Welcher Lehramtsstudiengang schneidet bei den Studierenden am besten ab?

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Transkript:

Welcher Lehramtsstudiengang schneidet bei den Studierenden am besten ab? Ergebnisse der Absolventenbefragung 2018 an den Pädagogischen Hochschulen Matti Kastendeich, Bendix Fohler Wie zufrieden waren die Absolventinnen und Absolventen mit ihrem Studium an einer Pädagogischen Hochschule in Baden-Württemberg? Würden sie erneut ein pädagogisches Studium wählen? Wie gut bereitete ihr Studium sie auf ihre erste berufliche Tätigkeit vor? Diese und weitere Fragen beantworten die Ergebnisse der fünften Absolventenbefragung an fünf Pädagogischen Hochschulen des Landes. Die Befragung zeigt: Sieben von zehn Lehramtsabsolventinnen und -absolventen bewerteten ihr Studium retrospektiv positiv und zeigten sich zufrieden bzw. sehr zufrieden. Der Übergang ins Berufsleben verlief überwiegend problemlos und mit den Inhalten ihrer beruflichen Tätigkeit sind die Absolventinnen und Absolventen ebenfalls (sehr) zufrieden. Von den insgesamt 9 430 Absolventinnen und Absolventen der Kalenderjahre 2013, 20 und 20 an fünf Pädagogischen Hochschulen nahmen 2 985 an der Absolventenbefragung 2018 teil 1, was einer Rücklaufquote von 32 % entspricht. Es zeigt sich, dass zwischen den Befragungsteilnehmenden und der Absolventengrundgesamtheit hinsichtlich soziodemografischer Merkmale nur marginale Unterschiede bestehen. Daher können die Ergebnisse der Absolventenbefragungen 2018 einen im hohen Maße repräsentativen Überblick geben. Die Befragung liefert wichtige Ergebnisse über die beruflichen Erfahrungen der Absolventinnen und Absolventen sowohl vor als auch nach dem erfolgreichen Studium sowie über deren Integration in den Arbeitsmarkt. Neben einer differenzierten Bewertung der beruflichen Situation liefern die Erhebungen wertvolle Daten über die Zufriedenheit mit studienbezogenen bzw. praxisorientierten Aspekten. Außerdem gibt der umfassende Ergebnisbericht einen Überblick über Verbesserungs- und Förderungsbedarfe im Rahmen des Studiums aus Sicht der Absolventinnen und Absolventen. Die Ergebnisse dienen potenziellen Studierenden zur Information und den Pädagogischen Hochschulen zur Qualitätssicherung. Matti Kastendeich ist Referent im Referat Bildung und Kultur des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg. Bendix Fohler war Praktikant im selben Referat. Pädagogische Hochschulen in Baden-Württemberg: Aktuelle Studierendenzahlen An den sechs Pädagogischen Hochschulen (PH) in Freiburg, Heidelberg, Ludwigsburg, Karlsruhe, Schwäbisch Gmünd und Weingarten waren im Wintersemester 2017/18 24 330 Studierende eingeschrieben, darunter 1 291 ausländische Studierende (5 %) und 19 074 weibliche Studierende (78 %). Im gleichen Zeitraum schrieben sich 3 424 Studienanfänger im ersten Hochschulsemester an einer Pädagogischen Hochschule ein. 7 % der baden-württembergischen Studierenden waren im Wintersemester 2017/18 an einer Pädagogischen Hochschule eingeschrieben. Lehramtsstudiengänge Sonderschule und Sonderpädagogik führen die Skala der Zufriedenheit an Die Lehramtsabsolventinnen und -absolventen aus den Jahren 2013, 20 und 20 waren im Allgemeinen sehr zufrieden mit ihrem Studium (Schaubild 1). Im Mittel vergibt eine Absolventin bzw. ein Absolvent eines Lehramtsstudiengangs in der Absolventenbefragung 2018 an den Pädagogischen Hochschulen in Baden- Württemberg einen Punktwert von Punkten (max. 50 mögliche Punkte). Besonders zufrieden waren die Absolventinnen und Absolventen der Lehramtsstudiengänge Sonderpädagogik und Sonderschulen (jeweils Punkte). An dritter Stelle befand sich der Studiengang Lehramt an Grund-, Haupt-, Werkreal- und Realschulen, gefolgt vom Studiengang Lehramt an Realschulen (jeweils Punkte). Es folgten die Europalehramts- und Grundschullehramtsstudiengänge mit jeweils gut 14 Punkten. Absolventinnen und Absolventen des Abschlussjahres 2013 waren im Schnitt um 2,5 Punkte zufriedener, als deren Kolleginnen und Kollegen aus den Abschlussjahren 20 und 20. Neben der allgemeinen Zufriedenheit wurde in der Absolventenstudie weiterführend nach der Zufriedenheit hinsichtlich verschiedener inhaltlicher und organisatorischer Aspekte gefragt. Bei den inhaltlichen Aspekten erreichte unter 1 Die PH Karlsruhe setzte zur Erhebung 2018 aus. 13

