Schöne neue Arbeitswelt Beispiel selbstorganisierte Kapazitätsflexibilität
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- Sabine Böhmer
- vor 6 Jahren
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1 Schöne neue Arbeitswelt Beispiel selbstorganisierte Kapazitätsflexibilität Dr. Stefan Gerlach, 23. Bodenseeforum Personalmanagement, 9. Juni 2016, Schloss Marbach, Öhningen Fraunhofer Folie 1
2 Wettbewerbsfaktor Kurzfristige Flexibilität Fraunhofer Folie 2
3 Steigende Variantenanzahl Kunden verlangen konfigurierte/individualisierte Produkte Herausforderung für die Produktion Viele Produktvarianten können nicht auf Lager produziert werden. erfordern kleinere Losgrößen bis hin zur Losgröße 1. erzeugen kurzfristige Schwankungen in der Kapazitätsauslastung. erfordern die Bereitstellung von vielen Teilen in der Montage. Variantenzahl steigt! Produktkatalog mit 1094 Seiten Durch die zunehmende Individualisierung der Produkte ist ein weiterer Anstieg (montagerelevanter) Varianten zu erwarten. Fraunhofer Folie 3
4 Der Trend zu immer kürzeren Lieferzeiten hält an Die Amazonisierung wird weitere Branchen erreichen. BVL: Tends and Strategies in Logistics and Supply Chain Management, 2013 Die Best-In-Class-Maschinenbauer liefern schon heute innerhalb von zwei Tagen. Fraunhofer Folie 4
5 Herausforderung volatile Märkte Fraunhofer Folie 5
6 Flexibilität (k)ein Problem für die Produktion? Quelle: ntv.de Fraunhofer Folie 6
7 Volatile Absatzmärkte Konjunkturzyklen werden stärker und kurzfristiger * +20 in 1 Jahr +25 in 1 Jahr +55 in 1 Jahr +75 in 2 Jahren -20 in 1 Jahr -55 in 0,5 Jahren -65 in 1 Jahr -25 in 1 Jahr ->? *Zahlen aus Diagramm abgelesen Fraunhofer Folie 7
8 Passen unsere Flexibilitätsinstrumente zur Volatilität? Beispiel Konjunkturkrise : 44 Mrd Ausbezahlte Überstunden Flexikonten : 6 Mrd. Kurzarbeit Fraunhofer Folie 8
9 Passen unsere Flexibilitätsinstrumente zur Volatilität? Besser mit strategisch dimensionierter Personalflexibilität! XXL-Flexikonten 800h + je Mitarbeiter - - Fraunhofer Folie 9
10 XXL-Flexikonten zur Volatilitätsvorsorge gibt s bereits! Stuttgarter Zeitung vom 25. April 2015 Heller Maschinenfabrik Schlechtes 1. HJ 2014 AZK sinken zum Teil auf -500 h Sehr gutes 2. HJ 2014 AZK mittlerweile im Schnitt bei + 100h Geplante Volatilität AZK 0 h 600 h Regelmäßiger Aufbau bei guter Konjunktur Verzinsung möglich Arbeitsplatzsicherheit Kein Insolvenzrisiko Ungeplante Volatilität AZK -500 h > +100 h Keine Vorsorge Insolvenz- und Arbeitsplatzrisiko Fraunhofer Folie 10
11 Attraktive Arbeitsbedingungen Fraunhofer Folie 11
12 innovativ selbstbewusst Die Gen Y ist technologieaffin spontan verwöhnt Fraunhofer Folie 12
13 Flexibler Personaleinsatz - Mitarbeiterinteressen Selbstorganisation Motivation durch Verantwortung Bild: koelnervaeter.df-kunde.de, fotolia Arbeitszeitmodelle für Lebensphasen Langfristige Planbarkeit Work-Life-Balance Selbstbestimmte flexible Arbeitszeiten Fraunhofer Folie 13
14 Gleitzeit in der Fabrik Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben im Schichtbetrieb Standard: Starre Schichtzeiten Flexible Schichtübergabe in Gleitzeit Gleitzeit mit individuellen Arbeitszeiten 6 Uhr 14 Uhr 22 Uhr 6 Uhr Nachtschicht Spätschicht Frühschicht SchichtSTART SchichtENDE SchichtSTART SchichtENDE SchichtSTART SchichtENDE Uhr Frühschicht Uhr Spätschicht Uhr Uhr Nachtschicht flexible SchichtÜBERGABE flexible SchichtÜBERGABE flexible SchichtÜBERGABE Uhr Uhr Uhr Uhr Fraunhofer Folie 14
15 »Flexibilität ist die zentrale Eigenschaft in einer alternden Gesellschaft.«Fraunhofer Folie 15
16 Anforderungen an die Personaleinsatzsteuerung Ziele Aufgabe Randbedingungen Kurzfristige Flexibilität Kleines Volumen Täglich Neu Langfristige Volatilität Großes Volumen Längerdauernd Neu Mitarbeiterinteressen Work-Life-Balance Lebensphasen Arbeitszeitmodell Ressourcen Markt Kapazitätsanpassung Schichtbesetzung Schichtdauer Schichtanzahl Kompetenzprofil Produktqualität Normenvorgabe (Ersthelfer, Zertifikate ) Arbeitszeitgesetze Beachtung Persönliche Faktoren (Jugendliche, Schwangere) Job-Rotation Qualifikationserhalt Belastungswechsel Alternde Belegschaft. Neu Fraunhofer Folie 16
