Unabhängige Evaluierung eines laufenden Vorhabens 2007 Programm Erneuerbare Energien und Energieeffizienz (REEE), Pakistan



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Transkript:

Unabhängige Evaluierung eines laufenden Vorhabens 2007 Programm Erneuerbare Energien und Energieeffizienz (REEE), Pakistan Kurzbericht

Erarbeitet von: AGEG Consultants eg Dieser Bericht wurde von unabhängigen Gutachtern erarbeitet und gibt deren Meinungen und Einschätzungen wieder. Herausgegeben von: Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH Stabstelle Evaluierung Dag-Hammarskjöld-Weg 1-5 65760 Eschborn Internet: http://www.gtz.de Eschborn, April 2008

Tabellarische Übersicht Evaluierungsmission Zeitraum der Evaluierung 05/2007 04/2008 Beauftragtes Institut/ Consulting Firma Evaluierungsteam AGEG Consultants eg, Kirchheim unter Teck Haider Ahmadsad (Internationaler Gutachter) Ahmed Sohail (Nationaler Gutachter) Projekt/Programm Projekt/Programmtitel laut Angebot Programm Erneuerbare Energien und Energieeffizienz (REEE), Pakistan Projekt/Programmnummer 2003.2452.5 Durchführungsperiode nach Phasen 1. Phase: September 2005 - August 2008 2. Phase: September 2008 - August 2011 Gesamtkosten 1. Phase: EUR 3,533,000 Projekt/Programmziel Politischer Träger Durchführungsorganisationen Andere Partnerorganisationen Zielgruppen Die fachlichen und Managementkapazitäten der Führungskräfte und Mitarbeiter privater und staatlicher Institutionen zur Förderung erneuerbarer Energien im Rahmen der ländlichen Elektrifizierung und zur Umsetzung von Energieeffizienz-Maßnahmen in Kleinund Mittelindustrien sind verbessert. Ausschuss für die Verbreitung Alternativer Energien (Alternative Energy Development Board AEDB), im Sekretariat des Premierministers von Pakistan AEDB und ENERCON - National Energy Conservation Centre, Umweltministerium Pakistan Council of Renewable Energy Technology (PCRET(,National Productivity Organisation (NPO), Föderation der pakistanischen Industrie und Handelskammern, Verbände der Textil- und Lederindustrie, Small Hydel Development Organisation (SHYDO), Peschawar und die Small and Medium Enterprises Development Authority (SMEDA) Nutzer/-innen von Energiedienstleistungen auf Haushalts- und Unternehmensebene 1

Bewertung Gesamtbewertung Zwischen 1 (sehr gut, wesentlich besser als erwartet) und 6 (das Projekt ist nutzlos oder die Situation hat sich verschlechtert) 2 Einzelbewertung Relevanz: 1; Effektivität: 2; Impact: 2; Effizienz: 2; Nachhaltigkeit: 2 Der Gegenstand der Evaluierung ist das Programm Erneuerbare Energien und Energieeffizienz (REEE) in Pakistan. Die Evaluierung wurde in der Zeit von Mai 2007 bis April 2008 durch Herrn Ahmadsad (internationaler Gutachter) und Herrn Ahmed Sohail (nationaler Gutachter) durchgeführt. Die Untersuchungen vor Ort fanden vom 1. bis zum 20. November 2007 statt. REEE ist ein laufendes Programm, das 2005 startete. Die derzeitige 1. Phase endet im August 2008. Die Gesamtlaufzeit wurde bis 2011 festgelegt. Das Gesamtziel des Programms ist die Verbesserung der Kapazitäten des privaten und staatlichen Sektors zur Förderung erneuerbarer Energien (RE) im Rahmen der ländlichen Elektrifizierung und zur Umsetzung von Energieeffizienz-Maßnahmen (EE) in Klein- und Mittelindustrien. Zielgruppen des Programms sind die Nutzer/innen der Energiedienstleistungen auf Haushalts- und Unternehmensebene. Die Mittler der Programmmaßnahmen sind die Fachund Führungskräfte der Partnerinstitutionen wie AEDB (The Alternative Energy Development Board) und ENERCON (The National Energy Conservation Centre) sowie die Mitarbeiter/innen im Energiedienstleistungssektor und in den Industrieverbänden des produzierenden Gewerbes. Der politische Partner des Programms ist der Ausschuss für die Verbreitung Alternativer Energien (Alternative Energy Development Board AEDB) im Sekretariat des Premierministers von Pakistan. Weitere Durchführungsspartner sind das Umweltministerium (ENERCON), das Council of Renewable Energy Technology, PCRET im Ministerium für Forschung und Technologie, die National Productivity Organisation, NPO im Ministerium für Industrie und Produktion, die Föderation der pakistanischen Industrie- und Handelskammern sowie die Verbände verschiedener Industriezweige. Das Konzept des Programms basiert auf einer gemeinsamen Problemanalyse, die den pakistanischen Energiesektor wie folgt charakterisiert: (1) Etwa 60 bis 80 Millionen Menschen in Pakistan fehlt es an einer zuverlässigen und bezahlbaren Stromversorgung. Dies betrifft vor allem die ländlichen Regionen. Die Biomasse zur Energieerzeugung für 2