S1 Zufriedenheit der Lehramtsabsolventinnen und Lehramtsabsolventen Barometerwert in Punkten 1) Zufriedenheit insgesamt Geschlecht männlich weiblich Abschlussjahr 2013 18 20 20 Studiengänge Lehramt Sonderpädagogik Lehramt an Sonderschulen Lehramt an Grund-, Haupt-, Werkreal- und Realschulen Lehramt an Realschulen Europalehramt an Grund-, Haupt-, Werkreal- und Realschulen Lehramt an Grundschulen 14 14 Zufriedenheit mit inhaltlichen Aspekten Beratung und Betreuung Didaktische Kompetenz der Lehrenden Qualität der forschungsbezogenen Studienangebote 13 13 Qualität der anwendungs- bzw. praxisbezogenen Studienangebote 6 Transparenz der Studienabläufe 1 Zufriedenheit mit organisatorischen bzw. strukturellen Aspekten Zugang zu EDV-Diensten Der Verfügbarkeit von Literatur und Datenbanken in der Bibliothek Campusleben Technische Ausstattung 12 Angemessenheit der Veranstaltungsgröße 11 Räumliche Gegebenheiten 7 1) Die Berechnung der Barometerwerte ordnet den unterschiedlichen Kategorien entsprechende Werte zu. Dabei wurden nur Befragte berücksichtigt, die eine Bewertung abgegeben haben. Die Befragten, die Keine Angabe gemacht oder Trifft nicht zu angegeben haben, wurden nicht in die Berechnung einbezogen. Die Kategorie Sehr zufrieden ging mit 50 Punkten, Zufrieden mit 25 Punkten, Weder noch mit 0 Punkten, Unzufrieden mit 25 Punkten und Sehr unzufrieden mit 50 Punkten in die Berechnung ein. Der Durchschnittswert bildet letztendlich den Wert in Punkten. Datenquelle: Fünfte landesweite Absolventenbefragung an fünf Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg im Jahr 2018. Befragt wurden Absolventinnen und Absolventen der Kalenderjahre 2013, 20 und 20. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 1089 18 14

Pädagogische Hochschulen in Baden- Württemberg: Struktur, Inhalte und Studienverlauf In den 1970er- bis 1980er-Jahren wurde im Bundesgebiet die Lehrerausbildung von den Pädagogischen Hochschulen an die Universitäten verlagert, mit Ausnahme von Baden- Württemberg. In Baden-Württemberg sind die Pädagogischen Hochschulen als eigenständige Hochschulen erhalten geblieben und haben sich dadurch zu bildungswissenschaftlichen Hochschulen mit Universitätsrang weiterentwickeln können. Das Studienangebot umfasst Bachelor- und Masterstudiengänge mit dem Ziel der akademischen Professionalisierung bezüglich der ganzen gesellschaftlich relevanten Themenbreite. Dementsprechend bieten die Pädagogischen Hochschulen Studiengänge für das Lehramt und für außerschulische Themen wie kulturelle und interkulturelle Bildung, Kindheitspädagogik, Bildungswissenschaften, Gesundheits- und Umweltbildung usw. an. Die Studiengänge für künftige Lehrkräfte an Grund-, Haupt-, Werkreal-, Real-, Gemeinschafts- und Sonderschulen bilden jeweils die verschiedenen spezifischen Fachrichtungen ab. Ebenso gehört das berufliche Lehramt bzw. die Ingenieurspädagogik und das Europalehramt dazu, bei dem der Lehramtsstudiengang mit bilingualem Lehren verbunden wird (Übersicht). Bei der Ausbildung von künftigen Lehrkräften schließt sich an den das Hochschulstudium in der Regel der sogenannte Vorbereitungsdienst auch Referendariat genannt an. In dieser Ausbildungsphase erhalten die Studium an einer Pädagogischen Hochschule 1. Staatsprüfung Vorbereitungsdienst an einem Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung und einer Ausbildungsschule 2. Staatsprüfung Eintritt in den Schuldienst Lehramtsanwärterinnen und -anwärter eine vertiefte schulpraktische Ausbildung mit Teilnahme an einem Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung sowie eigenständiger Lehrtätigkeit an einer Schule. Üblicherweise suchen sich Lehramtsabsolventinnen und -absolventen nach Abschluss des Vorbereitungsdienstes eine Stelle im Lehrdienst. Dennoch ist es auch für Absolventinnen und Absolventen eines Lehramtsstudiums möglich, nach einer Beschäftigung außerhalb des Lehrdienstes zu suchen bzw. eine entsprechende Tätigkeit aufzunehmen. den Absolventinnen und Absolventen mit einem Lehramtsabschluss die Beratung und Betreuung, zum Beispiel im Rahmen des Faches oder beim Verfassen einer Hausarbeit, die beste Bewertung ( Punkte). Knapp dahinter landeten die Qualität der forschungsbezogenen Studienangebote (13 Punkte) und die didaktische Kompetenz der Lehrenden (13 Punkte). Unzufriedener waren die Absolventinnen und Absolventen dagegen mit der Qualität der anwendungs- bzw. praxisbezogenen Studienangebote (6 Punkte). Deutlich abgeschlagen wurde die Transparenz der Studienabläufe von den Absolventinnen und Absolventen als nur teilweise zufriedenstellend bewertet (1 Punkt auf der Skala von 50 bis + 50 Punkten). Bei den organisatorischen bzw. strukturellen Aspekten erhielt der Zugang zu EDV-Diensten die beste Bewertung ( Punkte). Gleichauf landeten die Verfügbarkeit von Literatur und Datenbanken in der Bibliothek und das Campusleben auf den Plätzen zwei und drei. Während die Absolventinnen und Absolventen mit der technischen Ausstattung bzw. der Angemessenheit der Veranstaltungsgröße im Allgemeinen noch verhältnismäßig zufrieden waren (12 bzw. 11 Punkte), wurden die räumlichen Gegebenheiten schlechter bewertet (7 Punkte). Sechs von zehn Absolventinnen und Absolventen würden wieder den gleichen Studiengang wählen Passend zur hohen Zufriedenheit der Lehramtsabsolventinnen und -absolventen mit dem Studium allgemein, würde eine große Mehrheit

S2 Einschätzung der Absolventinnen und Absolventen, ob sie rückblickend wieder studieren, denselben Studiengang, dieselbe Hochschule und Fächerkombination wählen würden Anteile in % Ja Eher ja Weiß nicht Eher nein Nein Rückblickend nochmals studieren 75 14 7 3 2 Rückblickend denselben Studiengang wählen 60 8 7 4 Rückblickend dieselbe Hochschule wählen 50 24 6 4 Rückblickend dieselbe Fächerkombination bzw. dieselben Kompetenzbereiche wählen 41 24 10 17 8 Abweichungen in den Endsummen auf 100 % sind auf Rundungsdifferenzen zurückzuführen. Datenquelle: Fünfte landesweite Absolventenbefragung an fünf Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg im Jahr 2018. Befragt wurden Absolventinnen und Absolventen der Kalenderjahre 2013, 20 und 20. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 1090 18 wieder (75 %) oder eher wieder (14 %) studieren (Schaubild 2). Nur ein kleiner Teil würde (eher) nicht wieder studieren (5 %). Sechs von zehn Absolventinnen und Absolventen gaben an, dass sie rückblickend denselben Studiengang wieder wählen würden. Wesentlich unzufriedener hingegen waren die Absolventinnen und Absolventen rückblickend mit den gewählten Fächerkombinationen bzw. der gewählten Kompetenzbereiche. Nur vier von zehn (41 %) würden sicher die gleiche Fächerkombination wählen. Ein Viertel würde heute anders entscheiden. Mit der Wahl der Hochschule waren die Absolventinnen und Absolventen größtenteils zufrieden. Drei Viertel würden wieder bzw. eher wieder dieselbe Hochschule wählen. Weniger als einen Monat bis zum Berufseinstieg Gut zwei Drittel der Lehramtsabsolventinnen und -absolventen (67 %) suchten im Anschluss an das Studium und den Vorbereitungsdienst eine Erwerbstätigkeit, einen Praktikumsplatz, eine selbstständige Tätigkeit oder eine weitere Berufsausbildung. Ein Viertel (26 %) war hingegen nicht auf Beschäftigungssuche. Lediglich 7 % befanden sich zum Zeitpunkt der Befragung noch im Vorbereitungsdienst und suchten demensprechend noch keine Beschäftigung. 