Vereinbarkeit von Beruf und Pflege - Unternehmen unterstützen pflegende Angehörige - Dr. Rüdiger Koch Betriebsratsvorsitzender Merz Pharma KGaA, Frankfurt am Main Mainzer Bündnis für Familie, 05. November 2009
Merz-Gruppe Merz GmbH & Co. KGaA Merz Pharma GmbH & Co. KGaA Senator GmbH & Co. KGaA Merz Pharmaceuticals GmbH Merz Consumer Care GmbH Merz Dental GmbH Merz Hygiene GmbH Merz Group Services GmbH Deutschland: Hauptsitz Frankfurt am Main, Reinheim/Darmstadt, Dessau, Groß- Bieberau/Odenwald, Lütjenburg/Kiel Weltweit: England, Frankreich, Italien, Japan, Mexiko, Österreich, Russland, Schweiz, Spanien, USA Mitarbeiter (GJ 07/08): 2.289 weltweit (+11,5%) Nettoumsatz Merz-Gruppe (GJ 07/08): 610,5 Millionen (+14%) Produkte: Axura/Namenda (Alzheimer-Demenz), Xeomin (Botulinumtoxin), PK-Merz (Parkinson-Krankheit), Belotero (Faltenglättung) tetesept Bäder / Duschen, Merz Spezial Dragees, Merz Schaummasken Mainzer Bündnis für Familie, 05.11.2009 - Dr. Rüdiger Koch - Seite 2
Vereinbarkeit von Beruf und Pflege (1) Betriebsvereinbarung zur Freistellung in Pflegesituationen In Verhandlung. Über Pflegereform / Pflegezeitgesetz hinaus gehend bzgl. Personenkreis, nichthäuslicher Pflege, Bezahlung bei kurzfristiger Freistellung Teilzeit Zahlreiche Modelle. Bekannte Problematik in Abhängigkeit von Tätigkeit und Vorgesetztem/r Telearbeit Betriebsvereinbarung zur alternierenden Telearbeit abgeschlossen. Bisher gelegentlich Arbeit von zu Hause Informelle Lösungen in Absprache mit dem/r Vorgesetzten Vertrauensarbeitszeit im Tarif- und AT-Bereich Mit Ausgleichstagen für vorgearbeitete Zeit und Mehrarbeit Private Telefon-, Internet-, E-Mail-Nutzung ist erlaubt Telefon / Fax mit Privatcode, PC-Bereitstellung für alle Mitarbeiter Mainzer Bündnis für Familie, 05.11.2009 - Dr. Rüdiger Koch - Seite 3
Vereinbarkeit von Beruf und Pflege (2) Ausbau von Intranetseiten zum Thema Pflege (kontinuierlich) Neu: 20 Fragen-Katalog rund um das Thema Pflege Bereitstellung von Informationsmaterial Bestand im Aufbau, z. B. von sozialen Trägern, Tarifparteien, Selbsthilfeorganisationen, Bund / Ländern / Kommunen, Internet, Merz Zukunftsforum Demenz, etc. Information / Kommunikation zu Beruf und Pflege Betriebsversammlungen, Betriebsrats-Zeitung, Firmen-Zeitung Mitarbeiterbefragung 2007 Fünf Fragen zu Beruf und Familie : Engagement des Unternehmens, Wichtigkeit für die Mitarbeiter, Kenntnis der Angebote, Arbeitszeit / Arbeitsbelastung Aufbau eines betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) Verhaltens- und Verhältnisprävention (Work Life Balance, Belastungsreduktion) Mainzer Bündnis für Familie, 05.11.2009 - Dr. Rüdiger Koch - Seite 4
Vereinbarkeit von Beruf und Pflege (3) Verstärkte Sensibilisierung von Führungskräften - Hinweis in neuen Führungsleitlinien, neue Schulungen geplant Männer in Pflegesituationen Ansprache, Ermutigung, Beratung, Enttabuisierung Bundesweiter Vertrag mit dem AWO FamilienService zur Vermittlung und Beratung bei Kinderbetreuung und Pflege - Beratungsleistungen: Leistungen von Kranken- und Pflegeversicherung, Kostenübernahmen, Antragstellungen, Kuren, Freizeitangebote, medizinische und juristische Fachberatung, etc. - Vermittlungsleistungen: haushaltsnahe Dienstleistungen, ambulante Pflege, Tagespflege, Kurzzeitpflege, stationäre Pflege, etc. - Kostenfrei mit Mitarbeiterausweis, notwendige Anonymität ist sichergestellt Angebot eines Kompetenztraining Pflege im Rahmen des Frankfurter Bündnis für Familie mit sechs Kooperationspartnern. Mainzer Bündnis für Familie, 05.11.2009 - Dr. Rüdiger Koch - Seite 5
