Einbezug der Gemeinden in die NFA-Reform und Neuregelung des Sonderschul- und Heimbereiches im Kanton Aargau. Finanzverwaltung Kanton Aargau 1



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Transkript:

Einbezug der Gemeinden in die NFA-Reform und Neuregelung des Sonderschul- und Heimbereiches im Kanton Aargau Finanzverwaltung Kanton Aargau 1

Agenda 1. Teil: Einbezug der Gemeinden am Beispiel der NFA-Umsetzung 2. Teil: Neuregelung im Bereich Sonderschulen, Heime und Werkstätten (Betreuungsgesetz) Zeitbudget: 40 Minuten Finanzverwaltung Kanton Aargau 2

Kanton Aargau: Struktur, Grösse und Gesetzgebung 574 000 Einwohner 229 Gemeinden (2006) Median der Bevölkerungsgrösse der Gemeinden: 1 404 grösste Gemeinde: Wettingen (18 647 Einwohner) Haushaltsvolumen Kanton: rund 3.4 Mrd. Franken Haushaltsvolumen Gemeinden: rund 2.2 Mrd. Franken Pro-Kopf-Volkseinkommen 49 964 Franken (CH: 53 528 Franken) Gesetzesänderungen werden im Grossen Rat zweimal beraten Finanzverwaltung Kanton Aargau 3

Teil 1 Einbezug der Gemeinden in die NFA-Reform Finanzverwaltung Kanton Aargau 4

NFA-Umsetzung: Stand der Arbeiten und Ausblick Start des Projekts NFA-Umsetzung im Juni 2005 Ausarbeitung Vernehmlassungsvorlage bis Ende 2005 Vernehmlassung von Ende Januar bis Ende April 2006 parlamentarisches Verfahren seit Sommer 2006 Botschaft zur 1. Beratung im November 2006 im Plenum des Grossen Rates Botschaft zur 2. Beratung im Juni 2007 im Plenum des Grossen Rates Feinjustierung NFA-Ausgleich Kanton Gemeinden durch den Grossen Rat Ende 2007 Finanzverwaltung Kanton Aargau 5

Ziele der NFA-Umsetzung im Kanton Aargau 1. Qualität und Umfang der Aufgabenerfüllung beibehalten 2. kein Abbau öffentlicher Leistungen zulasten Dritter 3. Kanton und Gemeinden treten an Stelle der Finanzierungspflicht von Bund 4. mögliche Effizienz- und Effektivitätssteigerungen ausnützen Finanzverwaltung Kanton Aargau 6

Organigramm Projekt NFA-Umsetzung Regierungsrat Leitungsorgan (kantonale Verwaltung) Projektgruppe Projektleiter Departementsverantwortliche Finanzverwaltung Rechtsdienst Regierungsrat Gemeindeabteilung Projektfachausschuss (Gemeindevertreter) Übereinkommen über die Zusammenarbeit Kanton Gemeinden vom 28. Juni 2006 Finanzverwaltung Kanton Aargau 7

Rahmenbedingungen der NFA-Umsetzung Von Anfang an stand fest: Verbundaufgabe Sonderschulen, Heime und Werkstätten soll beibehalten werden (Gemeinden 40 %, Kanton 60 %) die Gemeinden werden durch die NFA finanziell belastet der Kanton wird durch die NFA finanziell entlastet Vorgängig zur NFA-Umsetzung wurden deshalb folgende Rahmenbedingungen festgelegt: hälftige Teilung der finanziellen Auswirkungen der NFA zwischen Kanton und Gemeinden (Beantwortung der IP Guignard vom 10.1.2005) die finanziellen Auswirkungen der NFA im Bereich Sonderschulen, Heime und Werkstätten auf die Gemeinden werden in der NFA- Gesamtbilanz Kanton Gemeinden angerechnet ( 40 Betreuungsgesetz) Finanzverwaltung Kanton Aargau 8

