Grundlagen der THEORETISCHEN PHILOSOPHIE

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1 Philosophische Fakultät Institut für Philosophie Lehrstuhl für Theoretische Philosophie Dr. Holm Bräuer MBA Grundlagen der THEORETISCHEN PHILOSOPHIE Sommersemester

2 Philosophische Fakultät Institut für Philosophie Lehrstuhl für Theoretische Philosophie Dr. Holm Bräuer MBA 2. SPRACHPHILOSOPHIE 227

3 SEMANTIK BEDEUTUNGSTHEORIEN 375

4 376

5 377

6 BEDEUTUNGSTATSACHEN 378

7 Bedeutungsgehalt Unter der Menge der Tonfolgen und der Menge der Zeichenreihen gibt es solche, die bedeutungsvoll sind, und solche die es nicht sind. Brt xyz $3&?ß JJJ 379

8 Synonymie Es gibt verschiedene Ausdrücke, die dieselbe Bedeutung besitzen. Erpel vs Entenmännchen 380

9 Ambiguität Es gibt Ausdrücke, die mehr als eine Bedeutung besitzen. Horst ist ein Esel. 381

10 Analytizität Manche Ausdrücke sind in anderen enthalten. Sätze, die aus solchen Ausdrücken zusammengesetzt sind, sind wahr aufgrund der Bedeutung der Ausdrücke, aus denen sie zusammengesetzt sind. Junggesellen sind unverheiratete Männer. 382

11 Folgebeziehungen Ein Satz kann aus einem oder mehreren anderen Sätzen folgen. Wenn es regnet, dann ist die Straße nass. Es regnet. Also ist die Straße nass. 383

12 Fido + Fido bellt Bellt Fido = bellt.. Fido bellt. Bezugnahme / Repräsentation / Abbildung / Denotation Die Bedeutung von: Die Bedeutung von: Die Bedeutung von: Fido + bellt = Fido bellt. 384

13 GRUNDFRAGEN DER SEMANTIK 385

14 1 Was sind Bedeutungen? 386

15 2 Welche Beziehungen bestehen zwischen der Bedeutung eines komplexen Ausdrucks und den Bedeutungen seiner Teile? 387

16 3 Lassen sich die Bedeutungstatsachen erklären? 388

17 SUBJEKTIVE VORSTELLUNGEN UND DAS SENDER- EMPFÄNGER-MODELL 389

18 John Locke Locke ist einer der wichtigsten Philosophen des sog. britischen Empirismus. Sein Hauptinteresse galt der Erkenntnistheorie. Darüber hinaus hat er sich mit der politischen Philosophie und den Prinzipien der Bildung beschäftigt. An Essay Concerning Human Understanding (1690) 390

19 Wenn jemand auch eine Fülle verschiedener Gedanken hegt,... so sind sie doch alle in seiner Brust verschlossen, für andere unsichtbar und verborgen: sie können auch nicht durch sich selbst kundgegeben werden. Da nun aber die Annehmlichkeiten und Vorteile der Gemeinschaft ohne eine Mitteilung der Gedanken nicht zu erreichen sind, so musste der Mensch notwendig gewisse äußere, sinnlich wahrnehmbare Zeichen finden, mit deren Hilfe jene unsichtbaren Ideen, die seine Gedankenwelt ausmachen, anderen mitgeteilt werden könnten. 391

20 Für diesen Zweck war... nichts so gut geeignet wie jene artikulierten Laute, die der Mensch mit Leichtigkeit und Mannigfaltigkeit zu erzeugen imstande war. So wird es begreiflich, wie es dazu kam, dass gerade die Wörter... als Zeichen für ihre Ideen verwendet wurden.... Der Zweck der Wörter besteht also darin, sinnlich wahrnehmbare Kennzeichen der Ideen zu sein; die Ideen, für die sie stehen, machen ihre eigentliche und unmittelbare Bedeutung aus. John Locke: An Essay Concerning Human Understanding 392

21 393

22 Kann das Sender-Empfänger-Modell die Bedeutungstatsachen erklären? Bedeutungsgehalt, Synonymie, Ambiguität, Analytizität, Folgebeziehungen 394

