Markt und Absatz: Markt und Wettbewerb WS 2017/18 Kapitel 07 Ezienz, Lars Metzger 1 / 30 Kapitel 07 Konsumenten, Produzenten und die Ezienz von Märkten
Markt und Absatz: Markt und Wettbewerb WS 2017/18 Kapitel 07 Ezienz, Lars Metzger 2 / 30 Wohlfahrtsökonomik Die Wohlfahrtsökonomik ist die Lehre davon, wie die Allokation der Ressourcen die wirtschaftliche Wohlfahrt beeinusst. (wirtschaftliche) Wohlfahrt meint Wohlstand, Lebensstandard entspricht der Summe der Nutzen (aus wirtschaftlicher Tätigkeit) aller Individuen
Markt und Absatz: Markt und Wettbewerb WS 2017/18 Kapitel 07 Ezienz, Lars Metzger 3 / 30 These: Die Maximierung des summierten Nutzens von Produzenten und Konsumenten verlangt Preise, für die gilt: Dies ist äquivalent zu Angebot = Nachfrage Produktionskosten der letzten Mengeneinheit gleich Zahlungswilligkeit der Konsumenten für die letzte Mengeneinheit!
Markt und Absatz: Markt und Wettbewerb WS 2017/18 Kapitel 07 Ezienz, Lars Metzger 4 / 30 Wohlfahrtsökonomik Nutzenmessung Die Konsumentenrente ist eine Maÿgröÿe für den Nutzen der Käufer (Nachfrager). Die Produzentenrente ist eine Maÿgröÿe für den Nutzen der Verkäufer (Anbieter)
Markt und Absatz: Markt und Wettbewerb WS 2017/18 Kapitel 07 Ezienz, Lars Metzger 5 / 30 Konsumentenrente Die Zahlungsbereitschaft (willingness to pay) ist der Höchstbetrag, den ein Käufer für ein Gut zu zahlen bereit ist. Die Konsumentenrente (consumer surplus) ist der Überschuss der Zahlungsbereitschaft gegenüber dem tatsächlich bezahltem Preis (Ausgaben).
Markt und Absatz: Markt und Wettbewerb WS 2017/18 Kapitel 07 Ezienz, Lars Metzger 6 / 30 Zahlungsbereitschaft für ein Elvis-Album Käufer Zahlungs- Versteigerung Konsumentenbereitschaft rente John 100e 81e 19e Paul 80e 0e George 70e 0e Ringo 50e 0e
Markt und Absatz: Markt und Wettbewerb WS 2017/18 Kapitel 07 Ezienz, Lars Metzger 7 / 30 Nachfrageplan für Elvis-Alben Preis Käufer nachgefragte Menge >100e keiner 0 80e < p 100e John 1 70e < p 80e John, Paul 2 50e < p 70e John, Paul 3 George p 50e John, Paul 4 George, Ringo
Markt und Absatz: Markt und Wettbewerb WS 2017/18 Kapitel 07 Ezienz, Lars Metzger 8 / 30 Zahlungsbereitschaft und Nachfrage 100 Preis 80 70 50 Johns Zahlungsbereitschaft Pauls Georges Ringos D 0 1 2 3 4 Menge
Markt und Absatz: Markt und Wettbewerb WS 2017/18 Kapitel 07 Ezienz, Lars Metzger 9 / 30 Konsumentenrente bei p = 81 Preis 100 80 70 Johns Konsumentenrente (19e ) 50 D 0 1 2 3 4 Menge
Markt und Absatz: Markt und Wettbewerb WS 2017/18 Kapitel 07 Ezienz, Lars Metzger 10 / 30 Konsumentenrente bei p = 70 Preis 100 80 70 Johns Konsumentenrente (30e ) Pauls KR (10e ) 50 Gesamt KR (40e ) D 0 1 2 3 4 Menge
Markt und Absatz: Markt und Wettbewerb WS 2017/18 Kapitel 07 Ezienz, Lars Metzger 11 / 30 Konsumentenrente: Fläche unter Nachfragekurve Preis KR: alte Konsumentenrente p KR p KR 1 KR 2 KR 1 : zusätzliche KR alte Konsumenten KR 2 : zusätzliche KR neue Konsumenten D Menge
Markt und Absatz: Markt und Wettbewerb WS 2017/18 Kapitel 07 Ezienz, Lars Metzger 12 / 30 Konsumentenrente Die Konsumentenrente misst die Fläche zwischen Nachfragekurve, Preislinie und Preisachse. Wenn der Marktpreis sinkt, sinkt die Preislinie und die Konsumentenrente steigt. Bei kleinen Preisveränderungen können wir auch bei nichtlinearen Nachfragekurven die Veränderung der Konsumentenrente durch ein Rechteck und ein Dreieck approximieren.
Markt und Absatz: Markt und Wettbewerb WS 2017/18 Kapitel 07 Ezienz, Lars Metzger 13 / 30 Produzentenrente Die Produzentenrente ist der Überschuss, der dem Anbieter eines Gutes verbleibt, wenn er vom Umsatz (Erlös) die variablen Kosten der Herstellung abzieht. Bei der Produzentenrente bleiben die Fixkosten ohne Berücksichtigung!
