Konfliktbewältigung in der Sozialen Arbeit
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- Bernhard Falk
- vor 6 Jahren
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1 Hochschule für Soziale Arbeit FHNW Modul 415 Herausfordernde Situationen in Gespräch und Beratung sicher bewältigen Konfliktbewältigung in der Sozialen Arbeit 1 Die Landkarte der Konfliktbewältigung 2 Selbstcheck - Ihr persönlicher Konfliktstil 3 Fünf Konfliktstile 4 Die konfliktträchtige und die konfliktfähige Persönlichkeit 5 Lesehinweise und Literatur 4 Ich als Person in Konflikten Dr. rer. soc. Wolfgang Widulle Institut für Beratung, Coaching und Sozialmanagement
2 unterschieden in Konfliktformen Innere Konflikte inneres Team Selbst Konfliktebenen Beziehungen Wolfgang Widulle Konflikte intrapsychische / interpersonale Gegensätze, Unvereinbarkeiten sachlich und emotional mit Störungen, negativen Affekten Hoher Dynamik und Druck Vieles bleibt Soziale Konflikte auf den Ebenen Organisation Gruppe Dreieck Paar Selbst versus nach Sachen Eisberg-Modell Interessen unsichtbar sichtbar Konfliktposition Involvierte Person Neutrale Person verlaufen in Vorphase latenter Konflikt Konfliktbewältigung alles auf einen Blick beeinflusst durch haben viele Persönlichkeit konfliktfähig/konfliktträchtig und Konfliktstil Vermeiden Nachgeben Kämpfen Kompromiss suchen Konsens suchen Konfliktphasen Gewaltschwelle Eskalationsphase manifester Konflikt Problematische Wirkungen auf Wahrnehmen Denken Fühlen Wollen Handeln Konzepte zur Bewältigung Ergebnisniveaus mit zwei mit unterschiedlichen Klärungsphase sucht Konsenslösung Austragungsarten Eskalation wenn nicht involviert Konfliktberatung von Einzelpersonen wenn involviert Kooperative Konfliktbewältigung Eskalationsstufenmodell 1 Win-Win Kontroversen Sachebene Zweifel am Verhalten Win-Win-Situation heisser Konflikt gut bearbeitbar kalter Konflikt schwer bearbeitbar Erstarrung aber auch bedeutende Konfliktvermittlung/Mediation mit mehreren Personen Macht /Eingriffe durch Entscheidungsträger Harvard-Modell Konfliktverhandlung 2 Win-Lose Verdeckte Aktionen od. offener Kampf Beziehungsebene Kompromiss oder faire Durchsetzung Eindämmung Positive Wirkungen Gewachsenes Problembewusstsein Steigende Veränderungsbereitschaft neue Sichtweisen Entwicklung u.v.m. Strategisches Verhandeln Psychologische Deeskalation bei Scheitern Wachsende Destruktivität 3 Lose-Lose Kampf-Schläge Vernichtung Person Gemeinsam in Abgrund
3 Mein persönlicher Konfliktstil ein Selbstcheck
4 Orientierung an Interessen der Gegenseite Fünf Konfliktstile nach Blake & Mouton Nachgeben Lieber das eigene dem Ganzen opfern Sorge um Beziehung, Harmonie erhalten Eigene Ziele gehen vergessen Andere durch Verzicht zu Dank verpflichten Aushandeln Kompromisse Jeder verliert und gewinnt mal Bei Konflikten in der Mitte treffen Es kann nie allen recht sein Man kann nicht immer gewinnen Integrieren, Konsens Konflikte sind normal, gehören zum Leben und sind zu beider Vorteil lösbar Orientierung an eigenen + anderen Zielen Kreative Wege zu gemeinsamer Lösung Ergänzungen und Folgen Der richtige Konfliktstil - gibt s nicht! Alle Stile haben potenziell positive Funktionen (z.b. Kämpfen = Eintreten für eigene Ziele) Wichtig: Integrative, langfristige Grundeinstellung plus situativ viele verschiedene Verhaltensmöglichkeiten Vermeiden Am besten hält man sich raus Flucht und Rückzug als Haltung Angst vor Verlieren, Enttäuschung, Ärger Frustration und passive Aggression Kämpfen Konkurrieren Es kann nur einen Gewinner geben Der Zweck heiligt die Mittel Durchsetzung, auch um hohen Preis Offener Stil: Streiten, Kämpfen Verdeckter Stil: Hinterm Rücken agieren Wenn bevorzugter Stil scheitert: Achtung regressiver Zweitstil! Orientierung an eigenen Interessen Herrmann 2013, 103ff.