23 PROBLEME 395

24 Was in aller Welt ist eine Idee? 396

25 ist, nicht, als, in Anbetracht, davon 397

26 398

27 Es mag zweitens auch die geistige Natur der Seele (und mit derselben ihre Unsterblichkeit) eingesehen werden können, so kann darauf doch, weder in Ansehung der Erscheinungen dieses Lebens, als einen Erklärungsgrund, noch auf die besondere Beschaffenheit des künftigen Zustandes Rechnung gemacht werden, weil unser Begriff einer unkörperlichen Natur bloß negativ ist, und unsere Erkenntnis nicht im mindesten erweitert, noch einigen tauglichen Stoff zu Folgerungen darbietet, als etwa zu solchen, die nur für Erdichtungen gelten können, die aber von der Philosophie nicht gestattet werden. Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft 399

28 400

29 PROPOSITIONENTHEORIE 401

30 G. Frege B. Russell G.E. Moore 402

31 ... when we understand the meaning of a sentence, something else does happen in our minds beside the mere hearing of the words of which the sentence is composed. You can easily satisfy yourself of this by contrasting what happens when you hear a sentence, which you do understand, from what happens when you do not understand... in the first case, there occurs... another act of consciousness an apprehension of their meaning, which is absent in the second case. 403

32 There certainly are such things as the two different meanings apprehended. And each of these two meanings is what I call a proposition. G.E.Moore, Some Main Problems of Philosophy 404

33 Vorstellungen/Ideen sprachunabhängige, konkrete, subjektive Entitäten Propositionen sprachunabhängige, abstrakte, objektive Entitäten 405

34 Propositionen sind keine beobachtbaren Dinge. Wir haben keinen unmittelbaren Zugang zu ihnen. Sie sind eine Art Werkzeug ein theoretischer Begriff wie Neutrino in der Physik welches dazu dient, präzise Aussagen über den Phänomenbereich zu machen, mit dem sich eine Bedeutungstheorie befasst. 406

35 EIGENSCHAFTEN VON PROPOSITIONEN 407

36 Propositionen sind objektiv und spachunabhängig. 408

37 Propositionen sind weder räumlich noch zeitlich lokalisiert. 409

38 Propositionen können weder entstehen noch vergehen. 410

39 Propositionen werden nicht nur als die Bedeutungen von Sätzen angesehen, sondern auch als die Inhalte mentaler Zustände. Jones glaubt, dass Schnee weiß ist. = Jones steht in der Beziehung des Glaubens zu der Proposition, dass Schnee weiß ist. 411

40 Propositionen sind die fundamentalen Träger von Wahrheit und Falschheit. Ein Satz ist wahr/falsch, weil die Proposition, die er zum Ausdruck bringt, wahr/falsch ist. 412

41 Eine konkrete Äußerung kann relativ zum Äußerungskontext verschiedene Propositionen zum Ausdruck bringen. 413

42 Propositionen besitzen eine interne Struktur; sie sind zusammengesetzt aus abstrakten begrifflichen Teilen. Nur vollständige Sätze drücken Propositionen aus; einzelne Worte hingegen drücken etwas aus, das Teil vieler verschiedener Propositionen ist: einen Begriff (concept). 414

43 Propositionen sind primär gegenüber Begriffen. Ein Begriff kann aus Propositionen abgeleitet werden, durch die Rolle, die er in denjenigen Propositionen spielt, in denen er vorkommt. 415

44 Kann die Propositionentheorie die Bedeutungstatsachen erklären? Bedeutungsgehalt, Synonymie, Ambiguität, Analytizität, Folgebeziehungen 416

45 PROBLEME 417

46 Einen Satz S zu verstehen, heißt eine Proposition p zu erfassen und zu wissen, dass S die Proposition p ausdrückt. Die Propositionentheorie kann uns weder sagen, worin das Erfassen einer Proposition besteht, noch was genau es heißt, dass ein Satz eine Proposition ausdrückt. 418

47 Die Propositionentheorie ist nicht explanatorisch. Die Annahme, dass ein Satz eine Proposition ausdrückt, scheint nur eine umständlichere Sprechweise dafür zu sein, dass der Satz bedeutungsvoll ist bzw. eine Bedeutung besitzt. 419

48 Unsere sprachliche Aktivitäten sind meistens Reaktionen auf sprachliche Aktivitäten anderer Menschen. Das Sprachlernen vollzieht sich in einem intersubjektiven Rahmen, in dem wir handelnd aufeinander eingehen. Propositionen spielen hierbei keine Rolle. 420

