Persönlichkeitsstörungen in der Transition vom Jugend- ins Erwachsenenalter

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1 Persönlichkeitsstörungen in der Transition vom Jugend- ins Erwachsenenalter Tagung Aufrührerisch und radikal: Die Integration schwieriger Jugendlicher ins Erwachsenenleben Winterthur, Klaus Schmeck Kinder- und Jugendpsychiatrische Forschungsabteilung UPK Basel

2

3 Emerging Adulthood (sich entwickelndes Erwachsensein) entwicklungspsychologische Phase zwischen Jugend und vollem Erwachsensein (18 bis 25/26 Jahre), die bei vielen jungen Erwachsenen in v.a. westlichen Ländern zunehmend länger dauert. keine verlängerte Adoleszenz, sondern eine eigenständige Phase: - Widerspiegelung des wirtschaftlichen Wandels - höhere Ausbildungsanforderungen der Wirtschaft führen zu längeren Ausbildungszeiten. Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel 3

4 Adoleszenz eine «Erfindung» des westlichen Gesellschaften? Adoleszenz als verlängerte Phase der Identitätsentwicklung verbunden mit - verstärkten Autonomiebestrebungen - vermehrten Konflikten zwischen den Generationen - Ausrichtung an Gleichaltrigen gilt für viele Kulturen nicht in gleichem Masse Kulturvergleichende Untersuchungen in 175 Gesellschaften (Schlegel & Barry, 1991) zeigen, dass das Konzept der Adoleszenz als Phase des Aufruhrs und der Dauerkrise ein Phänomen westlicher Gesellschaften ist. Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel 4

5 Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel

6 Identitäts-Status-Modell (Marcia) Festlegung Exploration ja nein ja Achievement erarbeitete Identität Moratorium Ausprobieren nein Foreclosure übernommene Identität Identitätsdiffusion Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel 8. März

7 Das Identitätskonzept von J.E. Marcia Übernommene Identität: Basiert auf den Entscheidungen anderer ohne Exploration Moratorium: Exploration verschiedener Optionen ohne Verpflichtung Erarbeitete Identität: Autonome Entscheidung basierend auf explorierten Optionen (veränderbar) Diffuse Identität: Keine festen Verpflichtungen, keine Tendenz zu Identitätsfindung, pathologische Entwicklung Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel 7

8 Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel

9 Persönlichkeitstörungen bei jungen Menschen PS beginnen in Kindheit und Jugend und können bei jungen Menschen diagnostiziert werden (Sharp & Fonagy, 2015). PS sind eine reliabe und valide Diagnose im Jugendalter. Im Vergleich zu Erwachsenen sind Phänomenologie, Prävalenz, Stabilität, Entwicklungsverlauf und Effektivität von Behandlungsmassnahmen nicht unterschiedlich. (Chanen et al., 2017) Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel

10 PS bei jungen Menschen PS sind keine seltene Störung bei jungen Menschen (Chanen & McCutcheon, 2013; Sharp & Fonagy, 2015). Prävalenz von Borderline-PS in der Allgemeinbevölkerung ca. 1-3% bei ambulanten Patienten ca % bei stationären Patienten bis zu 33-49% Prävalenz von Borderline-Symptomen bei 11jährigen Kindern: 3,2% (Erwachsene: 5,9%) (Zanarini et al., 2011) Mädchen 3,6% (Frauen 6,2%) Jungen 2,8% (Männer 5,6%) Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel

11 (Schmeck & Schlüter-Müller, 2009) Verschiedene Ebenen von Persönlichkeitspathologie sensitiv impulsiv zwanghaft Symptome eifersüchtig kalt unverantwortlich ausbeuterisch perfektionist. ängstlich distanziert verführerisch besorgt affektarm arrogant klammernd Spezifische Persönlichkeits- Störungen paranoid schizoid schizotyp Borderline Antisozial Histrionisch Narzisstisch Anankast. Ängstl.verm. Dependent Cluster Beeinträchtigung Persönlichkeits- Struktur A B C Mangelnde Anpassung in Selbstregulation und interpersonellen Beziehungen (durchgehend und überdauernd)

12 Alternatives Modell der Persönlichkeitsstörungen im DSM-5 Definition: Beeinträchtigung in selbstbezogenen und interpersonellen Persönlichkeitsfunktionen und Vorhandensein pathologischer Persönlichkeitstraits. 12 Hybridmodell: kategorial und dimensional Persönlichkeitsstörungen als Einschränkungen in den beiden zentralen Funktionsbereichen: 1. Selbst-bezogene Persönlichkeitsfunktionen (Identität und Selbstlenkung) 2. Interpersonale Persönlichkeitsfunktionen (Empathie und Intimität)

13 Konzeptualisierung von PS im ICD-11: Kategoriale Klassifikation eines dimensionalen Konstrukts (ISSPD, 2017) Keine Persönlichk. pathologie Persönlichk. Schwierigkeiten Leichte Persönlichk. störung Mittelgrad. Persönlichk. störung Schwere Persönlichk. störung Keine PS-Diagnose PS-Diagnose Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel 8. März

14 Konzeptualisierung von PS im ICD-11: Die Art der Persönlichkeitsstörung wird durch die Ausprägung von Persönlichkeits-Traits bestimmt. «PS-Profil» Negative Emotionalität Dissozialität mangelnde Impulskontrolle (Disinhibition) Zwanghaftigkeit (Anakastia) Distanziertheit (Detachment) Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel 8. März

