Claudia Brückner. Qualitätsmanagement Das Praxishandbuch für die Automobilindustrie



Ähnliche Dokumente
Claudia Brückner. Qualitätsmanagement Das Praxishandbuch für die Automobilindustrie

Qualitätsmanagement Das Praxishandbuch für die Automobilindustrie

Inhaltsverzeichnis. Claudia Brückner. Qualitätsmanagement - Das Praxishandbuch für die Automobilindustrie ISBN:

Inhalt. 5.1 Managementaufgaben Beschreibung kompakt Zielsetzung und Nutzen Wichtiges in Kürze Literaturhinweise 80

Auditcheckliste. für Systemaudits nach ISO/TS 16949:2009 DIN EN ISO 9001 ISO/TS Martin Zander

Information zur Revision der ISO Sehr geehrte Damen und Herren,

Beispielfragen TS9(3) Systemauditor nach ISO/TS (1 st,2 nd party)

AUTOMOBIL- INDUSTRIE. Automotive Excellence Qualitätsmanagement-Systeme in der Automobil-Industrie. TÜV SÜD Management Service GmbH

DIN EN ISO 9000 ff. Qualitätsmanagement. David Prochnow

ISO 9001:2015 REVISION. Die neue Struktur mit veränderten Schwerpunkten wurde am 23. September 2015 veröffentlicht und ist seit

LGA InterCert GmbH Nürnberg. Exzellente Patientenschulung. (c) Fachreferent Gesundheitswesen Martin Ossenbrink

Die vorliegende Arbeitshilfe befasst sich mit den Anforderungen an qualitätsrelevante

Qualitätsbeauftragter / interner Auditor und Qualitätsmanager. DGQ Prüfung zum Qualitätsmanager. Wege zum umfassenden Qualitätsmanagement

PRAXISLÖSUNGEN. Jens Harmeier. Modul 1: Einführung in die ISO 9000er Reihe

Ablauf einer Managementzertifizierung

Leseprobe. Thomas Hummel, Christian Malorny. Total Quality Management. Tipps für die Einführung. ISBN (Buch):

Ablauf einer Managementzertifizierung

Qualitätsmanagement nach DIN EN ISO 9000ff

Qualitätsmanagement- Handbuch nach DIN EN ISO 13485: prozessorientiert

LEISTUNGSBESCHREIBUNG ZERTIFIZIERUNG NACH EN 16001

Audit-Bericht ISO 9001

Beispielfragen L4(3) Systemauditor nach AS/EN9100 (1st,2nd party)

Einführung Qualitätsmanagement 2 QM 2

Dokumentation prozessorientierter Managementsysteme

POCKET POWER. Wissensmanagement. 4. Auflage

experttyjverlag Das QM-System nach DIN EN ISO 9001 und DIN EN ISO für Medizinprodukte. Hilfen zur Darlegung und zum Risikomanagement

Auditbericht Auftragsnummer:

Was beinhaltet ein Qualitätsmanagementsystem (QM- System)?

Internes Audit. Medizinische Universität Wien

Zertifizierungsvorgaben zur ISO/TS 16949:2002 Regeln für die Anerkennung durch die IATF - 3. Ausgabe Häufig gestellte Fragen (FAQs)

Menschen und Prozesse... mehr als die Summe der einzelnen Teile

Grundmann Rathner Abschlussprüfungen Bankwirtschaft, Rechnungswesen und Steuerung, Wirtschafts- und Sozialkunde

LEISTUNGSBESCHREIBUNG ZERTIFIZIERUNG NACH VDA 6.X

PB QMS-Umstellungsverfahren

Managementbewertung Managementbewertung

Leitfaden für Qualitätsauditoren

27001 im Kundendialog. ISO Wertschätzungsmanagement. Wie Wertschätzung profitabel macht und den Kunden glücklich

SIX SIGMA TEIL 2: DIE DEFINE PHASE DMAIC MARTIN ZANDER. Green Belt Level

Delta Audit - Fragenkatalog ISO 9001:2014 DIS

Schulung, Bewusstsein und Kompetenz Schulungsfolien zum Thema UMS

Das Qualitätsmanagement-Audit im Umfeld des Managements

Selbsttest 2 Qualitätsmanagement

Kriterienkatalog und Vorgehensweise für Bestätigungen und Konformitätsnachweise gemäß Signaturgesetz. datenschutz cert GmbH Version 1.

Qualitätsmanagement Handbuch gemäss ISO 9001:2008 / ISO 13485:2003

Erläuterungen zur Untervergabe von Instandhaltungsfunktionen

Kundeninformation Revision der ISO 9001:2015

Rückverfolgbarkeit ISO 13485

Ihr Logo. Was ist ein Audit? Audit. Auditnachweise. Auditkriterien

Interaktive Whiteboards im Unterricht

VDA Lizenzlehrgänge. Ausführliche Seminarbeschreibung unter oder +49 (0)

ippl uality anagement begrüßt Sie herzlich zum heutigen Informationsabend Qualitätsmanagement ISO

Nutzen Sie das in Easy Turtle voll editierbare Modell der DIN EN ISO 9001:2008

Design for Six Sigma umsetzen POCKET POWER

WSO de. <work-system-organisation im Internet> Allgemeine Information

PRÜFMODUL D UND CD. 1 Zweck. 2 Durchführung. 2.1 Allgemeines. 2.2 Antrag

Selbsttest Prozessmanagement

Erstellung eines QM-Handbuches nach DIN. EN ISO 9001: Teil 1 -

Fragenkatalog zur Lieferanten- Selbstauskunft

9.6 Korrekturmaßnahmen, Qualitätsverbesserung

BÜV-ZERT NORD-OST GMBH Zertifizierungsstelle für Managementsysteme der Baustoffindustrie

Prozessmanagement. Erfahrung mit der ISO 9001:2000. Vortrag von Dr. Jan Schiemann Juni 2005

POCKET POWER. Qualitätsaudit 2. Auflage

Änderung des IFRS 2 Anteilsbasierte Vergütung

Ist Excel das richtige Tool für FMEA? Steve Murphy, Marc Schaeffers

Die Neue Revision der ISO 9001:2015

Inhaltsverzeichnis. Gerhard Gietl, Werner Lobinger. Leitfaden für Qualitätsauditoren. Planung und Durchführung von Audits nach ISO 9001:2008

Georg Grzonka. Prozesse im Unternehmen strukturieren und darstellen. - Leseprobe -

Fragenkatalog. für interne Systemaudits DIN EN ISO 9001 ISO/TS Mit Fragen zu kundenspezifischen Anforderungen an Qualitätsmanagementsysteme

Qualitäts- und Prozessmanagement

Kunde. Verantwortung der Leitung - Zusammenwirken. Q-Politik. Q-Ziele. Q-Planung. Bewertung. Organisation. Mittel. Verbesserungs- Maßnahmen.