17 Flexibler Personaleinsatz heute Steuerung heute Mündliche Kommunikation Probleme Aufwand für mündliche Kommunikation Langsame Reaktion Intransparente Verteilung lukrativer Zusatzschichten Unattraktiver Schichten Keine langfristige Strategie Flexibilitätskorridor wird nicht genutzt Ziele flexibler Personaleinsatz Kurzfristig: Variables Kapazitätsangebot für eine schlanke Produktion im Takt Langfristig: Volatilitätsvorsorge durch systematische Nutzung Fraunhofer IAO Folie 17
18 Flexibler Personaleinsatz? Besser mit Industrie 4.0 und der KapaflexCy -App! Fraunhofer IAO Folie 18
19 KapaflexCy App Mitarbeiter bekommen Einsatzanfragen auf ihre mobilen Endgeräte Samstag geht leider nicht. Kundenauftrag: 5000 Glühkerzen bis Montag Ich kann diesen Samstag arbeiten. Regeln des intelligenten Assistenten: wer kann, wer darf, wer soll, wer möchte arbeiten Einsatzanfrage auf Smartphone Zusatzschicht am Samstag durchführen Meistercockpit für Einsatzanfragen Fraunhofer Folie 19
20 KapaflexCy App und entscheiden kooperativ und dezentral! Ich kann diesen Samstag arbeiten. Zusagen Absagen Samstag geht leider nicht. Status: 7 Mitarbeiter angefragt, 1 Rückmeldung 3 Mitarbeiter benötigt, 1 Zusage Fraunhofer Folie 20
21 KapaflexCy App als intelligenter Assistent Prioritätsregeln Wer kann? Erforderliche Kompetenzen Wer darf? Rechtliche, tarifliche Randbedingungen Wer soll? Tendenz und Stand Flexikonto Wer möchte? Persönliche Präferenzen Ausschluss nicht qualifizierter Mitarbeiter Auf Einhaltung der Vorgaben hinweisen Prioritäten berechnen Beziehungsregeln auswerten Fraunhofer Folie 21
22 KapaflexCy Erste Erfahrungen Probebetrieb Positive Rückmeldung der Anwender Prompte Antwort bei Smartphone-Anwendern Angenehmere und schnellere Entscheidungsfindung, da direkte Möglichkeit der Absprache z. B. mit Familie besteht Bessere persönliche Organisation Frühe Übersicht über Schichtbelegung, schnellere Reaktion Erhöhte Teilhabe und Mitbestimmung, da Förderung des Mitdenkens und Handelns der Mitarbeiter Imagesteigerung Empfehlungen der Anwender Persönliche Ansprache fehlt, Mitarbeiter sagt leichter ab Informationsflut bei vielen Anfragen Wirtschaftlicher Nutzen Anwender nutzen eigene Smartphones Effektivere / effizientere Personalplanung / Personaldimensionierung Fraunhofer Folie 22
23 KapaflexCy Probebetrieb Set-Up Zwei Production Units (PSG, HTS) Zusammen ca. 60 Anwender Erste Testphase begann mit limitierter Funktionalität im April 2014 Volle Funktionsumfang seit Juni 2015 Production Unit Geplante Schichten PSG > 130 HTS > 350 Total: > 480 Anwender Feedback Prompte Antwort bei Smartphone-Anwendern Bessere Entscheidungsfindung, da direkte Absprache z. B. mit Familie möglich Bessere persönliche Organisation Frühe Übersicht über Schichtbelegung, schnellere Reaktion Imagesteigerung Fraunhofer Folie 23
24 KapaflexCy-Partner BorgWarner gewinnt den Industrie 4.0- Award: Sonderpreis für innovative Arbeitsorganisation Fraunhofer Folie 24
25 KapaflexCy Öffentliche Resonanz BM Nahles Sommerreise 2015 Fraunhofer Folie 25
26 Flexibler Personaleinsatz morgen»kapaflexcy-app«ermöglicht Personal 4.0 Image und Arbeitgeberattraktivität War for Talents Wechselnde Arbeitsumgebungen Orientierung mit Smartphone Neue Führung über Social-Media Facebook, Twitter & Co Multi-Job- Beschäftigung PatchWork Arbeitszeitmodelle für Lebensphasen Work-Life-Balance Generationen- Mix Rentner- und Studenten-Voting Fraunhofer Folie 26
27 Flexibilität macht Spaß für alle Beteiligte! Benchmark Personalflexibilität Mitarbeiter Unternehmen Sichere Beschäftigung Einflussnahme auf die Arbeitszeitplanung Hohe Wettbewerbsfähigkeit Schnelle Reaktionsfähigkeit Turbulenzfestigkeit Meister und Planer Betriebsrat Weniger Planungsaufwand Sichere Entscheidungen Gleichmäßige Verteilung von flexibler Arbeit Weniger Einzelfallentscheidungen Fraunhofer Folie 27
28 Kapazitätsflexibilität richtig genutzt? Besser mit Industrie 4.0! Bildquelle: Fraunhofer Folie 28
29 Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit! Dr.-Ing. Stefan Gerlach CC Produktionsmanagement Fraunhofer IAO Nobelstraße Stuttgart Tel: blog.iao.fraunhofer.de Kategorie Industrie 4.0 Fraunhofer IAO Folie 29
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