15 Psychopathische Persönlichkeitsmerkmale Faktor Grandios, manipulativ kaltherzig-unemotional Impulsiv, verantwortungslos Facetten Oberflächlicher Charme Grandiosität Pathologisches Lügen Manipulation Kaltherzigkeit Unemotionalität fehl. Schuldbewusstsein Impulsivität Reiz-Suche Verantwortungslosigkeit K. Schmeck, Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel

16 Auswirkungen von Persönlichkeitsstörungen auf die Entwicklung Die individuellen, sozialen und ökonomischen Folgen sind sehr schwerwiegend. Beispiel Borderline-PS: andauernde Teilhabebeeinträchtigung (Gunderson et al., 2011) massive Belastung der Familienangehörigen (Bailey & Grenyer, 2013) abgebrochene Ausbildungen, niedrigeres Qualifikationsniveau und überdurchschnittlich hohe Arbeitslosigkeit (Chanen, 2015) schlechte somatische Gesundheit (El-Gabalawy, 2010) mehr psychische Störungen, wiederholte Selbstverletzungen und eine Suizidrate von ca. 8% (Leichsenring et al., 2011) Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel

17 Folgen einer Borderline-PS Im Vergleich zu anderen psychischen Störungen gehören BPS zu den Hauptverursachern von verlorenen Lebensjahren (DALYs) bei jungen Menschen (Public Health Group, 2005). Borderline-PS sind ein stärkerer Prädiktor für die Abhängigkeit von Sozialleistungen als andere psychiatrische Störungen wie Depressionen oder Angststörungen (Ostby et al, 2014). In der Schweiz haben Persönlichkeitsstörungen inzwischen den grössten Anteil an allen Ursachen von frühen IV-Berentungen. Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel

18 Früherkennung von Persönlichkeitsstörungen Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel 8. März

19 BPFSC-11 (Sharp et al., 2014) BPFSC-11: Borderline Personality Features Scale for Children Screening-Instrument zur Erfassung von Borderline-Symptomen bei Jugendlichen (12-18 J.) BPFS-C (24 Items, Crick et al., 2005) Modifikation der Borderline Scale des Personality Assessment Inventory (PAI; Morey, 1991) zur Selbstbeantwortung für Jugendliche 4 Skalen: - Affektive Instabilität - Identitätsprobleme - negative Beziehungsmuster - Selbstverletzung/Impulsivität.

20 AIDA Assessment of Identity Development in Adolescence (Goth et al., 2012)? Diskontinuität ID-Diffusion PS Kohärenz Inkohärenz ID-Integration gesund? Kontinuität

21 AIDA Mittelwerte im Vergleich zwischen Diagnosegruppen und Normpopulation BPS PS INT EXT NORM Gesund d=3.7 Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel 8. März

22 Behandlung von Persönlichkeitsstörungen bei jungen Menschen

23 Manualisierte Programme zur Behandlung von PS im Jugendalter Miller & Rathus (1999): Dialektisch-Behaviorale Therapie DBT-A Chanen et al. (2008): Kognitiv-Analytische Therapie CAT Schuppert et al. (2012): Emotionsregulationstraining ERT-A Rossouw & Fonagy (2012): Mentalisierungsbasierte Therapie MBT-A Loose et al. (2013): Schemafokussierte Therapie SFT-A Foelsch et al. (2013): Adolescent Identity Treatment AIT Streeck-Fischer et al. (2016): Psychoanalytisch- Interaktionelle Methode PIM (stationäre Behandlung)

24 Gemeinsame Faktoren erfolgreicher Behandlungen von BPS (Fonagy, 2015) 1. Sich anstrengen, den Patienten in der Behandlung zu halten 2. Aktive Haltung des Therapeuten: validierend und empathisch zur Ausbildung einer stabilen Arbeitsbeziehung 3. Wiederherstellung von Vertrauen und Optimismus ( epistemic trust ) 4. Fokus auf Affekten und der Verbindung von Handeln und Fühlen 5. Verstehen der mentalen Zustände des Patienten (durch Verhaltensanalyse, Klärung und Konfrontation) 6. Psychoedukation (valides Modell der PS-Pathologie, das dem Patienten erklärt wird) 7. Manualisiertes Programm 8. Ausreichende Supervision ist essentiell.

25 Die GAP-Initiative The Global Alliance for Prevention and Early Intervention for Borderline Personality Disorder

26 GAP: Klinische Prioritäten 1. Frühe Erkennung und Intervention, sobald die Kriterien erfüllt sind, unabhängig vom Alter 2. Ausbildung von Therapeuten in evidenzbasierten Frühinterventionen 3. Indizierte Prävention bei unterschwelligen BPS, um das Vollbild der Störung zu verhindern 4. Ausbildung von mental health professionals : Aufklärung über das Störungsbild, die Behandelbarkeit und den Verlauf (gegen die Stigmatisierung) 5. Vermeiden von irreführenden Alternativdiagnosen (z.b. Adoleszentenkrise) 6. Aktiver Einbezug des familiären Umfelds zur Unterstützung von Prävention und Frühintervention. Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel

27 Andrew Chanen, Carla Sharp, Perry Hoffman and the Global Alliance for Prevention and Early Intervention for Borderline Personality Disorder Prevention and early intervention for borderline personality disorder: a public health priority World Psychiatry (2017) Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel

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