Kochen, Heizung und Warmwasser ist knapp und die meisten ländlichen Familien leben in entlegenen Gebieten weit entfernt vom nationalen Stromversorgungsnetz. Diese Situation wird sich auch in absehbarer Zukunft nicht verändern. (2) In urbanen Regionen stellt die ineffiziente Nutzung der Energie im produzierenden Gewerbe ein erhebliches Wettbewerbsund Entwicklungshemmnis dar. (3) Auf Grund der ineffizienten Energienutzung ist der pakistanische Stromsektor nicht in der Lage, durch Ausweitung der Erzeugungskapazitäten mittels großer Wasserkraftanlagen und konventioneller thermischer Kraftwerke die stetig wachsende Nachfrage zu befriedigen. (4) Die Potentiale der ganzjährigen und dezentralen Nutzung erneuerbarer Energiequellen sind vorhanden. Sie werden jedoch, außer durch große Wasserwerke, kaum genutzt. Ähnliches gilt auch für die Energieeinsparpotentiale in der Industrie. (5) Schwache institutionelle Koordination auf dem Gebiet der Förderung erneuerbarer Energien und Energieeffizienz. Weder die staatlichen Institutionen noch der Privatsektor besitzen die notwendigen Strukturen und das entsprechende Know-how für die Entwicklung und Durchführung adäquater Maßnahmen zur Lösung dieser Probleme. (6) Mangel an Verständnis, Sensibilisierung, Information und Öffentlichkeitsarbeit seitens der Energienutzer, ungleichmäßige Verteilung der Ressourcen. (7) Fehlen eines geeigneten Monitoring und Evaluierungssystems. Die zwei Programmkomponenten des Vorhabens sind: (1) Dezentrale Versorgung mit erneuerbaren Energien in netzfernen Gebieten. (2) Steigerung der Energieeffizienz in ausgewählten Industriebranchen. Die Programmstrategie besteht aus Elementen des Mehrebenen- und Multiakteuransatzes. Zur Erreichung des Programmziels konzentrieren sich die Aktivitäten auf zwei Hauptbereiche: (i) Qualifizierung und Aufbau von Kapazitäten, Institutionsentwicklung und Politikberatung. (ii) Durchführung von Pilot- und Demonstrationsmaßnahmen. Die Bewertung des Programms zeigt, dass bisher folgende Ergebnisse erreicht wurden: Makro-Ebene: (1) Formulierung, Genehmigung and Ergänzung der RE und EE Politik durch die Partnerorganisationen AEDB und ENERCON; (2) Vorbereitung eines Aktionsplanes zur Umsetzung der EE-Politik und (3) Institutionelle Vernetzung der Aktivitäten sowie internationaler Erfahrungsaustausch auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien und Energieeffizienz. Die RE Politik Pakistans gibt einen ersten quantitativen und qualitativen Rahmen für Solar, Wind und Kleinwasserkraft vor. Meso-Ebene: Das Programm konzentriert sich hauptsächlich auf die Meso-Ebene und unterstützt die Fachkräfte und das Personal der Energiedienstleister und Industrieverbände, die als Mittler mit den Programmpartnern AEDB und ENERCION zusammenarbeiten. Auf 3

