Private Internetnutzung in der Stuttgarter Bevölkerung Ergebnisse der Stuttgarter Bürgerumfrage 2011



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Transkript:

Kurzberichte Statistik und Informationsmanagement, Monatsheft 3/2012 Private Internetnutzung in der Stuttgarter Bevölkerung Ergebnisse der Stuttgarter Bürgerumfrage 2011 Katarina Weßling 84 Wenngleich das Internet in vielen Bereichen des Privat- und Arbeitslebens zum selbstverständlichen Bestandteil geworden ist, so wird es doch kaum länger als 20 Jahre kommerziell genutzt (vgl. Friedewald 2000). Die Entwicklung der Nutzerzahlen erscheint daher besonders eindrucksvoll: Entwicklung der Internetanschlüsse landes- und bundesweit Etwas mehr als zehn Jahre später, im Jahr 2001, verfügten deutschlandweit 43 Prozent aller Privathaushalte über einen Internetanschluss (vgl. Czajka & Mohr 2008). Seither nimmt dieser Anteil dauerhaft zu. Im Jahr 2009 waren es 73 Prozent der Haushalte, die einen Zugang zum Internet hatten. Mit 75 Prozent im gleichen Jahr sind die Baden-Württemberger sogar noch etwas stärker vernetzt (vgl. http://www.statistikportal.de/veroeffentl/faltblatt/ 803810002.pdf, Stand: 09.01.12). 2011 lag der Anteil der Internetanschlüsse mit 77 Prozent bundes- und landesweit gleich auf (vgl. ebd.). Auch die Stuttgarter Bürgerumfrage 2011 nimmt sich der Thematik Internetzugänge und Nutzungshäufigkeit an. 84 Prozent der Stuttgarter Bürgerinnen und Bürger verfügen im Jahr 2011 über einen privaten Zugang zum Internet 1 (vgl. Tabelle 1). Starke Variation nach Alter beim Zugang zum WorldWideWeb Ein Blick ins Detail verrät, dass sich der Anteil der privaten Internetzugänge nach verschiedenen soziostrukturellen Merkmalen deutlich unterscheidet: Die stärkste Variation zeigt sich mit dem Alter der befragten Personen. Befragte von 18 bis unter 45 Jahren besitzen zu 98 Prozent einen privaten Zugang. In der Altersgruppe von 45 Tabelle 1: Privater Internetzugang zu Hause nach ausgewählten sozialen und wirtschaftlichen Merkmalen in Stuttgart 2011 Merkmal Altersgruppe Internetzugang % 18 bis unter 25 98 25 bis unter 35 98 35 bis unter 45 98 45 bis unter 55 95 55 bis unter 65 86 65 und älter 53 Geschlecht Männlich 86 Weiblich 82 Staatsangehörigkeit Deutsch 84 Nichtdeutsch 88 Erwerbstätigkeit Vollzeit erwerbstätig 95 Teilzeit erwerbstätig 93 Nicht erwerbstätig 70 Höchster Schul-/Hochschulabschluss Volks-/Hauptschulabschluss 65 Mittlere Reife, Realschulabschluss 81 Fachhochschulreife, Abitur 94 Hochschulabschluss, Berufsakademie 96 Sonstiges 74 Monatliches Haushalts-Netto-Einkommen Unter 1000 73 1000 bis unter 2000 73 2000 bis unter 3000 86 3000 bis unter 4000 94 4000 und mehr 98 Alle Befragten¹ 84 ¹ Alle Befragten bezieht sich auf die Befragten, die hier eine gültige Antwort ohne "weiß nicht" und "keine Angabe" abgegeben haben.