Qualitätsmanagement nach ISO/TS 16949

SEO Strategie, Taktik und Technik

DIN ISO Familie. Regeln und Regeln für Regeln regeln die Regeln und deren Regeln. Hartmut Vöhringer

ecco Kundensupport zur Normenrevision ISO 9001:2015 und ISO 14001:

Qualitätsmanagementsysteme im Gesundheitswesen

Planung eines Videoüberwachungssystems

ECCCO Contact Centre Certification

Vorlesungsunterlagen. Qualitätsmanagement. Teil 5: Qualitätssicherungsmaßnahmen

Balanced ScoreCard (BSC) Quality Operating System (QOS)

TÜV NORD Akademie Personenzertifizierung. Informationen zur Zertifizierung von Qualitätsfachpersonal

Qualitätsmanagement in kleinen und mittleren Unternehmen

Die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) TRBS 1111 TRBS 2121 TRBS 1203

Einführung und Umsetzung eines QM-Systems. Büro für Qualitätsmanagement Dr. Jens Wonigeit

Sicher und effizient organisierte Pharma- Kühltransporte: Vereinbarkeitmit Richtlinien aus anderen Branchen. Christian Specht,

Abschnitt 2 Vier Fragen, jeweils 5 Punkte pro Frage erreichbar (Maximal 20 Punkte)

1 Welche Veränderungen kann die Umsetzung eines Qualitätsmanagement-Systems in einer Organisation mit sich bringen?

Basis Anforderungen an das. Qualitätsmanagementsystem. unserer Lieferanten

QM: Prüfen -1- KN

Seniorenbüros im Land Brandenburg

Rüdiger Zarnekow Lutz Kolbe. Green IT. Erkenntnisse und Best Practices aus Fallstudien

Informationssicherheitsmanagement

Erstellung von Prozessbeschreibungen. PB 4.2-1: Erstellung von Prozessbeschreibungen

Kurzanleitung WebSphere MQ Funktionen

Veränderungen zur vorherigen Norm

Call Center Lexikon. Die wichtigsten Fachbegriffe der Branche verständlich erklärt

Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den sogenannten Hauptstandards die in einem Integrierten Managementsystem Food (IMF) Verwendung finden können.

[Customer Service by KCS.net] KEEPING CUSTOMERS SUCCESSFUL

Qualitätsmanagement. Unterrichtsthemen aus Sozialpflege und Sozialpädagogik. Bernd Biermann. Herausgeber: Bernd Biermann. 1.

Managementsysteme und Arbeitssicherheit

Zukunftsperspektiven des Qualitätsmanagements

Transkript:

Claudia Brückner Qualitätsmanagement Das Praxishandbuch für die Automobilindustrie

Brückner Qualitätsmanagement Das Praxishandbuch für die Automobilindustrie

Claudia Brückner Qualitätsmanagement Das Praxishandbuch für die Automobilindustrie

Alle in diesem Buch enthaltenen Informationen, Verfahren und Darstellungen wurden nach bestem Wissen zusammengestellt und mit Sorgfalt getestet. Dennoch sind Fehler nicht ganz auszuschließen. Aus diesem Grund sind die im vorliegenden Buch enthaltenen Informationen mit keiner Verpflichtung oder Garantie irgendeiner Art verbunden. Autorin und Verlag übernehmen infolgedessen keine juristische Verantwortung und werden keine daraus folgende oder sonstige Haftung übernehmen, die auf irgendeine Art aus der Benutzung dieser Informationen oder Teilen davon entsteht. Gleiches gilt für die Verletzung von Patentrechten und anderen Rechten Dritter, die daraus resultieren könnten. Autorin und Verlag übernehmen deshalb keine Gewähr dafür, dass beschriebene Verfahren usw. frei von Schutzrechten Dritter sind. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Buch berechtigt deshalb auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch die der Übersetzung, des Nachdruckes und der Vervielfältigung des Buches, oder Teilen daraus, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form (Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) auch nicht für Zwecke der Unterrichtsgestaltung reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. 2011 Carl Hanser Verlag München, www.hanser.de Lektorat: Lisa Hoffmann-Bäuml Herstellung: Irene Weilhart Copy editing: Karl-Heinz Maget Layout: Manuela Treindl, Fürth Umschlagdesign: Marc Müller-Bremer, www.rebranding.de, München Titelillustration: Atelier Frank Wohlgemuth, Bremen Umschlagrealisation: Stephan Rönigk Datenbelichtung, Druck und Bindung: Kösel, Krugzell Ausstattung patentrechtlich geschützt. Kösel FD 351, Patent-Nr. 0748702 Printed in Germany ISBN 978-3-446-42337-4

Vorwort Qualitätsmanagement stellt besonders in der Automobil industrie einen wichtigen Erfolgsfaktor für jedes Unternehmen dar. Die Anforderungen der automobilspezifischen Normen sind jedoch zum Teil sehr komprimiert und nicht auf Anhieb in die Praxis umsetzbar dargestellt. Mit diesem Werk erhalten Sie eine konkrete Anleitung, wie Sie in Ihrem Unternehmen ein Qualitätsmanagement system implementieren und dabei auch die Anforderungen der Normen erfüllen. Neben den wichtigsten Normen innerhalb der Automobilindustrie, der Einführung eines QM-Systems sowie des Prozessmanagements und der Bedeutung von Prozesskennzahlen, werden wichtige Aspekte der einzelnen Normabschnitte erläutert sowie Umsetzungsbeispiele und Werkzeuge vorgestellt. Alle Kapitel enthalten wertvolle Tipps sowie Beispiele für hilfreiche Arbeitshilfen, die eine schnelle und praxisnahe Umsetzung ermöglichen. Alle Arbeitshilfen und Präsentationen sind zusätzlich auf der dem Buch beigefügten CD zu finden. Dies ermöglicht eine sofortige Bearbeitung und Verwendung im Unternehmen. Dieses Handbuch beschränkt sich auf das Wesentliche und besticht durch seine konsequente Praxisorientierung. Es ist dem erfahrenen Fachmann ebenso wie dem Neuling als sehr nützliche Arbeitshilfe zu empfehlen. Neckartenzlingen, Frühjahr 2011 Claudia Brückner V