95 % der suchenden Lehramtsabsolventinnen und Absolventen der Pädagogischen Hochschulen fanden eine Erwerbstätigkeit. Nur ein sehr kleiner Teil (2 %) war bei der Suche nicht erfolgreich. Im Schnitt dauerte die Suche nach einer Beschäftigung 0,7 Monate. Neun von zehn Absolventinnen und Absolventen waren spätestens nach 2 Monaten Beschäftigungssuche erfolgreich. Im Durchschnitt starteten Lehramtsabsolventinnen und -absolventen 4,7 Bewerbungsversuche und führten 2,9 Bewerbungsgespräche. Nur rund 12 % der Lehramtsabsolventinnen und -absolventen brauchten mehr als neun Bewerbungsversuche und ebenso wenige brauchten mehr als fünf Bewerbungsgespräche in der Phase der Suche. Die meisten Lehramtsabsolventinnen und -absolventen verdienten unmittelbar nach dem Studium in ihrer ersten beruflichen Phase zwischen 30 001 und 50 000 Euro brutto jährlich (Median: knapp 40 000 Euro). Neben der Dauer und der Aufwendungen, die von der Jobsuche in Anspruch genommen wurde, wurde auch abgefragt, wie die Erwerbstätigkeit gefunden wurde. Hierbei zeigte sich, dass mehr als die Hälfte (52 %) der Lehramtsabsolventinnen und -absolventen eine Stelle durch die sogenannte Schulscharfe Lehrereinstellung bekamen. Gut ein Drittel (35 %) fand durch das zentrale landesweite Lehreinstellungsverfahren

Absolventenbefragung Nachdem die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg bereits seit 2008 Absolventenbefragungen durch das Statistische Landesamt durchführen lassen, geben seit 2012 auch die Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg sowie die Duale Hochschule Baden- Württemberg Absolventenbefragungen beim Statistischen Landesamt in Auftrag. 20 und 20 wurden erstmalig an den Musikhochschulen Absolventenbefragungen durchgeführt. Die landesweite Absolventenbefragung der Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg wurde vom Statistischen Landesamt Baden-Württemberg im Auftrag des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst und den Hochschulen selbst durchgeführt. In der Erhebung wurden Absolventinnen und Absolventen untersucht, die 2013, 20 und 20 ihren Abschluss an einer Pädagogischen Hochschule erworben hatten. Insgesamt wurden 6 288 Lehramtsabsolventinnen und -absolventen sowie 3 142 Bachelor-, Master-, Diplom- und Magisterabsolventinnen und -absolventen angeschrieben. Den Absolventinnen und Absolventen stand ein Fragebogen mit rund 50 Fragen 2 Monate online zur Verfügung. Um für die Befragung möglichst viele Teilnehmende zu gewinnen, erhielten die Absolventinnen und Absolventen nach dem ersten Anschreiben zwei Mal ein Erinnerungsschreiben. Unter den Teilnehmenden wurden Büchergutscheine verlost. Weitere Ergebnisse im Rahmen der Absolventenbefragung können im ausführlichen Bericht unter http://statistik-bw.de/bildung Kultur/Absolventenbefragung/ als PDF-Datei kostenlos heruntergeladen werden. Des Weiteren stehen hier die Ergebnisse aus den anderen Befragungen der Hochschulen zur Verfügung. eine Erwerbstätigkeit. Mit deutlichem Abstand folgten die Antwortmöglichkeiten Arbeitgeber selbstständig kontaktiert (11 %) und über das Internet (8 %). Direkt nach dem Studium waren 77 % in der ersten Phase unbefristet beschäftigt und nur weniger als ein Fünftel (17 %) der Lehramtsabsolventinnen und -absolventen arbeitete in Teilzeit. 94 % der antwortenden Absolventinnen und Absolventen eines Lehramtsstudiums waren an einer Schule tätig. Diese waren weit überwiegend (87 %) an einer Schulart eingesetzt, die ihrem Studium entsprach. Für ihre erste Tätigkeit verblieben 86 % in Baden-Württemberg. 12 % zogen in ein anderes Bundesland, 1 % in das europäische Ausland und 1 % in das übrige Ausland. S3 Vorbereitung des Studiums auf die erste berufliche Tätigkeit nach Einschätzung der Absolventinnen und Absolventen Anteile in % Sehr schlecht Sehr gut 5 3 Schlecht 17 22 Gut 53 Teils/teils Abweichungen in den Endsummen auf 100 % sind auf Rundungsdifferenzen zurückzuführen. Datenquelle: Fünfte landesweite Absolventenbefragung an fünf Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg im Jahr 2018. Befragt wurden Absolventinnen und Absolventen der Kalenderjahre 2013, 20 und 20. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 1091 18 17