49 WITTGENSTEINS GEBRAUCHSTHEORIE DER BEDEUTUNG 421

50 Ludwig Wittgenstein Wittgenstein gilt als einer der bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts. In seinem Frühwerk (TLP) orientiert er sich an Frege und Russell und konzipiert eine ideale Sprache. In seinem Spätwerk (PU) revidiert Wittgenstein die meisten seiner Ansichten und legte den Grundstein für eine Gebrauchstheorie der Bedeutung. Tractatus Logico-Philosophicus (1921), Philosophische Untersuchungen (1953) 422

51 Sprachlernen Der Gebrauch von Sprache ist eine hochkomplexe Form des sozialen Verhaltens. Wir lernen, uns auf eine bestimmte Weise zu verhalten, wenn Menschen Geräusche machen, und lernen, welche Geräusche wir machen sollen, wenn wir uns in bestimmten Situationen befinden. 423

52 Denke nun an die Verwendung der Sprache: Ich schicke jemanden einkaufen. Ich gebe ihm einen Zettel, auf diesem stehen die Zeichen: fünf rote Äpfel. Er trägt den Zettel zum Kaufmann; der öffnet die Lade, auf welcher das Zeichen Äpfel steht; dann sucht er in der Tabelle das Wort rot auf und findet ihm gegenüber ein Farbmuster; nun sagt er die Reihe der Grundzahlwörter ich nehme an, er weiß sie auswendig bis zum Worte fünf und bei jedem Zahlwort nimmt er einen Apfel aus der Lade, der die Farbe des Musters hat. So und ähnlich operiert man mit Worten. Was ist aber die Bedeutung des Wortes fünf? Von einer solchen war hier gar nicht die Rede; nur davon, wie das Wort fünf gebraucht wird. L. Wittgenstein, Philosophische Untersuchungen 424

53 Sprachspiele 425

54 Die Gebrauchstheorie der Bedeutung Die Bedeutung eines Ausdrucks zu kennen, heißt zu wissen, wie dieser Ausdruck in kommunikativen Situationen verwendet wird. 426

55 PROBLEME 427

56 Hallo. Entschuldigung. Danke. Hör auf damit! Hol den Stein dort! 428

57 Wittgensteins Sicht auf die Sprache hat zum Paradigma Ausrufe, die in einer hochkonventionalisierten sozialen Praxis eingebunden sind. 429

58 Es mag zweitens auch die geistige Natur der Seele (und mit derselben ihre Unsterblichkeit) eingesehen werden können, so kann darauf doch, weder in Ansehung der Erscheinungen dieses Lebens, als einen Erklärungsgrund, noch auf die besondere Beschaffenheit des künftigen Zustandes Rechnung gemacht werden, weil unser Begriff einer unkörperlichen Natur bloß negativ ist, und unsere Erkenntnis nicht im mindesten erweitert, noch einigen tauglichen Stoff zu Folgerungen darbietet, als etwa zu solchen, die nur für Erdichtungen gelten können, die aber von der Philosophie nicht gestattet werden. Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft 430

59 Fazit Unsere Fähigkeit, neue, komplizierte Sätze auch außerhalb eines spezifischen Sprachspiels zu verstehen, kann kein Produkt unserer Kenntnis der Konventionen sein, deren Bestandteil diese Sätze sind, denn für diese sind nie irgendwelche Konventionen aufgestellt worden. 431

60 VERIFIKATIONSTHEORIE 432

61 LOGISCHER EMPIRISMUS Einflussreiche wissenschaftstheoretische Position, die ausgehend vom Wiener Kreis (Schlick, Neurath, Carnap, Reichenbach, Feigl u.a.) etwa zwischen 1920 und 1950 entwickelt wurde. Ziel war eine wissenschaftliche (moderne) Philosophie, die sich kritisch mit der traditionellen Philosophie auseinandersetzte, sich der Methoden der Logik bedient und wie der klassische Empirismus die Bedeutung der Erfahrung bei der Erkenntnisgewinnung hervorhob. 433

62 Rudolf Carnap ( ) Otto Neurath ( ) Alfred Jules Ayer ( ) 434

63 Verifikationsprinzip Die Bedeutung eines Satzes liegt in den Bedingungen seiner Verifikation. 435

64 Verifikationsbedingungen Diejenigen (möglichen) Erfahrungen, die man machen würde, falls der Satz wahr wäre 436

65 Eine Katze sitzt auf einer Matte. 437

66 Die Verifikationsbedingungen (die Bedeutung) eines Satzes zu kennen, heißt also zu wissen, welche Erfahrungen man haben müsste, wenn der Satz wahr ist. Nennen wir das den empirischen Inhalt eines Satzes 438