Inhalt 1 Zertifizierungsnormen in der Automobilindustrie....1 1.1 Welche Normen sind von Bedeutung?...1 1.1.1 Ziel und Anwendungsbereich...2 1.1.2 Beschreibung kompakt....2 1.1.3 Der Zertifizierungsablauf....3 1.1.4 Wichtiges in Kürze...5 1.1.5 Literaturhinweise...5 2 Einführung eines QM-Systems...7 2.1 Planen und Umsetzen...7 2.1.1 Zielsetzung und Nutzen...7 2.1.2 Beschreibung kompakt....8 2.1.3 Einführung eines QM-Systems Schritt für Schritt...9 2.1.4 Wichtiges in Kürze... 24 2.1.5 Arbeitshilfen auf CD und in Kapitel 10... 24 2.1.6 Literaturhinweise... 25 3 Aufnahme von Prozessen... 27 3.1 Prozessmanagement... 27 3.1.1 Zielsetzung und Nutzen... 27 3.1.2 Beschreibung kompakt.... 27 3.1.3 Grundlagen des Prozessmanagements.... 28 3.1.4 Prozessmanagement Schritt für Schritt... 30 3.1.5 Wichtiges in Kürze... 41 3.1.6 Arbeitshilfen auf CD und in Kapitel 10... 41 3.1.7 Literaturhinweise... 41 3.2 Prozesskennzahlen... 42 3.2.1 Zielsetzung und Nutzen... 42 3.2.2 Beschreibung kompakt.... 42 3.2.3 Grundlagen von Kennzahlensystemen.... 43 3.2.4 Implementierung von Prozesskennzahlen Schritt für Schritt... 47 3.2.5 Wichtiges in Kürze... 54 3.2.6 Literaturverzeichnis... 54 4 Dokumentationsanforderungen.... 55 4.1 Normanforderungen an die Dokumentation von QM-Systemen... 55 4.1.1 Zielsetzung und Nutzen... 55 4.1.2 Beschreibung kompakt.... 55 4.1.3 Normanforderungen... 56 4.1.4 Wichtiges in Kürze... 58 4.1.5 Literaturhinweise... 59 4.2 Lenkung von Qualitätsdokumenten und -aufzeichnungen... 59 4.2.1 Beschreibung kompakt.... 59 4.2.2 Zielsetzung und Nutzen... 60 4.2.3 Inhalte der Normenwerke... 60 4.2.4 Bedeutung von Dokumenten und Aufzeichnungen... 60 4.2.5 Technische Vorgaben... 61 4.2.6 Lenkung von Dokumenten Schritt für Schritt... 63 4.2.7 Lenkung von Aufzeichnungen Schritt für Schritt... 64 4.2.8 Archivierung von Dokumenten und Aufzeichnungen... 66 4.2.9 Die Dokumentenmatrix... 68 4.2.10 Von den Normen geforderte Prozesse und Verfahren.... 69 4.2.11 Wichtiges in Kürze... 76 4.2.12 Arbeitshilfen auf CD und in Kapitel 10... 76 4.2.13 Literaturhinweise... 76 5 Verantwortung der Unternehmensleitung................ 79 5.1 Managementaufgaben.... 79 5.1.1 Beschreibung kompakt.... 79 5.1.2 Zielsetzung und Nutzen... 80 5.1.3 Wichtiges in Kürze... 80 5.1.4 Literaturhinweise... 80 5.2 Erstellung und Vermittlung der Qualitätspolitik... 80 5.2.1 Beschreibung kompakt.... 80 5.2.2 Zielsetzung und Nutzen... 80 5.2.3 Qualitätspolitik festlegen und umsetzen... 81 VII