Vernetzung Re-Auditierung berufundfamilie ggmbh (Mai 2008) Netzwerk der auditierten Unternehmen und Institutionen Sozialpartnerschaft der Tarifparteien (AK von BAVC / IG BCE) Allgemeine Empfehlungen für Unternehmen, Folder zur Pflege, Kongress zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege (11/2008). Lokales Bündnis für Familie Frankfurt AG Vereinbarkeit von Beruf und Pflege ( Kompetenztraining Pflege ) Best Practice-Beispiele, Erfahrungsaustausch, Treffen von Fachleuten, Kostenreduktion, usw. Mainzer Bündnis für Familie, 05.11.2009 - Dr. Rüdiger Koch - Seite 6
Kompetenztraining für pflegende Angehörige Mainzer Bündnis für Familie, 05.11.2009 - Dr. Rüdiger Koch - Seite 7
Kompetenztraining für pflegende Angehörige Mainzer Bündnis für Familie, 05.11.2009 - Dr. Rüdiger Koch - Seite 8
IG BCE / BAVC: Flyer zu Beruf und Pflege Mainzer Bündnis für Familie, 05.11.2009 - Dr. Rüdiger Koch - Seite 9
Weitere Maßnahmen zum Thema Pflege Ermittlung der Unterstützungsbedarfe in Unternehmen (z. B. mittels Fragebogen) Gesprächskreise für pflegende Mitarbeiter und Interessierte (mit/ohne Anleitung/Input) Benennung von Ansprechpartnern/innen (Lotsen) im Unternehmen Informationsveranstaltungen für alle Mitarbeiter / Führungskräfte zur Sensibilisierung Lebensarbeitszeitkonten mit Einspeisung von Mehrarbeit, Urlaub, Weihnachtsgeld u. a. Vollzeit-Freistellung mit Teilzeitgehalt, mit anschließender Nacharbeit Integration der Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Mitarbeitergespräch Aus: Reihe für die praxis, Eltern pflegen, berufundfamilie ggmbh, Auflage 2009 Vereinbarkeit von Beruf und Pflege - Ein Handlungsfeld für Betriebsräte, DGB Mainzer Bündnis für Familie, 05.11.2009 - Dr. Rüdiger Koch - Seite 10
Männer in der Pflege Männer = 25 40 % der häuslich Pflegenden (neue Bundesländer höher) Pflegende Männer: Ehemänner in Rente, arbeitslose (Schwieger-) Söhne, altersarbeitslose Ehepartner Kaum Forschungsbefunde zu pflegenden Männern Männliche Pflege findet in der Privatheit statt (Ehepartner Pflege) Pflegende Männer: organisieren / kontrollieren, binden mehrere (professionelle) Helfer ein, übernehmen Pflegemanagement, überlassen eher professionellen Diensten körperbezogene Hilfeleistungen, aber pflegen auch emotional Selbstpräsentation /Selbstsicht als Manager (= richtiger Mann) Männer suchen: Unterstützung (Raum für emotionale Aufarbeitung, Sachinformationen, Netzwerke mit anderen Männern, Bildungs- / Beratungsangebote) Vermeiden der femininen Einfärbung von Pflege, Abbau von Hemmschwellen Mainzer Bündnis für Familie, 05.11.2009 - Dr. Rüdiger Koch - Seite 11
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Mainzer Bündnis für Familie, 05.11.2009 - Dr. Rüdiger Koch - Seite 12