NFA-Bereiche mit Gemeindebezug Spitex Bleibt gemäss gesundheitspolitischer Gesamtplanung (vom Grossen Rat genehmigt) eine Gemeindeaufgabe Inkrafttreten des Pflegegesetzes auf den 1.1.2008 Sonderschulen, Heime und Werkstätten wird mit dem Betreuungsgesetz geregelt (Verbundaufgabe Kanton Gemeinden) Inkrafttreten des Betreuungsgesetzes auf den 1.1.2007 Öffentlicher Verkehr bestehende Verbundaufgabe Kanton (60 %) Gemeinden (40 %) keine gesetzlichen Anpassungen notwendig NFA-Ausgleich Kanton Gemeinden möglichst homogene Wirkung auf Gemeinden innerkantonaler Finanzausgleich bedarf gesetzlicher Regelungen Finanzverwaltung Kanton Aargau 9

Berechnung des NFA-Ausgleiches: Ausgleiches: NFA- Gesamtbilanz NFA-Globalbilanz des Bundes als Vorbild finanzielle Auswirkungen in den Jahren 2007/2008 für Laufende Ausgaben und 2005 bis 2009 für Investitionsausgaben Darstellung der finanziellen Auswirkungen pro Massnahme auf den Kanton und die Gemeinden Gesamtbilanz als Grundlage zur Berechnung der Auswirkungen auf den innerkantonalen Finanzausgleich Einbezug der finanziellen Auswirkungen der interkantonalen Zusammenarbeit zudem: NFA-Gesamtbilanz als Vorbereitung auf Budgetierung/Finanzplanung beim Kanton Finanzverwaltung Kanton Aargau 10

Zweck der NFA-Gesamtbilanz Kanton - Gemeinden Plausibilisierung der Bundesdaten Ausgleichsberechnung Kanton Gemeinden Vorbereitung für Budgetierung und Finanzplan Finanzverwaltung Kanton Aargau 11

Elemente der NFA-Gesamtbilanz Kanton Gemeinden Aufgabenteilung Ausgleich ordentliche Rechnung - Strassenrechnung Ressourcenausgleich Härteausgleich (62.5 %, da befristet) Interkantonale Zusammenarbeit Finanzverwaltung Kanton Aargau 12

Ergebnis der NFA-Gesamtbilanz Kanton Gemeinden 07/08 (-) Entlastung / (+) Belastung Annahme: Ressourcenindex AG 2008: 97.5 Gemeinden Entlastung Kanton Ausgleich Kanton Gemeinden Gesamtwirkung nach Ausgleich 87.3 Mio. Franken -97.6 Mio. Franken 92.5 Mio. Franken -5.2 Mio. Franken Grosse Unbekannte: Ressourcenindex 2008! (Bemessungsjahre 2003 und 2004) siehe: http://www.ag.ch/finanzverwaltung/de/pub/nfa.php Finanzverwaltung Kanton Aargau 13

Ausgleichsinstrumente für NFA-Ausgleich Ausgleich Kanton - Gemeinden 8 Ausgleichsvarianten Simulationsrechnungen (innerkantonaler Finanzausgleich) 3 Varianten sahen einen Steuerfussabtausch vor; grosse Streuung der Wirkung auf die Gemeinden 5 Varianten erzielten den Ausgleich im wesentlichen über die Änderung von Finanzierungsschlüsseln bei bestehenden Verbundaufgaben die besten Resultate (auch in Bezug auf die Umsetzung sowie die Wirkung auf die Gemeinden) ergab die folgende Variante: Erhöhung des Kantonsbeitrags an die Berufsfachschulen um 40 Mio. Franken Verringerung des Gemeindeanteils am Personalaufwand Volksschulen und Kindergärten um 52.5 Mio. Franken Finanzverwaltung Kanton Aargau 14

Horizontale Wirkung der Ausgleichsvariante Steuern in % Anzahl Gemeinden Belastung Entlastung >10 % 0 7-10 % 0 4-6 % 0 1-3 % 23 0 % 59 1-3 % 141 4-6 % 6 7-9 % 0 >10 % 0 Finanzverwaltung Kanton Aargau 15