bis unter 55 Jahren sind es 95 Prozent. 86 Prozent sind es bei den 55- bis unter 65-Jährigen. Ein deutlich niedrigerer Anteil an privaten Internetzugängen zeigt sich mit 53 Prozent bei den Personen, die 65 Jahre oder älter sind. Mit Ausnahme der Personen im Alter zwischen 55 bis unter 65 Jahren liegen die Altersgruppen damit alle signifikant überrespektive unter dem gesamtstädtischen Anteil an privaten Internetzugängen mit teilweise beträchtlichen Abweichungen. Abbildung 1 zeigt, dass der Anteil der Internetzugänge in der ältesten Altersgruppe um fast ein Drittel (31 %) niedriger liegt als im Durchschnitt für die Gesamtheit der Befragten. Die drei jüngsten Altersgruppen weichen allesamt um etwa Prozentpunkte nach oben ab. Der konstatierte Alterseffekt deckt sich mit bekannten Forschungsergebnissen, die feststellen, dass Personen im Rentenalter deutlich seltener über einen Internetzugang verfügen und das Internet sehr viel weniger nutzen (vgl. (N)Onliner-Atlas 2011). Abbildung 1: Prozentuale Abweichung privater Internetzugänge vom gesamtstädtischen durchschnittlichen Anteil an privaten Internetzugängen in Stuttgart 2011 nach sozialen und wirtschaftlichen Merkmalen Nach Altersgruppe -31 Nach Geschlecht Nach Nationalität Nach Erwerbstätigkeit - 18 bis unter 25 25 bis unter 35 35 bis unter 45 45 bis unter 55 55 bis unter 65 Männlich -2 Nichtdeutsch Vollzeit erwerbstätig Teilzeit erwerbstätig 1 65 und älter 2 Weiblich Deutsch 0 4 9 11 11 Nicht erwerbstätig 85 Weitere Erklärungsfaktoren für die Variation von privaten Internetzugängen in der Stuttgarter Bevölkerung Nach höchstem Schul-/Hochschulabschluss -19-10 Volks-/Hauptschulabschluss Sonstiges Das Alter stellt nur einen möglichen Erklärungsfaktor für geringere Vernetzung dar. Eine weitere Ursache kann in der aktiven Erwerbstätigkeit gesehen werden (vgl. Berger 2006). Dies bestätigt sich auch in den Ergebnissen der Stuttgarter Bürgerumfrage für das Jahr 2011. Während die Abweichungen von Teil- und Vollzeitbeschäftigten gegenüber dem durchschnittlichen Anteil von 84 Prozent positiv sind, weicht der Anteil der Nicht-Erwerbstätigen um Prozentpunkte vom gesamtstädtischen Anteil nach unten ab. Dies liegt zu einem großen Teil daran, dass gerade die Bevölkerungsgruppe der über 65-Jährigen in die Kategorie nicht erwerbstätig fällt. Aber auch bei ausschließlicher Berücksichtigung der nicht erwerbstätigen Bevölkerung, die sich noch nicht im rentenfähigen Alter befindet, liegt die Internetanschlussquote bei nur 76 Prozent. Nach monatlichem Haushalts-Netto-Einkommen -35-30 -25-20 -15-10 -5 0 5 10 15 Durchschnittlicher Anteil an Internetzugängen (für Stuttgart insgesamt): 84% Fachhochschulreife, Abitur Hochschulabschluss -11-11 -3 2000 bis unter 3000 Euro 3000 bis unter 4000 Euro 4000 Euro und mehr 1 Mittlere Reife Unter 1000 Euro 1000 bis unter 2000 Euro Keine starken Unterschiede wenngleich sie signifikant vom durchschnittlichen Anteil insgesamt abweichen bestehen zwischen den Geschlechtern. Die Internetanschlussquote von Frauen liegt leicht unter dem durchschnittlichen Anteil, die der Männer leicht darüber. 10 10 12

86 Mit 84 Prozent ist der Anteil der privaten Internetzugänge von Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit genau im Mittel der gesamten Stichprobe der Bürgerumfrage 2011. Die Internetanschlussquote der ausländischen Bevölkerung in Stuttgart liegt sogar bei 88 Prozent. Deutlich stärkere Differenzen lassen sich entlang verschiedener Bildungsgruppen feststellen. Während Personen mit Fachhochschulreife und Abitur zu 94 Prozent und Personen mit Hochschulabschluss zu 96 Prozent über einen privaten Internetanschluss verfügen und damit zehn beziehungsweise zwölf Prozentpunkte über dem mittleren gesamtstädtischen Anteil liegen, beläuft sich der Anteil von Personen mit Hauptschulabschluss, die einen Zugang zum WorldWideWeb haben auf 65 Prozent. Realschulabsolventen verfügen zu 81 Prozent über einen privaten Internetzugang. Ein weiterer zentraler