Berufspraxis in der Marktforschung. Beitrag im Rahmen der Veranstaltung "Methoden der psychologischen Markt- und Medienforschung"



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Transkript:

Berufspraxis in der Marktforschung Beitrag im Rahmen der Veranstaltung "Methoden der psychologischen Markt- Medienforschung" 1

Um welches Wissen in Bezug auf Marktforschung möchten Sie bis um 11:15h reicher sein? 2

psychonomics AG Kurzportrait Gegründet 1991 (Universitäts-Spin-Off) Drei eng verzahnte Geschäftsbereiche: Marktforschung Organisationsforschung Beratung Interdisziplinäres Team aus 80 Psychologen, Ökonomen Sozialwissenschaftlern Internationale Ausrichtung: Standorte in Köln Wien; Repräsentanz über INMAR-Netzwerk in 25 Ländern weltweit Enge Kooperation mit Universitäten Hochschulen (Köln, Wien, Kassel, Leipzig, Rotterdam) Eigenes CATI-Feld in Berlin In der Top-10 der Full-Service-Markt- Organisations- Forschungsunternehmen Deutschlands 3

Die psychonomics Philosophie sehen. verstehen. handeln! Theoretisch fierte wissenschaftliche Messung Innovatives Methodenspektrum Systematisches Qualitätsmanagement Psychologische Hintergranalysen Enge Verzahnung qualitativer quantitativer Methoden Verbindung von Methoden- Branchenkompetenz Umsetzungsorientierung von der Konzeption bis zur Analyse Individuelle Projektbetreuung Integration von Forschung Beratung Umsetzungserfahrung geht in Forschung ein 4

psychonomics Marktforschung Beratung Marktforschung Zielgruppe Marktpotenzialanalysen, Zielgruppen-Segmentierungen Grlagenstudien / Motivanalysen Marke, Kommunikation Image- Markenanalysen Werbewirkungsforschung, Werbemitteltests Website-Tests Produkte Konzept- Produkttests Produktakzeptanz: Conjoint-Analysen Usability-Tests Kenbindung Kenzufriedenheit bindung Testkäufe, Test-Calls Data Mining, Stammdatenanalysen Umsetzungsberatung & Prozessbegleitung Umsetzungsberatung zu strategischen Handlungsfeldern Prozess-Coaching Initial-Workshops mit Entscheidungsträgern CRM-Implementierung Trainings (insb. im Vertrieb) Customer Lifetime Value Geschäftsprozessanalyse Optimierung 5

Einige TOP-Ken 6

Unsere Grsätze Verbindung von Psychologie & Ökonomie Wissenschaftlich fierte Forschung Beratung psychonomics [psychology + economics] ist Name Programm: Verhaltenswissenschaft im Dienste ökonomischer Ziele Enge Verzahnung quantitativer qualitativer Methoden Kontinuierliche Innovation Weiterqualifizierung unseres Leistungsportfolios durch den Austausch mit Universitäten Wissensnetzwerken Umsetzungsorientierung Kontinuierliche Prozessunterstützung Beratung in Konzeption, Durchführung, Kommunikation bis hin zur Umsetzung Internationalität Umfassende Erfahrung in der Steuerung Umsetzung internationaler Projekte Verfügbarkeit von Ansprechpartnern in den Ländern vor Ort durch das internationale Netzwerk INMAR International Network of Marketing Research Consultants (www.inmar-network.com) 7

Unsere Geschäftsfelder psychonomics AG psychonomics Marktforschung psychonomics Human Resources (HR) psychonomics Consulting Kenzufriedenheit Produkt Preis Zielgruppe Vertrieb Werbung Kommunikation Marke Image Organisationsforschung Personalmarketing I Personalauswahl Mitarbeiterzufriedenheit Personalführung Arbeitgeberimage I Great Place to Work CRM Qualitätsmanagement Data Mining Pricing Erfolgspotenzialanalysen Financial Behavior Change Management Unternehmenskultur 8