Berufliche Situation entspricht bei fast der Hälfte den Erwartungen Die Mehrheit der Lehramtsabsolventinnen und -absolventen (53 %) gab an, dass das Studium sie teilweise gut und teilweise nicht so gut auf die erste berufliche Tätigkeit vorbereitet hat (Schaubild 3). 22 % fühlten sich durch das Studium gut vorbereitet, lediglich 3 % fühlten sich sehr gut vorbereitet. Knapp ein Viertel glauben durch das Studium schlecht (17 %) bzw. sehr schlecht (5 %) auf ihre erste berufliche Tätigkeit vorbereitet worden zu sein. Die berufliche Situation entsprach bei jenen, die einen Beruf ausübten, zu 38 % stark bzw. zu 7 % sehr stark den Erwartungen, die die Lehramtsabsolventinnen und -absolventen zu Studienbeginn hatten. Für einen von drei Erwerbstätigen erfüllte der Beruf teilweise die Erwartungen und für 17 % erfüllte der Beruf nur gering oder sogar nur sehr gering die Erwartungen. Neben der Bewertung der Vorbereitung auf die berufliche Tätigkeit und der beruflichen Situation sollten die Befragten auch bewerten, ob das Studium zu dem von ihnen gewünschten beruflichen Status (zum Beispiel hinsichtlich Position, Einkommen, Arbeitsaufgaben) geführt hatte. Mehr als drei von vier Befragten gaben an, dass das Studium den gewünschten Status eingebracht hatte. Demgegenüber gaben nur 5 % an, dass der berufliche Status dem Studium überwiegend nicht entspricht. Gerade einmal 4 % glauben, das Studium hätte nicht den gewünschten Status eingebracht. Fazit Die Absolventenbefragung 2018 zeigt die hohe Zufriedenheit der ehemaligen Studierenden der Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg. Eine große Mehrheit würde rückblickend erneut an einer Pädagogischen Hochschule studieren. Während die Absolventinnen und Absolventen des Grundschullehramts rückblickend die geringste Zufriedenheit aufwiesen, konnten vor allem die Sonderschul- und Sonderpädagogikstudiengänge mit einer hohen Zufriedenheit punkten. Der Übergang der Lehramtsabsolventinnen und -absolventen in den Arbeitsmarkt verlief überwiegend problemlos und die meisten hatten sehr schnell eine Erwerbstätigkeit gefunden. Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Absolventinnen und Absolventen ihren ehemaligen Hochschulen ein gutes Zeugnis ausstellen und ihr Studium an einer Pädagogischen Hochschule nicht bereut haben. Weitere Auskünfte erteilt Matti Kastendeich, Telefon 0711/641-30 12, Matti.Kastendeich@stala.bwl.de Faltblatt Im Blickpunkt: Energie in Baden-Württemberg Vielfältige Informationen und Fakten zur Energiewirtschaft im Land Nach vorläufigen Angaben ist der Anteil erneuerbarer Energieträger an der Bruttostromerzeugung im Jahr 2017 auf rund 27 % angestiegen, während er 2007 erst bei gut 13 % lag. Auch bei den zum Bau freigegebenen Wohngebäuden nimmt der Einsatz regenerativer Energiequellen als vorwiegende Heizenergie immer weiter zu. So fällt die häufigste Wahl der Bauherren 2017 auf die Nutzung von Umweltthermie (umgebende Luft oder Grundwasser) als vorwiegende Heizenergie (57 %). Den höchsten Anteil am Endenergieverbrauch im Straßenverkehr hatte 20 der Dieselkraftstoff (62 %). Insgesamt wurde im Straßenverkehr 30 % der Endenergie im Land verbraucht. Die Investitionen der baden-württembergischen Elektrizitätsversorgungsunternehmen flossen 20 zu etwa 38 % in das Leitungsnetz und zu 18 % in Anlagen zur Energieerzeugung. Diese und viele weitere Daten, Fakten und Indikatoren zum Thema Energie finden Sie im aktualisierten Faltblatt. Artikel-Nr.: 8038 18022 Kostenloser Download unter www.statistik-bw.de 18