67 Empiristisches Sinnkriterium Falls ein Satz keine Verifikationsbedingungen (keinen empirischen Inhalt) besitzt, dann ist dieser Satz sinnlos (bedeutungslos). 439

68 PROBLEM: ANALYTISCHE SÄTZE 440

69 Kein Junggeselle ist verheiratet. Eine Geiß ist eine weibliche Ziege. Wenn es schneit, dann schneit es. Fünf Stifte sind mehr als zwei Stifte. Entweder es regnet oder es regnet nicht. 441

70 Analytische Sätze haben keinen empirischen Inhalt. Sie sind wahr qua Konvention. 442

71 Typen von Erkenntnis analytisch (nicht erkenntniserweiternd) synthetisch (erkenntniserweiternd) a priori (nicht empirisch) Logik und Mathematik Metaphysik a posteriori (empirisch) Naturwissenschaft 443

72 PROBLEME 444

73 Wie können wir wissen, ob ein Satz verifizierbar ist, bevor wir wissen, was er bedeutet? 445

74 Fragen, Behauptungen, Poetik, Witze, zeremonielle Äußerungen 446

75 Aussagen über Elektronen, psychische Zustände, Röntgenstrahlen usw. 447

76 QUINES BEDEUTUNGSSKEPTIZISMUS 448

77 Willard Van Orman Quine ( ) Einer der einflussreichsten Philosophen des 20. Jahrhunderts, Hauptvertreter der analytischen Philosophie und Schüler von Carnap. Wichtigster Kritiker des Logischen Empirismus. Sein Lebenswerk umfasst die Gebiete der Logik, Wissenschaftstheorie, Sprachphilosophie und Erkenntnistheorie. On What There Is (1948); Two Dogmas of Empirism (1951); Word and Object (1960); Ontological Relativity (1968) 449

78 KRITIK AN DER VERIFIKATIONSTHEORIE 450

79 Das Konzept eines analytischen Satzes lässt sich nicht explizieren. 451

80 Synthetische Sätze Die Bedeutung dieser Sätze liegt allein in ihrem empirischen Inhalt, d.h. in den empirischen Evidenzen, die sich für sie vorbringen lassen. 452

81 Analytische Sätze Die Bedeutung dieser Sätze ist rein konventionell. Sie besitzen keinen empirischen Inhalt und sind wahr oder falsch aufgrund sprachlicher Konventionen. 453

82 Eine Geiß ist eine weibliche Ziege. Analytisch oder synthetisch? 454

83 Ein Wal ist ein Säugetier. Analytisch oder synthetisch? 455

84 Woher wissen wir das? 456

85 Eine Geiß ist eine weibliche Ziege. Geiß und weibliche Ziege sind synonym. 457

86 Ein Wal ist ein Säugetier. Wal und Säugetier sind nicht synonym. 458

87 Ein Satz der Form Ein A ist ein B ist analytisch genau dann, wenn A und B synonym sind. 459

88 Wann sind zwei Ausdrücke synonym? 460

89 Es notwendig wahr, dass alles, was eine Geiß ist, eine weibliche Ziege ist, und umgekehrt. 461

90 Zwei Ausdrücke A und B sind synonym, wenn mit Notwendigkeit gilt: Wenn etwas A ist, dann ist es B, und umgekehrt. 462

91 Warum ist die Aussage Eine Geiß ist eine weibliche Ziege. notwendig wahr? 463

92 Der Satz Eine Geiß ist eine weibliche Ziege. ist notwendig wahr, weil er analytisch ist. 464

93 Die Erklärung dafür, dass der Satz Eine Geiß ist eine weibliche Ziege. analytisch ist, beruht darauf, dass er analytisch ist. 465