Einbezug der Gemeinden im Rahmen der NFA-Umsetzung Rahmenbedingungen wurden mit Blick auf eine faire und tragbare Lösung mit den Gemeinden gesetzt Rahmenbedingungen wurden zu einem Zeitpunkt gesetzt, als die finanziellen Auswirkungen noch wenig erhärtet vorlagen Grosse Bemühungen zur Schaffung von Transparenz der finanziellen Auswirkungen auf die Gemeinden (inklusive Gemeindeverteilungen) Einbezug der Gemeinden in die Projektorganisation Das gewählte Vorgehen in der NFA stellt für Reformprojekte den Normalfall dar Finanzverwaltung Kanton Aargau 16

Zusammenarbeit Kanton Gemeinden ausserhalb der NFA Übereinkommen über die Zusammenarbeit Kanton Gemeinden (regelt u.a. die Mitarbeit der Gemeinden in Projekten mit Gemeindebezug) jährlich erstellte aggregierte Finanzanalyse (AFAG) mit Gemeindeverteilungen Finanzverwaltung Kanton Aargau 17

Übereinkommen über die Zusammenarbeit zwischen Kanton und Gemeinden paritätisches Konsultationsgremium Kanton Gemeinden Themen, Aufgaben und Schnittstellen zwischen Kanton und Gemeinden werden besprochen; keine Beschlusskompetenz Regelmässige Beratung von Geschäften mit Gemeindebezug in den Departementsfachausschüssen Einbezug der Gemeinden in Projekten mit Gemeindebezug (Projektfachausschüsse) Finanzverwaltung Kanton Aargau 18

Aggregierte Finanzanalyse: AFAG NFA integral in der AFAG dargestellt AFAG als Kataster von Projekten und von ausgabendynamischen Aufgabenbereichen mit Bundes- und/oder Gemeindebezug die finanziellen Auswirkungen der Projekte und der ausgabendynamischen Aufgabenbereiche werden pro Gemeinde dargestellt (Gemeindeverteilung) AFAG schafft Transparenz gegenüber den Gemeinden AFAG gibt Hinweise über unterschiedliche künftige Belastungen von Kanton und Gemeinden siehe: http://www.ag.ch/gemeindeabteilung/de/pub/projekte/aggregierte_finanzanalyse.php Finanzverwaltung Kanton Aargau 19

Beispiel Gemeindeverteilung AFAG für Gemeinde Muri AG Finanzverwaltung Kanton Aargau 20

Teil 2 Neuregelung im Bereich Sonderschulen, Heime und Werkstätten (Betreuungsgesetz) Finanzverwaltung Kanton Aargau 21

Ausgangslage Sonderschul-, Heim- und Werkstättenbereich wird durch eine Abteilung im Departement Bildung, Kultur und Sport betreut (Planung, Steuerung und Finanzierung) 10 150 Personen werden durch das Betreuungsgesetz erfasst (Kinder, Jugendliche, Erwachsene in Ambulatorien und stationären Einrichtungen; inklusive 4 000 Kinder Sprachheiltherapie Volksschule) Aufwandvolumen des gesamten Sonderschul-, Heim- und Werkstättenbereiches im Kanton Aargau: 355 Mio. Franken Betreuungsgesetz tritt auf den 1. Januar 2007 in Kraft Finanzverwaltung Kanton Aargau 22

Handlungsbedarf für gesetzliche Neuregelung nicht mehr zeitgerechte Rechtsgrundlage (Sonderschulen, stationäre Kinder- und Jugendhilfe) Finanzierung der Einrichtungen für Erwachsene muss geregelt werden Kompatibilität mit der NFA herstellen qualitative Mindestanforderungen für Betriebsbewilligung/Anerkennung festlegen Vereinfachung der gesetzlichen Grundlagen (Sammelerlasse) Finanzverwaltung Kanton Aargau 23

Anforderungen der NFA an das Betreuungsgesetz Integrale Verantwortung des Kantons für Planung Steuerung Finanzierung Voraussetzung des IFEG/Übergangsbestimmung von Art. 197 Ziff. 2 und 4 BV erfüllen (insbesondere: Invalide dürfen keine Sozialhilfe beziehen) Vollzug mit den anderen Kantonen Sonderschul- und Behindertenkonzept: gesetzliche Konkretisierung Finanzverwaltung Kanton Aargau 24

