DIE PRAXISPHASEN AUF DEM PRÜFSTAND
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- Guido Dunkle
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1 DIE PRAXISPHASEN AUF DEM PRÜFSTAND ERGEBNISSE DER BEFRAGUNG AN DER DUALEN HOCHSCHULE BADEN-WÜRTTEMBERG 2017
2 IMPRESSUM Herausgeber: IG Metall-Vorstand FB Zielgruppenarbeit und Gleichstellung Ressort Angestellte, IT, Studierende Wilhelm-Leuschner-Str Frankfurt/Main Redaktion: Vanessa Barth, Stefanie Geyer, Martin Gürtler Kontakt: Fotonachweis: Titel nd3000/getty Images/iStockphoto und Catalina M/shutterstock.com; S. 5 Stocksy.com/BONNINSTUDIO, S. 16 istockphoto.com/jacoblund Juni 2017
3 INHALTSVERZEICHNIS GRUSSWORTE // 2, 3 ZUSAMMENFASSUNG FÜR SCHNELLE LESER/INNEN // METHODIK UND RÜCKLAUF // 6 Betrieblicher Hintergrund der Befragten // 7 Mitbestimmungsstruktur im Betrieb // 8 QUALITÄT DER PRAXISPHASEN WAS IM BETRIEB WICHTIG IST // 9 Bewertung der Praxisphasen insgesamt // 9 Es gibt mehrere Anknüpfungspunkte, um Praxisphasen zu verbessern // 9 Zufriedenheit mit der Qualität // 10 Wissensvermittlung // 11 Verzahnung von theoretischen mit praktischen Inhalten // 11 Einbindung der dual Studierenden in den Betrieb // 12 Zusammenarbeit zwischen Ausbildungsleitung und Abteilungen // 12 Feedback-Systeme innerhalb der Praxisphase // 15 UNTERSTÜTZUNG DES STUDIUMS DURCH DEN ARBEITGEBER // 17 Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick // 17 Übernahme der Verwaltungsgebühren // 17 Übernahme von Fahrtkosten // 18 Finanzierung von Ausbildungsmitteln // 19 Übernahme nach dem Studium // 20 AUSBLICK WIE GEHT ES WEITER? // 24 1
4 Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein, brauchen Unternehmen vor allem eins: gut ausgebildete Fachkräfte. Die Duale Hochschule Baden- Württemberg leistet dafür einen wichtigen Beitrag. Sie ist mit Studierenden nicht nur die größte duale Hochschule in Deutschland sie hat auch wichtige Pionierarbeit geleistet und viele wesentliche Standards gesetzt. Wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsam mit dem Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der DHBW eine Befragung unter Studierenden zur Qualität der Praxisphasen durchführen konnten. Die Praxisphasen sind ein wichtiger Bestandteil des dualen Studiums und damit auch maßgeblicher Faktor für die Qualität insgesamt. Deshalb wollten wir wissen, wie zufrieden die Studierenden mit den Praxisphasen in den Betrieben sind und ob bzw. wo es Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Um es gleich vorweg zu sagen: Über Studierende haben an der Befragung teilgenommen. Das ist ein toller Erfolg! Die Befragung macht deutlich: Die Studierenden sind alles in allem mit der Qualität der Praxisphasen zufrieden, allerdings gibt es von Unternehmen zu Unternehmen große Unterschiede. Wir wollen nun mit möglichst vielen Studierenden, Ausbildungsverantwortlichen sowie Betriebsrats- und JAV-Mitgliedern ins Gespräch kommen und die Themen gemeinsam angehen. Für uns ist klar: Die Unternehmen sind in der Verantwortung sowohl als Arbeitgeber wie auch als dualer Partner. Sie beeinflussen immerhin die Hälfte der gesamten Studienqualität und können eine Menge dazu beitragen, dass möglichst viele dual Studierende ihr Studium erfolgreich abschließen, zum Beispiel, indem sie gewährleisten, dass sich die Studierenden voll auf ihr Studium konzentrieren können. Eine Übernahmegarantie nach dem Studium, eine angemessene Vergütung, die Übernahme von Studiengebühren, Reise- und Lernmittelkosten und Zeit für die Vorbereitung auf Prüfungen sind geeignete Mittel, damit dies gelingt. Zusammen mit Betriebsräten haben wir mit Unternehmen wie Continental AG, Robert Bosch GmbH, Audi AG, caverion GmbH und anderen vorbildliche Regelungen getroffen. Damit die genannten Beispiele keine Einzelfälle bleiben, wollen wir gemeinsam mit den dual Studierenden die Studien- und Arbeitsbedingungen mittels Tarifverträgen gestalten. Deshalb laden wir alle Studierenden der DHBW dazu ein, diese Herausforderungen mit uns anzupacken. Christiane Benner Zweite Vorsitzende der IG Metall Roman Zitzelsberger Bezirksleiter IG Metall Baden-Württemberg 2 Grußworte
