Ohne Wirtschaftswachstum kein Wohlstand was uns an der alten Überzeugung festhalten lässt
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- Mathilde Schmitt
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1 Ohne Wirtschaftswachstum kein Wohlstand was uns an der alten Überzeugung festhalten lässt EnergieSchweiz Jahreskonferenz 2012 Bernexpo Kongresszentrum Bern, 31. Oktober 2012 Dr. Boris Zürcher Direktor und Chefökonom BAKBASEL AG id999
2 cornu copiae Das Füllhorn (lat. cornu copiae, Horn der Fülle ; gr. κέρας Ἀµαλθείας keras Amaltheias, Horn der Amaltheia ) ist ein mythologisches Symbol des Glückes. Es ist mit Blumen und Früchten gefüllt und steht für Fruchtbarkeit, Reichtum und Überfluss. id999/ 2
3 Eine nicht wirklich gewagte Voraussage Der materielle Wohlstand gemessen am BIP pro Kopf der Bevölkerung sowie das Gesamteinkommen (BIP) werden weiter wachsen. id999/ 3
4 Situation heute Robert Gordon (2012): «The six headwinds»; USA #1. Demographic Dividend is Reversed: Alterung und Integration der Frauen in den AM #2. Plateau of Educational Attainment: Kostenkrankheit, Optimierung #3. Inequality: Wachstum des Medianeinkommens tiefer als des Mittelwert #4. Globalization linked with IT: Outsourcing usw., Konvergenz #5. Environment: Opfer für Sünden, Reparationen #6. Twin deficits: Schuldenüberhang bei Konsumenten und Staat id999/ 4
5 id999/ 5 Is US Economic Growth over? Robert Gordon (2012)
6 und damals «I would predict that the standard of life in progressive countries one hundred years hence will be between four and eight times as high as it is to-day. There would be nothing surprising in this even in the light of our present knowledge. It would not be foolish to contemplate the possibility of a far greater progress still.» John Maynard Keynes: Economic Possibilities for our Grandchildren (1930) id999/ 6
7 «Standard of Life» in der Schweiz BIP pro Kopf der Bevölkerung mit linearem Trend 11.5 y = x CHF CHF Note: Source: BIP real zu Preisen 2000, logarithmiert BFS, BAKBASEL id999/ 7
8 Wachstumsarithmetik Lebensstandard = pro Kopf Einkommen = BIP/Bevölkerung n 4 x in 100 Jahren: è Implizit notwendige Wachstumsrate = 1.4 % n 8 x in 100 Jahren: è Implizit notwendige Wachstumsrate = 2.1 % n Ø jährliches Wachstum des BIP p.k. von = 1.8 % n Durchschnittliche Wachstumsrate der Bevölkerung seit 1930 ~ 0.8 % id999/ 8
9 Wachstumstreiber Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen Erwerbstätige Stunden pro Erwerbstätigen Sachkapital (Investitionen) Humankapital (Bildung) Technologischer Fortschritt Zunahme Arbeitsstunden «MEHR» «BESSER» id999/ 9 Zunahme Arbeitsproduktivität Wohlstandswachstum
10 Zwei Möglichkeiten der Produktivitätssteigerung i) Erhöhung der Kapitalintensität MEHR ii) Bessere Technologie BESSER y Af(k) y Af(k) Δ y Δ y A f(k) k * k* K/H k* K/H - Erhöhung des Kapitaleinsatzes (physisches Kapital und Humankapital) - Geringerer Arbeitseinsatz bei gegebenem Kapital - Intensiverer Wettbewerb - Effizientere Nutzung der Inputfaktoren - Organisations- und Managementpraktiken - Institutionen usw. id999/ 10
11 id999/ 11 Warum werden wir wachsen müssen?
