Stand IQ-Anerkennungsberatung und Anpassungsmaßnahmen

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Transkript:

Stand IQ-Anerkennungsberatung und Anpassungsmaßnahmen Berlin, 26.9.2013 Ariane Baderschneider Das Netzwerk IQ wird gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Bundesagentur für Arbeit. 1

1. Stand der IQ-Anerkennungsberatung 2

IQ-Anlaufstellen etwa 70 IQ-Anlaufstellen bundesweit Subsidiaritätsprinzip: Die Anerkennungsberatung wird nachrangig zu gewachsenen Strukturen angeboten. Beratungsangebot der IQ-Anlaufstellen alle IQ-Anlaufstellen: Erst- und Verweisberatung einige IQ-Anlaufstellen: weitergehende Unterstützung und Verfahrensbegleitung Zielgruppen Personen mit ausländischen Berufsabschlüssen, die in Deutschland eine Beschäftigung aufnehmen möchten 3

Inanspruchnahme der IQ-Anlaufstellen (Quelle: Auswertungsbericht der IQ-Fachstelle Anerkennung, 2/2013, Stichtag 30.6.2013) 10.907 Personen von August 2012 bis Juni 2013 vor allem Personen zwischen 25 und 44 Jahren (75,8 %) mehr Frauen (65,3 %) als Männer (34,7 %) Erwerbsländer v.a. Russische Föderation, Polen, Ukraine und Türkei (insgesamt 145 verschiedene Länder) Erwerbsregionen v.a. Europa, GUS-Staaten, restl. Asien 4

Die häufigsten Referenzberufe (Quelle: Auswertungsbericht der IQ-Fachstelle Anerkennung, 2/2013, Stichtag 30.6.2013) Lehrer/-in Ingenieur/-in Gesundheits- und Krankenpfleger/-in Erzieher/-in, Staatlich anerkannte/-r Erzieher/-in Arzt/Ärztin Betriebswirt/-in Ökonom/-in Bürokaufmann/-frau Psychologe/-in Wirtschaftswissenschaftler/-in 16,9% (1.257) 9,6% (713) 5,8% (429) 4,8% (356) 3,5% (263) 3,2% (236) 3,1% (231) 2,4% (181) 2,1% (153) 2,0% (146) 0% 20% 40% 60% 80% 100% n=7.425 5

Reglementierte Berufe (Quelle: Auswertungsbericht der IQ-Fachstelle Anerkennung, 2/2013, Stichtag 30.6.2013) Reglementierte Berufe im Anwendungsbereich des Anerkennungsgesetzes des Bundes Anzahl der Abschlüsse Anteil in Prozent Gesundheits- und Krankenpfleger/-in 429 5,8 Arzt/Ärztin 263 3,5 Rechtsanwalt/Rechtsanwältin 100 1,3 Zahnarzt/Zahnärztin 92 1,2 Apotheker/-in 56 0,8 Hebamme und Entbindungspfleger/-in 55 0,7 Physiotherapeut/-in, Krankengymnast/-in 54 0,7 Medizinisch-technische/r Laboratoriumsassistent/-in 34 0,5 Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-in 33 0,4 Altenpfleger/-in 29 0,4 Tierarzt/Tierärztin 29 0,4 Masseur/in und medizinische/r Bademeister/in 25 0,3 6

Nicht-reglementierte Berufe (Quelle: Auswertungsbericht der IQ-Fachstelle Anerkennung, 2/2013, Stichtag 30.6.2013) Nicht-reglementierte Berufe im Anwendungsbereich des Anerkennungsgesetzes des Bundes Anzahl der Abschlüsse Anteil in Prozent Bürokaufmann/-frau 181 2,4 Elektroniker/-in 94 1,3 Koch/Köchin 88 1,2 Friseur/-in 87 1,2 Verkäufer/-in 66 0,9 Hotelfachmann/-frau 65 0,9 Kaufmann/-frau im Einzelhandel 58 0,8 Kaufmann/-frau für Bürokommunikation 48 0,6 Kraftfahrzeugmechatroniker/-in 46 0,6 Bilanzbuchhalter/in (Geprüfte/-r) 39 0,5 Bankkaufmann/-frau 38 0,5 Industriemechaniker/-in 35 0,5 7

