Gestalten von Wortbildern Stand: 07.07.2018 Jahrgangsstufe 12 Fach/Fächer Medien Übergreifende Bildungs- und Erziehungsziele Zeitrahmen Benötigtes Material ca. 6 Wochenstunden ein geeignetes Layout- oder Vektorzeichenprogramm Kompetenzerwartungen Die Schülerinnen und Schüler unterscheiden und analysieren visuelle Zeichen und erfassen den Zeichencharakter von Schrift. Sie nehmen (Schrift-)Zeichen und deren planvolle Gestaltung als Bestandteil der Kommunikation wahr, z. B. bei international verständlichen Leitsystemen. experimentieren mit dem Formenbestand visueller Zeichen und/oder Schrift und erproben exemplarisch Strategien der Gestaltung. Sie begründen ihre gestalterischen Entscheidungen nach aus der Aufgabenstellung entwickelten Kriterien. nutzen im Entwurfsprozess und/oder in der Umsetzung Möglichkeiten geeigneter Software für eigene klassisch angewandte bis experimentell freie Gestaltungen mit (Schrift-)Zeichen. Aufgabe 1. Vorübung: Bewegte Worte Für ein Sportfest sollen Hinweisschilder für verschiedene Sportarten gestaltet werden. Allerdings sollen die Schilder keine figürlichen Piktogramme enthalten, sondern rein typografisch die jeweilige Sportart darstellen, siehe Beispiele: Seite 1 von 5
Gestalten Sie typografische Schilder für weitere Sportarten, z.b.: Ralph Dobratz-Scharrer Basketball Turnen Hockey Gewichtheben Tauziehen Skaten... Ziehen Sie in einem Layoutprogramm auf einer Din A4-Seite ein Rechteck mit Kantenlänge 85 mm x 55 mm auf und vervielfältigen Sie dieses Rechteck. Verteilen Sie sechs Rechtecke gleichmäßig auf der Seite. Diese Rechtecke dienen Ihnen als Rahmen für ihre Gestaltung. Wählen sie eine neutrale Grotesk-Schrift (z.b. Helvetica oder Arial) im fetten Schriftschnitt. Durch Spationierung, fette oder kursive Buchstaben, Buchstaben die ober oder unter der Grundlinie stehen, Verschiebung von Buchstabenteilen, etc. soll das Typische/das Wesen der Sportart dargestellt werden also nicht zu illustrativ werden! Nutzen Sie den Raum innerhalb des Rahmens, d.h. Buchstaben können auch angeschnitten werden etc. und bedenken Sie in Ihrer Gestaltung auch den Weißraum. Präsentieren Sie Ihre Ergebnisse den Mitschülerinnen und Mitschülern und diskutieren Sie in der Klasse, welche Gestaltungen überzeugen. 2. Typo-Bild Gestalten Sie einen der folgenden Begriffe in einer einfachen klaren Schrift entweder Grotesk-Schrift, z.b. Arial oder in einer klassischen Antiqua, z.b. Palatino: Störung / Rhythmus / Leerstelle / Aufruhr / Zentrum Verwenden Sie das jeweilige Wort öfters. Sie können die Anordnung der Buchstaben verändern oder den Grauwert, Größe, Drehung, Auszeichnung, Breite etc., so dass der Inhalt des Wortes zur Form passt. Die Buchstabenumrisse sollten aber nicht verändert werden, so dass die Buchstaben noch zu entziffern sind. Spielen Sie erst verschiedene Gestaltungsideen durch, bevor Sie sich für eine entscheiden, die Sie auf einer Din A4 Seite ausführen. Nutzen Sie bei dieser Aufgabe das gesamte Format, hier die Din A4 Seite. Präsentieren Sie Ihr Ergebnis den Mitschülerinnen und Mitschülern, begründen kurz Sie die Wahl Ihres Begriffes und dann ausführlich Ihre Gestaltungsentscheidungen. Seite 2 von 5
