Chancen der Praxisbegleitung im dualen Studium Gesundheits- und Krankenpflege



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Transkript:

Chancen der Praxisbegleitung im dualen Studium Gesundheits- und Krankenpflege Vortrag am 3. DGP-Hochschultag am 07. Dezember 2012 Frau Prof`in Dr. Änne-Dörte Latteck Herr Stefan Wellensiek M.A.

Überblick Problemdarstellung Darstellung des Kontextes Gesellschaftlicher Kontext Modellstandorte für Pflegestudiengänge in NRW Institutioneller Kontext Fragestellung Ergebnisse der Literaturrecherche Praxisbegleitung im dualen Studiengang an der FH Bielefeld Theoretische Grundlagen Begleitung der Studierenden in den Praxisphasen Exemplarische Vorstellung der Maßnahme Begleitung der Studierenden in Praxisphasen Chancen der Praxisbegleitung 2 / 15

Problemdarstellung 3-jährige Ausbildung Akademische Qualifizierung Erprobte Maßnahmen der Praxisbegleitung Veränderte Maßnahmen der Praxisbegleitung erforderlich 3 / 15

Gesellschaftlicher Kontext Aktuelle Herausforderungen in der Pflege Veränderung der Demografie Veränderung der Anforderungen, die an Pflegekräfte gestellt werden Bild der Pflegefachkraft in der Öffentlichkeit Entwicklung verschiedener Maßnahmen, z.b. die Etablierung von Modellstudiengängen Pflege in NRW 4 / 15

Modellstandorte für Pflegestudiengänge in NRW 5 / 15

Institutioneller Kontext Zielsetzung des dualen Studiengangs Entwicklung einer wissenschaftsbasierten beruflichen Handlungskompetenz, um Menschen aller Altersgruppen in unterschiedlichen Kontexten patientennah pflegen zu können (Fachhochschule Bielefeld, 2010). Lernorte im Studium Fachhochschule Berufsfachschule Einrichtungen im Gesundheitswesen Skillslab 6 / 15

Fragestellung Wie können Praxisbegleitungen den Transfer von Wissen zwischen den Lernorten der Theorie und Praxis im dualen Studiengang kompetenzfördernd für die Studierenden gestalten? 7 / 15

Ergebnisse der Literaturrecherche Gesetzliche Verpflichtung KrPflG und die KrPflAPrV Eröffnung eines großen Gestaltungs- und Handlungsspielraumes Ausgewählte Ziele von Praxisbegleitung Entwicklung von fachlichen, personalen, sozialen und methodischen Kompetenzen (KrPflG, 2003) Zusammenführung von theoretischen und praktischen Erkenntnissen (DBR, 2004) Entwicklung einer individuellen Handlungsfähigkeit und pflegeberuflichen Haltung (Radke, 2008) Internationale Vergleichbarkeit problematisch Clinical Supervision als vergleichbares System 8 / 15

Praxisbegleitung im dualen Studiengang an der FH Bielefeld Beispiele Begleitung der Studierenden am Einsatzort durch Lehrende der Theorie Reflexion von erlebten Fällen im Rahmen von Theoriemodulen Begleitung von Projektmodulen Beratung von Praxisanleitern 9 / 15

Theoretische Grundlagen Interaktionistischer Konstruktivismus (Reich, 1998) Selbsterklärung von Ereignissen geprägt durch Biografie und die Situation Reflexionen sind notwendig, um dem Aufbau von unerwünschten Konstrukten entgegenzuwirken Reflexionen als Inhalt Stufen des Kompetenzerwerbs (Benner, 1994) Studierende in der Stufe des Anfängers bzw. fortgeschrittenen Anfängers Befolgung von Regeln Erkennung von Situationselementen Bearbeitung von Situationen und Fällen als Inhalte 10 / 15

Begleitung der Studierenden in den Praxisphasen Die Praxisbegleitungen am Einsatzort können verschiedene Schwerpunkte aufweisen: Rollenreflexion Bearbeitung einer Situation Bearbeitung eines Fall 11 / 15

Begleitung der Studierenden in den Praxisphasen Beispiel einer Begleitung im 3. Semester Aufgabenstellung I (Theorie) Inhalt II: Reflexion Auswertung mit Lerngruppe (Theorie) Vorbereitung Integration in die nächste Praxisphase Inhalt I: Bearbeitung einer Situation Inhalt III: Beratung der Praxisanleiterin Aufgabenstellung II 12 / 15

Chancen von Praxisbegleitungen Förderung des Übertrags von Wissen Herausbildung eines professionellen Rollenverständnisses Förderung des Fall- und Situationsverständnisses Bewusstmachung paradigmatischer Erfahrungen Förderung der wissenschaftsbasierten, beruflichen Handlungskompetenz, um den Anforderungen an den Beruf und des gesellschaftlichen Kontextes gerecht zu werden Beitrag zur Erreichung der Zielsetzung des Studiengangs 13 / 15

ausgewählte Quellen Benner, P. (2012). Stufen zur Pflegekompetenz. From Novice to Expert (2., vollständig überarbeitete und ergänzte Auflage). Deutschsprachige Ausgabe herausgegeben von D. Staudacher. Bern: Verlag Hans Huber. Deutscher Bildungsrat für Pflegeberufe. (2004). Vernetzung von theoretischer und praktischer Ausbildung. Paderborn: Bonifatius. Fachhochschule Bielefeld (2010). Modulhandbuch für den dualen Bachelor- Studiengang Gesundheits- und Krankenpflege. Stand Januar 2012. Bielefeld: Fachhochschule Bielefeld. Unveröffentlicht. Radke, K. (2008). Praxisbegleitung in der Pflegeausbildung. Theoretische Grundlagen und praktische Umsetzung. Stuttgart: Kohlhammer. Reich, K. (1998). Die Ordnung der Blicke. Perspektiven eines interaktionistischen Konstruktivismus Bd. 2 (2., völlig veränderte Auflage). Neuwied, Kriftel, Berlin: Luchterhand. 14 / 15

Kontaktdaten Fachhochschule Bielefeld Herr Stefan Wellensiek Artilleriestr. 9a 32427 Minden Telefon: 0571 8385265 Email: stefan.wellensiek@fh-bielefeld.de Fachhochschule Bielefeld Frau Prof`in Dr. Änne-Dörte Latteck Am Stadtholz 24 33609 Bielefeld Telefon: 0521 1067424 Email: aenne-doerte.latteck@fh-bielefeld.de 15 / 15