Freiburger Gemeindeverband Fortbildungskurs Finanzplan der Gemeinden
Agenda Der Finanzplan als Planungsinstrument der Gemeindefinanzen: seine Anwendung Nutzen des Finanzplans Erstellung und Inhalt des Finanzplans 55 Min. Anwendung und Interpretation der Resultate, die sich aus dem Finanzplan ergeben Beurteilung der Gemeindefinanzen anhand des Finanzplans Einsatz des Finanzplans in der Praxis 55 Min. Seite 2
Nutzen des Finanzplans Einordnung des Finanzplans in die Finanzinstrumente: Budget Rechnung - Laufende Rechnung - Investitionsrechnung - Bestandesrechnung Finanzplan Nutzen des Finanzplans: Darstellung der finanziellen Entwicklung der Gemeindefinanzen auf mittlere Frist (5 Jahre) Seite 3
Erstellung und Inhalt des Finanzplans Informatiklösungen zu Erstellung eines Finanzplans W&W (Datenbanklösung) Dialog (dito, GemoWin NG) Freiburger Gemeindeverband (Excel-Tabellen und Grafiken) Elemente des Finanzplans Ausgangslage (Vermögen / Verschuldung) Entwicklung der Cash Flows (Selbstfinanzierungsmarge) Parameter (Indizes, Zinssätze, Bevölkerungsentwicklung) Investitionstabelle Kennzahlen und Grafiken Seite 4
Elemente des Finanzplans Ausgangslage (Vermögen / Schulden) Langfristige (gebundene) Schulden Nettoverschuldung (Fremdkapital./. Finanzvermögen) => Indikator für Handlungsspielraum der Gemeinde Bestandesrechnung (Bilanz) Aktiven - Finanzvermögen - Verwaltungsvermögen - Fonds für Spezialfinanzierungen Passiven - Fremdkapital (inkl. Fonds für Spezialfinanzierungen) - Eigenkapital Seite 5
Nettoverschuldung Fremdkapital: Laufende Verpflichtungen (Kontenklasse 20) Mittel- und langfristige Schulden (Klasse 22) Verpflichtungen für Sonderrechnungen (Klasse 23) Rückstellungen (Klasse 24) Transitorische Passiven (Klasse 25) Fonds für Spezialfinanzierungen (Klasse 28) Finanzvermögen: Flüssige Mittel (Klasse 10) Kontokorrente (Klasse 11) Anlagen (Klasse 12) Transitorische Aktiven (Klasse 13) Seite 6
Beispiel Entwicklung der Verschuldung Verschuldung 2001-2007 35'000 30'000 25'000 Verschuldung 20'000 15'000 Brutto Netto Einwohner Netto pro EW 10'000 5'000 0 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Jahre Seite 7
Elemente des Finanzplans Entwicklung der Cash Flows (Selbstfinanzierungsmarge) Cash Flow (direkte Berechnung) - Einnahmen./. - Ausgaben - bereinigt um einmalige Einnahmen/Ausgaben sowie Fondseinlagen und -entnahmen Cash Flow (indirekte Berechnung): - Ergebnis der Laufenden Rechnung + - Abschreibungen - Bereinigt um einmaligen Aufwand/Ertrag sowie Fondseinlagen und -entnahmen Seite 8
Schätzung der zukünftigen Cash Flows Laufende Rechnung: Entwicklung der Cash Flows Indexierung Laufende Rechnung für kommende 5 Jahre Schätzung der Steuereinnahmen (Basis Schätzung Kantonale Steuerverwaltung) Schätzung der Abgaben an Kanton und Gemeindeverbände (Basis Angaben des Amtes für Gemeinden) Bereinigungen: - a.o. Einnahmen/Ausgaben - Steuersatzänderungen, Gebührenanpassungen - einmalige Sondereffekte (Spitalnetz, Finanzausgleich, etc.) Korrektur Fondseinlagen und entnahmen => Potenzial für Investitionen und/oder Schuldenrückzahlung Seite 9
Elemente des Finanzplans Parameter Baukostenindex, Landesindex der Konsumentenpreise Zins-, Abschreibungssatz Bevölkerungsentwicklung => Schätzung der Einflüsse auf zukünftige Einnahmen/Ausgaben Seite 10
Elemente des Finanzplans Investitionstabelle Auflistung der geplanten Investitionen und Devestitionen Zeitliche Staffelung nach Dringlichkeit bzw. Machbarkeit Kennzeichnung mit Prioritätscodes (Unterscheidung zwischen Notwendigem und Wünschbarem) Schätzung der mit den Investitionen zusammenhängenden Folgekosten -> Anpassung der Cash Flow Schätzungen in der Laufenden Rechnung => Erhalt und Ausbau der Gemeinde-Infrastruktur Seite 11