1 Inhalt 5.2.4 Erstellung und Vermittlung der Qualitätspolitik... 82 5.2.5 Wichtiges in Kürze... 84 5.2.6 Arbeitshilfen auf CD und in Kapitel 10... 84 5.2.7 Literaturhinweise... 84 5.3 Planung und Umsetzung von Qualitätszielen.... 84 5.3.1 Beschreibung kompakt.... 84 5.3.2 Zielsetzung und Nutzen... 85 5.3.3 Qualitätsziele planen, festlegen und einführen... 85 5.3.4 Wichtiges in Kürze... 86 5.3.5 Literaturhinweise... 86 5.4 KVP eine Führungsaufgabe.... 87 5.4.1 Beschreibung kompakt.... 87 5.4.2 Zielsetzung und Nutzen... 88 5.4.3 Gesamtprozess KVP... 89 5.4.4 Wichtiges in Kürze... 99 5.4.5 Arbeitshilfen auf CD und in Kapitel 10... 99 5.4.6 Literaturhinweise... 100 5.5 Die Managementbewertung... 100 5.5.1 Beschreibung kompakt.... 100 5.5.2 Zielsetzung und Nutzen... 101 5.5.3 Die Managementbewertung.... 101 5.5.4 Arbeitshilfen auf CD und in Kapitel 10... 107 5.5.5 Literaturhinweise... 108 5.6 Interne und externe Kommunikation... 108 5.6.1 Beschreibung kompakt.... 108 5.6.2 Zielsetzung und Nutzen... 108 5.6.3 Interne und externe Kommunikation... 109 5.6.4 Wichtiges in Kürze... 114 5.6.5 Arbeitshilfen auf CD und in Kapitel 10... 114 5.6.6 Literaturhinweise... 114 5.7 Verantwortung für ausgelagerte Prozesse... 115 5.7.1 Beschreibung kompakt.... 115 5.7.2 Zielsetzung und Nutzen... 115 5.7.3 Ausgelagerte Prozesse ermitteln, lenken und überwachen... 116 5.7.3.1 Interpretation und Umsetzung der Normanforderungen... 116 5.7.3.2 Prozessziele festlegen.... 117 5.7.3.3 Prozess umsetzen... 118 5.7.3.4 Prozessleistung messen... 118 5.7.3.5 Maßnahmen einleiten und umsetzen... 119 5.7.4 Wichtiges in Kürze... 119 5.7.5 Literaturhinweise... 119 5.8 Verantwortung und Befugnisse festlegen... 120 5.8.1 Beschreibung kompakt.... 120 5.8.2 Zielsetzung und Nutzen... 120 5.8.3 Verantwortung und Befugnis festlegen und bekannt machen... 121 5.8.3.1 Verantwortlichkeiten darstellen.... 121 5.8.3.2 Befugnisse festlegen.... 121 5.8.3.3 Personal mit Verantwortung für Qualität in allen Schichten... 124 5.8.3.4 Verantwortung beim Auftreten von Qualitätsproblemen.... 124 5.8.3.5 Festlegung eines Beauftragten der obersten Leitung.... 124 5.8.3.6 Beauftragter für Kunden... 125 5.8.4 Wichtiges in Kürze... 125 5.8.5 Arbeitshilfen auf CD und in Kapitel 10... 125 5.8.6 Literaturhinweise... 125 5.9 Risikomanagement... 126 5.9.1 Zielsetzung und Nutzen... 126 5.9.2 Beschreibung kompakt... 126 5.9.3 Grundlagen des Risikomanagements... 126 5.9.3.1 Gesetzliche Pflichten zum Risikomanagement... 126 5.9.3.2 Die Risikomanagementorganisation... 127 5.9.3.3 Der Risikomanagementprozess.... 127 5.9.3.4 Rahmenbedingungen festlegen.... 128 5.9.3.5 Risiken identifizieren... 129 5.9.3.6 Risiken analysieren und bewerten... 129 5.9.3.7 Strategien zur Behandlung von Risiken... 131 5.9.3.8 Maßnahmen umsetzen und verfolgen... 131 5.9.3.9 Zusammenhang zwischen dem Risikomanagement und dem Qualitätsmanagement... 132 5.9.3.10 Risikomanagement und Produkthaftung... 132 5.9.4 Wichtiges in Kürze... 134 5.9.5 Arbeitshilfen auf CD und in Kapitel 10... 134 5.9.6 Literaturhinweise... 134 5.10 Benchmarking... 135 5.10.1 Zielsetzung und Nutzen... 135 5.10.2 Beschreibung kompakt... 135 5.10.2.1 Unterscheidung nach dem Benchmarking- Objekt.... 136 5.10.2.2 Unterscheidung nach dem Benchmarking- Partner... 136 5.10.2.3 Unterscheidung nach Parametern.... 138 5.10.3 Prozess-Benchmarking Schritt für Schritt.. 138 5.10.4 Wichtiges in Kürze... 139 5.10.5 Arbeitshilfen auf CD und in Kapitel 10... 140 5.10.6 Literaturhinweise... 140 VIII

Inhalt 6 Ressourcenmanagement... 141 6.1 Ressourcen ermitteln und bereitstellen. 141 6.1.1 Beschreibung kompakt.... 141 6.1.2 Zielsetzung und Nutzen... 141 6.1.3 Anforderungen der Normen... 142 6.1.4 Ermittlung und Bereitstellung von Ressourcen... 142 6.1.5 Finanzielle Ressourcen... 144 6.1.6 Personelle Ressourcen.................. 144 6.1.6.1 Mitarbeiter einstellen und einweisen... 144 6.1.6.2 Kompetenzen von Mitarbeitern.... 150 6.1.7 Infrastruktur... 153 6.1.7.1 Management von Produktionswerkzeugen. 156 6.1.7.2 Notfallpläne... 156 6.1.8 Arbeitsumgebung... 158 6.1.9 Die 5-S-Methode... 159 6.1.10 Wichtiges in Kürze... 162 6.1.11 Arbeitshilfen auf CD und in Kapitel 10... 162 6.1.12 Literaturhinweise... 162 6.2 Motivation von Mitarbeitern im Unternehmen... 163 6.2.1 Beschreibung kompakt.... 163 6.2.2 Zielsetzung und Nutzen... 164 6.2.3 Der Motivationsbegriff... 164 6.2.4 Motivationsmöglichkeiten... 164 6.2.4.1 Information und Kommunikation... 164 6.2.4.2 Kooperation... 167 6.2.4.3 Vorbildfunktion von Führungskräften... 167 6.2.4.4 Formen der Arbeitsstruktur... 169 6.2.5 Wichtiges in Kürze... 171 6.2.6 Literaturhinweise... 172 6.3 Konfliktmanagement im Kontext des Qualitätsmanagements.. 172 6.3.1 Beschreibung kompakt.... 172 6.3.2 Zielsetzung und Nutzen... 172 6.3.3 Bedeutung von Konflikten... 173 6.3.4 Konfliktmanagement Schritt für Schritt.... 173 6.3.5 Wichtiges in Kürze... 176 6.3.6 Arbeitshilfen auf CD und in Kapitel 10... 176 6.3.7 Literaturhinweise... 176 6.4 Das Mitarbeitergespräch.... 177 6.4.1 Beschreibung kompakt.... 177 6.4.2 Zielsetzung und Nutzen... 178 6.4.3 Planung und Durchführung von Mitarbeitergesprächen... 178 6.4.4 Wichtiges in Kürze... 182 6.4.5 Arbeitshilfen auf CD und in Kapitel 10... 183 6.4.6 Literaturhinweise... 183 7 Produkte und Prozesse planen und realisieren.... 185 7.1 Qualitätsvorausplanung... 185 7.1.1 Zielsetzung und Nutzen... 185 7.1.2 Beschreibung kompakt... 185 7.1.3 APQP Schritt für Schritt.... 187 7.1.4 Überblick über den VDA-Band 4 Teil 3 Projektplanung........................ 199 7.1.5 Wichtiges in Kürze... 200 7.1.6 Arbeitshilfen auf CD und in Kapitel 10... 201 7.1.7 Literaturhinweise... 201 7.2 Control Plan und besondere Merkmale. 202 7.2.1 Zielsetzung und Nutzen... 202 7.2.2 Beschreibung kompakt... 202 7.2.3 Besondere Merkmale... 206 7.2.4 Wichtiges in Kürze... 206 7.2.5 Arbeitshilfen auf CD und in Kapitel 10... 206 7.2.6 Literaturhinweise... 207 7.3 Produktionsprozess- und Produktfreigabe... 207 7.3.1 Zielsetzung und Nutzen... 207 7.3.2 Beschreibung kompakt.... 207 7.3.3 PPAP Schritt für Schritt... 208 7.3.3.1 Inhalte des Referenzhandbuches... 208 7.3.3.2 Bemusterung nach fünf Vorlagestufen (Level)... 208 7.3.3.3 Anforderungen an die Vorlagestufen.... 209 7.3.3.4 Zu verwendende Formulare.... 209 7.3.3.5 Aufbewahrung und Archivierung... 209 7.3.3.6 Zusammenhang zwischen APQP und PPAP. 213 7.3.3.7 Kundenbenachrichtigung und Anforderung von Vorlagen.... 213 7.3.3.8 Vorlage der Bemusterung.... 213 7.3.3.9 Interpretation des Bemusterungsstatus... 213 7.3.4 Das PPF-Verfahren... 214 7.3.4.1 Inhalte des VDA-Bandes 2... 214 7.3.4.2 Bemusterung nach drei Vorlagestufen... 214 7.3.4.3 Anforderungen der Vorlagestufen.... 214 7.3.4.4 Zu verwendende Formulare.... 214 7.3.5 Wichtiges in Kürze... 216 7.3.6 Literaturhinweise... 216 7.4 FMEA... 217 7.4.1 Zielsetzung und Nutzen... 217 7.4.2 Beschreibung kompakt... 217 7.4.3 FMEA Schritt für Schritt... 219 7.4.4 Wichtiges in Kürze... 229 7.4.5 Arbeitshilfen auf CD und in Kapitel 10... 229 7.4.6 Literaturhinweise... 229 IX

