Wechselspiele, Wirkräume: Co-Konstruieren und kontextualisieren in der Beratung

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Transkript:

Wechselspiele, Wirkräume: Co-Konstruieren und kontextualisieren in der Beratung Peter C. Weber Strobl, 2018

Ihre Subjektivität, unsere Subjektivität Im Mittelpunkt des Vortrags steht der Gedanke, dass wir alle subjektiv sind Unsere Gedanken, Konstrukte und unser Blick auf Klient*innen sind subjektiv und das ist gut so Als denkende Wesen können wir unseren subjektiven Standpunkt, unsere Verortung prüfen, hinterfragen, wechseln. Wir können dessen Wirkung hinterfragen In diesem Sinne wird Sie der folgende Vortrag nicht belehren, vielleicht aber zur Reflexion ermuntern und ermutigen

1. Systemisches Kontextmodell Kontextualisieren durch Perspektivwechsel 4

GK OK Systemisches Kontextmodell BS BP RS B Das Modell (Schiersmann/Weber 2013) ist eine Heuristik für systemisches Denken. Es kann helfen, die eigenen Perspektiven und das eigene Wissen zu ordnen oder auch neue Perspektiven in der Beratung einzunehmen (Weber 2014) Das Modell bietet Standpunkte und Räume an. Auf und in diesen können wir stehen und schauen auf diese können wir schauen und verstehen, wo die/der Andere steht und wohin er oder sie schaut. Kontextualisierung bedeutet somit: In der Beratung den Betrachtungsstandpunkt wechseln und eine Klient*in oder ihr Problem aus verschiedenen Perspektiven, in verschiedenen Kontexten betrachten

Systemisches Kontextmodell Das Klient*innen-System Das Berater*innen-System Das Beratungssystem Die Einbettung des Klient*innen-System in eine Umwelt Die Einbettung des Berater*innen-System in eine (organisationale) Umwelt Einbettung der Systeme in größere gesellschaftliche Diskurse und Rahmenbedingungen

z.b. Globalisierung, Politik, Technologisierung, Wissensgesellschaft, Individualisierung, Bedeutung von Arbeit, Wertschätzung von Bildung und Beratung Das soziale System, das Berater*in und Ratsuchende*r gemeinsam im gegebenen Kontext entwickeln Gesellschaftlicher Kontext Organisationaler Kontext Beratungs-System Der Beratung z.b. Profit- vs. Nonprofit- Organisationen, Betriebsgröße, Branche, Beratung durch Freiberufler, öffentl. Beratungsstellen Des Klienten z.b. schulischer oder betrieblicher Kontext, Familie, institutionelle Einbindung (z.b. Vereine, Gewerk- Schaft, Kirche, Netzwerke) Beratungsprozess Ratsuchenden- System Berater*innen-System z.b. berufliche Biographie, kognitive und affektive Merkmale, Einstellungen, Erfahrungen, Wertvorstellungen, Interessen z.b. berufliche Biographie, kognitive und affektive Merkmale, Einstellungen, Erfahrungen, Wertvorstellungen, Interessen Quelle: Schiersmann/Weber 2013

Kontextmodell - Reflexion Auf welche Ebenen richte ich meine Aufmerksamkeit? Personales System Organisationales System Gesellschaftliches System GK OK BS Wohin führt mich die Klient*in? Wo liegen die Schwerpunkte in meiner Beratung? RS BP B Welche (Subjektiven) Theorien prägen meinen Blick?