12 # Personen, die mit weniger als 2 USD am Tag leben Note: Poverty headcount at $2 a day, in Mio. Source: Sala-i-Martin (2002) id999/ 12
13 Die Verteilungsfrage n Positives Wachstum: n Ich kann ein grösseres Kuchenstücke beanspruchen, ohne dass jemand anderes ein kleineres kriegt (win-win) n Stagnation (Nullwachstum) oder negatives Wachstum (Schrumpfung): n Ein grösseres Kuchenstück kann nur zu Lasten von jemand anderem beansprucht werden (Negativsummenspiel, bzw. Nullsumenspiel) id999/ 13
14 Perspektiven n Schuldenwirtschaft: g < r (nominale Wachstumsrate kleiner nominaler Zins) Schuldenfalle in Europa, Japan und den USA n Notwendigkeit von Wachstum: Potentialwachstum dürfte als Folge der Finanzmarktkrise und der Schuldenkrise in der Eurozone gesunken sein. Inwieweit sich die Schweiz entziehen kann, wird sich noch weisen müssen. n Schulden: n n n Deflationieren Wegsparen, Hinauswachsen Oder Kombination n Demographie n Umwelt id999/ 14
15 id999/ 15 Wo und wie werden wir wachsen?
16 Unterschätzung des bisherigen Wachstums n Im ersten Lebensjahr Gestorbene pro Lebendgeborene: n 1841/ = ca. 24% n 1979/ = ca. 7 n Das Wachstum rein materiell definiert dürfte den Fortschritt des Lebensstandards erheblich unterschätzen. Keynes: Faktor 4 bis 8 in 100 Jahren id999/ 16
17 Nicht nur materieller Wohlstand Human Development Index (HDI) ~ heute Marokko oder Südafrika, 1870 ~ heute Ruanda Note: HDI Source: Crafts (2000), UNDP, BAKBASEL id999/ 17
18 id999/ 18 Die letzten 10 Jahre
19 Ein Beispiel: Das iphone n Das iphone ist mindestens ein Plattenspielertonbandvideotelefonschreibmaschinenavigationsphot osuchmaschinenlexikonspielzeugbriefkastenweckeruhrzeitungsfern sehengerät n Ein iphone kostet ca. CHF 600.-, was ca. 1/10 eines monatlichen Arbeiterlohnes entspricht. n Alle im iphone integrierten Geräte hätten vor 20 Jahren wohl das Zehnfache eines monatlichen Arbeiterlohnes gekostet è Faktor 100 hedonisches Wachstum n Früher hat sich ziemlich viel Ware angesammelt id999/ 19
20 Grenzen des Wachstums? n Wenn der Rest der Menschheit plötzlich Konsum entdeckt? n Eigentumsrechte und Internalisierung der negativen externen Effekte n Club of Rome: Input wird ausgehen, heute schädliche Outputs n Neoklassik: Boden, Arbeit, Kapital und Technologie als Produktionsfaktoren n Boden ist noch in hohem Masse vorhanden (kein limitierender Faktor), n Arbeit (in freien Arbeitsmärkten kann der Faktor Arbeit noch vermehrt werden), n Kapital (reproduzierbar aus Konsumverzicht) n Technologie (Nano, Informatik, Gentechnologie, gegenseitiges Emporschaukeln, Dematerialisierung, Bytes statt Kilos und Tonnen, n Optimierungen durch neue Technologien: Zeitgewinn durch das Mobiltelefon id999/ 20
21 Geht uns die Arbeit aus? # Erwerbstätige Ø Wachstumsrate + 1.5% p.a Arbeitsvolumen pro ET Ø Wachstumsrate 0.5% p.a Note: Index 1950 = 100 Source: BFS, BAKBASEL id999/ 21
22 Wenn die Chinesen kommen n China BIP p.k n Ungarn BIP p.k n Welt BIP '973'935 n Welt BIP wenn China = Ungarn 54'650'549 n Differenz 7.2% n Ca. 2x Deutschland zusätzlich è wenn China so reich sein soll wie Ungarn, kommen ca. 2 Deutschlands zur Welt hinzu id999/ 22
23 Eine nicht wirklich gewagte Voraussage Der materielle Wohlstand gemessen am BIP pro Kopf der Bevölkerung sowie das Gesamteinkommen (BIP) werden weiter wachsen. id999/ 23
24 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! BAKBASEL ECONOMICS AG Güterstrasse 83 CH-4053 Basel id999/ 24
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