5 Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen, obwohl die Qualität der Theoriephasen mit verschiedensten Evaluationsinstrumenten stetig überprüft und verbessert wird und somit auch uns als Studierenden und Studierendenvertretung transparent ist, mangelt es bei den Praxisphasen an dieser breiten Transparenz. Als zentraler Teil, der 50 des Studiums ausmacht, ist für uns als Verfasste Studierendenschaft auch die Qualität der Praxisphase von großer Bedeutung und wir freuen uns sehr, dass wir zusammen mit der IG Metall nun die Chance bekommen, einen genaueren Blick auf eure Zufriedenheit in den Praxisphasen zu werfen. ALLES MESSEN, WAS MESSBAR IST UND MESSBAR MACHEN, WAS NOCH NICHT MESSBAR IST. // Galileo Galilei Diesem Grundsatz folgend wollten wir mit der gemeinsamen Umfrage die große Unbekannte im Qualitätssicherungsprozess genauer bestimmen und herausfinden, welche Handlungsfelder sich für uns als Interessenvertretung aus den erfahrenen Verbesserungspotenzialen ableiten. Nun ist eine qualitativ hochwertige Praxisphase keine unlösbare Aufgabe für die dualen Partner, und an der Zufriedenheit der Studierenden zeigt sich auch, dass im Großen und Ganzen die richtigen Ansätze verfolgt werden und man sich auf dem richtigen Weg befindet. Es gibt aber an einigen Stellen auch noch teilweise großes Verbesserungspotenzial. Die Unternehmen müssen nun aktiv ihre wichtigste Ressource qualifizierten Nachwuchs noch besser fördern. An den vielen herausragenden Konzepten, welche im Rahmen des Dualen Partner Awards eingereicht wurden, sollte sich hier ein Beispiel genommen werden. Wir als Verfasste Studierendenschaft fokussieren das Thema der Qualität der Praxisphasen nun deutlich und laden alle Studierenden und Unternehmen ein, sich mit uns an diesem Verbesserungsprozess zu beteiligen. Deine Verfasste Studierendenschaft der DHBW Grußworte 3
6 ZUSAMMENFASSUNG FÜR SCHNELLE LESER/INNEN Zusammen mit der Studierendenvertretung (AStA) der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) hat die IG Metall zwischen Dezember 2016 und Januar 2017 alle dual Studierenden an der DHBW online befragt. Schwerpunkte der Befragung waren die Qualität der Praxisphasen und die Unterstützungsleistungen der Arbeitgeber für das Studium. Rund dual Studierende beteiligten sich an der Umfrage und haben den Fragebogen zumindest teilweise ausgefüllt. Insgesamt ist die überwiegende Mehrheit der dual Studierenden mit der Qualität der Praxisphasen ( ab Seite 9) zufrieden. Es haben sich aber auch viele Hinweise ergeben, wie die Arbeits- und Ausbildungsbedingungen der dual Studierenden weiter verbessert werden können. So sinkt die Zufriedenheit mit der Qualität der Praxisphasen analog zur Studiendauer. Und knapp 40 Prozent der Befragten werden zu größeren Teilen als zusätzliche Arbeitskraft im Unternehmen eingesetzt ohne dass ihnen dabei weiteres Wissen vermittelt wird. Zudem wird die Abstimmung zwischen der Ausbildungsleitung und der Abteilung, in der die dual Studierenden jeweils eingesetzt werden, kritischer eingeschätzt. Bei den Unterstützungsleistungen des Arbeitgebers für das Studium ( ab Seite 17) klaffen die Wünsche der dual Studierenden und die Realität zum Teil deutlich auseinander. So müssen fast zwei Drittel der dual Studierenden anfallende Verwaltungsgebühren für das Studium selbst tragen. Ähnliches gilt für die Fahrtkosten zur Hochschule sowie die Ausstattung mit weiteren Studienmitteln. Dass sie nach dem Studium im Betrieb übernommen werden, ist zudem für mehr als die Hälfte der Befragten noch nicht gesichert. Alle diese Unterstützungsleistungen werden von einer überwältigenden Mehrheit der Befragten vom Arbeitgeber gefordert. Diese Unterstützungsleistungen zu gewähren wäre auch deshalb wichtig, damit sich dual Studierende vollständig auf ihr Studium konzentrieren könnten. Die Bandbreite der Antworten zeigt: Es gibt Handlungsbedarf ( mehr dazu auf Seite 24) bei der Gestaltung der Praxisphasen. Dazu wollen wir in den nächsten Wochen und Monaten mit möglichst vielen dual Studierenden ins Gespräch kommen an der DHBW und in den Betrieben. Unser Ziel: die Studienbedingungen verbessern und dazu noch viel mehr dual Studierende für die IG Metall gewinnen. 4 Zusammenfassung
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8 1 METHODIK UND RÜCKLAUF Welches Studienfach belegst du? 30,1 37,3 24, ,5 der Befragten befanden sich in einem Bachelor-Studiengang. 89,3 der Befragten verfügen über das klassische Abitur als Hochschulzugangsberechtigung, nur knapp ein Fünftel der Befragten (18,4 ) hat vor dem Studium bereits eine duale Berufsausbildung absolviert. Ingenieurwissenschaft 8,2 Informatik Wirtschaft Sozialwesen Die Befragung wurde im Zeitraum von Dezember 2016 bis Januar 2017 mittels eines Online-Fragebogens an der DHBW durchgeführt. Dazu wurde durch die Studierendenvertretung der DHBW allen dual Studierenden an der DHBW ein Link zu dem Fragebogen zugeschickt. Die Teilnehmenden konnten am Ende der Befragung freiwillig an einem Gewinnspiel teilnehmen. Allen Teilnehmer/innen der Befragung wurde eine anonymisierte Auswertung zugesichert. Über dual Studierende haben sich an der Befragung beteiligt, davon haben dual Studierende der DHBW den Fragebogen vollständig ausgefüllt. Die Teilnehmer/innen der Befragung spiegeln die gesamte Breite des dualen Studiums an der DHBW wider: Die Mehrheit der Befragten studiert Wirtschaft (37,3 ), gefolgt von Ingenieurwissenschaften (30,1 ), Sozialwesen (24,4 ) und Informatik (8,2 ). Über 80 der Befragten befanden sich zum Zeitpunkt der Befragung im zweiten oder dritten Studienjahr. Damit ist sichergestellt, dass die Befragten über ausreichende Erfahrungen mit dem dualen Studium an der DHBW und insbesondere mit den Praxisphasen im Betrieb verfügen, um ein fundiertes Urteil abgeben zu können. In welchem Studienjahr befindest du dich? 16,9 1. Studienjahr 42,8 2. Studienjahr Das Geschlechterverhältnis ist mit 49 weiblichen und 51 männlichen Befragten ausgewogen. 9,9 der Befragten gaben außerdem an, einen Migrationshintergrund zu haben. 40,4 3. Studienjahr Methodik und Rücklauf