dem Gebiet der erneuerbaren Energien hat das ländliche Elektrifizierungsprojekt in Baluchistan und Sindh bereits begonnen. Die Ausschreibungsdokumente unter Berücksichtigung internationaler Standards sind vorbereitet und die Kooperationsverträge zwischen dem AEDB und den ausführenden Firmen wurden abgeschlossen. Im Bereich der EE wurden in Zusammenarbeit mit ENERCON, NPO und SMEDA (Small & Medium Enterprise Development Authority) 6 Projekte in der Textilindustrie (Verarbeitung, Webereien und Spinnereien) durchgeführt. Die Projekte dienten zur Demonstration der Zusammenhänge zwischen industrieller Produktivität und effizienter Nutzung der Energie. Mikro-Ebene: Auf der Mikroebene führt das Programm in direkter Kooperation mit den Partnern Demonstrationsprojekte und PPP-Initiativen (Private Public Partnership) durch. Bisher sind zwei Demonstrationsprojekte und eine PPP-Initiative auf dem Gebiet der solaren Warmwasserzubereitung realisiert worden. Im Hinblick auf die Entwicklung der Kapazitäten bei den Partnerorganisationen wie AEDB, ENERCON, NPO, SMEDA kann folgendes festgestellt werden: Die Organisationen sind mit Personal und Finanzressourcen gut ausgestattet. Die Koordination, Aufgabenverteilung sowie Zuweisung von Verantwortlichkeiten zwischen den einzelnen Abteilungen sind verbessert worden. Bei der Durchführung der Maßnahmen werden international anerkannte Standards und Ausschreibungsmodalitäten angewandt. Die Partner haben angefangen, die Beratungsleistungen des Programms selbstständig fortzuentwickeln und durchzuführen. Sie nehmen regelmäßig an internationalen Abstimmungsprozessen, Wirtschafts- und Bankkontakten teil, wie z.b. an der UN-Konferenz für nachhaltige Entwicklung in New York (UNCSD 15) im Mai 2007. Die Partner werden mehr und mehr in regionalen und internationalen Aktivitäten auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien und Energieeffizienz einbezogen. Gesamtbewertung: Ingesamt wird das Programm als gut, voll den Erwartungen entsprechend, ohne wesentliche Mängel (2) bewertet. Das Evaluierungsteam kam zu einem gemeinsamen und übereinstimmenden Urteil. Alle zu untersuchenden Aspekte des Programms sind positiv. Relevanz: (1) Die Relevanz des Programms wird als sehr gut, d.h. mit einem deutlich über den Erwartungen liegenden Ergebnis, bewertet. Im Hinblick auf die Rahmenbedingungen sind das Konzept und der Ansatz des Programms gut geeignet und erfüllen in vollem Umfang die Interessen und Bedürfnisse der Zielgruppe und der beteiligten Institutionen. Das Programm steht in Einklang mit der Entwicklungspolitik Pakistans. Das Vorhaben leistet einen Beitrag zur Erreichung der Millenniumsziele (MDG 1, Armutsbekämpfung und MDG 7 4