1 Inhalt 7.5 Kundenspezifische Systemanforderungen.... 230 7.5.1 Zielsetzung und Nutzen... 230 7.5.2 Beschreibung kompakt... 230 7.5.3 Umsetzung des VDA-Standards.... 231 7.5.4 Wichtiges in Kürze... 235 7.5.5 Literaturhinweise... 235 7.6 Aufgaben des QM in der Beschaffung... 235 7.6.1 Zielsetzung und Nutzen... 235 7.6.2 Beschreibung kompakt... 235 7.6.3 Lieferantenmanagement... 236 7.6.3.1 Beschaffungsstrategie festlegen... 236 7.6.3.2 Lieferanten identifizieren, bewerten und weiterentwickeln.... 237 7.6.3.3 Kontinuierliche Lieferantenbewertung.... 244 7.6.3.4 Weiterentwicklung von Lieferanten und deren QM-System... 245 7.6.4 Umsetzung der Beschaffungsanforderungen.... 248 7.6.4.1 Die Wareneingangsprüfung.... 250 7.6.4.2 Die AQL-Prüfung (Acceptable Quality Level)... 250 7.6.5 Wichtiges in Kürze... 251 7.6.6 Arbeitshilfen auf CD und in Kapitel 10... 251 7.6.7 Literaturhinweise... 251 8 Messung, Überwachung, Analyse und Verbesserung... 253 8.1 Lenkung und Überwachung von Prüfmitteln.... 253 8.1.1 Beschreibung kompakt.... 253 8.1.2 Zielsetzung und Nutzen... 254 8.1.3 Lenkung und Überwachung von Prüfmitteln... 254 8.1.4 Wichtiges in Kürze... 262 8.1.5 Arbeitshilfen auf CD und in Kapitel 10... 262 8.1.6 Literaturhinweise... 262 8.2 Interne Audits... 263 8.2.1 Zielsetzung und Nutzen... 263 8.2.2 Beschreibung kompakt... 263 8.2.3 Planung und Durchführung von internen Audits.... 264 8.2.3.1 Audits im Kontext der Normen... 264 8.2.3.2 Anforderungen an Auditoren... 264 8.2.3.3 Der Auditprozess... 265 8.2.3.4 Auditvorbereitung nach der Turtle- Methode... 268 8.2.3.5 Überblick über die Auditarten innerhalb der Automobilbranche... 273 8.2.3.6 Internes Systemaudit... 273 8.2.3.7 Externe Systemaudits bei Lieferanten... 274 8.2.3.8 Das Produktaudit... 274 8.2.3.9 Das Prozessaudit.... 275 8.2.3.10 Das Zertifizierungsaudit... 276 8.2.4 Wichtiges in Kürze... 277 8.2.5 Arbeitshilfen auf CD und in Kapitel 10... 277 8.2.6 Literaturhinweise... 278 8.3 Kundenzufriedenheit... 278 8.3.1 Zielsetzung und Nutzen... 278 8.3.2 Beschreibung kompakt... 280 8.3.3 Ermittlung der Kundenzufriedenheit... 281 8.3.4 Wichtiges in Kürze... 286 8.3.5 Arbeitshilfen auf CD und in Kapitel 10... 286 8.3.6 Literaturhinweise... 286 8.4 Maschinen- und Prozessfähigkeit... 287 8.4.1 Zielsetzung und Nutzen... 287 8.4.2 Beschreibung kompakt... 287 8.4.3 Überblick über die Maschinenund Prozessfähigkeit... 287 8.4.3.1 Erläuterung der beiden Methoden... 287 8.4.3.2 Darstellung der Kenngrößen... 288 8.4.4 Wichtiges in Kürze... 289 8.4.5 Arbeitshilfen auf CD und in Kapitel 10... 289 8.4.6 Literaturhinweise... 290 8.5 Reklamationsmanagement und 8-D-Report.... 290 8.5.1 Zielsetzung und Nutzen... 290 8.5.2 Beschreibung kompakt... 291 8.5.3 Reklamationsmanagement.... 292 8.5.3.1 Rechtliche Einordnung von Reklamationen. 292 8.5.3.2 Voraussetzungen für das Reklamationsmanagement schaffen... 292 8.5.3.3 Mitarbeiter ausbilden.... 293 8.5.3.4 Bezug zu den Normen... 293 8.5.3.5 Implementierung eines Reklamationsmanagements.... 293 8.5.4 Wichtiges in Kürze... 300 8.5.5 Arbeitshilfen auf CD und in Kapitel 10... 300 8.5.6 Literaturhinweise... 300 9 Überblick über wichtige Metho den des Qualitätsmanagements... 301 9.1 8 D-Methode... 301 9.2 APQP... 304 9.3 Fehlerbaumanalyse... 305 9.4 FMEA... 308 X