9 BETRIEBLICHER HINTERGRUND DER BEFRAGTEN Der betriebliche Hintergrund der Befragten spiegelt die gesamte Breite der an der DHBW engagierten Unternehmen wider: So arbeiten 41,2 der Befragten in Großbetrieben mit mehr als Beschäftigten, aber auch 28,9 in kleineren Betrieben mit weniger als 500 n. Fast die Hälfte der Befragten (48,3 ) arbeitet in einem konzernzugehörigen Betrieb. Ähnlich vielfältig sieht es bei der Branchenzugehörigkeit der Betriebe der dual Studierenden aus: zwar kommt fast ein Drittel der Befragten (32,6 ) aus einem Betrieb der Metall- und Elektroindustrie, aber auch Dienstleistungen, sonstige Branchen und IT sind deutlich vertreten. In der Kategorie Sonstiges sind beispielsweise Handel, Sozialwesen, Tourismus und Logistik zusammengefasst. Ungefähr die Hälfte der Befragten gab an, dass sie in jeder Praxisphase eine andere Station bzw. Wie groß ist dein Unternehmen? 28,9 bis 500 Beschäftigte 13, Beschäftigte 16, Beschäftigte Abteilung in ihrem Betrieb durchlaufen. Immerhin noch ein Viertel der Befragten gab an, zumindest zwei bis drei verschiedene Abteilungen im Laufe des Studiums zu durchlaufen. Damit kann für ca. vier Fünftel davon ausgegangen werden, dass diese Studierenden eine Chance haben, die Breite und Vielfalt ihres Betriebs kennenzulernen. 41,2 mehr als Beschäftigte 1.3 Zu welcher Branche gehört dein Unternehmen? 32,6 28,5 1.4 Aus rechnerischen Gründen können in den Grafiken Rundungsdifferenzen auftreten. 22,0 Metall- und Elektroindustrie 5,0 Chemische Industrie, Pharmaindustrie Dienstleistungen 9,3 IT 1,8 0,9 Textilbranche Handwerk Sonstiges Methodik und Rücklauf 7
10 Gibt es in deinem Unternehmen einen Tarifvertrag? 1.5 ich weiß nicht 13,1 nein 22,1 64,8 ja MITBESTIMMUNGSSTRUKTUR IM BETRIEB Gibt es in deinem Unternehmen 76,7 einen Betriebsrat (BR) Hintergrund: 66,4 eine Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) 17,3 weder einen BR noch eine JAV 5,0 Ich weiß es nicht. In Tarifverträgen regeln Arbeitgeber und Gewerkschaften die Arbeitsbedingungen wie z. B. die Bezahlung und Arbeitszeiten. Flächentarifverträge gelten für eine ganze Branche, Haustarifverträge für einzelne Unternehmen. In Betriebsvereinbarungen regeln Arbeitgeber und Betriebsräte Details der Arbeitsbedingungen auf betrieblicher Ebene. 1.6 Ungefähr drei Viertel der Befragten gab an, in einem Betrieb mit einem Betriebsrat zu arbeiten. Häufig ist auch eine Jugend- und Auszubildendenvertretung vorhanden. Dies lässt sich sicher auch mit der starken Präsenz von Großunternehmen an der DHBW erklären. 48,3 gaben an, ihr Unternehmen gehöre zu einer Konzernstruktur. Fast zwei Drittel der Befragten gaben an, in einem tarifgebundenen Betrieb zu arbeiten. Allerdings gab es mit 13,1 auch relativ viele Befragte, die hierzu keine Aussage machen konnten. Ob tatsächlich ein so hoher Anteil der Befragten auch unter den Geltungsbereich des Tarifvertrags fällt, ist fraglich. Denn in der Metall- und Elektroindustrie haben die Flächentarifverträge (noch) keine Gültigkeit für dual Studierende. Teilweise wird in Betriebsvereinbarungen allerdings die Anwendung bestimmter Tarifverträge geregelt. Für dual Studierende wichtige Regelungen können sowohl in Tarifverträgen (z. B. Bezahlung, Urlaubstage) als auch in Betriebsvereinbarungen (z. B. Feedback- System im Rahmen der Praxisphasen) gestaltet werden. 8 Methodik und Rücklauf
11 2 QUALITÄT DER PRAXISPHASEN WAS IM BETRIEB WICHTIG IST BEWERTUNG DER PRAXISPHASEN INSGESAMT Insgesamt sind die Befragten überwiegend zufrieden mit der Qualität der Praxisphasen. Nur 16,3 gaben an, dass sie eher nicht bis gar frieden sind. Interessant ist hier, dass die Zufriedenheit mit der Qualität der Praxisphasen ausgehend von einem sehr hohen Niveau mit zunehmender Studiendauer schrittweise abnimmt und zunimmt, je größer der Betrieb ist. Zudem sind Befragte aus der Metall- und Elektroindustrie sowie der IT-Branche deutlich zufriedener mit der Gestaltung der Praxisphasen als ihre Kolleginnen und Kollegen in anderen Branchen. Wie zufrieden bist du insgesamt mit der Qualität der Praxisphasen in deinem Unternehmen? ,5 21,2 16,2 9,5 7,5 4,3 4,5 0,3 (2) (3) (4) (5) (6) (7) ist nicht relevant ES GIBT MEHRERE ANKNÜPFUNGSPUNKTE, UM PRAXISPHASEN ZU VERBESSERN: Die Mehrheit der Befragten gibt an, dass sie in der Praxisphase überwiegend als zusätzliche Arbeitskraft (ohne Wissensvermittlung) eingesetzt wird. Weniger als 20 der Befragten bestätigen, dass Theorie und Praxis gut verzahnt sind. Knapp 20 der Befragten gaben an, dass die Einsatzabteilung nicht über den Wissensstand der Befragten informiert war. Das Praxisprojekt wird insgesamt deutlich positiv bewertet; allerdings bewertet nur ca. ein Drittel der Befragten das Praxisprojekt als inhaltlich fordernd. Methodik und Rücklauf 9
