Produktkomplexität managen

Ähnliche Dokumente
Produktkomplexität managen

Produktkomplexität managen

WIRTSCHAFTS- INFORMATIK

WIRTSCHAFTS- INFORMATIK

DIN EN ISO 9001 : 2015 UMSETZEN. Pocket Power ANNI KOUBEK. Herausgegeben von Gerd F. Kamiske

Management globaler Produktionsnetzwerke

Frank Arnold Kleine Management-Schule

Integriertes Variantenmanagement

Die Kunst des Fragens 4. Auflage

Unternehmen. Unternehmen Stiftung downloaded from by on February 1, 2017 STIFTUNG

Risikomanagement. Praxisleitfaden zur integrativen Umsetzung. Sabine Illetschko Roman Käfer Klaus Spatzierer

Am Puls wirtschaftlicher Entwicklung

Variantenmanagement Leitfaden zur Komplexitätsreduzierung, -beherrschung und -vermeidung in Produkt und Prozess

Spritzgießwerkzeuge kompakt

Supply-Chain-Management

Leseprobe. Produktkomplexität managen

Karl-Heinz Paqué. Wachs tum! Wachstum! downloaded from by on March 1, 2017

Informatik. Christian Kuhn. Web 2.0. Auswirkungen auf internetbasierte Geschäftsmodelle. Diplomarbeit

Change Management. Das Praxisbuch für Führungskräfte. Claudia Kostka

Fit für die Prüfung Elektrotechnik Effektives Lernen mit Beispielen und ausführlichen Lösungen

Kennzahlen in der IT

Variantenmanagement Leitfaden zur Komplexitätsreduzierung, -beherrschung und -vermeidung in Produkt und Prozess

Vorwort zur vierten Auflage

Hans-Jürgen Dobner Bernd Engelmann. Analysis 2. Mathematik-Studienhilfen. Integralrechnung und mehrdimensionale Analysis. 2., aktualisierte Auflage

Easy ISO 9001 für kleine Unternehmen

Komplexitätsmanagement in Vertrieb, Beschaffung, Produkt, Entwicklung und Produktion

Vom Geschäftsprozess zum Workflow

Logistik-Check Leitfaden zur Analyse und Optimierung von Logistiksystemen

Das Konzept der organisationalen Identität

Inhaltsverzeichnis III 1 EINLEITUNG 1 2 GRUNDLAGEN UND EINORDNUNG DER ARBEIT 12

Norman Lee Firchau (Autor) Variantenoptimierende Produktgestaltung

Algebra für Informatiker

PQM Prozessorientiertes QualitätsManagement

Lean in Forschung und Entwicklung

Peter Kröner. Einstieg in CSS3. Standards und Struktur. 1. Auflage. Open Source Press

Klientenzentrierte Gesprächsführung in der Physiotherapie:

Informationstechnologie

Diplomarbeit BESTSELLER. Eva-Maria Matzker. Einrichtungen des Gesundheitswesens strategisch steuern. Anwendung der Balanced Scorecard

Variantenmanagement nachhaltig umsetzen

Elisabeth Schick DER ICH

STRATEGISCHES PROZESS - MANAGEMENT

Makers CHRIS ANDERSON. Das Internet der Dinge: die nächste industrielle Revolution

Prüfprozesseignung nach VDA 5 und ISO

2018 by Verlag der GUC - Gesellschaft für Unternehmensrechnung und Controlling m.b.h. GUC m.b.h. Chemnitz Lößnitz

Bestände - Halbe Leitfaden zur Senkung und Optimierung des Umlaufvermögens

Gold und Diamanten. Gold und Diamanten downloaded from by on February 4, 2017

Univ.-Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Horst Wildemann

Qualitätscontrolling Leitfaden zur qualitätsgerechten Planung und Steuerung von Geschäftsprozessen

Das Internet als Instrument der Unternehmenskommunikation unter besonderer Berücksichtigung der Investor Relations

Änderungsmanagement Leitfaden zur Einführung eines effizienten Managements technischer Änderungen

Produktkannibalisierung

Erwartungen an Beraterinnen und Berater für Schulentwicklung

Die Balanced Scorecard als Instrument des strategischen Managements aus Sicht eines mittelständischen Logistikunternehmens

Advanced Purchasing Leitfaden zur Einbindung der Beschaffungsmärkte in den Produktentstehungsprozess