psychonomics Team: Besonderheiten der Kenbetreuung Ganzheitliche Kenbetreuung: Feste Ansprechpartner über den gesamten Projektablauf von Entwicklung bis Projektumsetzung (mit Durchwahlen) Keine Trennung von Vertrieb, Entwicklung Projektarbeit Interdisziplinarität: Interdisziplinäre Teams von Psychologen, Ökonomen weiteren Disziplinen Hohe Eigenständigkeit des Projektmanagements, flache Hierarchien, hohe Teamunterstützung Hohe Qualifizierung: Hoher Qualifizierungsstand Methoden-Know-How der Mitarbeiter (gefördert durch Entwicklungspläne; interne externe Schulungen; Kolloquien) Experten u.a. im Bereich qualitativer Verfahren, multivariater Verfahren Conjoint Enge Kooperation mit Hochschulen (Köln, Wien, Kassel, Leipzig, Rotterdam) zur Weiterentwicklung 9

Die größten deutschen Marktforscher (Stand 2005) 1. GfK Gruppe Nürnberg*** 2. TNS Infratest Holding 3. ACNielsen Frankfurt 4. Ipsos GmbH BRD*** 5. Research Intern. Hamburg* 6. Maritz Research Hamburg** 7. Psyma Group Rückersdorf*** 8. Synovate Wiesbaden 9. Leyhausen & Partner Lev.*** 10. Foerster & Thelen Bochum 11. Psychonomics Köln*** 12. Roland Berger München 13. Ifak Taunusstein 14. Produkt + Markt Wallenhorst 15. KleffmannGroup Lüdinghausen*** 900,0 Mill. 189,7 Mill. 76,2 Mill. 52,0 Mill. 30,0 Mill. 19,6 Mill. 18,2 Mill. 13,1 Mill. 12,0 Mill. 11,7 Mill. 11,1 Mill. 11,0 Mill. 11,0 Mill. 10,7 Mill. 10,5 Mill. Quelle: Context-Liste 2005 10

Die Institute im Blick Suche nach deutschen Marktforschungsinstituten: http://www.bvm-net.de/bvm-net-suche.html 11

Marketingpolitische Instrumente: Fragestellungen der Marktforschung Welche Produkte könnten Konsumenten interessieren? Produktpolitik Wie beurteilen Ken unser neues Produkt? Wie teuer dürfte diese Leistung maximal sein, um noch akzeptiert zu werden? Preispolitik Welche Konditionen (Rabatte etc.) machen das Produkt attraktiver? Welche Produktvariation könnte Erfolg haben? Wie können wir unsere Produkte kombinieren, damit Sie interessant für unsere Ken sind? Welche Kensegmente achten weniger auf den Preis? Wo sucht unsere Zielgruppe nach Informationen? Distributionspolitik Welche Werbung spricht unsere Zielgruppe am stärksten an? Kommunikationspolitik Welche Vertriebswege sollten gewählt werden? Wie erreichen wir am besten unsere Zielgruppe am Point of Sale in der Sparkasse? In welchen Medien sollen wir werben? Ist unsere Image- Kampagne erfolgreich gewesen? 12

Der Marktforschungsprozess Konzeption Erhebung Analyse Interpretation Präsentation Informationsbedarf Entscheidung nach Kamenz 2001 13

Der Marktforschungsprozess Konzeption Erhebung Analyse Interpretation Präsentation Informationsbedarf Entscheidung Entscheidungsbedarf im Marketing Problemstrukturierung ggf. Hypothesenbildung Briefing nach Kamenz 2001 14

Was muss ein Briefing enthalten? Schilderung des Entscheidungsbedarf: Welche Frage muss entschieden werden? Wozu werden die Marktforschungsergebnisse benötigt? kurze Schilderung der Ausgangssituation, notwendige Hintergrinformationen Erste Ideen für ein mögliches Untersuchungsdesign Zeitrahmen: Wann müssen die Ergebnisse spätestens vorliegen? Bis wann muss das Angebot vorliegen? Welche Zielgruppen sollen befragt werden? (Ken, Mitarbeiter etc.) Bei der Befragung von Ken: Können Adressen geliefert werden? Wer ist der Ansprechpartner für Rückfragen? Bereits vorliegende Informationen (nur in Stichworten), Hinweis auf Studien zum gleichen Thema - falls vorhanden - aus der Vergangenheit Es empfiehlt sich zunächst ein Telefonat mit einem Marktforschungsexperten (intern oder Institut), bevor das Briefing formuliert wird, um den groben Rahmen zu strukturieren 15