12 ZUFRIEDENHEIT MIT DER QUALITÄT Zufriedenheit mit der Qualität der Praxisphasen (nach Studienjahren) 2.2 Zufriedenheit mit der Qualität der Praxisphasen 2.3 (nach Betriebsgröße) unzufrieden unentschieden zufrieden unzufrieden unentschieden zufrieden 1. Studienjahr 2. Studienjahr 3. Studienjahr bis mehr als Zufriedenheit mit der Qualität der Praxisphasen (nach Studienrichtung) 2.4 unzufrieden unentschieden zufrieden Ingenieurwissenschaft Informatik Wirtschaft Sozialwesen 10 Qualität der Praxisphasen
13 WISSENSVERMITTLUNG Während der Praxisphase steht überwiegend die Wissensvermittlung im Vordergrund. 7,3 21,2 25,8 18,2 13,3 6,6 5,8 1,8 (2) (3) (4) (5) (6) (7) ist nicht relevant 2.5 Die Bewertung, ob die Praxisphasen entsprechend der Grundidee des dualen Studiums überwiegend der Wissensvermittlung dienen, fällt sehr unterschiedlich aus. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten (54,3 ) bestätigen, dass die Wissensvermittlung überwiegend im Vordergrund steht. Dieser Wert nimmt im Verlauf der Studienjahre rapide ab. Gleichzeitig gaben 40 der Befragten an, dass sie überwiegend als zusätzliche Arbeitskraft (ohne Wissensvermittlung) eingesetzt werden. Dies gilt insbesondere für dual Studierende aus Betrieben mit weniger als 500 Beschäftigten. Praxispartner der Dualen Hochschule Baden-Württemberg sind entsprechend des Studien- und Ausbildungsvertrags der DHBW verpflichtet, dual Studierenden nur Tätigkeiten zu übertragen, die dem Ausbildungszweck dienen und dem Ausbildungsstand angemessen sind. Während der Praxisphase werde ich überwiegend als zusätzliche Arbeitskraft eingesetzt (ohne Wissensvermittlung). 15,7 16,2 14,0 16,7 14,0 13,4 2.6 trifft unentschieden trifft zu 8,1 (2) (3) (4) (5) (6) (7) 1,9 ist nicht relevant bis mehr als Theoretische Inhalte an der Hochschule sind gut mit den praktischen Inhalten im Betrieb verzahnt. 15,9 26,7 20,1 17,2 2.7 VERZAHNUNG VON THEORETISCHEN MIT PRAKTISCHEN INHALTEN Immerhin 45 der Befragten gaben an, dass theoretische Inhalte an der Hochschule gut mit den Inhalten der Praxisphase verzahnt sind. 2,4 8,4 5,9 3,5 (2) (3) (4) (5) (6) (7) ist nicht relevant Qualität der Praxisphasen 11
14 EINBINDUNG DER DUAL STUDIERENDEN IN DEN BETRIEB Die Mehrheit der Befragten fühlt sich gut in den Informationsfluss des Unternehmens eingebunden. Allerdings sind hier Zweifel angebracht. So weiß ein hoher Anteil der Befragten noch nicht, ob er oder sie nach dem Studium übernommen wird. Fast zwei Drittel der Befragten weiß nicht, ob eine finanzielle Unterstützung für ein Masterstudium im eigenen Betrieb möglich ist. Diese Zahl ist insbesondere deswegen bemerkenswert, weil in der Metall- und Elektroindustrie, in der die meisten der Befragten arbeiten, dies durch die Tarifvertrag Qualifizierung klar geregelt ist. Zudem ist ca. 13 der Befragten nicht bekannt, ob in ihrem Unternehmen ein Tarifvertrag gilt. Ich fühle mich ausreichend in den Informationsfluss im Unternehmen eingebunden. 14,2 Während der Praxisphasen werde ich durch die Ausbildungsleitung/- den Ausbildungsverantwortlichen im Betrieb gut betreut ,2 33,5 (2) 30,5 (2) 21,5 (3) 15,2 (3) 12,2 (4) 8,5 8,2 (4) 9,7 4,9 3,6 0,3 (5) (5) (6) 5,3 4,8 0,2 (6) (7) (7) 2.8 ist nicht relevant ist nicht relevant ZUSAMMENARBEIT ZWISCHEN AUSBILDUNGSLEITUNG UND ABTEILUNGEN Die Zusammenarbeit zwischen Ausbildungsleitung und den Abteilungen, in denen die dual Studierenden eingesetzt werden, ist ein wichtiger Faktor für die Gestaltung und die Qualität der Praxisphasen. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass mehr als die Hälfte der Befragten ihre Praxisphasen jeweils in einer anderen Abteilung absolvieren und ein erheblicher Anteil die Möglichkeit hat, bei einer Praxisphase auch ins Ausland zu gehen. Beides erfordert ein hohes Maß an Koordination zwischen der Ausbildungsleitung, den beteiligten Abteilungen und den dual Studierenden und ist damit ein Schlüssel zur Verbesserung der Qualität der Praxisphasen. Verbesserungsbedarf besteht insbesondere bei den Informationsflüssen zwischen Ausbildungsleitung und den Abteilungen. So gaben fast ein Drittel der Befragten an, dass die Abteilung, in der sie eingesetzt waren, eher nicht oder gar nicht über den Wissensstand der dual Studierenden informiert war. Die Auswertung zeigt außerdem, dass bei weitem nicht in allen Ausbildungsabteilungen die Anforderungen an Praxisphasen bekannt sind. Dies gilt insbesondere für Betriebe mit weniger als 500 Beschäftigten. Hier bestätigen nur noch ein Drittel der Befragten, dass in den Ausbildungsabteilungen die entsprechenden Anforderungen bekannt sind. Ähnlich wie bei der Frage nach der Gesamtzufriedenheit mit der Qualität der Praxisphasen sinkt auch hier die Zustimmung zu dieser Aussage in Abhängigkeit der Studiendauer. Nur noch ein Drittel der Befragten im 3. Studienjahr bestätigen, dass den Ausbildungsabteilungen die Anforderungen an die Praxisphasen klar ist. 12 Qualität der Praxisphasen