Selbstgesteuertes Lernen bei Studierenden

Stefan Otremba. Das Menschenbild in der Ökonomie

Supply Chain Management: Einführung im Rahmen einer ganzheitlichen ERP-Implementierung

Praktische Fälle aus dem Sozialrecht

Kostenmanagement in der Softwareentwicklung Leitfaden zur Unterstützung einer marktorientierten Produkt- und Prozessgestaltung

Standortplanung in Produktionsnetzwerken Leitfaden zur Standortbewertung für Zulieferunternehmen und Hersteller

Design for Six Sigma. Kompaktes Wissen Konkrete Umsetzung Praktische Arbeitshilfen. Stephan Back Hermann Weigel

Rechnet sich das? downloaded from by on March 6, For personal use only.

Kundenorientierung von Dienstleistungsunternehmen als kritischer Erfolgsfaktor

Die Bedeutung der Markierung bei der Wahl zwischen Hersteller- und Handelsmarke aus Konsumentensicht

Gegenseitige Auditierung Selbstcontrolling und Lerntransfer für Unternehmen, Zulieferanten und Vertriebsorganisationen

Die Vermessung Systemischer Beratung

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

For personal use only.

Red Notice downloaded from by on January 12, For personal use only.

Roland Jochem. Was kostet Qualität? Wirtschaftlichkeit von Qualität ermitteln

Grundlagen der Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik

CHEFS AM LIMIT GERHARD NAGEL. 5 Coaching-Wege aus Burnout und Jobkrisen. Mit. für

Änderungsmanagement Leitfaden zur Einführung eines effizienten Managements technischer Änderungen

Praktische Fälle aus dem Sozialrecht

Die Balanced Scorecard im Verlagswesen

Fixkostenmanagement Leitfaden zur Anpassung von Kostenstrukturen an volatile Märkte Univ.-Prof. Dr. Dr. h. c. mult.

Gradle. Ein kompakter Einstieg in modernes Build-Management. Joachim Baumann. Joachim Baumann, Gradle, dpunkt.verlag, ISBN

Programmplanung in gesättigten Märkten durch typspezifische Gestaltung früher Innovationsphasen

Agile Softwareentwicklung in großen Projekten

Abenteuer Softwarequalität

Einkaufspotenzialanalyse Leitfaden zur Kostensenkung und Gestaltung der Abnehmer-Lieferanten-Beziehung

Qualitätsmanagement - Lehrbuch für Studium und Praxis downloaded from by on July 28, 2017

KVP Der Kontinuierliche Verbesserungsprozess

Personalbeschaffung im Internet

Repetitorium Managementorientierte Betriebswirtschaftslehre

Karin Sanders Andrea Kianty. Organisationstheorien

Erfolgsfaktoren für virtuelle Teams

Sport. Silke Hubrig. Afrikanischer Tanz. Zu den Möglichkeiten und Grenzen in der deutschen Tanzpädagogik. Examensarbeit

Personal- und Organisationsbenchmarking Overhead Value Analysis Leitfaden zur bedarfsgerechten Personaldimensionierung

Guerilla Marketing in der Marktkommunikation. Eine Systematisierung und kritische Analyse mit Anwendungsbeispielen

Siemens AG 2018

Kapitalbedarfs- und Liquiditätsplanung bei einer Existenzgründung

Integrierte Managementsysteme für KMU

Organisationsaufstellungen als Beratungsinstrument für Führungskräfte

Agile Softwareentwicklung in großen Projekten

PQM- Prozessorientiertes Qualitätsmanagement

Bau-Lexikon downloaded from by on March 11, For personal use only.

Software entwickeln mit Verstand

Flüssiggas-Anlagen nach den Technischen Regeln Flüssiggas TRF 2012 Kommentar

Transkript:

Günther Schuh Produktkomplexität managen Strategien Methoden Tools 2., überarbeitete und erweiterte Auflage

Günther Schuh Produktkomplexität managen I

II

Günther Schuh III Günther Schuh Produktkomplexität managen Strategien Methoden Tools 2., überarbeitete und erweiterte Auflage