Der Marktforschungsprozess Konzeption Erhebung Analyse Interpretation Präsentation Informationsbedarf Entscheidung Informationsquellen Untersuchungsdesign Erhebungsmethoden Operationalisierung Stichprobenauswahl Erhebungsorganisation Messung Sekärforschung Sammlung vorhandener Daten interne Quellen externe Quellen Primärforschung Erhebung neuer Daten Eigenforschung externe Forschung durch Marktforschungs-Institute nach Kamenz 2001 16

Der Marktforschungsprozess Konzeption Erhebung Analyse Interpretation Präsentation Informationsbedarf Entscheidung Informationsquellen Untersuchungsdesign Erhebungsmethoden Operationalisierung Stichprobenauswahl Erhebungsorganisation Messung nach Kamenz 2001 17

Grsätzliche Ziele empirischer Forschung Empirie (griech: Erfahrung) 1. Explorative (= entdeckende) Forschung: Probleme, Ursachen, Motive, Ideen entdecken Beispiele: Mit welchen Serviceleistungen können wir unsere Ken binden? Wie leben Senioren? 2. Deskriptive (=beschreibende) Forschung: Sachverhalte beschreiben/abbilden (zwischen Gruppen oder Zeitpunkten) vergleichen Beispiele: Wie zufrieden sind unsere Ken? Wie entwickelt sich unser Bekanntheitsgrad? 3. Kausale (= erklärende) Forschung Ursache-Wirkungszusammenhänge erkennen Beispiele: Wird die neue Verpackung die Verkaufszahlen erhöhen? Steigert die neue Werbung unsere Bekanntheit? 18

Grsätzliche Optionen im Untersuchungsdesign? 1. Standardisiert, teilstandardisiert oder unstandardisiert? genaue Vorgabe des Instrumentes (z.b. Frageformulierung Reihenfolge) versus grobe Vorgabe (z.b. Interview-Leitfaden) (Abgrenzung: Offene oder geschlossene Fragen: Kann beides in standardisierten Erhebungen vorkommen) 19

Grsätzliche Optionen im Untersuchungsdesign? 1. Standardisiert, teilstandardisiert oder unstandardisiert? 2. Qualitativ oder quantitativ? Qualitative Marktforschung Ziel: Ausloten eines Themas (zur Exploration Erklärung), primär psychologische Repräsentativität. Überblick über relevante Meinungen Urteile legt auch unbewusste Motive Emotionen offen deckt Rationalisierungen Widerstände auf analysiert das Zusammenwirken vielfältiger (auch sozialer) Einflüsse nutzt das Kreativitätspotenzial von Ken -> unstandardisierte oder teilstandardisierte Methoden, z.b. Tiefeninterview, Gruppendiskussion / Fokusgruppen, Sonderformen (Rollenspiele, biotische Interviews), aber auch quantitative Elemente in standardisierten Befragungen. 20

Grsätzliche Optionen im Untersuchungsdesign? 1. Standardisiert, teilstandardisiert oder unstandardisiert? 2. Qualitativ oder quantitativ? Quantitative Marktforschung 40% 30% 20% 10% 0% 1 2 3 4 5 6 Ziel: Quantifizierung statistische Analyse (zur Beschreibung, auch Exploration Erklärung). Primär statistische Repräsentativität. Auch Tiefe, wenn die Methoden auf tieferen Erkenntnissen über die Psyche des Verbrauchers aufbauen, intelligente Fragetechniken entsprechende Analyseverfahren verwenden mit psychologischem Grlagenwissen interpretiert werden. Methoden: z.b. standardisiertes Interview 21