15 Diese betriebsgrößenspezifischen Unterschiede bestehen allerdings nicht bei der Frage, ob die Ausbildungsabteilungen über den Wissenstand der Befragten informiert sind. Unabhängig von der Betriebsgröße bestätigen diese Aussage jeweils ungefähr ein Drittel der Befragten. Noch kritischer fällt die Beantwortung dieser Frage durch die Studierenden im 3. Studienjahr aus: nur noch ein Viertel der Befragten im 3. Studienjahr bestätigen, dass die Ausbildungsabteilung ausreichend über ihren Wissensstand informiert ist. Zu Beginn der Praxisphase bekomme ich einen guten Überblick über die Aufgaben der Abteilung, in der ich eingesetzt bin. 20,3 32,3 17,6 10,3 6,9 4,2 4,9 (2) (3) (4) (5) (6) (7) 3, ist nicht relevant Durchläufst du in deinen Praxisphasen verschiedene betriebliche Stationen bzw. Abteilungen? 55, Den Betreuer/innen in der Abteilung, in der ich eingesetzt bin, sind die Anforderungen an Praxisphasen klar. 25, ,9 18,5 Ja, es gibt 2 3 verschiedene Stationen bzw. Abteilungen. 25,9 nein In jeder Praxisphase bin ich in einer anderen Station bzw. Abteilung oder in einem anderen Team. 15,1 13,3 10,2 7,2 6,7 1,8 (2) (3) (4) (5) (6) (7) ist nicht relevant Hast du die Möglichkeit, eine Praxisphase im Ausland zu absolvieren? 2.13 Die Abteilung, in der ich eingesetzt wurde, war durch die Ausbildungsleitung über meinen Wissenstand ausreichend informiert ,1 20,0 36,8 11,4 19,5 17,1 13,5 12,3 8,0 11,1 7,1 ja teilweise nein (2) (3) (4) (5) (6) (7) ist nicht relevant Qualität der Praxisphasen 13
16 BEWERTUNG DER PRAXISPROJEKTE Die Praxisprojekte werden recht unterschiedlich bewertet. Besonders positiv fällt auf: 71,7 der Befragten bestätigen, dass das Projekt aus der betrieblichen Praxis kommt. Zwei Drittel der Befragten (67,2 ) bestätigen, dass notwendige Hilfsmittel zur Bearbeitung des Projekts zur Verfügung stehen. Kritischer (im Vergleich zur Gesamtzufriedenheit mit der Qualität der Praxisphasen) wird der Inhalt der Praxisprojekte bewertet: Lediglich 34,2 der Befragten bewerten das Projekt als inhaltlich fordernd. Die Zustimmung dazu, dass das Projekt in der Praxisphase leistbar ist, ist ähnlich hoch wie die Gesamtzufriedenheit mit der Praxisphase (54,6 ). Das Projekt in der Praxisphase ist inhaltlich fordernd und entspricht meinem Vorwissen aus den Theoriephasen. 24, ,4 Das Projekt in der Praxisphase kommt aus der betrieblichen Praxis. 46, ,1 13,8 10,6 4,9 5,7 (2) (3) (4) (5) (6) (7) 8,3 ist nicht relevant 25,7 9,1 4,0 2,2 0,9 1,2 11,0 (2) (3) (4) (5) (6) (7) ist nicht relevant Das Projekt in der Praxisphase ist in der vorgegebenen Zeit realistisch leistbar ,2 33,4 18,0 7,8 4,2 1,7 1,9 (2) (3) (4) (5) (6) (7) 11,6 ist nicht relevant Für die Bearbeitung des Projekts stehen mir ausreichend Hilfsmittel zur Verfügung (z.b. Software etc.) ,8 29,4 13,3 5,1 2,9 1,2 1,5 (2) (3) (4) (5) (6) (7) 8,9 ist nicht relevant 14 Qualität der Praxisphasen
17 FEEDBACK-SYSTEME INNERHALB DER PRAXISPHASE Der Vergleich beider Abbildungen zeigt, dass das Feedback eher in Richtung der dual Studierenden läuft als umgekehrt in Richtung des Betriebs. Dies wird auch in zahlreichen Einzelgesprächen bestätigt: In den meisten Betrieben gibt es tatsächlich die im dual Studium vorgesehenen Feedbacksysteme, um dual Studierenden eine Rückmeldung zu ihrer Leistung während der Praxisphase zu geben. Umgekehrt bestätigen aber deutlich weniger Befragte, dass sie die Gelegenheit haben, Rückmeldungen zur Gestaltung der Praxisphasen zu geben. Dennoch bestätigt auch hier eine überwiegende Mehrheit, dass ihre Wünsche an die Gestaltung der Praxisphase berücksichtigt werden. Meine Wünsche zur inhaltlichen Gestaltung der Praxisphase werden berücksichtigt Ich bekomme ein detailliertes Feedback zu meinen Leistungen in der Praxisphase ,8 30,6 30,9 27,6 20,3 19,8 10,0 6,5 4,1 4,1 4,7 (2) (3) (4) (5) (6) (7) ist nicht relevant 15,3 8, ,5 6,2 (2) (3) (4) (5) (6) (7) 1,7 ist nicht relevant Meine Anliegen werden seitens der Ausbildungsleitung/ Ausbildungsverantwortlichen schnell angegangen ,0 32,4 16,4 9,2 7,0 4,0 2,9 1,0 (2) (3) (4) (5) (6) (7) ist nicht relevant Bezüglich der Berücksichtigung von Wünschen zur Gestaltung der Praxisphasen gibt es klare Unterschiede zwischen den Studienrichtungen. Hier äußern sich Befragte aus den Wirtschaftswissenschaften deutlich kritischer als ihre Kolleginnen und Kollegen aus anderen Studienrichtungen. Qualität der Praxisphasen 15