Markt und Absatz: Markt und Wettbewerb WS 2017/18 Kapitel 07 Ezienz, Lars Metzger 14 / 30 Beispiel Malerdienstleistung Anbieterin (Grenz-) Kosten (e ) Maria 900 Luise 800 Georgine 600 Groÿmutter 500
arkt und Absatz: Markt und Wettbewerb WS 2017/18 Kapitel 07 Ezienz, Lars Metzger 15 / 30 Angebot von Malerdienstleistungen Preis Anbieterinnen Menge p 900 Maria, Luise 4 Georgine, Groÿmutter 900 > p 800 Luise, Georgine 3 Groÿmutter 800 > p 600 Georgine Groÿmutter 2 600 > p 500 Groÿmutter 1 500 > p niemand 0
Markt und Absatz: Markt und Wettbewerb WS 2017/18 Kapitel 07 Ezienz, Lars Metzger 16 / 30 Grenzkosten und Angebot Preis 900 800 600 500 Georgine Luise Grenzkosten Groÿmutter Maria 0 0 1 2 3 4 Menge
Markt und Absatz: Markt und Wettbewerb WS 2017/18 Kapitel 07 Ezienz, Lars Metzger 17 / 30 Produzentenrente bei p = 600e Preis 900 800 600 500 100e 0e Produzentenrente Georgine Produzentenrente Groÿmutter S 0 0 1 2 3 4 Menge
Markt und Absatz: Markt und Wettbewerb WS 2017/18 Kapitel 07 Ezienz, Lars Metzger 18 / 30 Produzentenrente bei p = 800e Preis 900 800 300e 200e 0e S 600 500 Produzentenrente Luise Produzentenrente Georgine Produzentenrente Groÿmutter 0 0 1 2 3 4 Menge
Markt und Absatz: Markt und Wettbewerb WS 2017/18 Kapitel 07 Ezienz, Lars Metzger 19 / 30 Produzentenrente: Fläche über Angebotskurve Preis p p PR 1 PR 2 PR S zusätzliche PR neue Produzenten PR 1 : zusätzliche PR alte Produzenten PR: alte Produzentenrente Menge
Markt und Absatz: Markt und Wettbewerb WS 2017/18 Kapitel 07 Ezienz, Lars Metzger 20 / 30 Produzentenrente Die Produzentenrente misst die Fläche zwischen Angebotskurve, Preislinie und Preisachse. Wenn der Marktpreis steigt, steigt die Preislinie und die Produzentenrente steigt. Bei Preisveränderungen entspricht die Veränderung der Produzentenrente der Veränderung des Gewinns.
Wohlfahrt = Konsumentenrente + Produzentenrente oder: sozialer Überschuss oder Gesamtrente = Summe Zahlungsbereitschaften - variable Kosten Begründung: Konsumentenrente + Produzentenrente = Summe der Zahlungsbereitschaften - Ausgaben + Summe Erlöse - Summe Grenzkosten = Summe der Zahlungsbereitschaften - Summe Grenzkosten und: Summe Grenzkosten = variable Kosten Markt und Absatz: Markt und Wettbewerb WS 2017/18 Kapitel 07 Ezienz, Lars Metzger 21 / 30
Preis S p D q Menge Zahlungsbereitschaft > MC Zahlungsbereitschaft < MC Markt und Absatz: Markt und Wettbewerb WS 2017/18 Kapitel 07 Ezienz, Lars Metzger 22 / 30
Markt und Absatz: Markt und Wettbewerb WS 2017/18 Kapitel 07 Ezienz, Lars Metzger 23 / 30 Gesamtrente im Ungleichgewicht (p > p ) Preis p KR S p PR D q q Menge
Markt und Absatz: Markt und Wettbewerb WS 2017/18 Kapitel 07 Ezienz, Lars Metzger 24 / 30 Gesamtrente im Ungleichgewicht (p < p ) Preis S p p KR PR D q q Menge
Markt und Absatz: Markt und Wettbewerb WS 2017/18 Kapitel 07 Ezienz, Lars Metzger 25 / 30 Angebot Nachfrage Wenn der Marktpreis Angebot und Nachfrage nicht zum Ausgleich bringt, ist die Zahlungsbereitschaft für die nächste Einheit gröÿer als die Kosten für die nächste Einheit. wird die Gesamtrente nicht maximiert. Sozialer Überschuss geht verloren. Man spricht auch von einem Verlust an (allokativer) Ezienz.
Markt und Absatz: Markt und Wettbewerb WS 2017/18 Kapitel 07 Ezienz, Lars Metzger 26 / 30 Angebot = Nachfrage Bedingt: Gut wird von Konsumenten mit höchster Zahlungsbereitschaft gekauft Gut wird von Produzenten mit geringsten Grenzkosten verkauft Übereinstimmung von Zahlungsbereitschaft und Produktionskosten bei letzter gehandelter Mengeneinheit
Wohlfahrt ist maximal Angebot = Nachfrage Preis S p KR PR D q Menge Markt und Absatz: Markt und Wettbewerb WS 2017/18 Kapitel 07 Ezienz, Lars Metzger 27 / 30
Markt und Absatz: Markt und Wettbewerb WS 2017/18 Kapitel 07 Ezienz, Lars Metzger 28 / 30 Laissez faire Bei Preisnehmerschaft tendieren Märkte auch ohne politische Intervention (Laissez faire) zum Ausgleich von Angebot und Nachfrage (positive Aussage) Bei Angebot = Nachfrage wird die Wohlfahrt maximiert (normative Aussage).
Markt und Absatz: Markt und Wettbewerb WS 2017/18 Kapitel 07 Ezienz, Lars Metzger 29 / 30 Marktversagen Beachte: Marktergebnisse müssen nicht unter allen Umständen die allokative Ezienz maximieren (Marktversagen). Beispiele: Mangelnde Preisnehmerschaft (Marktmacht) externalisierte Kosten oder Nutzen (externe Eekte) asymmetrische Informationen Steuern
Markt und Absatz: Markt und Wettbewerb WS 2017/18 Kapitel 07 Ezienz, Lars Metzger 30 / 30 Stichworte Zahlungsbereitschaft Konsumentenrente Produzentenrente Wohlfahrt Wohlfahrtsmaximum: Marktgleichgewicht