Inhalt 9.5 M7... 310 9.5.1 Affinitätsdiagramm.... 310 9.5.2 Relationendiagramm... 310 9.5.3 Baumdiagramm.... 313 9.5.4 Matrixdiagramm.... 313 9.5.5 Portfolio... 313 9.5.6 Netzplan.... 314 9.5.7 Problem-Entscheidungsplan... 315 9.6 PPAP... 316 9.7 Q7... 319 9.7.1 Fehlersammelliste.... 319 9.7.2 Histogramm.... 320 9.7.3 Qualitätsregelkarte... 320 9.7.4 Brainstorming... 322 9.7.5 Ishikawa-Diagramm.................... 322 9.7.6 Korrelationsdiagramm... 323 9.7.7 Pareto-Analyse.... 324 9.8 QFD... 325 9.9 TRIZ.... 326 10 Arbeitshilfen.... 329 11 Präsentationen.... 509 11.1 Schulungsinhalte.... 509 11.1.1 Implementierung eines QM-Systems... 509 11.1.2 Einführung in die ISO/TS 16949... 524 11.1.3 Prozessorientiertes Auditieren... 563 11.1.4 Methoden im Qualitätsmanagement (Q7).. 569 11.1.5 Methoden im Qualitätsmanagement (M7).. 576 11.2 Literaturhinweise... 584 12 Abkürzungen.... 585 Informationen zur CD...587 Stichwortverzeichnis.... 589 XI

1 Zertifizierungsnormen in der Automobilindustrie 1.1 Welche Normen sind von Bedeutung? Der Erfolg eines Unternehmens begründet sich in erster Linie aus der Herstellung von qualitativ hochwertigen Produkten, der Zufriedenheit der Kunden sowie einer dauerhaften Gewinnerzielung. Um diese Ziele erreichen zu können, werden Qualitätssicherungs- bzw. Qualitätsmanagementsysteme in den Unternehmen eingeführt. Dazu wurden im industriellen Sektor Normen entwickelt, die aus den Erfahrungen aus dem militärischen und aus dem Raumfahrtbereich stammen. Es gibt verschiedene Normen, die in der Automobilindustrie von großer Bedeutung sind und zu den Standards zählen. Sie können von den Automobilherstellern vorgegeben werden. Sollten keine Vorgaben vorliegen, dann bieten die Bände wertvolle Hilfestellungen an. In Zertifizierungsnormen in der Automobilindustrie wird die Normenreihe des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) vorgestellt (Bild 1.1). Technische Spezifikation ISO/TS 16949 IATF-Zertifizierungsvorgabe IATF-Auditor-Leitfaden für ISO/TS 16949 HTS2 Band VDA 6.1 QM-Systemaudit QM-System für Herstellung von Bauteilen und Komponenten u. a. VDA 1 Dokumentation und Nachweisführung VDA 7 Austausch von Qualitätsdaten VDA 9 Qualitätssicherung Emission und Verbrauch VDA 11 Erfolgreich umsetzen Zielsteuerung und Softfacts VDA 12 Prozessorientierung VDA 13 Entwicklung softwarebestimmter Systeme VDA 16 Dekorative Oberflächen VDA 19 Prüfung der technischen Sauberkeit T h e m e n b e z o g e n e V D A S t a n d a r d s VDA 2 Sicherung der Qualität VDA 3.1 Zuverlässigkeitssicherung (Teil 1) VDA 3.2 Zuverlässigkeitssicherung (Teil 2) VDA 4 Sicherung der Qualität in der Prozesslandschaft VDA 5 Prüfprozesseignung VDA 6.3 Prozessaudit VDA 6.5 Produktaudit VDA 6.7 Prozessaudit Einzelproduktion VDA 6.2 QM-Systemaudit Dienstleistungen QM-System für interne und externe Dienstleistung VDA Automotive SPICE -Prozessassessmentmodell VDA Erstellung kundenspezifischer QM-Systemanforderungen VDA Komponentenlastenheft VDA Produktentstehung besondere Merkmale VDA Schadteilanalyse Feld VDA Standardisierter Reklamationsprozess VDA Reifegradabsicherung für Neuteile VDA Robuster Produktionsprozess M i t g e l t e n d e V D A S t a n d a r d s VDA 6.4 QM-Systemaudit Produktionsmittel QM-System für Herstellung von Maschinen, Anlagen, Vorrichtungen, Werkzeugen, Prüfmitteln V D A A u t o m o t i v e S t a n d a r d s VDA 6 Grundlagen für Qualitätsaudits Zertifizierungsvorgaben für VDA 6.1, VDA 6.2, VDA 6.4 auf Basis der ISO 9001 ISO 19011 Leitfaden für Audits DIN EN ISO 9001 F U N D A M E N T : I S O - N o r m e n Bild 1.1: Normen der VDA-Reihe 1

