie Software Ständige Weiterentwicklung
10 Aussagen der Leistungsbewertung Entwicklung der Arbeitsfähigkeit Schwerpunkte wahrgenommener Beanspruchungen Beurteilung der Wirkung von Maßnahmen
11 Schritt 3 Erprobung alternativer Formen der Arbeitsorganisation Konzepte zur gezielten Personalentwicklung
12 Erprobung alternativer Formen der Arbeitsorganisation Maßnahmenpakete: Arbeitsstrukturierung unter Nutzung der Belastungsanalysen (Arbeitserweiterung, Arbeitsbereicherung, Arbeitsplatzwechsel, Gruppenbildung) Erprobung alternativer Schichtmodelle als Pilotprojekt Begleitende Bildung von Arbeitskreise welche über ein Gesundheitsmanagement hinausgehen (Kommunikation, Arbeitssystemoptimierung, Gesundheit, Wohl fühlen usw.
13 Schichtmodelle Rahmenbedingungen 6 Tage 24 Stunden Optionen zur Verkürzung der Regelarbeitszeit Kompatibilität zum bisherigen Schichtmodell Planbarkeit Möglichkeit der Dämpfung finanzieller Einbußen durch Verringerung der Regelarbeitszeit (Möglichkeit von Zusatzschichten usw.) Anpassung des betrieblichen Planungssystems
14 IST Situation (8h/Schicht) Schichtzyklus: 3 Wochen (in der Zeit gleiche Anzahl der Einsätze und Wochenarbeitszeit bei den Schichtgruppen) Durchschnittliche WAZ 42,5 h (d.h. 7,5h in 3 Wochen zu viel Ausgleich durch Freischichten) 2 von 3 Wochen liegen im kritischen Bereich (rot) 1. Woche 11 Arbeitstage in Folge (Grenze liegt bei 9 Tagen) 3. Woche nur 2 freie Abende (1-2 kritisch, 3-4 bedenklich, ab 5 ok) 3 von 3 Wochen bedenklich 1. Woche 5 Nachtschichten in Folge (2-3 wären ok) 2. Woche nur 3 freie Abende (ab 5 ok) 3. Woche 5 Spätschichten in Folge (2-4 wären ok) 2 von 3 Wochenenden sind frei
15 Reduktion der Wochenarbeitszeit bei gleicher Schichtlänge V1(8h/Schicht) Schichtzyklus: 4 Wochen (in der Zeit gleiche Anzahl der Einsätze und Wochenarbeitszeit bei den Schichtgruppen) Durchschnittliche WAZ 32,0 h (im Falle eines 30h Vertrages: ca 1 Schicht pro Monat müsste entfallen, bei einem 35h Vertrag: pro Woche werden 3h zu wenig gearbeitet, die durch Einbringschichten erbracht werden können) 1 von 4 Wochen liegt im kritischen Bereich (rot) 4. Woche nur 2 freie Abende (1-2 kritisch, 3-4 bedenklich, ab 5 ok) 3 von 4 Wochen bedenklich 1. Woche nur 2 Arbeitsblöcke in Folge (ab 3 ist o.k.) 3. Woche nur 4 freie Abende (ab 5 ok) 4. Woche 5 Spätschichten in Folge (2-4 wären ok) 2 von 4 Wochenenden sind frei Vorschlag 1 8h Schichten
16 Reduktion der Wochenarbeitszeit bei 6h-Schichten Allgemeines Probleme hierbei: Sa nur bis 12:00 gearbeitet. Vollzeit-Kollegen arbeiten bis 14:00, d.h. 2 h geringere Schichtbesetzung Fr wird nur bis 18:00 gearbeitet. Vollzeit-Kollegen arbeiten bis 22:00, d.h. 4h geringere Schichtbesetzung Montagnacht beginnt erst ab 0:00 Vollzeitkollegen arbeiten seit Sonntag 22:00 Uhr = 2 h geringere Schichtbesetzung Plan 1 6h Werker
17 Reduktion der Wochenarbeitszeit bei 6h-Schichten V(1) Schichtzyklus: 4 Wochen (in der Zeit gleiche Anzahl der Einsätze und Wochenarbeitszeit bei den Schichtgruppen) Durchschnittliche WAZ 30,0 h (bei einem 35h Vertrag: pro Woche werden 5h zu wenig gearbeitet, die durch Einbringschichten erbracht werden können) 1 von 4 Wochen liegt im kritischen Bereich (rot) 1. Woche 11 Arbeitstage in Folge (Grenze liegt bei 9 Tagen) 2 von 4 Wochen bedenklich 3. Woche nur 3 freie Abende (ab 5 ist ok) 4. Woche 5 Nachtschichten in Folge (2-3 sind ok) 3 von 4 Wochenenden sind frei Plan 1 6h Werker
18 Arbeitsgestaltung Forschungs- und Transferzentrum der Westsächsischen Hochschule Zwickau/ Fachgebiet Arbeitswissenschaft
19 Schritt 4 Maßnahmen zum Abgleich von Leistungsangebot und Arbeitsgestaltung
20 Abgleich von Leistungsangebot und Arbeitsorganisation Methoden zur: Arbeitsanalyse Belastungsermittlung Datenermittlung Leistungsanforderungen Leistungsvermögen Handlungsleitfaden zur Gestaltung von: Aufgabenstrukturen Arbeitssystemen Personalentwicklung Betriebsorganisation Leistungsabgleich
21 Danke und Diskussion Forschungs- und Transferzentrum der Westsächsischen Hochschule Zwickau/ Fachgebiet Arbeitswissenschaft
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