5 Mein persönlicher Konfliktstil Auswertung Herrmann f.
6 Konfliktträchtige und konfliktfähige Persönlichkeit Die konfliktträchtige Persönlichkeit ist eng und starr (hohe Rigidität) Gegensätze zerreissen oder lähmen sie Spannungen werden ausagiert (explosiv) oder nach innen gewendet (implosiv) Die konfliktfähige Persönlichkeit ist weit und flexibel hält Gegensätze innerlich aus Spannungen werden ausgehalten Gegensätzliche Regungen gebunden und gebändigt Eigenschaften der konfliktfähigen Persönlichkeit Flexibilität und Identität sich auf unterschiedliche Menschen und Situationen einstellen und dennoch eigene Ziele nicht aus den Augen verlieren Selbstwert und Dienst Belastbarkeit und Handlungsfähigkeit Autonomie und Heteronomie Vertrauen und Vorsicht Wertorientierung und Toleranz sich zur Persönlichkeit bilden und formen und dennoch einer Idee dienen und anderen von Nutzen sein unklare und widersprüchliche Situationen aushalten und dennoch entschieden und konsequent handeln ein persönliche Meinung bilden und vertreten und dennoch eigene Annahmen in Frage stellen lassen und kompromissbereit sein sich und anderen vertrauen und dennoch mit Enttäuschungen rechnen und leben lernen sich Werten verpflichten und dennoch die Werte anderer respektieren Berkel 2014, 72ff.
7 Innere Konfliktbewältigung Merkmale innerer Konflikte ICH bin betroffen Denke an die Folgen Erlebe Druck, Spannung auflösen bin unsicher, was ich tun soll Die Situation belastet mich schaffen Entscheidungsdruck Angst vor Risiken Fehlentscheidung Zweifel über Wahl von Alternativen Zeit- und Lösungsdruck führt zu konstruktiven oder destruktiven Reaktionsformen Vermeidung: Aussitzen, abschieben Lähmung: Starr festhalten Aufgabe: Bisheriges sofort ändern Hektik: schwanken, agieren, im Kreis drehen Problemlösung: Abwägen, beharrlich nach Optionen suchen, sich Zeit nehmen Formen innerer Konfliktbewältigung direkt indirekt Aneignung - Annnehmen = Ja sagen Einigung - Synthese suchen Integration, Lösung Entscheidung - Verzichten = Trauern Umrichtung - Vollwertigen Ersatz = Neues Ziel setzen Abwendung - Abwehren = Verdrängung - Hinnehmen = Leiden - Echten Kompromiss eingehen = Schmerz - Faulen Kompromiss eingehen = Abwarten - Sich unterordnen = Priorität setzen - Neuorientierung = Werte verändern - Bedürfnisse verschieben = Ersatzbefriedigung - Sich abkehren = Flüchten blau = reife, erwachsene Lösungen Berkel 2008, 78ff.
8 Schlussaufgabe - Lernkontrolle Bitte versuchen Sie, die folgenden Fragen zuerst ohne Nutzung des Handouts zu beantworten. Sehen Sie im Handout erst nach, wenn Sie unsicher sind oder die Frage nicht beantworten können. 1. Nennen Sie die fünf Konfliktstile nach Blake & Mouton. 2. Welcher ist Ihr Hauptstil, welcher Ihr zweiter Stil, wenn der erste nicht zur Lösung führt? Was sagt Ihnen das über Sie als Konfliktpartner? 3. Halten Sie sich für eine konfliktträchtige Persönlichkeit? Wann ja/nein, warum (nicht)? 4. Geben Sie ein Beispiel für einen inneren Konflikt, seine Wirkungen auf Sie und Ihre Reaktionsformen? 5. Nennen Sie drei zum Beispiel passende, reif-erwachsene innere Bewältigungsformen.
9 Lesehinweise Konfliktfähige und konfliktträchtige Persönlichkeit Berkel 2008, Die fünf Konfliktstile nach Blake & Mouton 1980 Herrmann 2013, Innere Konfliktbewältigung Berkel 2008, 78ff. Literatur Berkel, Karl (2008). Konflikttraining: Konflikte verstehen, analysieren, bewältigen. Hamburg: Windmühle Verlag. (neuste Aufl. 2014). Herrmann, Franz (2013). Konfliktkompetenz in der Sozialen Arbeit: neun Bausteine für die Profis in der Jugendhilfe. München: Ernst Reinhardt Verlag. Werner, Stefan (2013). Trainingshandbuch Konfliktmanagement. Konflikte in Schule und Sozialer Arbeit angemessen lösen. Weinheim: Beltz Juventa.
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