Netto-Investitionen Investitionsrechnung: Entwicklung der Netto-Investitionen Investitionen brutto: - Sachgüter (Kontenklasse 50) - Darlehen und Beteiligungen (Klasse 52) Devestitionen und Subventionen: - Abgang von Sachgütern (Klasse 60) - Nutzungsabgaben und Entgelte (Klasse 61) - Subventionen (Klasse 66) Seite 12
Elemente des Finanzplans Kennzahlen Selbstfinanzierungsgrad (Cash Flow / Nettoinvestitionen) Nettoschulden pro Einwohner => Vergleich im Zeitablauf bzw. mit anderen Gemeinden Grafiken Entwicklung der Cash Flows Cash Flows vs. Nettoinvestitionen = Schuldentilgung / Neuverschuldung Entwicklung der Verschuldung => Visualisierung der wichtigsten Finanzgrössen Seite 13
Beispiel Entwicklung der Cash Flows Seite 14
Beispiel Entwicklung der Verschuldung Seite 15
Pause Seite 16
Anwendung und Interpretation der Resultate Beurteilung der Gemeindefinanzen anhand des Finanzplans Fragestellungen Wie viel Spielraum besteht für Investitionen? Können die Steuern gesenkt werden? Müssen die Steuern erhöht werden? Müssen Gebühren erhöht werden? Werden finanzielle Engpässe rechtzeitig erkannt? Wie hoch ist der Finanzierungsbedarf für Investitionen? Kann die Umsetzung der Strategie finanziert werden? Wo liegt die Verschuldungsgrenze? Etc. Seite 17
Anwendung und Interpretation der Resultate Beispiel Muster-Gemeinde XY Finanzplan 2009-2013 IST Budget Finanzplan 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Total Cash Flows 2'500 1'500 1'400 1'300 1'200 1'100 1'000 6'000 Investitionen -3'000-2'500-2'000-1'800-2'100-1'700-2'000-9'600 Devestitionen 500 100 0 0 0 0 500 500 Kanalisationsanschluss 200 150 150 150 150 150 150 750 Subventionen 300 250 100 50 100 50 50 350 Netto-Investitionen -2'000-2'000-1'750-1'600-1'850-1'500-1'300-8'000 Finanzierungssaldo 500-500 -350-300 -650-400 -300-2'000 Feste Schulden 1.1. 10'000 10'000 10'000 10'000 11'000 11'000 11'000 Schuldentilgung -5'000 Neuverschuldung 6'000 1'000 Feste Schulden 31.12. 10'000 10'000 10'000 11'000 11'000 11'000 12'000 Seite 18
Anwendung und Interpretation der Resultate Beispiel Gemeinde XY Cash Flows Entwicklung der Cash Flows 2009-2013 1600 1400 1200 1000 800 600 400 200 0 2009 2010 2011 2012 2013 Seite 19
Anwendung und Interpretation der Resultate Beispiel Gemeinde XY Investitionen 2'500 Entw icklung der Investitionen 2009-2013 Bruttoinvestitionen bzw. Devesitionen und Suventionen 2'000 1'500 1'000 500 0 2009 2010 2011 2012 2013 Seite 20
Anwendung und Interpretation der Resultate Beispiel Gemeinde XY Verschuldung Entw icklung der Verschuldung 2009-2013 Fest (Anleihe) vs. Netto (FK./. Fin.V) 14'000 12'000 10'000 8'000 6'000 4'000 2'000 0 2009 2010 2011 2012 2013 Seite 21
Anwendung und Interpretation der Resultate Einsatz des Finanzplans in der Praxis Gemeinderat Definition der Parameter Erstellung der Laufenden Rechnung für die nächsten 5 Jahre Bereinigungen und Schätzung der Kantons- und GV-Beiträge Erstellung der Investitionstabelle Prioritäten Führung des Prozesses Finanzkommission Präsentation des Finanzplans durch den Gemeinderat Analyse der Informationen Stellungnahme zum Finanzplan Seite 22
Anwendung und Interpretation der Resultate Einsatz des Finanzplans in der Praxis Darstellung des Prozesses: Kick off GR GR FiKo Generalrat 1. Erstellung Finanzplan 2. Überarbeitung, Verabschiedung 4. Stellungnahme 5. Budgetprozess Juni Juli August September Oktober Nov. / Dezember Definition Parameter Erstellung Rechnungen der kommenden 5 Jahre Bereinigungen / Schätzung Entwurf Investitionstabelle 1. Entwurf an GR Verabschiedung durch den Gemeinderat Stellungnahme der Finanzkommission Definitiver Finanzplan Präsentation zuhanden des Generalrats bzw. der Gemeindeversammlung Vorbereitung für den Budgetprozess Seite 23
Diskussion - Fragen und Antworten Seite 24