Eine Fallgeschichte Ich treffe Julia, eine 16 jährige Gymnasiastin zum ersten mal. Ihre Mutter hat sie zur Bratung geschickt, sie wisse nicht was sie wolle, dabei könne sie mit ihrem Zeugnis doch alles machen, alle Türen ständen ihr offen Mein erster Eindruck von Julia: Sie ist unsicher mir gegenüber. Soll ich sie dahin bringen, wo ihre Eltern sie haben wollen? Kann sie mir vertrauen? Ich berichte ihr von der Einschätzung der Mutter und bitte Sie Ihre Sicht dazu zu erzählen Sie sagt: ich habe noch nie verstanden, warum den Eltern das alles so wichtig ist

2. Konstitution des Beratungssystems 10

Konstitution des Beratungssystems Das Beratungssystem ist als soziales Feld zu verstehen* Feld: Um einen Menschen zu verstehen, muss man auf das gesamte Feld blicken, auf den Lebensraum in dem ein Mensch agiert (Lewin) Das Beratungssystem wird in der Interaktion zwischen Berater*innensystem und Klient*innensystem konstituiert Es ist ein Feld für sich Neben der Beziehungsqualität sind die gegenseitigen Rollenerwartung, die Klärung der Rahmenbedingungen und die Form der Kommunikation ausschlaggebend

Eine Fallgeschichte Jürgen ist 45 Jahre alt, verheiratet, 2 Kinder. Er arbeitet in der Zeitarbeit als Systemadministrator. Er überlegt sich selbständig zu machen. Er erzählt mir seine Lebensgeschichte. Ich höre zu. Elternhaus, Schule, abgebrochene Ausbildungen, viele harte, ein schöner Job, ein Arbeitsunfall, verpasste Chancen, eine Umschulung wider Willen, der Wunsch nach einem Neuanfang, Zweifel. Je länger ich zuhöre, desto mehr verstehe ich diesen Wunsch und fühle die Barrieren, die auch er fühlt. Kann die Beratung diese Verringern, eine Lösung oder Entscheidung unterstützen?

Reflexion: Konstitution des Beratungssystems Wenn Sie sich gedanklich an den Anfang eines konkreten Beratungsprozesses aus Ihrer Praxis versetzen was können Sie erinnern und erspüren? gab es gefühlte Erwartungen an Sie oder von Ihnen an die Klient*in? gab es ein besonderes Beziehungsmoment Woran hätten Sie dieses bemerkt?

3. Die Bedeutung der Anliegensklärung 14

Anliegensklärung als zentrales Element In der Bearbeitung des Anliegens spiegeln sich alle zentralen Merkmale der Beratung wieder!* Das Anliegen wird co-konstruiert. Es hängt davon ab, was wir hören, sehen und zulassen Konstruktion Nicht von einem objektiven Anliegen ausgehend dahinter steht eine spezifische Weltsicht der subjektiven Wahrhaftigkeit Co-Konstruktion Was formuliert wird entwickelt sich aus der Interaktion Quelle: Schlippe & Schweizer 2012

Anliegensklärung als zentrales Element Die Anliegensklärung* ist ein interaktiver Prozess der kürzer oder länger dauert, aber immer aus mehreren Interakten besteht: Erfragen des Anlasses warum sind Sie hier?, was führt Sie her? Identifikation und Ko-Konstruktion des Anliegens was möchten Sie hier erreichen?, worin besteht ihr Problem? Was ist deine Geschichte? Formulierung des Auftrags an die Berater*in was wollen Sie von mir? Wie kann ich unterstützend sein? Kontrakt was biete ich an?, was habe ich verstanden?, das könnten wir tun?, worin liegen meine Begrenzungen? Quelle: Schlippe & Schweizer, 2012, S. 238ff.

Reflexion Wie gehe ich vor, wenn ich in eine Beratung einsteige? Wie viel Zeit nehme ich mir hierfür? Was ist mir wichtig? Wohin führt das?