Planung und Steuerung Bedarfsermittlung Auf Grundlage von Analyse Umfeldentwicklung Leistungsüberprüfung Einrichtungen Gesamtplanung Genehmigung durch Grossen Rat Leistungserbringung Betreuung Schulung Ausbildung Beschäftigung Therapie etc. Leistungsvereinbarungen zwischen Kanton und Einrichtungen Finanzverwaltung Kanton Aargau 25

Rechtliche Vereinfachung vorher nachher Schulgesetz (SAR 401.100) Erziehungsheimgesetz (SAR 428.300) Sozialhilfegesetz (SAR 851.100) Sozialhilfe- und Präventionsgesetz 56 und 57 (SAR 851.200) Betreuungsgesetz Schulgesetz (SAR 401.100) Dekret über die Verteilung der Kosten von Sonderschulung und Heimaufenthalt (SAR 428.550) Dekret über die Leistungen des Staates für den Volksschulunterricht, die Erziehung und die berufliche Ausbildung in anerkannten Erziehungsheimen (SAR 428.310) Dekret über die Organisation der Staatlichen Pestalozzistiftung Olsberg (SAR 428.910) Verordnung über Einrichtungen für Menschen mit besonderen Betreuungsbedürfnissen (Betreuungsverordnung) Verordnung über die Sonderschulung und die besonderen Förder- und Stützmassnahmen Dekret über die Sonderschulung (SAR 428.510) Verordnung über die Verteilung der Kosten von Sonderschulung und Heimaufenthalt (SAR 428.551) Vollziehungsverordnung zum Erziehungsheimgesetz (SAR 428.311) Verordnung über die Organisation der Kantonalen Behindertendienste (SAR 877.311) Verordnung über die Förderung von Kindern und Jugendlichen mit besonderen schulischen Bedürfnissen (SAR 421.331) Verordnung über die Sonderschulung (SAR 428.511) Verordnung zum Sozialhilfegesetz (SAR 851.111) Verordnung zum Sozialhilfe- und Präventionsgesetz (SAR 851.211) Finanzverwaltung Kanton Aargau 26

Betriebsbewilligung und Anerkennung Betriebsbewilligung Anerkennung Voraussetzungen: Erfüllung qualitativer Mindestanforderungen bezüglich: Leitung/Personal Fachlichkeit Bau/Räumlichkeiten Auswirkungen: Legitimation zur Betriebsführung kein Anspruch auf Finanzierung gemäss Betreuungsgesetz Voraussetzungen: Übereinstimmung mit kantonaler Planung Erfüllung qualitativer Anforderungen bezüglich: Betriebsführung Trägerschaft und Organisation Bau/Räumlichkeiten Ausbildung Personal Qualitätssicherung Rechnungsführung Leistungsvereinbarung mit Kanton Auswirkungen: Legitimation zur Betriebsführung Anspruch auf Finanzierung gemäss Betreuungsgesetz Finanzverwaltung Kanton Aargau 27

Finanzierung I grundsätzlich einheitliches Restkostenfinanzierungssystem für Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbereich zusätzlich fallbezogener Gemeindebeitrag (Tagessonderschule: 600 Franken/Monat, stationäre Einrichtung: 1 200 Franken/Monat) Restkostenfinanzierung: in Leistungsvereinbarungen festgelegt und als Subventionsleistungen ausgerichtet gleiche Finanzierungsgrundsätze auch für ausserkantonale Platzierungen Verbundaufgabe Kanton/Gemeinden (60%/40%); Gemeinde im Kinder- und Jugendbereich für Platzierung zuständig Baubeiträge des Kantons werden abgeschafft (Finanzierung als Teil der Betriebskosten) Finanzverwaltung Kanton Aargau 28

Finanzierung II in Mio. Franken Ausgangslage ab 1.1.2007 ab 1.1.2008 Finanzierung Dritte 57 53 53 Finanzierung IV 192 192 20 Kanton und Gemeinden ausserhalb Restkosten 60 20 20 Restkosten Kanton 11 54 157 Restkosten Gemeinden 35 36 105 Total 355 355 355 Total Kanton 54 54 157 Total Gemeinden 51 56 125 Finanzverwaltung Kanton Aargau 29

Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Finanzverwaltung Kanton Aargau 30