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19 3 UNTERSTÜTZUNG DES STUDIUMS DURCH DEN ARBEITGEBER DIE WICHTIGSTEN ERGEBNISSE AUF EINEN BLICK: Folgende Leistungen werden überwiegend nicht durch den Arbeitgeber gewährt: Übernahme der Verwaltungskosten Übernahme der Reisekosten Übernahme nach Abschluss des Studiums Ausnahme: Ausbildungsmittel werden häufiger bereitgestellt. In Betrieben mit Tarifvertrag werden diese Leistungen bereits jetzt deutlich häufiger gewährt. Diese Leistungen sind aber der großen Mehrheit der Befragten wichtig bzw. sehr wichtig. Weitere Karriereperspektiven im Betrieb (z. B. Weiterbildungsmöglichkeiten) sind häufig unklar. Dabei zeichnen sich die Befragten durch eine hohe Bindung an ihren Betrieb aus. Die Mehrheit würde gerne im Betrieb bleiben. ÜBERNAHME DER VERWALTUNGSGEBÜHREN Werden die Verwaltungs- bzw. Studiengebühren an der Hochschule von deinem Betrieb übernommen? 29,3 63,3 7,4 ja nein teilweise Wie wichtig ist dir das? 3.1 8,3/3,6/1,5/2,5 Ein deutlicher Anteil von 63,3 der Befragten gab an, dass die Verwaltungsgebühren nicht übernommen werden. Eine klare Mehrheit der Befragten wünscht sich allerdings die Übernahme dieser Gebühren. Bemerkenswert ist: Besonders häufig müssen die Befragten die Verwaltungsgebühren in der Metall- und Elektroindustrie sowie in Betrieben mit mehr als Beschäftigten selbst übernehmen. sehr wichtig gar nicht wichtig Werden Verwaltungsgebühren übernommen? (nach Betriebsgröße) 3.2 Werden Verwaltungsgebühren übernommen? 3.3 (nach Branche) Sonstiges nein ja Sonstiges nein ja bis mehr als Metall- und Elektroindustrie Dienstleistungen IT Sonstiges Unterstützung des Studiums durch den Arbeitgeber 17
20 ÜBERNAHME VON FAHRTKOSTEN Einem deutlichen Anteil von 65,5 der Befragten werden keine Fahrtkosten zur Hochschule erstattet. 60,5 der Befragten wäre dies aber wichtig bzw. sehr wichtig. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass Wohn-, Arbeits- und Studienort zum Teil sehr weit auseinanderliegen. Aus vielen Gesprächen mit dual Studierenden wissen wir, dass vielfach für die Theorie- bzw. Praxisphasen unterschiedliche Wohnsitze notwendig sind. Die Übernahme der Fahrtkosten wäre daher eine deutliche finanzielle Entlastung für die dual Studierenden. Bei der Übernahme von Reisekosten schneiden Großbetriebe mit mehr als Beschäftigten sowie Betriebe der Metall- und Elektroindustrie und mit Tarifvertrag leicht besser ab als die übrigen Branchen bzw. Betriebsgrößen oder nichttarifgebundenen Betriebe. Bezahlt dir dein Betrieb ein Jobticket bzw. erstattet dir die Fahrtkosten zur Hochschule? 3.6 ja nein teilweise Bezahlt dir dein Betrieb ein Jobticket bzw. erstattet dir die Fahrtkosten zur Hochschule? Wie wichtig ist dir das? Bezahlt dir dein Betrieb ein Jobticket bzw. erstattet 3.5 dir die Fahrtkosten zur Hochschule? (nach Betriebsgröße) bis 500 ja nein teilweise sehr wichtig 17,4 65,5 17,1 35,7 24,8 16,2 10,9/6,2/1,6/4, gar nicht wichtig mehr als Sonstiges nein ja Bezahlt dir dein Betrieb ein Jobticket bzw. erstattet Gdir die Fahrtkosten zur Hochschule? (nach Branche) 3.7 Tarifvertrag kein Tarifvertrag ich weiß nicht Sonstiges nein ja Metall- und Elektroindustrie Dienstleistungen IT Sonstiges 18 Unterstützung des Studiums durch den Arbeitgeber
21 FINANZIERUNG VON AUSBILDUNGSMITTELN Die Finanzierung von Ausbildungsmitteln durch den Arbeitgeber ist relativ weit verbreitet. Am häufigsten werden ein Laptop oder Weiterbildung übernommen. Dies ist auch 67,5 der Befragten wichtig bzw. sehr wichtig. Die Antworten unterschieden sich hinsichtlich der Betriebsgröße, Branche, Studiengang und Studienjahr der Befragten nur begrenzt. Durch die Möglichkeit von Mehrfachnennungen bei dieser Frage müssen die Antworten betrieblich nachbereitet werden. Zahlt dein Betrieb alle Ausbildungsmittel, die du für 3.8 dein Studium benötigst? (Mehrfachantworten möglich) Software Laptop Weiterbildung Skripte/Bücher Wie wichtig ist dir das? 37,5 30,0 17,5 6,9/4,1/1,5/2,4 sehr wichtig gar nicht wichtig Unterstützung des Studiums durch den Arbeitgeber 19
