Team- Resource- Management Herausforderung für Re5er? Re(ungsdiens/achtagung Traumamanagement 10.09.2011 - DRK Bildungszentrum Schlump 20 jähriges Jubiläum der Berufsfachschule für Re(ungsassistenz 28.12.1978 United Airlines NewYork- Portland AviaTon Safety ReporTng System (ASRS) CriTcal Incident ReporTng System (CIRS) 1
70 80 % der Flugunfälle sind Ursache menschlichen Versagens viele Untersuchungen in der medizinischen Fehlerforschung haben deckungsgleiche Ergebnisse Crash name it (Schuldiger) blame it (Bloßstellung) shame it (Bestrafung) 2
Häufigkeit von Fehlern 8-24% aller Verletzungen bei erwachsenen Trauma- PaTenten werden übersehen 59% aller Wirbelsäulenverletzungen werden prähospital nicht diagnostziert 20% der traumatschen Verletzungen von Kindern werden übersehen Bei der Versorgung des SHT werden im Durchschni( 19 vermeidbare Fehler pro PaTent begangen. Jeder 2. Fehler beeinträchtgt die neurologische Erholung. Quelle Buduhan u. McRitche 2000, Linn et al. 1997 Flabouris 2001 Peery et al. 1999 McDermo( et al. 2004 St. Pierre, Springer, 2005 kriasche SituaAon Unfall Fehler Bewusst Gemischt AutomaTsch RouTne FerTgkeiten Vertrautheit mit der SituaTon und Aufgabe Regeln Neues Problem Wissen Rasmussen, 1983 3
KommunikaTon und KooperaTon Entscheidungsfindung SituaTonsgerechtes Verhalten und StressbewälTgung Führungsverhalten Ziele: - Verbesserung der Zusammenarbeit - Entwicklung positver Einstellungen und Verhaltensweisen - Reduzierung der Risiken und Fehler - RichTger Umgang mit Fehler und Stress - PaTentenorienTerte und gerechte Behandlung und Versorgung - Zufriedenheit - Außergewöhnliche Leistungen - Verschiedene Begabungen und Fähigkeiten - Größere kognitve Kapazität - Mehr Standpunkte und AlternaTven - GegenseiTges Monitoring - Verteilte Arbeitsbelastung - GegenseiTge Unterstützung und ErmuTgung 4
Stressmanagement Fehlermanagement Führung KommunikaTon Wahrnehmung Handlungsstrategie ZielorienTerung Voraussetzung Ein Fehler verlangt eine Absicht zum Handeln, die Verfolgung eines Ziels, und die Möglichkeit einer besseren Alternativhandlung Fehlerklassifikationen Wurde etwas falsch gemacht? Ausführungs- / oder Handlungsfehler Wurde etwas Falsches gemacht? Planungsfehler Zum Verwechseln ähnlich... 5
- Es wird nicht damit gerechnet, dass es ein Problem geben wird (PlanopTmismus) - Nur InformaTonen, die zu den eigenen Annahmen passt, wird zur Kenntnis genommen - Es wird ohne ausreichende Zielklärung und Planung ad hoc gehandelt - Zielkonflikte werden nicht beachtet - Bei der Planung werden Nebenwirkungen und Risiken vernachlässigt - Die Auswirkungen des Handelns werden nicht nachhaltg kontrolliert Nach A. Richter Physische Stressoren Beispiele: Müdigkeit, Schlafdefizit Medikamenten-/Drogeneinnahme (Rest-) Alkohol Erkrankungen (akut, nicht ausgeheilt) Erkrankungen (chronisch) (physiologische) Alterungsprozesse 6
Psychische Stressoren Beispiele: Akute Partnerschaftskrisen Erkrankungen Angehöriger Arbeitsplatzsicherheit Finanzielle Sorgen Reizüberflutung an der Einsatzstelle Überforderung bei komplexer Lage (MANV) unterliegt Schwankungen, z.b. diverse psychische / physische Stressoren im Einsatzverlauf (evtl. kombiniert) evtl. Interferenzen im Rettungsteam aus der Vergangenheit Emotionen (Sympathien / Antipathien gegenüber Patienten) interindividuell durch soziale, kulturelle Prägungen 7