Sozialstrukturindikator mit starkem Einfluss auf die Quote der Vernetzung ist das Einkommen (vgl. Haisken-DeNew et al. 2001, Szydlik 2005). So auch in der Stuttgarter Bürgerumfrage 2011: Bei einem monatlichen Haushalts-Netto- Einkommen von unter 2000 Euro haben 73 Prozent der Befragten einen Zugang zum Internet. Während es in der obersten Einkommenskategorie von über 4000 Euro mit 98 Prozent nahezu alle Befragten sind, die angeben einen privaten Zugang zum Internet zu haben. sind. Auf die beiden Antwortkategorien einmal im Monat und öfter sowie seltener als einmal im Monat entfallen nur insgesamt vier Prozent der Befragten (vgl. Abbildung 2). Wenn ein Internetanschluss im Haushalt ist, wird dieser in der überwiegenden Mehrheit mindestens wöchentlich genutzt. Nur vier Prozent geben an, das Internet nicht zu nutzen, obwohl sie über einen Anschluss verfügen, während 16 Prozent keinen privaten Zugang zum Internet besitzen. Eine nach Altersgruppen getrennte Betrachtung macht deutlich, dass jüngere Altersgruppen nicht nur häufiger über einen Internetanschluss verfügen, sondern das Internet auch zeitintensiver nutzen. 92 Prozent der 18- bis unter 25-Jährigen sind täglich oder fast täglich im Internet aktiv (vgl. Tabelle 2). Ähnlich hoch sind die Anteile (87 %) bei Personen zwischen 25 und unter 35 Jahren. Bei den 35- bis unter 45-Jährigen sind es noch 73 Prozent und bei den 45- bis unter 55-Jährigen 61 Prozent. Von den 55- bis 65-Jährigen ist mit 47 Prozent lediglich die Hälfte der Befragten täglich oder fast täglich online, während dies nur noch auf 24 Prozent der Personen, die 65 Jahre und älter sind, zutrifft. Ist der Geschlechterunterschied bezüglich des Vorhandenseins eines Zugangs zum Internet mit vier Prozentpunkten eher gering, macht ein Blick auf das Nutzungsverhalten deutlich, dass Männer sehr viel öfter online sind als Frauen. 65 Prozent der männlichen Befragten geben an täglich oder fast täglich zu surfen, Frauen hingegen nur zu 53 Prozent. Fünf Prozent der Frauen (Männer: 3 %) nutzen das Internet überhaupt nicht, trotz Verfügbarkeit im Haushalt. Stuttgarter und Stuttgarterinnen ohne deutsche Staatsbürgerschaft sind nicht nur etwas stärker vernetzt, sondern nutzen das Internet auch häufiger täglich oder fast täglich. Gleichzeitig bestehen zwischen den mittleren Nutzungshäufigkeiten von einmal in der Woche und öfter bis nutze das Internet zu Hause nicht aber Zugang keine Unterschiede nach Staatsangehörigkeit. Auch die Untersuchung der Internetnutzungshäufigkeit nach Erwerbsstatus bestätigt und präzisiert den bereits gewonnenen Eindruck: Erwerbstätige sind sehr viel aktivere Nutzer als Nicht- Erwerbstätige. Darüber hinaus sind in Vollzeit Erwerbstätige häufiger im Internet als in Teilzeit Erwerbstätige. Deutliche Variationen in der Nutzungsintensität zeigen sich nach dem Bildungsniveau. Je höher die Bildung, desto öfter wird das Internet genutzt. Mit 76 Prozent sind die Hochschulund Berufsakademieabsolventen am häufigsten täglich online, gefolgt von Personen mit Fachhochschulabschluss und Abitur. Personen mit Hauptschulabschluss sind mit 31 Prozent am seltensten täglich im Internet. Soziostrukturelle Unterschiede bezüglich der Häufigkeit der Internetnutzung Neben der Information über das Vorhandensein eines privaten Internetzugangs liefert die Bürgerumfrage 2011 auch detaillierte Angaben über die Nutzungshäufigkeit des Internets der Stuttgarterinnen und Stuttgarter. Mit 59 Prozent nutzt die Mehrheit der Befragten das Internet täglich oder fast täglich. 17 Prozent sind mindestens einmal in der Woche online. Deutlich seltener gibt es Gelegenheitsnutzer, die zu Hause lediglich ein Mal im Monat oder seltener im Internet aktiv Abbildung 2: Häufigkeit der Internetnutzung zu Hause für private Zwecke in Stuttgart 2011 Nutze zu Hause das Internet nicht - Zugang ist aber 4 Seltener als einmal im Monat 1 Einmal im Monat und öfter 3 Einmal in der Woche und öfter Kein Internetzugang 17 16 in % 59 Täglich/ fast täglich