Hinweise zum Unterricht 1. Bewegte Worte Illustrierende Aufgaben zum LehrplanPLUS Aufgabe der gestalterischen Aufbereitung von Informationen ist es, die Informationen übersichtlich zu präsentieren und den Inhalt anschaulich zu machen. Die digitale Typografie stellt eine unüberschaubare Anzahl an Schriften zur Verfügung, die jeweils einen eigenen Ausdruck haben. Ungeübte werden durch diese Auswahl dazu verführt möglichst viele und ungewöhnliche Schriften in ihrer Gestaltung zu verwenden. Am leichtesten zu Lesen sind für die Nutzer/innen aber weitverbreitete Schriften. Eine andere Möglichkeit der bloßen Aussage eines Wortes eine anschauliche Gestaltung zu geben, ist es mit der Anordnung der Buchstaben, Buchstabenbestandteile oder des Wortes auf der zur Verfügung stehenden Fläche zu spielen. Die Lehrkraft sollte also darauf achten, dass die Schülerinnen und Schülern die vorgegebene neutrale Schrift verwenden und die Gestaltung nicht zu bildhaft wird. Das Beispiel Golf ist schon sehr nahe am Bildhaften und stellt die eine Grenze der Bearbeitungsmöglichkeit dar, das minimalistische Weitsprung die andere. Es sollte also nichts zu den Buchstaben hinzugemalt werden, z.b. keine Männchen, auch bei dem Beispiel Golf sind alle Formen aus den Buchstaben entwickelt (der Golfball ist die Innenform des o ). Für die typografische Gestaltung der Sportarten müssen die Schülerinnen und Schülern eine gewisse Sicherheit beim Umgang mit den Textverarbeitungsmöglichkeiten eines Layoutprogramms haben. Um I-Punkte zu verschieben, etc. müssen sie auch die Möglichkeit beherrschen die Buchstabenformen in Pfade umzuwandeln und dann die Formen weiterzuverarbeiten. 2. Typografisches Bild Nach dieser gegenständlicheren Vorübung werden abstraktere Wörter dargestellt: Störung, Rhythmus, Leerstelle, Aufruhr, Zentrum, Wiederholung, Ausbreitung, Verdichtung, Barriere, Auslese, etc. Hier ist der Hinweis an die Schülerinnen und Schülern wichtig, sich nicht mit der erstbesten Idee zufrieden zu geben, sondern zunächst verschiedene Gestaltungsideen auszuprobieren (eventuell auch als schnelles Scribble mit dem Stift) und sich dann für die Überzeugenste zu entscheiden. Bei der anschließenden Präsentation stellen die Schülerinnen und Schülern die ausgeführte Gestaltung vor, eventuell auch verworfenen Ideen und begründen Ihre Gestaltungsentscheidung. Werden die verschiedenen Ergebnisse nebeneinander präsentiert, kann sich auch eine Diskussion darüber entspannen, welche Lösungen mehr überzeugen. Seite 3 von 5
Beispiele für Produkte und Lösungen der Schülerinnen und Schüler Seite 4 von 5
Quellen- und Literaturangaben Quellen: Die Aufgabe und alle nicht anders gekennzeichneten Texte wurden für den Arbeitskreis Serviceteil Medien am Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) erstellt. Alle Rechte für Bilder und Texte liegen beim ISB, München und bei der Lothar-von-Faber-Schule, Fachoberschule Nürnberg, 2017. Weiter führende Literatur: Hans Peter Willberg: Wegweiser Schrift, Verlag Hermann Schmidt, Mainz 5. ergänzte und überarbeite Auflage 2017 Thomas Heyl, Michael Wörgötter: Praxis Kunst: Schrift und Typografie, Schrödel Verlag 2012 Hrsg.: Bernt Engelmann, Iska Jehl, Hubert Sedlatschek, Transform2: das PrintProjekt, Akademie der Bildenden Künste München: SchriftWerk Handbuch zur Gestaltung mit Typografie und Layout, Auer Verlag,Donauwörth 2005 Anregung zum weiteren Lernen Seite 5 von 5