22 ÜBERNAHME NACH DEM STUDIUM Über die Hälfte der Befragten weiß noch nicht, ob eine Übernahme nach dem Studium möglich ist. Dies gilt auch für Befragte aus dem 3. Studienjahr. Dabei wäre dies wichtig und ist Ziel von ebenfalls fast der Hälfte der Befragten: nach dem Bachelor im gleichen Betrieb weiterzuarbeiten. Dies zeigt auch die hohe Verbundenheit der Befragten mit ihrem Unternehmen (mehr als drei Viertel der Befragten). Die teilweise bestehenden Rückzahlungsverpflichtungen für den Fall eines Arbeitgeberwechsels 7,4 der Befragten gaben an, eine solche Klausel unterschrieben zu haben sind daher schlicht unnötig. Daher ist auch höchst fraglich, warum der neue Studien- und Ausbildungsvertrag für Rückzahlungsklauseln geöffnet werden soll. Bei Ingenieur/innen und ITler/innen bestehenden die größten Übernahmechancen. Wirst du nach deinem Studium in deinem Betrieb übernommen? 53,7 29,5 ja, mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag 13,5 ja, mit einem befristeten Arbeitsvertrag Das ist noch nicht sicher. 3,2 sicher nicht 3.9 Was ist dein Ziel nach Abschluss deines aktuellen Studiums? 3.10 ja nein Hintergrund zur Übernahmeregelung: Eine verbindliche Übernahmeregelung nach dem Studium bietet dual Studierenden eine sichere berufliche Perspektive und ist zudem ein wichtiges Instrument für Unternehmen zur Sicherung des Fachkräftenachwuchs. im gleichen Betrieb arbeiten in einem Masterstudium anderen Betrieb arbeiten Sonstiges Übernahmeregelungen sind im Rahmen der dualen Berufsausbildung üblich: Zum Beispiel haben Auszubildende in der Metall- und Elektroindustrie tarifvertraglichen Anspruch auf eine in der Regel unbefristete Übernahme nach ihrer Ausbildung. Ich bin vertraglich verpflichtet, nach dem Studium 3.12 im Unternehmen zu bleiben (Rückzahlungsklausel). ja Wirst du nach deinem Studium in deinem Betrieb übernommen? (nach Studienjahren) 1. Studienjahr 2. Studienjahr 3. Studienjahr 3.11 sicher nicht Das ist noch nicht sicher. ja, mit einem befristeten Arbeitsvertrag ja, mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag 7,4 92,6 nein 20 Unterstützung des Studiums durch den Arbeitgeber
23 Wirst du nach deinem Studium in deinem Betrieb übernommen? (nach Geschlecht) 3.13 Wirst du nach deinem Studium in deinem Betrieb übernommen? (nach Studienrichtung) 3.14 weiblich männlich Sonstiges Wirtschaftswissenschaften Informatik Ingenieurwissenschaft ja, mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag ja, mit einem befristeten Arbeitsvertrag Das ist noch nicht sicher. sicher nicht ja, mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag ja, mit einem befristeten Arbeitsvertrag Das ist noch nicht sicher. sicher nicht Bei der Übernahme nach dem Studium ergeben sich gravierende Unterschiede in Abhängigkeit von Geschlecht, Studiengang, Branche und Betriebsgröße: So sind 80 derjenigen, die sicher nicht übernommen werden, Frauen. Dies lässt sich unter Umständen zumindest teilweise aus der Studienwahl erklären: Absolventen von eher männlich dominierten Studiengängen wie Ingenieurwissenschaften und IT wird nach dem Studium deutlich überproportional ein unbefristeter Vertrag angeboten. Umgekehrt gibt es in der Dienstleistungsbranche mit einem höheren Anteil von weiblichen Studierenden deutlich weniger Übernahmezusicherungen. Einmal mehr zeigt sich hier die Vorreiterrolle sowohl von Großunternehmen als auch der Metall- und Elektroindustrie. In der Metall- und Elektroindustrie und in Betrieben mit mehr als Beschäftigten werden dual Studierende deutlich häufiger mit einem unbefristeten Vertrag übernommen als in anderen Branchen bzw. Betriebsgrößen. Wirst du nach deinem Studium in deinem Betrieb übernommen? (nach Betriebsgröße) 3.15 : mehr als Wirst du nach deinem Studium in deinem Betrieb übernommen? (nach Branche) 3.16 Sonstiges Bis 500 IT Dienstleistungen Metall- und Elektroindustrie ja, mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag ja, mit einem befristeten Arbeitsvertrag Das ist noch nicht sicher. sicher nicht ja, mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag ja, mit einem befristeten Arbeitsvertrag Das ist noch nicht sicher. sicher nicht Unterstützung des Studiums durch den Arbeitgeber 21
24 Unterstützt dich dein Betrieb bei der Weiterbildung nach dem Studium (z.b. Master an der Hochschule) finanziell? 50, ,7 10,0 ja nein 14,6 vielleicht, es gibt ich weiß ein Auswahlverfahren nicht Da die Mehrheit der Befragten ihre Perspektive in ihrem derzeitigen Betrieb sehen, ist es umso bemerkenswerter, dass die Befragten relativ schlecht über Karriereperspektiven in ihrem Betrieb informiert sind. Zwar gab die Mehrheit der Befragten an, ausreichend über Karrieremöglichkeiten im Unternehmen informiert zu sein. Allerdings war auch etwas mehr als der Hälfte der Befragten nicht klar, ob ein späteres Masterstudium durch den Betrieb unterstützt wird. Hier haben Unternehmen gerade in Zeiten des Fachkräftemangels noch erhebliche Aufgaben vor sich. Fühlst du dich über Karrieremöglichkeiten 3.18 innerhalb des Unternehmens ausreichend informiert? 7,3 15,8 24,4 15,5 14,8 7,3 11,3 (2) (3) (4) (5) (6) (7) 3,8 ist nicht relevant Hast du nach dem Bachelor die Möglichkeit, dich für ein Masterstudium (mit Rückkehrrecht) freistellen zu lassen? ,2 17,9 62,9 ja nein teilweise 22 Unterstützung des Studiums durch den Arbeitgeber