1 Zertifizierungsnormen in der Automobilindustrie Eine Zertifizierung kann nur nach folgenden Standards erfolgen: ISO/TS 16949, VDA 6.1, VDA 6.2, VDA 6.4. Durch eine erfolgreiche Zertifizierung und damit durch den Erhalt eines Zertifikates wird von einer unabhängigen Zertifizierungsgesellschaft bescheinigt, dass die Anforderungen der Kunden erfüllt werden. Dadurch wird das Vertrauen der Kunden in das Unternehmen gesteigert und damit ist es wesentlich leichter, kontinuierlich Gewinne zu erzielen. Zudem werden in der Automobilindustrie Lieferaufträge an einen positiven Zertifizierungslauf geknüpft. Zusätzlich zu Zertifizierungsnormen können kundenspezifische Anforderungen, die in weiteren Dokumenten dargelegt werden, zur Anwendung kommen. Die Anwendung der Standards ist abhängig von den Anforderungen des Kunden und/oder von der Art des hergestellten Produkts. Neben den in Bild 1.1 aufgeführten Standards des VDA gibt es weitere kundenspezifische Anforderungen, die häufig bei Unternehmen, die für Automobilhersteller, die in den USA arbeiten, Anwendung finden: PPAP (Produktionsteilfreigabeverfahren), APQP (Produktqualitätsvorausplanung und Kontrollpläne), MSA (Messmittelfähigkeitsuntersuchungen), SPC (Statistische Prozesslenkung), FMEA (Fehlermöglichkeits- und -einflussanalyse), QSA (Qualitätssystemaudit). In diesem Buch wird zu den relevanten Standards an den Stellen, an denen sie benötigt werden, Bezug genommen. Zudem erfolgt eine Erläuterung der jeweiligen mitgeltenden Unterlagen. 1.1.1 Ziel und Anwendungsbereich Die Anwendung der Zertifizierungsnormen innerhalb der VDA-Reihe hat grundlegend folgende Ziele: Entwicklung eines Managementsystems nach einem Automobilstandard, kontinuierliche Verbesserung, starke Betonung der Fehlervorbeugung, Minimierung der Streuung, Minimierung der Verschwendung innerhalb der Lieferkette, Zuverlässigkeit innerhalb der Wertschöpfungskette eines Unternehmens. Der Anwendungsbereich der Zertifizierungsnormen stellte sich wie folgt dar: ISO/TS 16949 produzierende Unternehmen, VDA 6.1 produzierende und Dienstleistungsunternehmen, VDA 6.2 Dienstleistungsunternehmen, VDA 6.4 Betriebsmittelhersteller. Die anderen Normen sowie die mitgeltenden Unterlagen aus der QS-9000er-Reihe werden in unterschiedlicher Ausprägung als mitgeltende Unterlagen von den OEMs (Original Equipment Manufacturers = Automobilhersteller) gefordert. Diese Forderungen werden in den systemspezifischen Forderungen der jeweiligen OEMs, in Verträgen und/oder Lastenheften näher aufgeführt und müssen berücksichtigt werden. Einige dieser Normen werden auch explizit von den Zertifizierungsnormen gefordert und müssen ebenso berücksichtigt werden. 1.1.2 Beschreibung kompakt ISO/TS 16949 Die erschienene dritte Ausgabe ISO/TS 16949:2009 basiert auf der ISO 9001:2008. Der Wortlaut der ISO 9001:2008 ist im Originaltext abgedruckt. Die Zusatzforderungen der ISO/TS 16949 sind den einzelnen Abschnitten der ISO 9001:2008 als Unterabschnitte angefügt. Die ISO/TS 16949 ist eine technische Spezifikation und ein Regelwerk. Das Kürzel TS steht für Technical Spe- 2

1.1 Welche Normen sind von Bedeutung? cification und ISO für International Organization for Standardization. Im Jahre 2009 erschien eine neue Revision der ISO/TS 16949. Im Wesentlichen bestanden die Änderungen darin, dass die in der Norm vorhandenen Texte der ISO 9001 auf den aktuellen Stand gebracht wurden. An den Zusatzanforderungen, die die Anforderungen der ISO 9001 übersteigen, wurde nichts geändert. Die ISO/TS 16949 ist der am meisten geforderte Standard in der Automobilbranche. Der Vorgänger der heute aktuellen ISO/TS 16949:2009 war die ISO/TS 16949:2002 (auch kurz TS 2 genannt). Sie hatte damals große Bedeutung erlangt, da mit ihr alle bisher existierenden und veröffentlichten Forderungen der amerikanischen und europäischen Automobilhersteller vereint wurden. Das bedeutet, dass alle Forderungen der VDA 6.1 sowie der nicht mehr gültigen QS-9000 in diesem Regelwerk zusammengefügt wurden. Sie wird von amerikanischen und europäischen Automobilherstellern vollständig anerkannt und erspart vielen Zulieferern Kosten, da sie nun nicht mehr die Zertifikate von unterschiedlichen Standards nachweisen müssen. Ein Hauptbestandteil der ISO/TS-16949-Zertifizierung ist die Erfüllung von kundenspezifischen Forderungen an das System und an das Produkt. Die sollen eine höhere Qualität der Produkte und damit eine Erhöhung der Kundenzufriedenheit bewirken. Nach der erfolgreichen Zertifizierungsdurchführung wird ein Zertifikat nach ISO 9001 sowie eines nach ISO/TS 16949 ausgestellt. Die Gültigkeit beträgt drei Jahre, wobei jährlich ein Überwachungsaudit stattfinden muss. VDA 6.1 Die Bedeutung der VDA 6.1 ist seit der Einführung der ISO/TS 16949 rückläufig. Sie wird jedoch noch von einigen OEMs gefordert. Die Struktur des VDA-Bandes 6.1 beruht nicht auf der der ISO 9001 (wie beispielsweise bei der ISO/TS 16949 oder bei der VDA 6.2), sondern sie besitzt einen eigenständigen Aufbau. Sie gilt in erster Linie für Hersteller von Kraftfahrzeugen, Kraftfahrzeugaufbauten, Kraftfahrzeugteilen und Kraftfahrzeugzubehör und damit für alle produzierenden Unternehmen in der Automobilindustrie. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Bewertung eines Unternehmens, da die durchgeführten Audits anhand eines Punktesystems bewertet werden. Die Forderungen der VDA 6.1 erstrecken sich vom Kunden zum Lieferanten und vom Lieferanten zum Unterlieferanten. Nach erfolgreicher Zertifizierung wird ein Zertifikat nach VDA 6.1 ausgestellt. Die Gültigkeit beträgt drei Jahre, wobei jährlich ein Überwachungsaudit stattfinden muss. VDA 6.2 Die VDA 6.2 wurde speziell für Dienstleistungsunternehmen in der Automobilzulieferindustrie entwickelt. Der Aufbau dieser Norm ist analog zu dem der ISO/TS 16949. Innerhalb der Zusatzforderungen gibt es Abweichungen, da der Band auf interne Dienstleister sowie auf externe Dienstleister der Automobilindustrie ausgerichtet ist. Im Gegensatz zur ISO/TS 16949 erfolgte noch keine Aktualisierung der Abschnitte der ISO 9001:2000 auf die ISO 9001:2008, die hier ebenso im Originaltext in die Norm integriert wurde. Nach der erfolgreichen Zertifizierungsdurchführung wird ein Zertifikat nach ISO 9001 sowie eine Zertifikatsergänzung nach VDA 6.2 ausgestellt. Die Gültigkeit beträgt drei Jahre, wobei jährlich ein Überwachungsaudit stattfinden muss. VDA 6.4 Der Band VDA 6.4 stellt Forderungen an das QM-System der Zulieferer von Produktionsmitteln in der Automobilindustrie. Auch dieser Band baut noch auf der ISO 9001:2000 auf. Er gibt eine strukturierte Vorgehensweise für die Planung, Einführung, Fertigung und Lieferung von Produktionsmitteln für die Automobilindustrie vor und richtet sich an Einzel- und Serienhersteller von Maschinen, Anlagen, Prüfmitteln, Werkzeugen und Vorrichtungen. Der Band VDA 6.4 ist grundsätzlich ein deutscher Automobilstandard, der aber zwischenzeitlich weltweit den einzigen zertifizierbaren Standard für die spezifischen Anforderungen an das QM-System von Produktionsmittelherstellern für die Automobilindustrie definiert. Deshalb wird er von vielen internationalen Automobilverbänden anerkannt (unter anderem vom italienischen Verband ANFIA Associazione Nazionale Fra Industrie Automobilistiche). Nach der erfolgreichen Zertifizierungsdurchführung wird ein Zertifikat nach ISO 9001 sowie eine Zertifikatsergänzung nach VDA 6.4 ausgestellt. Die Gültigkeit beträgt drei Jahre, wobei auch hier jährlich ein Überwachungsaudit stattfinden muss. 1.1.3 Der Zertifizierungsablauf Der Zertifizierungsablauf unterscheidet sich in einigen Punkten, je nachdem, welche Norm angewendet wird. Aus diesem Grund erfolgt nachfolgend eine kurze Skizzierung der Abläufe für die wichtigsten Normen in der Automobilindustrie. ISO/TS 16949:2009 Unternehmen, die Produkte für die Automobilindustrie herstellen und liefern, müssen im Fall einer Zertifizierung die ISO/TS 16949 anwenden. Erfolgreiche Zertifizierungen steigern die Vertrauensbildung der Kunden, da der Nachweis erbracht wird, dass ein wirksames QM-System 3