IV Strategien Methoden Tools Alle in diesem Buch enthaltenen Programme, Darstellungen und Informationen wurden nach bestem Wissen erstellt und mit Sorgfalt getestet. Dennoch sind Fehler nicht ganz auszuschließen. Aus diesem Grund ist das im vorliegende Programm-Material mit keiner Verpflichtung oder Garantie irgendeiner Art verbunden. Autoren und Verlag übernehmen indessen keine Verantwortung und werden keine daraus folgende Haftung übernehmen, die auf irgendeine Art aus der Benutzung dieses Programm-Materials oder Teilen davon entsteht. Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch die der Übersetzung, des Nachdrucks, und der Vervielfältigung des Buches oder Teilen daraus, sind vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form (Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren), auch nicht für Zwecke der Unterrichtsgestaltung, reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. 2005 Carl Hanser Verlag München Wien Internet: http://www.hanser.de Lektorat: Lisa Hoffmann-Bäuml Herstellung: Ursula Barche Umschlaggestaltung: Büroplan.it unter Verwendung eines Bildmotives von Hartmut Keitel Gesamtherstellung: Kösel, Krugzell Printed in Germany ISBN 3-446-40043-5

Vorwort V Vorwort Komplexität managen ist wie Haare schneiden, sagte vor kurzem ein Mitarbeiter zu mir. Deshalb gefalle ihm sein Job so gut. Es sei immer eine methodisch anspruchsvolle Querschnittsaufgabe, die man mit einem umfassenden Werkzeugkasten lösen kann. Das Thema unterliege immer wieder neuen Moden wie JIT, TQM, Modularisierung, Mass Customization, Plattformkonzept oder jetzt Collaborative Commerce. Eins aber bleibe immer gleich wie beim Friseur: Von Zeit zu Zeit brauche man Anstrengungen und zum Teil auch professionelle Unterstützung, um die nachgewachsene Komplexität wieder neu zu bewältigen. Komplexität managen heißt aber nicht nur, Façon in das Unternehmen zu bekommen, Ordnung zu schaffen und Unnötiges wegzuschneiden. Komplexität kann zur Einzigartigkeit des Unternehmens signifikant beitragen. Sie kann Markteintrittsbarrieren aufbauen, Lock-in s produzieren und eigenständige strategische Erfolgsposition sein. Kernstück der Unternehmenskomplexität ist die Produktkomplexität. Ohne die Fähigkeit, die Produktkomplexität zu managen, d.h. letztlich die Variantenvielfalt als Waffe im Wettbewerb einzusetzen, wird jeweils nur an den Symptomen geschraubt. Nach nun fast 20 Jahren intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema Variantenvielfalt, mehr als 200 Projekten, unzähligen Diplomarbeiten, einem Dutzend Dissertationen, verschiedenen Tools und mit dem Rückenwind eines umfassenden Benchmarking-Projektes, ist es an der Zeit, eine Zusammenstellung von zueinander kompatiblen Variantenstrategien, Methoden und Tools im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes zu versuchen. Dies umso mehr, als das Internet-Zeitalter ansetzt, die Transaktionskosten (Malone) zu senken, die Spezialisierung (Coase) zu erhöhen und die Kommunikationsreichweite drastisch zu verbessern. Das Wertschöpfungsgefüge wird in jeder Hinsicht komplexer, gleichzeitig lässt sich die Komplexität durch die bessere Transparenz und Vergleichbarkeit der Produkte weniger gut in Preisqualität umsetzen. Wir haben uns bei der redaktionellen Arbeit zu dem Buch von drei Gedanken leiten lassen: 1. Komplexität sollte ganzheitlich verstanden werden, d.h., die wichtigsten Interdependenzen z.b. zwischen Strategie, Produktstruktur und Maßnahme werden erkennbar. 2. Die Produktkomplexität als originäre Ursache der Unternehmenskomplexität steht im Vordergrund unserer Maßnahmen und Tools.