25 WO EIN TARIFVERTRAG GILT, SIND DIE BEFRAGTEN ZUFRIEDENER Die Zufriedenheit mit der Qualität der Praxisphasen liegt in Betrieben mit Tarifvertrag und einem Betriebsrat höher. In Betrieben mit Tarifvertrag möchte ein größerer Anteil der Studierenden im Betrieb bleiben. Fahrtkosten und andere Leistungen werden eher in Betrieben mit Tarifvertrag bezahlt. Tarifverträge können also ein hilfreiches Instrument sein, um die Zufriedenheit mit der Qualität der Praxisphasen zu erhöhen. Tarifverträge fallen allerdings nicht vom Himmel, sie werden von Belegschaften erkämpft. Daher ist es wichtig, dass sich auch dual Studierende gewerkschaftlich organisieren, um tarifliche Regelungen zu erreichen. Wie zufrieden bist du insgesamt mit der Qualität der Praxisphasen in deinem Unternehmen? 3.20 Was ist dein Ziel nach Abschluss deines aktuellen 3.21 Studiums? 7,0 14,0 unzufrieden unentschieden zufrieden Sonstiges Masterstudium in einem anderen Betrieb arbeiten im gleichen Betrieb arbeiten Tarifvertrag kein Tarifvertrag ich weiß nicht Tarifvertrag kein Tarifvertrag ich weiß nicht Der Betriebsrat (BR) ist nach Betriebsverfassungsgesetz die Interessenvertretung aller Beschäftigten in einem Betrieb und wird alle vier Jahre gewählt. Er regelt mit dem Arbeitgeber die Ausgestaltung der Arbeitsbedingungen im Betrieb. Bezahlt dir dein Betrieb ein Jobticket bzw. erstattet dir die Fahrtkosten zur Hochschule? ja teilweise nein 3.22 Die Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) vertritt alle Jugendlichen unter 18 Jahren und die zur Berufsausbildung Beschäftigten (Auszubildende, dual Studierende etc.) unter 25 Jahren in einem Betrieb und wird alle zwei Jahre gewählt. Tarifvertrag kein Tarifvertrag ich weiß nicht Unterstützung des Studiums durch den Arbeitgeber 23
26 AUSBLICK WIE GEHT ES WEITER? Die Befragungsergebnisse zeigen viel Licht, aber auch Schatten: Insgesamt wird die Qualität der Praxisphasen von einer Mehrheit der Befragten positiv eingeschätzt. Allerdings zeigen sich zwischen den Betriebsgrößen, den Branchen und in Abhängigkeit von der Studiendauer große Unterschiede. Konkreter Verbesserungsbedarf wird vor allem in der tatsächlichen Ausgestaltung deutlich: Noch zu viele dual Studierende müssen erleben, dass sie in der Praxisphase als zusätzliche Arbeitskraft ohne Wissensvermittlung eingesetzt werden. Außerdem könnte die Qualität der Praxisphasen weiter verbessert werden, wenn die Abteilungen, in denen dual Studierende eingesetzt werden, besser über das duale Studium informiert wären. Auch die Abstimmung zwischen den Abteilungen und der Ausbildungsleitung ist verbesserungswürdig. Wichtige Impulse zur Qualitätsverbesserungen könnten die dual Studierenden selbst liefern: durch ein stärkeres und systematisches Feedback. Bezüglich der Unterstützungsleistungen der Unternehmen für dual Studierende liegt noch viel im Argen. Dies betrifft sowohl die Übernahme von Verwaltungsgebühren, Reisekosten und die Erstattung von Lernmitteln als auch die unbefristete Übernahme nach dem Studium. Angesichts des hohen Fachkräftebedarfs verwundert es, dass so viele dual Studierende bis teilweise kurz vor Ende ihres Studiums noch im Unklaren über ihre berufliche Zukunft sind. Gerade dann wäre es auch im Interesse der Unternehmen, frühzeitig eine sichere und unbefristete Perspektive im Betrieb zu bieten. Die unbefristete Übernahme nach dem Studium ist daher zu Recht eine wichtige Anforderung der Befragten. Dies gilt umso mehr, als dass die Befragten eine hohe Identifikation mit ihrem Betrieb zeigen und gerne im Betrieb bleiben wollen. Gerade auch in Hinblick auf die Bindung der künftigen Fachkräfte an die Unternehmen besteht auch deutlicher Handlungsbedarf bei der Information der dual Studierenden über Perspektiven im Unternehmen. Noch zu wenige der Befragten haben Klarheit über die Förderung eines möglichen Masterstudiums. Beide Themen die Qualität der Praxisphasen und die Unterstützungsleistungen für das Studium sind für uns ein doppelter Handlungsauftrag: Gemeinsam mit den dual Studierenden müssen wir konkrete Maßnahmen im Betrieb entwickeln, wie sich die Qualität der Praxisphasen verbessern lässt. Dies kann eine Dynamik auslösen, um weitergehende Regelungen für mehr Unterstützung des Studiums, z. B. durch die Finanzierung von Verwaltungsgebühren, Reisekosten oder die unbefristete Übernahme nach dem Studium, durchzusetzen sei es im Rahmen von Betriebsvereinbarungen oder durch einen Tarifvertrag. Dafür brauchen wir die Unterstützung von möglichst vielen dual Studierenden. Hierzu wollen wir mit euch ins Gespräch kommen in Diskussionsveranstaltungen an der DHBW und im Betrieb. Meldet auch ihr euch bei eurem Betriebsrat, der Jugend- und Auszubildendenvertretung oder der örtlichen IG Metall. Wir planen, diese Befragung in zwei Jahren zu wiederholen. Und wir hoffen, dass dann bereits erste Verbesserungen sichtbar sind. 24 Ausblick
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