4. Unsere innere Aufmerksamkeit 18

GK OK BS Unsere innere Aufmerksamkeit bestimmt wie wir uns mit der Klient*in diesem Raum bewegen Lassen wir uns von unserem organisationalen Kontext beherrschen? Sind wir offen für den/die Andere*n oder eher verschlossen Bewegen wir uns mit ihr oder gegen sie? BP RS B

Die Quellen unserer inneren Aufmerksamkeit... lenken und beeinflussen die Konstitution des Beratungssystems ebenso wie dessen Entwicklung und Wirkung Sie interagieren mit strukturellen Mustern des sozialen Systems (gesellschaftliche/organisationale Ebene) Das hat tiefgreifende Bedeutung für die Beratung! Strukturelle Merkmale und Muster von sozialen Systemen die durch ihre Akteure im jeweiligen Kontext (re-)produziert werden Innere Quellen, von denen aus das Handeln der Akteure entspringt (Aufmerksamkeitsstrukturen) Quelle: Scharmer (2015, S. 234)

Die Aufmerksamkeit lenken?! ICH IN MIR - Aus dem Mittelpunkt der eigenen Begrenzungen heraus handeln ICH IM DING - Handeln von der Peripherie aus an der Grenze ICH IN DIR - Handeln jenseits der eigenen Grenzen ICH IN GEGENWÄRTIGUNG - Handeln aus der Sphäre der geöffneten Grenze Jede Handlung hat nach Scharmer vier mögliche Quellorte, aus denen heraus sie entstehen kann Oft/meist handeln wir nur aus den zwei ersten Quellen Wir haben jedoch das Potential die eigenen Grenzen und Logiken zu überschreiten und uns für das andere zu öffnen In der Beratung ist dies sowohl für die Berater*in, aber auch für die Ratsuchende*n bedeutsam: Ich kann meine Aufmerksamkeit lenken Die vier Felder Struktur der Aufmerksamkeit (Scharmer 2015, S. 235)

Die Aufmerksamkeit lenken?! ICH IN MIR Höflichkeitsfloskeln sagen was der andere hören will, leere Phrasen, nicht sagen was man denkt ICH IM DING Sagen was ich denke, divergierende Sichtweisen: ich bin mein Standpunkt, adaptives System ICH IN DIR Von sich als einem Teil des Ganzen sprechen, Erkunden von Standpunkten, selbstreflexives System ICH IN GEGENWÄRTIGUNG Von der entstehenden Möglichkeit her sprechen, stille, gemeinsame Kreativität, schöpferisches System Auf jeder Stufe handeln die Beteiligten auf Grund anderer Quellen und Struktur der Aufmerksamkeit Erst auf der Ebene des Dialogs nehmen sich die Beteiligten als Teil eines größeren Bildes wahr, als Teil eines Systems Schöpferischer Dialog oder Presencing beschreibt nach Scharmer den Schritt der Beteiligten in Richtung einer tieferen Verbundenheit: Die Präsenz spüren. Die Öffnung, die diesen Schritt ermöglicht, ist häufig ein Moment der Stille oder ein Moment, in dem die Akteure das festgelegte Skript loslassen und authentisch Beziehung aufnehmen (Scharmer, 2015, S. 237) Vier Felder des kommunikativen Handelns (Scharmer 2015, S. 236)

Jürgen Meine ersten Gedanken sind: Besser in Arbeit bleiben! Er müsste so viel neues lernen! Der Job ist doch eine tolle Chance. Die Selbständigkeit ist ein Risiko. Ich fühle mich als Experte für sein Leben, weiß es besser Über die Erzählung und das Nachfühlen werde ich reflexiver, nehme seinen Standpunkt ein, Ich lasse das Zuhören zu. Meine Fragen stoßen auf sein Interesse, neue Fragen und Ideen tauchen auf,

Reflexion Meine innere Aufmerksamkeit Worauf richtet sie sich? Wovon ist sie angezogen oder eingenommen? Was sind meine inneren Quellen aus denen mein Handeln mit den Ratsuchenden entspring? Gibt es Quellen, die ich nicht nutze? Was begrenzt mich? Kenne ich Momente der Öffnung?