VI Vorwort 3. Ein erprobter Werkzeugkasten zur konkreten Unterstützung der Praktiker und Berater war uns wichtiger als der wissenschaftliche Diskurs oder die theoretische Herleitung. Die beigefügte CD mit der Demo-Version des Complexity Managers mit den Modulen F/V (Merkmals-/Variantenbaum) und C (Ressourcenorientierte Prozesskostenrechnung) sowie den Systemerläuterungen und weiterführender Literatur soll ein Übriges tun, um den Leser sofort bei der praktischen Lösungsfindung zu unterstützen. Ursprünglich ging die Initiative zu dem Buch vom Carl Hanser Verlag aus, dem ich mit seinen verschiedenen Promotoren, insbesondere Herrn Martin Janik, für das Interesse, die Ausdauer und die gründliche Arbeit danken möchte. Besonderer Dank gilt meinem Koautor Urs Schwenk, der die Elemente zusammengetragen und maßgeblich redigiert hat, sodass ein komplexes Ganzes entstehen konnte. Großer Dank gebührt neben den Mitarbeitern des Benchmarking-Centers (TECTEM) am Institut für Technologiemanagement unter Leitung von Dr. Christian Bodmer auch dem Team der GPS Schuh & Co GmbH unter Leitung von Dr. Stephan Krumm, die nicht nur unermüdlich Erfahrung eingebracht und Methoden weiterentwickelt haben, sondern auch die Demo- CD zur Verfügung gestellt haben. Ein Buch ist immer ein Stück von einem selbst, erst recht, wenn man Ideen aus vielen Jahren zusammenfasst. Es absorbiert nicht nur die Autoren, es beansprucht auch sehr stark deren Umfeld. Ich danke all jenen, die unter der Zusatzarbeit gelitten haben, für ihr Verständnis. Günther Schuh

Vorwort zur zweiten Auflage VII Vorwort zur zweiten Auflage Kein Buch kann jemals fertig werden: während wir daran arbeiten, lernen wir immer gerade genug, um seine Unzulänglichkeit klar zu sehen [Karl Popper]. So ist nun auch die zweite Auflage meines Buches Produktkomplexität managen ihrerseits Ergebnis permanenten Wandels. Dies ist insbesondere durch eine weiterhin ungebremste Dynamik des wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und technologischen Umfeldes bedingt, was zu einer für den Einzelnen immer weniger überschaubaren Technologiewelt führt und die Unternehmen für das Komplexitätsmanagement weiter sensibilisiert hat. Diesem Themenkomplex ist hierbei jedoch weiter reichend und tiefer gehend als durch Reorganisationen oder Restrukturierungen zu begegnen. Unternehmen wie auch Wissenschaftler, die in dieser unüberschaubaren Welt agieren, streben eine Neubestimmung der Erfolgsposition der Unternehmung im Markt und Wettbewerb und eine grundlegende Umgestaltung der Potenziale an, auf denen diese Position beruht. Genau dies sind Fragen, denen das Prädikat Komplexität managen zukommt. Die Bewältigung dieser Zukunftsaufgaben und die Sicherung des Standortes Deutschland beziehungsweise Westeuropa ist nur durch eine effiziente Umsetzung eines Komplexitätsmanagements der Anschluss, respektive eine Vorreiterrolle im Hinblick auf den Weg hin zur Wissens- und Innovationsgesellschaft möglich. Ausgehend von diesem Verständnis haben wir uns die Aufgabe gestellt, die theoretische Erklärung und die praktische Bewältigung des Komplexitätsmanagements weiter voranzutreiben bzw. zu unterstützen und damit einen Beitrag zur Erklärung und Hilfestellung zur Umsetzung des Komplexitätsmanagements zu leisten. Somit wendet sich diese zweite Auflage wie auch schon die erste an Leser, die Antworten auf die komplizierten Fragen des Komplexitätsmanagements in Aus- und Weiterbildung, in Wissenschaft und Praxis suchen und sich darauf einlassen wollen, neue Fragen zu stellen oder alte Probleme in einem neuen Licht zu sehen. An dieser Stelle möchte ich mich bei meinem Team für die Einsatzbereitschaft, fachliche Unterstützung sowie die Begeisterung, mit der alle zu Werke gingen, bedanken. Diese sind Dr. Christian Neubaur, Mitglied der Geschäftsleitung der GPS AG, Dipl.-Ing. Michael Friedrich, Senior Consultant der GPS Schuh & Co. GmbH, mein Koautor der ersten Auflage Dr. Urs Schwenk, sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung Innovationsmanagements meines Lehrstuhls an der RWTH Aachen, insbesondere Dipl.-Ing. Jens Meier. Die zweite Auflage wurde in allen Kapiteln überarbeitet beziehungsweise ergänzt, zwei neue Kapitel mit Beispielen aus der unternehmerischen Praxis