Umwelt und nachhaltige Entwicklung) und stimmt mit der entwicklungspolitischen Grundausrichtung der Bundesregierung und dem Länderkonzept Pakistan (August 2003) überein, welches die Förderung der erneuerbaren Energien als einen Schwerpunkt der Deutsch-Pakistanischen Zusammenarbeit hervorhebt. Effektivität: (2) Das Gesamturteil hinsichtlich der Effektivität des Programms lautet gut, d.h. voll den Erwartungen entsprechend, ohne wesentliche Mängel. Die Aktivitäten des Programms zur Kapazitätenentwicklung bei den Partnern sind sehr wirksam. Durch vielfältige Beratungsleistungen und Qualifizierungsmaßnahmen werden die Partner in die Lage versetzt, Projekte, Pilot- und Demonstrationsmaßnahmen auf dem Gebiet der Förderung der erneuerbaren Energien und Energieeffizienz selbständig durchzuführen. In Bezug auf das Gesamtziel sind folgende Ergebnisse von der Evaluierungsmission identifiziert worden: (1) Verabschiedung von RE und EE Politiken durch die pakistanische Regierung und Entwicklung von Umsetzungsstrategien; (2) Die Projekte der Elektrifizierung ländlicher Regionen auf der Basis von erneuerbaren Energien haben in zwei Provinzen begonnen; (3) Sechs Unternehmen aus der Textilbranche praktizieren die Maßnahmen der Energieeffizienz und (4) ein PPP mit solarer Warmwasserzubereitung wurde durchgeführt. Impact: (2) Die entwicklungspolitischen Wirkungen (Impact) des Programms werden als gut bewertet. Die wichtigsten sichtbaren Ergebnisse sind: (1) Die Entscheidungsträger im Energiesektor sind von der Bedeutung und Notwendigkeit einer integrierten Sektorplanung einschließlich der Komponente der erneuerbaren Energien und Energieeffizienz überzeugt; (2) In ausgewählten Unternehmen z.b. in der Textilindustrie sind die Produktionskosten durch Einführung einer effektiven Energienutzung reduziert worden. Dies führt zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit lokaler Produkte, zur Verbesserung der Unternehmenseinkünfte und schließlich zur Sicherung der Arbeitsplätze in der Industrie; (c) Bei der Energiedienstleistung und -beratung werden neue Strukturen und berufliche Profile geschaffen. Effizienz: (2) Die Effizienz wird insgesamt als gut bewertet. Die Programmmaßnahmen leisten einen effizienten Beitrag zur Zielerreichung. Für die ausgewählten Leistungen und die Methodik sieht die Mission keine bessere Alternative. Der Mitteleinsatz im Personaltraining der Partner sowie in der Durchführung von Demonstrationsprojekten hat zum Aufbau von Kapazitäten geführt, die nun zur Verfügung stehen. Die Programmressourcen sind sinnvoll eingesetzt worden. Gemessen an den erzielten Ergebnissen kann der Mitteleinsatz als gerechtfertigt angesehen werden. 5