Reglementierung der Referenzberufe (Quelle: Auswertungsbericht der IQ-Fachstelle Anerkennung, 2/2013, Stichtag 30.6.2013) nicht-reglementierte akademische Berufe 15,6% (1.155) bundesrechtlich reglementierte Berufe 17,9% (1.327) duale Berufe 26,8% (1.992) landesrechtlich reglementierte Berufe 37,6% (2.793) übrige bundesrechtlich geregelte Fortbildungen 1,5% (114) unreglementierte Meisterberufe 0,0% (3) reglementierte Meisterberufe 0,6% (41) n=7.425 8

Berufserfahrung im Ausland und in Deutschland (Quelle: Auswertungsbericht der IQ-Fachstelle Anerkennung, 2/2013, Stichtag 30.6.2013) 100% 80% 60% 40% 26,0% (1.005) 24,7% (957) 20% 5,7% (219) 8,5% (329) 13,1% (505) 10,7% (412) 11,4% (440) 0% bis zu 6 Monaten 6 bis 12 Monate 1 bis 2 Jahre 2 bis 5 Jahre 5 bis 10 Jahre 10 bis 15 Jahre mehr als 15 Jahre n=3.867 9

2. Stand bei Anpassungsmaßnahmen 10

Ausgleich wesentlicher Unterschiede - Qualifizierungswege 1. Nutzung bereits bestehender Qualifizierungen 7. Anpassungslehrgang 2. Entwicklung von neuen Qualifizierungen 3. Qualifizierung im Betrieb 4. Nutzung des regulären Bildungssystems Vorbereitung auf 5. Kenntnisprüfung 6. Eignungsprüfung nicht-reglementiert reglementiert 11

Potentielle Nachfrage und Angebot im nicht-reglementierten Bereich Nachfrage: circa 6.000 Anträge circa 1/3 bekommt eine teilweise Gleichwertigkeit bescheinigt Verhältnis zwischen Theorie und Praxis nicht bekannt, es wird vermutet, dass häufiger Praxis als Theorie nachgeholt werden muss ( Einmaligkeit des deutschen Berufsausbildungssystems) Angebot bisher nur exemplarische Entwicklung von speziellen Angeboten und Nutzung des regulären Ausbildungssystems (z.b. Förderprogramm IQ) bisher nur rudimentäre Nutzung und fehlende notwendige Aufbereitung von bereits bestehenden flexiblen Qualifizierungskonzepten Systematisierung von Anpassungsqualifizierungen (Fachstelle Qualifizierung) Trend: Entwicklung von betrieblichen Anpassungsmaßnahmen zum Ausgleich von theoretischen und praktischen Unterschieden Informationspaket für Ansprache von Betrieben und Gestaltung von Anpassungsmaßnahmen (Fachstelle Qualifizierung) + Eckpunktepapier zur Umsetzung von individuellen Anpassungsqualifizierungen (im Betrieb) 12

Potentielle Nachfrage und Angebot im reglementierten Bereich Nachfrage: Schätzung circa 20.000 Anträge nur ausgewählte Angaben über teilweise Gleichwertigkeit Nachfrage vor allem im Gesundheitsbereich und bei landesrechtlich reglementierten Berufen hoch Angebot Ausbau des Angebots vor allem im Gesundheitsbereich und landesrechtlich reglementierten Berufen (Situationsanalyse Erzieher/-in der AG-Strategie) erforderlich Angebote sind größtenteils nicht auf die Anforderungen von Anerkennungssuchenden ausgerichtet 13

3. Perspektiven 14

Perspektiven und Handlungsbedarf Anerkennungsberatung Optimierung des Schnittstellenmanagements Stetige Professionalisierung (z.b. Beschäftigungsverordnung, Ländergesetze) Anpassungsmaßnahmen Qualitätsvolle Entwicklung von betrieblichen Qualifizierungen Akquise von Unternehmen Entwicklung von Anpassungsmaßnahmen insbesondere im reglementierten Bereich Beachtung von Gestaltungsanforderungen Beschäftigungsverordnung (Positivliste der Bundesagentur für Arbeit) ESF-Qualifizierungsprogramm zum Ausbau des Angebots Marketingkampagne des BIBB im Ausland ab 2014 15

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 16