Tabelle 2: Häufigkeit der Internetnutzung zu Hause für private Zwecke in Stuttgart 2011 nach ausgewählten sozialen und wirtschaftlichen Merkmalen Merkmal Täglich/fast täglich Einmal in der Woche und öfter Einmal im Monat und öfter Seltener als einmal im Monat Nutze zu Hause das Internet nicht - Zugang ist aber Kein Internetzugang % Altersgruppe 18 bis unter 25 92 5 1 0 0 2 25 bis unter 35 87 9 0 0 0 2 35 bis unter 45 73 20 3 1 1 2 45 bis unter 55 61 24 5 1 4 5 55 bis unter 65 47 24 3 4 8 65 und älter 24 16 3 1 9 47 Geschlecht Männlich 65 16 2 1 3 Weiblich 53 19 3 2 5 18 Staatsangehörigkeit Deutsch 58 17 3 2 4 16 Nichtdeutsch 59 17 3 4 4 12 Erwerbstätigkeit Vollzeit erwerbstätig 72 18 2 1 2 5 Teilzeit erwerbstätig 59 24 4 2 3 7 Nicht erwerbstätig 45 2 1 7 30 87 Höchster Schul-/Hochschulabschluss Volks-/Hauptschulabschluss 31 20 3 2 9 35 Mittlere Reife, Realschulabschluss 51 20 4 2 4 19 Fachhochschulreife, Abitur 74 15 2 1 2 6 Hochschulabschluss, Berufsakademie 76 15 2 1 2 4 Sonstiges 47 15 2 2 8 26 Monatliches Haushalts-Netto-Einkommen Unter 1000 60 6 0 2 5 27 1000 bis unter 2000 47 17 3 1 5 27 2000 bis unter 3000 57 20 3 1 5 3000 bis unter 4000 68 19 2 1 3 6 4000 und mehr 76 16 3 1 3 2 Alle Befragten¹ 59 17 3 1 4 16 ¹ Alle Befragten bezieht sich auf die Befragten, die hier eine gültige Antwort ohne "weiß nicht" und "keine Angabe" abgegeben haben.

Jung, hoch gebildet, männlich, hohes Einkommen Attribute, die für eine hohe Nutzungsintensität sprechen. Als besonders interessant erweisen sich die Ergebnisse zur Häufigkeit der Internetnutzung gruppiert nach monatlichem Haushalts-Netto-Einkommen: Die Einkommensgruppen mit einer mindestens durchschnittlichen oder sogar überdurchschnittlichen täglichen oder fast täglichen Nutzung sind einerseits Personen mit einem Haushalts-Netto-Einkommen von unter 1000 Euro und andererseits Personen in den beiden höchsten Einkommensklassen mit mehr als 3000 Euro. Mögliche Erklärungen hierfür könnten in den Kategorien Alter oder Bildung begründet liegen: Junge, hoch gebildete Personen, unter Umständen Studierende, verfügen über wenig Einkommen, sind aber aufgrund ihres Alters und ihrer Tätigkeit hochaktive Internetnutzer (vgl. (N)Onliner-Atlas 2011). 1 Die im Fragebogen gestellte Frage lautet: Wie häufig nutzen Sie persönlich zu Hause das Internet für private Zwecke täglich/fast täglich, Etwa 2-3 Mal in der Woche Etwa einmal in der Woche, Etwa 2-3 Mal im Monat, Etwa einmal im Monat, Seltener als einmal im Monat, Nutze das Internet zu Hause nicht Anschluss ist aber, Kein Internetzugang. Die Werte für e Internetanschlüsse wurden aus der Antwortkategorie Kein Internetzugang abgeleitet. 88 Literaturverzeichnis: Berger, Peter A. (2006): Soziale Milieus und die Ambivalenzen der Informations- und Wissensgesellschaft. In: Bremer, Helmut; Lange-Vester, Andrea (Hrsg.): Soziale Milieus und Wandel der Sozialstruktur. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. Czajka, Sebastian; Mohr, Sabine (2009): Internetnutzung in privaten Haushalten in Deutschland. In: Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Wirtschaft und Statistik 6/2009, S. 553-560. Friedewald, Michael (2000): Vom Experimentierfeld zum Massenmedium: Gestaltende Kräfte in der Entwicklung des Internets. In: Technikgeschichte 67, Nr. 4, S. 331 361. Haisken-DeNew, John; Pischner, Rainer; Wagner, Gert G. (2001): Private Internet-Nutzung: Bildung und Einkommen auch bei Jugendlichen von großer Bedeutung. In: Wochenbericht des DIW Berlin, 68, Nr. 40, S. 619-623. Szydlik, Marc (2007): Familie und Sozialstruktur. In: Jutta Ecarius (Hrsg.): Handbuch Familie. Verlag für Sozialwissenschaften. Wiesbaden. http://www.statistikportal.de/veroeffentl/faltblatt/803810002.pdf, (Stand : 09.01.12) Peterhans, Matthias et al. (2011): (N)Onliner Atlas 2011. Eine Topographie des digitalen Grabens durch Deutschland. Nutzung und Nichtnutzung des Internets, Strukturen und regionale Verteilung (PDF-Download: http://www.nonliner-atlas.de/ (Stand : 16.01.12))