Ärzte n=383 Piloten n=7558 Auch wenn ich müde bin, kann ich in kritischen Situationen effektiv arbeiten! Bei einem professionellem Team- Mitglied haben persönliche Probleme keinen Einfluss auf die Arbeitsqualität Junge Kollegen dürfen die Entscheidung des Vorgesetzten in Frage stellen 229 (60%) 1965 (26%) 258 (67%) 4005 (53%) 252 (65%) 7331 (97%) B. Sexton, 2000 Nehmen Sie sich regelmäßig eine kurze (Aus)- Zeit für eine kurze Rückmeldung aller Teammitglieder zu den Fragen: Sind wir noch auf dem richtigen Weg zum richtigen Ziel (Erfolg)? Sieht x/y ein (neues) Problem? (Aktive Fehlersuche!) Hat x/y intuitiv Bedenken? (Bauchgefühl) Missverstehen Sprachliche Mehrdeutigkeit Unterschiedliche mentale Modelle Reaktanz Symmetrische Eskalation 8
gemeint gesagt gehört verstanden ist nicht gesagt ist nicht gehört ist nicht verstanden ist nicht gemacht Akute Stressoren AkusTsche Alarme, abfallender Sängungston Zeitdruck, aktueller ProdukTonsdruck ( es liegen noch drei Entlassungen in der Ambulanz ) Komplexität der Arbeitswelt Verantwortung für Leben des PaTenten Begangene Fehler Müdigkeit Arbeit in schlechten Teambedingungen Unklare Kompetenzen Chronische Stressoren Zu lange Arbeitszeiten Chronischer Schlafmangel Arbeitsaufwand durch BürokraTe Wenig Unterstützung durch Vorgesetzte Abhängigkeit von Vorgesetzten (Karriere) Konkurrenz unter Kollegen Ständige KonfrontaTon mit Sterben und Leid Yerkes Dodson Gesetz, 1908 (modifiziert nach Zimbardo, 1971) 9
Dörner, 1987 Facts Check & Control OpTons ExecuTon Risks & Benefits Decision 10
1. Teambildung und positves Arbeitsklima - Wir- Gefühl entwickeln - Wertschätzende KommunikaTon 2. Teamführung etablieren - Führung festlegen - Rollen und Verantwortlichkeit festlegen 3. Konflikte konstruktv lösen 4. Problemlösungsstrategien anwenden - Gemeinsame Planung - Gemeinsame mentale Modelle entwickeln 5. KommunikaTon im Team - InformaTonsmanagement - SituaTonsbewusstsein: Gemeinsames mentales Modell beibehalten 6. KoordinaTon: Pläne gemeinsam ausführen und Arbeitsbelastung verteilen - Geplante Handlungen absprechen - Vollzogene Handlungen gegenseitg überwachen - Hilfe anbieten und um Hilfe bi(en - Handlungsschri(e antzipieren 7. Teamfähigkeiten verbessern - Lernen ermöglichen (Feedback, Debriefing) - Coaching von Einzelnen 1. Kenne Deinen Arbeitsplatz 2. AnTzipiere und plane voraus 3. Hilfe anfordern, lieber früh als spät 4. Übernimm die Führungsrolle oder sei ein gutes Teammitglied mit Beharrlichkeit 5. Verteile die Arbeitsbelastung (10 Sekunden für 10 Mininuten) Raal, Gaba, 2005 6. Mobilisiere alle verfügbaren Ressourcen (Personen und Technik) 7. Kommuniziere sicher und effektv sag, was Dich bewegt 8. Beachte und verwende alle vorhandenen InformaTonen 9. Verhindere und erkenne Fixierungsfehler 10. Habe Zweifel und überprüfe genau ( Double Check, nie etwas annehmen) Raal, Gaba, 2005 11
11. Verwende Merkhilfen und schlage nach 12. Reevaluiere die SituaTon immer wieder 13. Achte auf gute Teamarbeit andere unterstützen und sich koordinieren 14. Lenke Deine Aufmerksamkeit bewusst 15. Setze Prioritäten dynamsich Raal, Gaba, 2005 12