4. Wirkräume betreten 25

GK OK BS Wirkräume betreten! Beratung ist schon in der Anliegensklärung ein Abtasten, ein betreten der Räume die zu Wirkräumen werden können, wenn wir uns auf den Dialog und das Spüren der Präsenz des Anderen und seines Lebens einlassen. BP RS B

GK 3 7 5 1 OK BS Das Bewegen in den Wirkräumen des Kontextmodells ist ein interaktives, kommunikatives Handeln, 6 RS 4 2 BP? B das Aufgreifen von Stichworten, das Verknüpfen mit eigenen Gedanken und Ideen. Alle Beteiligten tragen bei. Auch eigene Anteile, Einstellungen und Motive des Beraters*in sind bedeutsam Beratung mit Jürgen, 45 Jahre

GK 3 7 5 1 OK BS Das Bewegen in den Wirkräumen des Kontextmodells ist eine interaktives, kommunikatives Handeln, 6 RS 4 2 BP? B das Aufgreifen von Stichworten, das verknüpfen mit eigenen Gedanken und Ideen. Alle Beteiligten tragen bei. Auch eigene Anteile, Einstellungen und Motive des Beraters*in sind bedeutsam

5 GK OK BS 4 7 Man bewegt sich gemeinsam fort, es gibt nicht den einen, richtigen Weg 1 2 6 BP 3 RS B Beratung mit Julia, 16 Jahre

5. Zusammenfassende Bemerkungen 30

Zusammenfassende Bemerkungen Dieser Vortrag will dazu ermutigen die Wechselspiele und Wirkräume zu erkunden und dafür das wie und was der Kontextualisierung und des Co-Konstruierens in der Beratung in den Mittelpunkt zu stellen Dies ist für jede Beratung bedeutsam und in jeder Phase der Beratung. Die Perspektive der Anliegensklärung wurde gewählt, denn hier entscheidet sich schon, worauf wir schauen, wie sehr wir uns öffnen und auch ob wir bereit sind die eigenen Grenzen zum anderen hin zu überschreiten Jeder Mensch ist anders. Wir haben nur unsere subjektiven Standpunkte mit denen wir in die Beratung eintreten, doch diese können sich bewegen, wir können uns bewegen Wer sich öffnet, kann gemeinsam zum Dialog und zum Schöpferischen kommen, ein kreatives System mit dem anderen Menschen in der Beratung erzeugen.

Wechselspiele, Wirkräume: Co-Konstruieren und kontextualisieren in der Beratung Dank für Ihre Aufmerksamkeit Peter C. Weber, peter.weber@hdba.de

Literatur Groeben, N., & Scheele, B. (2010). Das Forschungsprogramm Subjektive Theorien. In Handbuch qualitative Forschung in der Psychologie (pp. 151-165). VS Verlag für Sozialwissenschaften. Levin, K. (1997). Resolving Social Conflicts and Field Theory in Social Science. American Psychological Association. Washington. Scharmer, C. O. (2015). Theorie U: Von der Zukunft her führen. 4. Aufl. Carl-Auer, Heidelberg Google Scholar. Schiersmann, C., & Weber, P. (2013). Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung: Eckpunkte und Erprobung eines integrierten Qualitätskonzepts. W. Bertelsmann Verlag. Schiersmann, C., & Thiel, H. U. (Eds.). (2012). Beratung als Förderung von Selbstorganisationsprozessen: empirische Studien zur Beratung von Personen und Organisationen auf der Basis der Synergetik (Vol. 5). Vandenhoeck&Ruprecht. Von Schlippe, A., & Schweitzer, J. (2016). Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung I: das Grundlagenwissen(Vol. 1). Vandenhoeck&Ruprecht. Weber, P. (2014). Systemische Bildungs- und Laufbahnberatung für Menschen mit schwachem Bildungshintergrund und eingeschränkten Arbeitsmarktchancen: die Bedeutung von Wissen im Beratungsprozess. In W. Krieger, Beschäftigungsförderung und betriebliche Soziale Arbeit (S. 139 168). Stuttgart: ibidem-verl.