VIII Vorwort zur zweiten Auflage wurden eingefügt. Das eine behandelt die Fragen des strategischen Variantenmanagements, das andere präsentiert die Aspekte zur Nutzung zusätzlicher Marktchancen durch eine größere Angebotsvielfalt. Weiterhin ist die immer häufiger anzutreffende Thematik des Product Lifecycle Managements (PLM), das wesentliche Aspekte des Komplexitätsmanagements verkörpert, in einem neuen Unterkapitel beschrieben. Die in der ersten Auflage beigefügte Software des Complexity Managers ist durch eine aktuelle Version ersetzt worden. Die Verbesserungen und Erweiterungen profitieren maßgeblich von mittlerweile gewonnenen Erfahrungen mit der Anwendung und Umsetzung in Vorträgen, Studien, Seminaren, diversen wissenschaftlichen Projekten und Praxisprojekten im Wirkungsumfeld des Komplexitätsmanagements sowie davon, dass einige der wissenschaftlichen Mitarbeiter inzwischen selbst gestandene Praktiker sind. Somit zeichnen sich die einzelnen Kapitel wie schon in der ersten Auflage durch eine hohe Praxisnähe und Aktualität aus. Sowohl die neuen als auch die überarbeiteten Kapitel enthalten viele praktische Regeln, Vorgehensweisen und Erfahrungen allerdings nicht in Form von Kochrezepten, sondern eingebettet in argumentative und erklärende Zusammenhänge. Die Leser sollen durch dieses Buch angespornt werden, Mut zu fassen, um das nach wie vor dringende Problem der Produktkomplexität systematisch anzugehen. Nun bleibt mir nur zu hoffen, dass sich auch in den Augen des Lesers die Mühe aller Beteiligten gelohnt hat. Aachen, im Frühjahr 2005 Günther Schuh

Inhalt IX Inhalt Vorwort.............................................. Vorwort zur zweiten Auflage.............................. V VII Kapitel A Handhabung der Komplexität als Querschnittsaufgabe....... 1 1 Umgang mit der Komplexität..................... 3 1.1 Die Handhabung der Komplexität wird zum Kern der Managementaufgabe........................... 3 1.1.1 Komplexitätstreiber............................... 8 1.1.1.1 Komplexitätstreiber Masse (Vielzahl, Vielfalt)........ 9 1.1.1.2 Komplexitätstreiber Dynamik (Veränderlichkeit, Vieldeutigkeit).................................. 11 1.2 Ursachen der Komplexität.......................... 12 1.2.1 Interne Komplexität............................... 15 1.2.2 Externe Komplexität.............................. 17 1.3 Folgen der Komplexität............................ 19 1.3.1 Kostenwirkung der Vielfalt....................... 22 1.3.2 Nutzenwirkung der Vielfalt....................... 25 1.4 Vielfaltsbewusstsein schaffen........................ 27 1.4.1 Top-down Approach.............................. 29 1.4.2 Kultur-, Struktur- und Branchenaspekte............... 31 2 Management von Komplexität.................... 34 2.1 Definition Komplexitäts- und Variantenmanagement..... 34 2.2 Konzeptioneller Bezugsrahmen...................... 37 2.2.1 Komplexitätsmanagement im St. Galler Management- Konzept (SGMK)................................. 38 2.3 Herausforderung des Komplexitätsmanagements........ 41 2.3.1 Fit zwischen interner und externer Komplexität......... 42 2.3.2 Optimaler Komplexitätsgrad........................ 43 2.3.3 Kostenoptimierung............................... 44 2.3.3.1 Direkte, produktproportionale Komplexitätskosten...... 45 2.3.3.2 Opportunitätskosten der Komplexität................ 46 2.4 Aktuelle Entwicklungen und Best-Practice des Komplexitätsmanagements...................... 48