Qualitativ, quantitativ oder Methodenmix? Häufig ist eine Kombination qualitativer quantitativer Methoden sinnvoll: Qualitative Vorstudie mit anschließender quantitativer Befragung Qualitative Vorstudien beschreiben alle wichtigen Phänomene Einflussfaktoren (Erfahrungen, Haltungen, Emotionen, Motive), machen ihre Bedeutung verständlich, dienen als Vorlage zur Entwicklung von alltagsnahen Items, ermöglichen eine vertiefte Interpretierbarkeit der quantitativen Ergebnisse. Qualitative Vertiefung einer quantitativen Untersuchung Fragen, die bei der Auswertung einer relativ kostengünstig schlank angelegten quantitativen Überblicksbefragung entstehen, können im Anschluss gezielt qualitativ angegangen werden, um ein tieferes Verständnis für die psychologischen Bedeutungen Hintergründe der Ergebnisse zu erhalten. Kombiniert qualitativ-quantitative Befragungen z. B. Ergänzung qualitativer Befragungen durch kurze quantitative Fragebögen, Ergänzung quantitativer Befragungen um qualitative Elemente (z.b. assoziative oder projektive Frageformen wie bspw. Satzergänzungen oder Sprechblasentechnik). 22

Grsätzliche Optionen im Untersuchungsdesign? 1. Standardisiert, teilstandardisiert oder unstandardisiert? 2. Qualitativ oder quantitativ? 3. Einmalig oder im Zeitverlauf? 4. Systematische Variation eines Merkmals oder nicht? 5. Weitere, z.b.: Eine Methode oder Methodenmix? Messung vorhandener Merkmale oder aktiver Test (Testkauf / Mystery Call / Testmail,...)? 23

Der Marktforschungsprozess Konzeption Erhebung Analyse Interpretation Präsentation Informationsbedarf Entscheidung Informationsquellen Untersuchungsdesign Erhebungsmethoden Operationalisierung Stichprobenauswahl Erhebungsorganisation Messung (1) Befragung Telefonisch Schriftlich Online Face to Face (persönlich) (2) Beobachtung durch Personen instrumentelle Beobachtungsverfahren (z.b. Augenkamera) (3) Erfassung von Verhaltensspuren (z.b. Logfiles, Kendatenbanken, Kassen- Scannerdaten) nach Kamenz 2001 24

Entwicklung der Befragungsmethoden in Deutschland 9 10 32 30 16 40 1 22 4 28 10 19 16 9 22 9 Online-Interviews 40 29 43 44 45 Schriftliche Interviews Telefoninterviews Persönliche Interviews 59 60 44 37 39 28 31 24 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2004 2005 ADM Jahresbericht 2005, Datengrlage: 47 ADM-Institute, Prozentualer Anteil 25

Der Marktforschungsprozess Konzeption Erhebung Analyse Interpretation Präsentation Informationsbedarf Entscheidung Informationsquellen Untersuchungsdesign Erhebungsmethoden Operationalisierung Stichprobenauswahl Erhebungsorganisation Messung Operationalisierung = Merkmale messbar machen = Umsetzung von theoretischen Konstrukten in konkrete Befragungsinhalte 26

27

Bedeutung der richtigen Operationalisierung Das wichtigste ist für mich die Beteiligung an der Fragebogenkonferenz. Dort arbeiten drei bis vier Wissenschaftler die Fragebogen für immer wieder neue Umfragen aus. Je besser die Frage, desto aussagekräftiger sind am Ende die Ergebnisse einer Umfrage. In unseren Fragebogenkonferenzen diskutieren wir oft zwei oder drei Sten über eine einzige Frage Elisabeth Noelle-Neumann (89), Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 16.4.2006, S. 43 28

Der Marktforschungsprozess Konzeption Erhebung Analyse Interpretation Präsentation Informationsbedarf Entscheidung Informationsquellen Untersuchungsdesign Erhebungsmethoden Operationalisierung Stichprobenauswahl Erhebungsorganisation Messung Wir haben 60.000 Besbürger befragt. Also ist das Ergebnis repräsentativ! -> Zwei wesentliche Fragen der Stichprobenplanung: 1. Art der Ziehung? 2. Umfang der Stichprobe? nach Kamenz 2001 29