94 Eine Explikation des Begriffes analytisch ist nicht möglich! 466

95 Es gibt keine echte Unterscheidung zwischen Sätzen, die analytisch sind, und solchen, die synthetisch sind! 467

96 DIE DUHEM-QUINE THESE (HOLISTISCHE VERIFIKATIONSTHEORIE) 468

97 analytische Sätze synthetische Sätze 469

98 zentrale vs periphäre Sätze 470

99 An der Erfahrung getestet wird nicht ein einzelner Satz, sondern eine Theorie als ganze. 471

100 Es gibt keine Sätze, deren Bedeutung sich einzeln in Bezug auf die Erfahrung bestimmen lässt. 472

101 Bei einem empirischen Test steht (im Prinzip) jeder Satz einer Theorie zur Disposition. Kein einziger hat das Merkmal, dass er bei gegenläufiger Erfahrung beibehalten werden muss. Es gibt keine analytischen Sätze im absoluten Sinne! 473

102 Bei gegenläufiger Erfahrung kann (im Prinzip) jeder beliebige Satz beibehalten werden, wenn an anderen Stellen der Theorie (ausgleichende) Veränderungen vorgenommen werden. Es gibt keine synthetischen Sätze im absoluten Sinne! 474

103 An welcher Stelle wir Veränderungen an einer Theorie vornehmen, falls wir mit gegenläufigen Erfahrungen konfrontiert sind, wird durch pragmatische Maximen (Einfachheit, Anschlussfähigkeit usw.) entschieden. 475

104 DIE UNBESTIMMTHEIT DER ÜBERSETZUNG 476

105 477

106 gavagai 478

107 Was bedeutet gavagai? Da ist ein Hase. Da ist ein unabgetrenntes Hasenteil. Da ist ein zeitliches Stadium eines Hasen. Da ist ein Exemplar der Hasenheit. 479

108 Welche Hypothese der Sprachforscher wählt, hängt davon ab, wie er sein Übersetzungshandbuch aufbaut, d.h. wie er die anderen Sätze und Ausdrücke der zu untersuchenden Sprache übersetzt. 480

109 Ganz egal wie viele empirische Daten der Forscher sammelt, es wird immer mehrere verschiedene Übersetzungen geben, die gleich gut mit der Gesamtheit aller Daten zusammenpassen. 481

110 Fazit Der Begriff der Bedeutung muss als wissenschaftliches Konzept aufgegeben werden! 482

111 WAHRHEITSKONDITIONALE SEMANTIK 483

112 Die Bedeutung eines Satzes zu kennen, heißt zu wissen, wie die Welt beschaffen sein müsste, falls der Satz wahr ist. 484

113 Verifikationsbedingungen = Evidenzen, die für einen Satz sprechen. Verwechslung von Evidenz und Bedeutung 485

114 Wahrheitsbedingungen = Tatsachen, unter denen ein Satz wahr ist. Unabhängig von aktuellen oder möglichen Evidenzen bzw. Beobachtungen 486

115 R. Carnap ( ) D. Lewis ( ) Meaning and Necessity (1956) General Semantics (1970) D. Davidson ( ) Truth and Meaning (1967) Semantics for Natural Languages (1968) R. Montague ( ) English as a Formal Language (1970) The Proper Treatment of Quantification in Ordinary Englisch (1973) 487

116 KOMPOSITIONALITÄTSPRINZIP 488

117 Da es keine klare Beschränkung der Anzahl sinnvoller Ausdrücke zu geben scheint, muss eine funktionsfähige Theorie die Bedeutung jedes Ausdrucks auf der Grundlage... einer endlichen Zahl von Merkmalen erklären.... eine befriedigende Semantik [muss] erklären, welchen Beitrag wiederholbare Merkmale zur Bedeutung der Sätze leisten, in denen sie vorkommen. Donald Davidson, Die Semantik natürlicher Sprachen 489

118 Eine Bedeutungstheorie muss sich auf eine relativ kleine Anzahl bedeutungsvoller Ausdrücke (Worte) stützen, die als Bedeutungsatome dienen und die Basis der Theorie bilden. sonst könnten wir die Sprache nicht lernen. 490

119 Eine Bedeutungstheorie muss Regeln enthalten, wie wir ausgehend von diesen basalen Ausdrücken die Bedeutung komplexer und im Prinzip unendlich vieler Ausdrücke generieren können. sonst könnten wir diese nicht verstehen. 491

120 Kompositionalitätsprinzip Die Bedeutung eines Satzes ist eine Funktion der Bedeutungen der den Satz konstituierenden Worte und der Beziehungen, in denen sie zueinander stehen. 492

