Plastisch-rekonstruktive Aspekte nach Mastektomie

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Transkript:

Diagnostik und Therapie primärer und metastasierter Mammakarzinome Plastisch-rekonstruktive Aspekte nach Mastektomie

Plastisch-rekonstruktive Aspekte nach Mastektomie Version 2002: Brunnert Version 2003-2008: Audretsch / Brunnert / Fersis / Hanf / Nitz / Rezai / Scharl Version 2008/09: Blohmer / Dall

Definitionen und Voraussetzungen der Brustrekonstruktion Oxford LoE: 3b GR: B AGO: ++ Arten der uni- und bilateralen Rekonstruktion: Vollständige Brustrekonstruktion (BR) nach MRM Sofortrekonstruktion oder verzögerte BR BR nach SSM Erwägungen: Individuelles Mammakarzinomrisiko oder (internistische) Risikofaktoren des Patienten (LOE 1c, GR: A, AGO: ++) Patientenwunsch Qualifikation und Erfahrung des Operateurs und der med. Einrichtung Strahlentherapie erhalten oder geplant

Rekonstruktion mit Implantaten (IR) nach ME Silikongel gefüllte Implantate sind nicht gesundheitsschädigend und haben keinen Einfluss auf das DFS und die Erkennung von Rezidiven 2a B + Implantat-Rekonstruktion 2a B + IR ohne Strahlentherapie (RT) 2a B ++ IR nach RT 2a B +/- IR vor RT 2a B +/- IR nach sekundärer ME (nach BET) 2a B +/-

Rekonstruktion mit Implantaten nach ME (IR) Vorteile: Kostengünstig Bilaterales Vorgehen kann kosmetisches Ergebnis verbessern Symmetrie in Form und Volumen mit Permanentexpandern leichter zu erreichen Altersunabhängig 3b C +/- Kombinierte Netz- oder Alloderm- Muskel-Implantattasche ermöglicht einzeitiges Vorgehen 2b B + Sofortrekonstruktion hat höhere Komplikationsrate 3b C +/-

Gestielte Lappen zur Rekonstruktion BR mit autologem lebendem Gewebe ( natürliche Brust) TRAM, Latissimus-dorsi Flap (können muskelsparend präpariert werden) 3b C + Delayed TRAM bei Risikopatientinnen 4 C +/- Radiotherapie: BR nach RT 4 C + BR vor RT 3b C +/- (hängt von der Qualität des Gewebes ab) Prophylaxe der DVT mit low dose Heparin 2a B ++ Drainagen und quilting sutures verringern 1b B +/- Heber-Seromrate beim Lat. dorsi Flap Suffiziente Schmerztherapie 1b B +

Freie Lappen zur Rekonstruktion Freier Gewebe-Transfer 3b C + Freier TRAM-Flap DIEP-Flap SGAP- / IGAP-Flap Vorteil: Freier TRAM und DIEP sind potentiell muskelsparend Nachteile: Mikrochirurgische Techniken zeit- und personalintensiv Aufwendige postoperative Überwachung Höhere Totalnekroserate

Flap-Implantat-Kombination Flap-Implantat-Kombination 4 C + TRAM, Lat. dorsi Flap + Implantat Nach RT 3b C + Vor RT 5 D - Vorteile: Verbesserte Bedeckung des Implantates Möglich zur Rekonstruktion bestrahlten Gewebes Nachteil: Muskelkontraktion (Lat. dorsi Flap)

Zeitpunkt der Rekonstruktion Verzögerte Rekonstruktion 3b B ++ Keine Behinderung von adjuvanten Therapien (CHT, RT) Nachteil: Verlust des Hautmantels Sofortrekonstruktion 3b B ++ Bevorzugt bei partieller Mastektomie (BET) Obligat bei SSM Vermeiden des Postmastektomie-Syndroms

Hautsparende Mastektomie und Rekonstruktion Hautsparende Mastektomie Sicher (gleiche Rezidivrate wie bei ME bei geeigneter Pat.-auswahl) 2b B ++ Höhere Lebensqualität für Patientin 2b B ++ Der Mamillen-Areolakomplex kann unter bestimmten Bedingungen erhalten werden 2b B + Hautschnitte verschiede Möglichkeiten: Periareolär (purse-string) Hockey-Schläger: partiell periareolär und horizontal Form wie bei Reduktion: inverses-t oder vertikal Inframammärfalte

Bilaterale prophylaktische Mastektomie (BPM) BPM verringert die Brustkrebsinzidenz 1b A ++ BPM bei BRCA1/2 Mutationsträgerinnen 2a B +* BPM bei hohem Mammakarzinomrisiko (z.b. lebenslanges Risiko >=30% oder Risiko bei heterozygotem Erbgang >=20%), wenn der Indexpatient genet. negativ getestet wurde 3a C +/-* Hohes Risiko und keine Beratung in Zentren für familiäres Mammakarzinom* 5 D - - Nichtdirektive Beratung vor BMP 2b B ++* BPM sollte im Zusammenhang mit anderen prophylaktischen Op. wie SOE gesehen werden 2a A ++* *Beratung, Risikoberechnung und Nachsorge in Zentren für familiären * Brust- Study und participation Eierstockskrebs recommended empfohlen

Formen der prophylaktischen Mastektomie (BPM) Die BMP reduziert die Mammakarzinominzidenz und möglicherweise auch die Mammakarzinommortalität Einfache Mastetkomie 2b B +* Prophylaktische SSM 2b C +/- Prophylaktische s.c. MXT (nipple sparing) 2b C +/- Prophylaktische s.c. MXT (areola sparing) 3 C - * Study participation recommended * Studienteilnahme empfohlen