Einführung in Managementinformationssysteme

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Transkript:

Einführung in Managementinformationssysteme Übung 6 Sommersemester 2017 Arbeitsgruppe Wirtschaftsinformatik Managementinformationssysteme M. Sc. / M. A. Roksolana Pleshkanovska Arbeitsgruppe Wirtschaftsinformatik EMIS Pleshkanovska SoSe 2017 Folie 1

Kernkompetenz: Brainstorming - Was versteht ihr unter Kernkompetenz? Arbeitsgruppe Wirtschaftsinformatik EMIS Pleshkanovska SoSe 2017 Folie 2

Kernkompetenz: Definition - Fähigkeit bzw. Tätigkeit, die ein Unternehmen im Vergleich zur Konkurrenz besser ausführen kann und dadurch einen Wettbewerbsvorteil erlangt hat - ressourcenbasierter Ansatz Arbeitsgruppe Wirtschaftsinformatik EMIS Pleshkanovska SoSe 2017 Folie 3

Kernkompetenz: Geschichte des Begriffs - nicht originär in der deutschen betriebswirtschaftlichen Fachsprache verankert - Aufmerksamkeit durch Eindeutschung des englischen Begriffs Core Competence - Latein: gebündelter Angriff sowie Anstrengen, Bemühen, Bitten - Jura: Zuständigkeit sowie Ausstattung mit Befugnissen - Sozial- und Wirtschaftswissenschaften: besondere Befähigung Arbeitsgruppe Wirtschaftsinformatik EMIS Pleshkanovska SoSe 2017 Folie 4

Kernkompetenz: Unterscheidung - Kompetenzen als besondere Kategorie im Sinne von Metaressourcen, d.h. Ressourcen, die Ressourcen schaffen und prägen - Kernkompetenz als Metaressource, welche dem Unternehmen dazu verhilft, auf Nachfrage schneller als Konkurrenten zu reagieren bzw. aktiv neue Nachfrage zu generieren o Beispiel: Forschungsergebnisse über die Konkurrenten nicht verfügen bzw. für die sie lange brauchen würden Arbeitsgruppe Wirtschaftsinformatik EMIS Pleshkanovska SoSe 2017 Folie 5

Kernkompetenz: Die Meta-Metakompetenz - Kernkompetenzen: nicht rasch imitierbar, verschaffen Monopolstellung, absorbieren Unsicherheit - Kernkompetenz als Metakompetenz auf verschiedenen Ebenen: z.b. als Kompetenz ein Produkt besser als Konkurrenz zu produzieren oder F&E besser als Konkurrenz einzusetzen, etc. o es gibt daher einfache Metakompetenz & Meta- Metakompetenz - Kernkompetenzen haben Individuen, Unternehmen, etc. - keine Vergabe an Dritte empfohlen ( Outsourcing ) Beeinträchtigung der Wettbewerbsfähigkeit, Abhängigkeit, Identitätsverlust, etc. Arbeitsgruppe Wirtschaftsinformatik EMIS Pleshkanovska SoSe 2017 Folie 6

Kernkompetenz: Identifikation von Kernkompetenzen Kundennutzen: Kann auf der Basis dieser Kernkompetenz ein nachhaltiger Mehrwert für den Kunden erbracht werden? Imitationsschutz: Beherrscht das Unternehmen die Kernkompetenz exklusiv, oder kann sie vom Wettbewerber leicht imitiert werden? Differenzierung: Führt die Kernfähigkeit zu einem nachhaltigen Vorteil gegenüber der Konkurrenz? Diversifikation: Bieten die Kernfähigkeiten potenziellen Zugang zu neuen Märkten? Arbeitsgruppe Wirtschaftsinformatik EMIS Pleshkanovska SoSe 2017 Folie 7

Kernkompetenz: Kernkompetenzanalyse - VRIN-Methode Value ( Wert/Nutzen ), Rarity ( Seltenheit ), Inimitability ( Nichtnachahmbarkeit ) & Non-Substitutability ( Nichtersetzbarkeit ) - VRIO-Methode Value, Rarity, Inimitability & Organization - VRINO-Methode Value, Rarity, Inimitability, Non-Substitutability & Organization Arbeitsgruppe Wirtschaftsinformatik EMIS Pleshkanovska SoSe 2017 Folie 8