Der Marktforschungsprozess Konzeption Erhebung Analyse Interpretation Präsentation Informationsbedarf Entscheidung Informationsquellen Untersuchungsdesign Erhebungsmethoden Operationalisierung Stichprobenauswahl Erhebungsorganisation Messung z.b.: Interviewerschulung - Steuerung Interviewdurchführung Interviewkontrolle nach Kamenz 2001 30

Der Marktforschungsprozess Konzeption Erhebung Analyse Interpretation Präsentation Informationsbedarf Entscheidung Informationsquellen Untersuchungsdesign Erhebungsmethoden Operationalisierung Stichprobenauswahl Erhebungsorganisation Messung Wann ist eine Messung gut? Vermeidung von Zufallsfehlern systematischen Fehlern. -> Gütekriterien der Messung 31

Der Marktforschungsprozess Konzeption Erhebung Analyse Interpretation Präsentation Informationsbedarf Entscheidung Datenaufbereitung Einsatz der Analyseverfahren nach Kamenz 2001 32

Der Marktforschungsprozess Konzeption Erhebung Analyse Interpretation Präsentation Informationsbedarf Entscheidung Interpretation Präsentation Dokumentation nach Kamenz 2001 33

Reportingsystem (Muster zur Kenzufriedenheit) o Ergebnis-Präsentation Top-Management benötigen die zentralen Ergebnisse auf einen Blick o Management Summary (Überblick, Handlungsfelder, Maßnahmenvorschläge) Experten aus Marketing, Qualitätsmanagement benötigen alle Ergebnisse im Detail zur Steuerung o o o o Chartbericht mit Details Tabellarischer Ergebnisbericht Steckbriefe für Leistungsmerkmale Vertiefungsanalysen Führungskräfte Mitarbeiter der Fachabteilungen benötigen einen schnellen Überblick, Empfehlungen Hilfen für die interne Umsetzung o o Grafische Reports mit Trendänderungen, ggf. Bereichspräsentation 34

Der Marktforschungsprozess Informationsbedarf Konzeption Erhebung Analyse Interpretation Präsentation Entscheidung Entscheidungsbedarf im Marketing Problemstrukturierung ggf. Hypothesenbildung Informationsquellen Untersuchungsdesign Erhebungsmethoden Operationalisierung Stichprobenauswahl Datenaufbereitung Einsatz der Analyse-verfahren Interpretation Präsentation Dokumentation Entscheidungsprozess Entscheidungsfindung Erhebungsorganisation Messung nach Kamenz 2001 35

Mein Arbeitsalltag als Projektmanager Kernkompetenzen eines Marktforschers Gewisse Sicherheit in Methodik Statistik Fragebogen-Konstruktion, Datenerhebung Auswertung Allerdings muss man im Projektalltag pragmatisch handeln nicht zu detailfokussiert (was bspw. im akademischen Bereich eher wichtig ist) Erfahren im Umgang mit MS Office-Software (v.a. Excel PowerPoint), SPSS Ganz wichtig ist auch ein gewisses Talent beim Organisieren von Zeitplänen Tasks im Projektalltag, Einsatz von Ressourcen Soft-Skills im Umgang mit Ken nicht selten bedeutet Projektarbeit auch Krisenmanagement, da Projekte nicht immer in allen Details glatt laufen. Es verkauft sich vieles leichter, wenn man nett ist Soft-Skills im Umgang mit Mitarbeitern (v.a. Führung von Hilfskräften) Keine grsätzliche Abneigung gegen das Präsentieren Und immer stärker: Kommunikation in englischer Sprache Last but not least: Teamfähigkeit Belastbarkeit 36

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Holger Geißler Senior Manager Telefon: +49 (0)221 42061-344 holger.geißler@psychonomics.de Köln Berrenrather Straße 154-156 D-50937 Köln Tel.: +49 (0) 221 420 61-0 Fax: +49 (0) 221 420 61-100 www.psychonomics.de Wien Rennweg 97-99 A-1030 Wien Tel.: +43 (0) 1 798 59 28-1000 Fax: +43 (0) 1 798 59 28-1099 www.psychonomics.at 37