121 Falls (, ), dann [[ ]] = f ([[ ]], [[ ]]). 493

122 EINE MODELLSPRACHE 494

123 Basale Ausdrücke F steht für alle, die faul sind. G steht für alle, die gerissen sind. a benennt Albert. b benennt Berta. 495

124 Projektionsregeln für atomare Sätze Ein Satz der Form P(x) ist wahr, gdw. das, was x benennt, ein Element der Menge derjenigen Dinge ist, für die P steht. 496

125 Projektionsregeln für komplexe Sätze Ein Satz der Form Nicht p ist wahr, gdw. der Satz p nicht wahr ist. Ein Satz der Form p und q ist wahr, gdw. sowohl p als auch q wahr sind. 497

126 F(a) ist wahr, gdw. Albert faul ist. F(a) und G(b) ist wahr, gdw. Albert faul ist und Berta gerissen ist. F(a) und nicht G(a) und F(b) und nicht G(b) ist wahr, gdw. Albert und Berta faul und nicht gerissen sind. 498

127 Die Regeln dieser (trivialen) Sprache erlauben es uns, die Wahrheitsbedingungen von unendlich langen und unendlich vielen Sätzen anzugeben, indem wir die Regeln auf jede erlaubte Kombination der basalen wie der komplexen Ausdrücke anwenden. 499

128 Welche Bestandteile enthält eine wahrheitskonditionale Semantik? 500

129 Wir brauchen zunächst ein Lexikon, welches jedem basalen Ausdruck der Sprache eine Denotation zuweist. Welche Ausdrücke gibt es und was bedeuten sie? 501

130 Wir brauchen eine Syntax, die uns sagt, welche Ausdruckssequenzen wohlgebildete Sätze der entsprechenden Sprache sind und welche nicht. Wie sind komplexe Ausdrücke zusammengesetzt? 502

131 Schließlich brauchen wir Projektionsregeln, die uns für jede Regel der Syntax sagen, wie wir aus der Bedeutung der Atome, die wir aus dem Lexikon kennen, die Bedeutung eines beliebigen, komplexen Ausdrucks berechnen können. Wie lässt sich die Bedeutung komplexer Ausdrücke berechnen? 503

132 NATÜRLICHE SPRACHE Annäherung an idealisierte, formalisierte Sprache mit einem Lexikon und einer eindeutigen Syntax Semantik a) Regeln der Denotation atomarer Ausdrücke b) Projektionsregeln zur Berechnung der Denotation zusammengesetzter Ausdrücke Modell Ausschnitt der Welt in einer mengentheoretischen Formulierung Annäherung an WELT 504

133 NATÜRLICHE SPRACHE Übersetzung Ausdrücke der natürlichen Sprache werden in Ausdrücke der formalen Sprache übersetzt Formale Sprache Interpretation Eine formale Sprache wird in einem Modell interpretiert Modell Repräsentation Modelle repräsentieren Ausschnitte der Welt WELT 505

134 PROBLEME 506

135 Koextensionalität Fido ist ein Lebewesen mit Nieren. Fido ist ein Lebewesen mit Herz. {x Lebewesen-mit-Nieren (x)} = {x Lebewesen-mit-Herz (x)} 507

136 Wahrheitskonditionale Operatoren Bill schläft und Maria ist wach ist wahr, gdw. Bill schläft wahr ist und Maria ist wach wahr ist. 508

137 Nicht-wahrheitskonditionale Operatoren Es ist möglich, dass Bill schläft. ist wahr, gdw.? 509

138 Glaubenssätze John glaubt, dass Elefanten groß sind ist wahr, gdw.? 510

139 Was macht die Bedeutung eines Satzes aus? 511

140 Locke Frege, Russell, Moore Wittgenstein Grice... die privaten Ideen, die wir mit unseren Worten assoziieren die abstrakte Proposition, die durch den Satz zum Ausdruck gebracht wird die impliziten Regeln unseres Sprachgebrauchs die kommunikativen Absichten und Überzeugungen des Sprechers Carnap, Neurath, Ayer Quine Carnap, Montage, Davidson, Lewis Carnap, Montague, Lewis die Erfahrungen, die man machen würde, falls der Satz wahr ist die pragmatischen Entscheidungen eines Sprachforschers die Bedingungen, die vorliegen müssen, falls der Satz wahr ist die Menge der möglichen Welten, in denen der Satz wahr ist 512

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