Oberfranken demografisch betrachtet

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Transkript:

Oberfranken demografisch betrachtet Vortrag von Hans Sahrhage beim IHK-Fachkräfte-Ausschuss am 26.04.2013 War fortalents Auswirkungen der demografischen Entwicklung in Oberfranken in Bayreuth 35 Jahre Mein Aufbruch nach Oberfranken 1

Gebirgskartenverlag U. Unglaub, Zell Photo Thomas, Hof 2

Was war damals anders? Oberfranken war ländlicher geprägt. Es gab aber sehr viele junge Leute in meinem Alter. Überall gab es Schulen. Aber Freizeitangebote waren dürftig. Dafür waren öffentliche Feiern wie die zahlreichen Wiesenfeste generationsübergreifend bestens besucht und gehörten zum Pflichtprogramm. Regionale Umweltsünden konnten fast täglich beobachtet werden. Unangenehme Umwelt-Einflüsse gerade im Winter aus Norden und Osten waren eine Belastung. Es gab Arbeitslose, aber die richtigen Bewerber fanden sich auch damals schon schwer. Verkehrsanbindung dürftig. Was ist seitdem positiv passiert? Verkehrsanbindung in alle Richtungen okay! Universitäten und Hochschulen! Neue Industrien mit zukunftsträchtigen Branchen! Und Menschen! 3

Z e i t 4

Die 3 Nailaer Demografietage 2003 / 2004 / 2005 Oberfranken interessierte sich??nur?? für die fehlenden Kinder. Ich versuch(t)e seit 2003, unsere Unternehmen für eine strategische Vorbereitung auf den Demografischen Wandel zu gewinnen. Lange mit nur mäßigem Interesse. 5

Doch in den letzten Jahren war einiges zu beobachten: Plötzlich erwachtes extrem hohes Interesse an Schulabgängern. Dann kam die Diskussion: Fachkräftemangel. Ging über in den Hype Arbeitgeber-Marke. 6

Derzeit hoch im Kurs : Gesundheitsmanagement. Alle Aktionen meist als Einzelaktion und nicht unbedingt strategisch ausgerichtet bzw. verknüpft. 7

Seit rund 1 Jahr verstärkte Aktivitäten! Warum? Der Schmerz nimmt zu: negative Fehlzeitenentwicklung neben einem noch relativ geringen Kummer an Fach- und Führungskräften gibt es größere Probleme beim einfachen Facharbeiter und erst recht bei angelernten Kräften Z e i t KOSTEN! ORGANISATORISCHER AUFWAND! AUSUFERNDE KRANKHEITS- VERTRETUNGSZEITEN! 8

Auch ich habe über die 10 Jahre Demografie- Beratung gelernt und musste meine Strategien anpassen. Beispiel: Bei sehr vielen Firmen(angehörigen) in Oberfranken steht das Thema Familien-Betreuung / -Freundlichkeit nicht weit oben in der Präferenz-Liste. Familienland Oberfranken stimmt wohl, oder? Gehe ich Richtung Zentrum Metropolregion Nürnberg oder Richtung Sachsen, ändert sich dies. Das ist nach wie vor meine schwierigste Aktion: 9

Das ist nach wie vor meine schwierigste Aktion: Wie bewege ich die Vorstände und Geschäftsleitungen, sich strategisch mit dem Demografischen Wandel auseinander zu setzten und ggf. zu investieren? Z e i t 10

Die Strategie beginnt immer mit den Altersverteilkurven und der daraus resultierenden Altersstrukturanalysen! 8 Beispiel Altersverteilkurve Produktion Textilbranche 7 6 5 4 3 2 1 0 1993 1992 1991 1990 1989 1988 1987 1986 1985 1984 1983 1982 1981 1980 1979 1978 1977 1976 1975 1974 1973 1972 1971 1970 1969 1968 1967 1966 1965 1964 1963 1962 1961 1960 1959 1958 1957 1956 1955 1954 1953 1952 1951 1950 1949 11

Lösung des 4-Jahre-Korridors Altersverteilkurven und Altersstrukturanalysen sind die Grundvoraussetzungen für die Strategische Kostenplanung aufgrund des Demografischen Wandels! 12

Nach meinem heutigen Kenntnisstand: 2. wichtigster Punkt auf der Strategie-Agenda: Themenkomplex alternsgerechtes Arbeiten. Z e i t 13

Marketing-Leitspruch mit Abwandlung : Es ist (meist) leichter, einen Kunden zu halten als einen Neukunden zu gewinnen! Indiz für die von cleveren Unternehmen erkannte Wichtigkeit: Gute Bewegungsanalysten / Arbeits- Ergonomen bekomme ich derzeit frühestens mit einer Vorlaufzeit von 6 Monaten! 14

Quelle: FRANKENPOST am 24.04.2013 Alter(n)sanzug MAX der TU Chemnitz http://www.tu-chemnitz.de/mb/arbeitswiss/de/news/altersanzug-max-bei-stern-tv (24.04.2013) 15

BMW Werk Dingolfing: Zukunftsorientierte Gestaltung des Arbeitsumfelds Durch ergonomisch eingerichtete Arbeitsplätze sollen körperliche Belastungen weitgehend vermieden und eine altersgerechte Gestaltung von Arbeitsplätzen erreicht werden. Beispielsweise reduzieren Rotationsmodelle in der Produktion (gesteuerte Arbeitsplatzwechsel in regelmäßigen Abständen) einseitige physische Belastungen. Quelle: Firmen-Homepage www.bmwgroup.com Turnen am Arbeitsplatz für die Gesundheit: Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur in der Fahrzeugmontage. Stichwort: Multifunktionale Mitarbeiter 16

Oberfranken demografisch betrachtet Sinnvoll: Reiner War for Talents? Oberfranken demografisch betrachtet Chance: Hohe Lebensqualität! 17

Oberfranken demografisch betrachtet Sorge: Zustand der Gebäude und der öffentlichen Infrastruktur. Oberfranken demografisch betrachtet Bedauern: Branchen, die 20 goldene Jahre vor sich haben, wollen diese nicht nutzen. 18

Oberfranken demografisch betrachtet Erkenne ich nicht als Demografie-Motor! Aber durchaus im Rennen. Ich wünsche mir mehr eigene proaktive Kreativität und das Nutzen eigener Ressourcen. Oberfranken demografisch betrachtet Oberfranken muss den Fördermittel- Wahn abschaffen >>> Entwicklung wird schneller und effizienter! 19

Oberfranken demografisch betrachtet Chance bzw. positives Pfrund : Die Oberfranken als fleißiger und verlässlicher Menschenschlag! Oberfranken demografisch betrachtet Keine Frage: Oberfranken schafft den Demografischen Wandel! 20

Oberfranken demografisch betrachtet Keine Frage: Oberfranken schafft den Demografischen Wandel! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Hans Sahrhage Unternehmensberatung e.k. Am Hang 26 95119 Naila Fon: 09282 / 95355 info@sahrhage.de www.sahrhage.de 21