X Inhalt 3 Komplexitätsmanagementstrategien und -typologien 56 3.1 Wettbewerbsstrategien............................. 56 3.1.1 Generische Wettbewerbsstrategien nach Porter.......... 56 3.1.2 Outpacing-Strategie nach Gilbert und Strebel........... 58 3.1.3 Idealtypische Strategien nach Pümpin.................. 59 3.2 Strategien des Komplexitätsmanagements.............. 61 3.2.1 Konzept zur Entwicklung von Komplexitätsstrategie...... 61 3.2.2 Erfolgspotenziale des Komplexitätsmanagements......... 65 3.2.2.1 Ausrichtung des Leistungs- und Wertschöpfungssystems... 65 3.2.2.2 Leistungsvermarktung............................. 75 3.2.2.3 Marktausrichtung................................ 82 3.2.2.4 Wettbewerbspositionierung......................... 90 3.3 Variantenmanagementtypologien..................... 98 3.3.1 Branchen- und Geschäftstypologische Einordnung........ 98 3.3.1.1 Variantenkonfigurierer............................ 99 3.3.1.2 Variantenoptimierer.............................. 99 3.3.2 Typologische Zuordnung der Komplexitätsmanagementaktivitäten...................................... 100 Kapitel B Produktvielfalt entwickeln................................ 103 4 Zusätzliche Marktchancen durch größere Angebotsvielfalt......................................... 105 4.1 Produktvielfalt als Markteintrittsbarriere nutzen......... 105 4.2 Durch Dienstleistungen Produktvielfalt kompensieren..... 107 4.3 Preisqualität durch Konfigurationslogik sichern.......... 110 4.4 Beherrschung der zusätzlichen Angebotsvielfalt Release- Engineering..................................... 112 4.5 Gefahren der Angebotsvielfalt: Selbstkonkurrenzierung vermeiden.................... 117 5 Produktstrukturierung........................... 119 5.1 Was ist die Produktstruktur?........................ 119 5.1.1 Produktstruktur als normatives Element............... 121 5.2 Generische Produktstrukturstrategien................. 125 5.2.1 Differenzial- versus Integralbauweise.................. 125 5.2.2 Baureihen, Module, Baukasten und Pakete............. 127

Inhalt XI 5.2.2.1 Baureihen...................................... 127 5.2.2.2 Module........................................ 128 5.2.2.3 Baukasten...................................... 128 5.2.2.4 Pakete......................................... 128 5.2.3 Modularisierung................................. 129 5.2.3.1 Plattformkonzept................................ 132 5.2.3.2 Vorgehensweise zur Modularisierung................. 136 5.3 Hilfsmittel zur Strukturierung...................... 140 5.3.1 Einzelstücklisten (Mengen-, Struktur- und Baukastenstückliste)...................................... 141 5.3.2 Variantenstücklisten (Gleichteile- und Plus/Minus- Stückliste)...................................... 143 5.3.3 Verwendungsnachweis............................ 145 5.3.4 Merkmals-Ausprägungs- und Kombinationsmatrix...... 145 5.3.5 Variantenbaumstruktur............................ 146 6 Produktprogrammplanung....................... 148 6.1 Interdependenzen zwischen Produktstruktur, Sortimentsbreite, Produktlebenszyklus und Preis......... 148 6.2 Strukturierung und Differenzierung des Produktprogramms 150 6.3 Produktprogrammszenarien........................ 152 6.3.1 Vorgehensweise zur vielfaltsorientierten Produktprogrammplanung........................................ 154 7 Produktvielfalt analysieren und optimieren.......... 156 7.1 Wieviel Vielfalt ist notwendig?...................... 156 7.2 Vorgehensweise zur Vielfaltsanalyse und -Optimierung... 157 7.2.1 Methodik...................................... 158 7.2.1.1 Variantenbaum................................. 158 7.2.1.2 Variant Mode and Effects Analysis (VMEA)........... 160 7.3 Vorgehensweise zur Plattformgestaltung und -bewertung.. 168 Kapitel C Produktvielfalt bewerten................................. 175 8 Produktbewertung von Gestaltungsalternativen..... 177 9 Zielkostenmanagement.......................... 179 9.1 Grundprinzip des Zielkostenmanagements............. 179

XII Inhalt 9.2 Einsatzmöglichkeiten für Zielkostenmanagement........ 182 9.3 Markt- und Nutzensegmentierung.................... 185 9.4 Vorgehen im Zielkostenmanagement.................. 188 9.4.1 Phase 1: Zielkostenermittlung....................... 189 9.4.2 Phase 2: Zielkostenspaltung........................ 191 9.4.3 Phase 3: Zielkostenerreichung....................... 194 9.4.4 Projektbegleitendes Controlling...................... 198 10 Entwicklungsbegleitende Kalkulation............... 199 10.1 Defizite bestehender Kostenrechnungssysteme........... 199 10.2 Ressourcenorientierte Prozesskostenrechnung (RPK)...... 201 10.3 Anforderungen und Potenziale der Kostenberechnung für Produktvarianten mittels RPK.................... 205 10.3.1 Prognosefähigkeit................................ 206 10.3.2 Verursachungsgerechtheit je Kostenträger.............. 208 10.3.3 Einfachheit in der Anwendung....................... 210 10.3.4 Integrierbarkeit in das Rechnungswesen............... 210 11 Anwendung der RPK............................ 213 11.1... in der Auftragskalkulation....................... 213 11.2... in der Entwicklung............................. 216 11.3... in der Produktionsprogrammplanung............... 217 Kapitel D Kommunikation und Vertrieb variantenreicher Produkte...... 219 12 Produktvielfalt kommunizieren.................... 221 12.1 Produktvielfalt-Dokumentation...................... 221 12.1.1 Entwicklung/Konstruktion.......................... 221 12.1.2 Marketing/Vertrieb............................... 224 12.1.3 Produktionsplanung- und steuerung.................. 226 12.1.4 Fertigung/Montage................................ 228 12.1.5 Einkauf........................................ 230 12.1.6 Qualitätssicherung................................ 231 12.2 Product-Lifecycle-Management (PLM) zur Beherrschung der Datenkomplexität............................. 233