Kernkompetenz: Management von Kernkompetenzen Management nach Krüger und Homp Entwicklung von Vorgehensweisen zur Erkennung und Nutzung von Kernkompetenzen Kernkompetenz-Management als kreislaufartiger Prozess im Modell des Kernkompetenz-Management-Zyklus Entwurf von an den Kernkompetenzen orientierten Strategien, die zum Wettbewerbsvorteil durch optimale Ressourcen- und Fähigkeiten-Nutzung des Unternehmens führen Beispiel-Strategien: Trennung von mit der Kernkompetenz nicht übereinstimmenden Strategischen Geschäftseinheiten, Transfer vorhandener Kompetenzen auf neue Geschäftseinheit/neues Produkt, etc. Arbeitsgruppe Wirtschaftsinformatik EMIS Pleshkanovska SoSe 2017 Folie 9

Kernkompetenz: Kernkompetenzen und Produktentwicklung Kernkompetenzen sind über die Kernprodukte mit dem Produktportfolio verbunden Kernprodukte tragen zur Wettbewerbsfähigkeit einer großen Bandbreite an Endprodukten bei. Sie sind die physische Verkörperung der Kernkompetenzen. Ansätze zur Analyse von Produktportfolios unter Berücksichtigung der Kernkompetenzen (Danilovic & Leisner, Bonjour & Micaelli, Hein et al.) Arbeitsgruppe Wirtschaftsinformatik EMIS Pleshkanovska SoSe 2017 Folie 10

Kernkompetenz: Beispiel-Konzern und seine Kernkompetenz Google riskiert seine Kernkompetenz bei der Such- Funktion Link: http://www.wiwo.de/technologie/digitalewelt/umstellung-der-suche-google-riskiert-seinekernkompetenz/6084476.html Arbeitsgruppe Wirtschaftsinformatik EMIS Pleshkanovska SoSe 2017 Folie 11

Kernkompetenz: Kritik After spending many hours in relentless pursuit of their company's core competencies, managers often concluded that the concept, whilst enormously appealing in the abstract, in practice merely gives rise to frustration and bewilderment, Ian Turner Kernkompetenzen sind selten, sie werden nicht wie Konfetti verstreut die Entwicklung von Kernkompetenzen resultiert allgemein nicht aus einer Entscheidung des Hauptgeschäftsführers, sondern aus einer ganzen Anzahl unterschiedlichster Aktivitäten, die schließlich zur Aneignung dieser einzigartigen Fähigkeiten führen das Messen und Prüfen einer Kernkompetenz beinhaltet in der Praxis noch nicht notwendigerweise eine effektive Methode, sie zu entwickeln und zu erhalten Arbeitsgruppe Wirtschaftsinformatik EMIS Pleshkanovska SoSe 2017 Folie 12

Kernkompetenz: Kritik schwierige Messbarkeit der Kernkompetenzen Definition von Erfolgsfaktoren in der Ex-post-Analyse als Kernkompetenzen strategische Neuausrichtung an falschen Kernkompetenzen mit damit verbundenen Investitionen kann zu finanziellen und strategischen Rückschlägen führen Diversifikation als unternehmerische Waffe Konzept stößt auf Grenzen im Zeitalter von Fusionen, Open Innovation & Netzwerken > aus Wettbewerbsvorteil wird Kernkompetenzfalle, aus Kompetenzvorsprung Core Rigidity Arbeitsgruppe Wirtschaftsinformatik EMIS Pleshkanovska SoSe 2017 Folie 13

Kernkompetenz: Ausblick - Vorschlag zur Ablösung des Konzepts durch ein abstrakteres Metakonzept wie Relational Capabilities oder Dynamic Capabilities o sinnvolle Eingliederung externer strategischer Ressourcen z.b. im Netzwerk, bei Kooperationspartnern in die eigene Organisation & Koordination sowie permanenter Umbau vorhandener interner und externer strategischer Kompetenzen und Ressourcen o externe strategische Ressourcen: Wissen, Geschäftsprozesse, HR, Technologien, etc. Arbeitsgruppe Wirtschaftsinformatik EMIS Pleshkanovska SoSe 2017 Folie 14

Kernkompetenz-Analyse Video: https://www.youtube.com/watch?v=xjv 9VPAsSuI Arbeitsgruppe Wirtschaftsinformatik EMIS Pleshkanovska SoSe 2017 Folie 15

Kernkompetenz: HA Lesen des Textes Kernkompetenzen sind oft ein vergrabener Schatz Link: http://www.thinkbeyond.com/downloads/kmu_kernkompetenzen.pdf Lesen des Textes Kernkompetenzen erkennen und ausbauen leicht gesagt und schwer getan Link: http://www.imbk.de/downloads/down01.pdf Arbeitsgruppe Wirtschaftsinformatik EMIS Pleshkanovska SoSe 2017 Folie 16