Nachhaltigkeit: (2) Die Nachhaltigkeit wird als gut bewertet. Die ökonomischen und politischen Wirkungen des Programms sind nachhaltig. Auf dieser Ebene gibt es unter Einbeziehung des Privatsektors bereits koordinierte Bemühungen zu einer dauerhaften und professionellen Umsetzung politischer Maßnahmen der erneuerbaren Energien (RE) und Energieeffizienz (EE). Die erforderlichen institutionellen Strukturen und Strategien, die die Umsetzung sowie die reibungslose Zusammenarbeit zwischen den Akteuren sicherstellen, werden derzeit entwickelt. Durch die Bereitstellung einer nachhaltigen Energieversorgung verbessert das Programm den Lebensstandard der ärmeren Bevölkerungsgruppen in den netzfernen Regionen und trägt zu einem gerechten Ausgleich der Interessen und damit zur politischen Stabilität und Sicherheit in der Region bei. Die ökologische Nachhaltigkeit wird voraussichtlich auch positiv sein, da die Förderung erneuerbarer Energien und die Energieeffizienz bei der Installation und durch den Betrieb zu einer Reduzierung der Emissionen führen werden. Die Energieeffizienz (EE) steigert die Produktivität der Energienutzung und schont die natürlichen Ressourcen. Beide Programmkomponenten, erneuerbare Energien und Energieeffizienz, leisten einen Beitrag zur CO 2 Reduzierung und zum Klimaschutz. Besondere Evaluierungsfragen: Die Aktivitäten des Programms sind nicht explizit auf die Gleichberechtigung der Geschlechter ausgerichtet (GTZ, 3/2005). Das Programmkonzept ist nicht nach Geschlechtern differenziert. Eine Genderanalyse wurde nicht durchgeführt. Das Programm und die Partner-Institutionen sind jedoch von der Notwendigkeit der Integration genderspezifischer Aspekte in den Prozess der Planung und Durchführung von Maßnahmen überzeugt. In diesem Zusammenhang sind auch einige Aktivitäten, wie z.b. die Teilnahme an Planungsprozessen, durchgeführt worden. Die Evaluierung konnte jedoch keine gemeinsame Strategie in Bezug auf die Integration von Gender-Fragen in die Formulierung politischer Maßnahmen sowie in die Durchführung von Energiemaßnahmen feststellen, die die verschiedenen regionalen, sozioökonomischen und kulturellen Rahmenbedingungen der ländlichen und städtischen Zielgruppe berücksichtigen wird. Beide Komponenten des Programms, erneuerbare Energien (RE) und Energieeffizienz (EE), sind armutsorientiert. Durch die Bereitstellung bezahlbarer und zuverlässiger Energieversorgung für die Bevölkerung einschließlich der Armen leistet das Programm einen Beitrag zur Erreichung der Millenniumsentwicklungsziele (MDG 1, Bekämpfung von extremer Armut und Hunger). Die Programmmaßnahmen zur Integration erneuerbarer Energieressourcen in die Energieversorgung sowie die Umsetzung von Strategien zur Nutzung von Best Practices der Energieeffizienz in der Industrie und den Haushalten tragen 6

zur ökologischen Nachhaltigkeit bei und unterstützen damit das Millenniumsziel 7 (Ökologische Nachhaltigkeit). Übergreifende Schlussfolgerungen und Empfehlungen: Das Programm unterstützt erfolgreich eine Reihe von Aktivitäten auf verschiedenen Ebenen. Die derzeitige Konzentration auf der Makroebene ist gerechtfertigt, da die Regierung die erforderlichen Rahmenbedingungen zur Nutzung erneuerbarer Energien und zur Durchführung der Maßnahmen der Energieeffizienz noch nicht hinreichend geschaffen hat. Das Arbeiten auf verschiedenen Ebenen in einem Multi-Level-Ansatz trägt wesentlich zur Institutionalisierung der Programmansätze, -methoden und -verfahren bei. Es wird empfohlen, das Programm in dieser Grundausrichtung auch in der zweiten Phase weiterzuführen. Bei der Durchführung von Pilot- und Demonstrationsmaßnahmen sollte der Privatsektor nach Möglichkeit stärker berücksichtigt werden. Darüber hinaus wird empfohlen, zur Förderung und Sensibilisierung des Privatsektors auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien und Energieeffizienz, die PPP-Initiative sowie die CDM (Clean Development Mechanism) Fragen in die Demonstrationsprojekte zu integrieren. Dabei sollte bei der Beschaffung von RE und EE Produkten auch die Möglichkeit des Leasing bei Finanzinstituten (Banken, Leasing-Gesellschaften) überprüft werden. Die Banken bieten für die Vermarktung von Produkten wie Hausfinanzierung, Autos, Haushaltsgeräte, etc. bereits Leasingverträge an. Durch die Bereitstellung von Kleinfinanzierungen können sie zur Entwicklung des Marktes einen Beitrag leisten und die Regierung bei der Sicherstellung der Energieversorgung des Landes unterstützen. In der Planung und Durchführung künftiger Aktivitäten sollten die Gender-Fragen stärker integriert werden. Die zentrale Herausforderung ist hier die Gender-Anliegen sicherzustellen, das heißt, sie in allen Planungs- und Entscheidungsprozessen fest zu verankern. 7