Inhalt XIII 13 Auftragskonfiguration und Vertrieb von Varianten.... 240 13.1 Was heißt konfigurieren?.......................... 240 13.1.1 Zielsetzung..................................... 240 13.1.2 Konfigurationsprozess............................ 241 13.1.2.1 Infofluss zwischen Außendienst, Innendienst, Entwicklung und Produktion................................. 244 13.1.2.2 Wechselwirkung zwischen Produkt- und Organisationsstruktur auf den Konfigurationsprozess............... 246 13.2 Einsatz von Computer Aided Selling (CAS-Systeme)...... 247 13.2.1 Nutzenpotenziale von CAS-Systemen................. 247 13.2.2 Konfigurationssysteme............................ 248 13.3 Aufbau des Produktkonfigurators................... 249 Kapitel E Produktvielfalt produzieren.............................. 255 14 Leistungsprozessgestaltung...................... 257 14.1 Interdependenz zwischen Prozess-, Produktprogrammund Produktgestaltung............................ 257 14.2 Komplexitätsbeherrschung durch Produkt- und Prozessgestaltung............................... 258 14.2.1 Auswirkung der Produktstruktur auf die Abfolge der Fertigungs- und Montageschritte.................. 261 14.2.2 Segmentierung des Leistungserstellungsprozesses........ 264 14.3 Produktion und Steuerung der Produktvielfalt.......... 265 14.3.1 Einsatz von Fertigungstechnologien.................. 265 14.3.2 Planung und Steuerung der Produktvielfalt............. 268 15 Auftragsneutrale und kundenauftragsspezifische Disposition..................................... 271 15.1 Herausforderungen in der Auftragsabwicklung von Einzelund Kleinserienfertiger............................ 271 15.2 Auswirkungen des Produktstrukturtyps auf den Leistungserstellungsprozess................................ 272 15.3 Strategische Disposition........................... 274 15.3.1 Planungsprozess im Überblick...................... 274 15.3.2 Konzept der Strategischen Disposition................ 276 15.3.2.1 Kundenauftragsneutraler Planungsablauf............. 278

XIV Inhalt 15.3.2.2 Anfragen-, Angebots- und Auftragszuteilung........... 283 15.3.2.3 Quoten- und Stückzahlenalgorithmus................. 285 Kapitel F Komplexitätsmanagement umsetzen 287 16 Organisation des Komplexitätsmanagements....... 289 16.1 Einführung des Komplexitätsmanagements im Unternehmen.................................... 289 16.1.1 Denkstile und Grundsätze zur Beherrschung der Komplexität.................................... 289 16.1.2 7 Thesen zum Komplexitätsmanagement............... 292 16.2 Einbindung des Komplexitätsmanagements in die Unternehmensprozesse............................. 293 16.2.1 Funktionsübergreifende Organisation zwischen den Unternehmensbereichen............................ 293 16.2.2 Pflege des Produktprogramms....................... 294 16.2.3 Freigabe von Produkt-Varianten..................... 295 16.2.3.1 Periodisches Freigabe-Prozedere..................... 295 16.2.3.2 Auftragsbezogenes/situatives Freigabe-Prozedere........ 296 16.3 Führungskreislauf im Komplexitätsmanagement......... 297 17 Complexity Manager ein integriertes Werkzeug zum Komplexitätsmanagement.......... 299 17.1 Variantenmanagement Module F und V.............. 299 17.2 Komplexitätsmanagement Modul C................. 301 18 Literaturverzeichnis............................. 303 19 Register....................................... 325