1 Zertifizierungsnormen in der Automobilindustrie vorliegt und dass die kundenspezifischen Forderungen erfüllt werden. Für die Zertifizierung sollte eine anerkannte Zertifizierungsgesellschaft beauftragt werden. Die Grundlage für diese Zusammenarbeit bildet ein sogenannter Zertifizierungsvertrag mit einer Laufzeit von drei Jahren. Die Kosten sind in der Regel von der Mitarbeiteranzahl, den Standorten und den vorhandenen Zertifikaten abhängig. Innerhalb dieser drei Jahre werden das Zertifizierungsaudit, erste Überwachungsaudit und zweite Überwachungsaudit durchgeführt. Nach dem zweiten Überwachungsaudit erfolgt die Rezertifizierung, und der Zyklus beginnt von vorne. Optional kann vor dem Zertifizierungsaudit ein Voraudit durchgeführt werden, welches von den Zertifizierungsgesellschaften in den meisten Fällen mit angeboten wird. Dieses ist nicht in den Zertifizierungskosten enthalten und wird separat berechnet. Der Zertifizierungszyklus startet mit der sogenannten Bereitschaftsbewertung vor Ort. Die Zertifizierungsgesellschaft überprüft, ob das Unternehmen für eine Zertifizierung bereit ist. Bereitschaft besteht, wenn die Konformität der QM-Dokumentation mit den Anforderungen der ISO/ TS 16949 gegeben ist. Weiterhin erfolgt eine erste Betriebsbegehung. Folgende Dokumente sind für die Bereitschaftserklärung vorzulegen: Prozesslandschaft, Prozesse des Unternehmens, Trends der Kennzahlen der letzten zwölf Monate, Ergebnisse aus internen Audits mit Maßnahmenmanagement, Qualifikation der internen Auditoren, Ergebnisse der Managementbewertung, Status der Kundenzufriedenheit, gegebenenfalls mit Maßnahmen, Darlegung der kundenspezifischen Anforderungen, Status der Kundenbeschwerden. Nach der Auswertung dieser Dokumente erstellt die Zertifizierungsgesellschaft einen Bericht, in dem das Unternehmen als bereit oder nicht bereit eingestuft wird. Nach positiver Bereitschaftsbewertung kann das eigentliche Zertifizierungsaudit erfolgen. Dazu erstellt die Zertifizierungsgesellschaft einen detaillierten Auditplan. Bei einer ISO/TS-16949-Zertifizierung muss die Auditierung aller Schichten erfolgen. Das bedeutet, dass der Auditor sich ein Bild von der Konformität des QM-Systems in allen existierenden Schichten machen muss. Eine Nachtschicht ist davon z. B. nicht ausgenommen. Alle Unterstützungsfunktionen müssen vor der Auditierung des Produktionsstandortes auditiert sein. Eine ganz wesentliche Forderung der ISO/TS 16949:2009 ist darüber hinaus die Erfüllung von kundenspezifischen Forderungen (Customer Specific Requirements), die die Automobilhersteller zusätzlich an das Qualitätsmanagementsystem ihrer Lieferanten stellen. Eine erfolgreiche ISO/TS-16949-Zertifizierung lässt weder Haupt- noch Nebenabweichungen zu. Sollten diese innerhalb des Zertifizierungsaudits festgestellt werden, dann müssen sie innerhalb von 90 Tagen beseitigt werden. Dies erfolgt entweder durch Zusenden der fehlenden Nachweise oder durch ein Nachaudit. Liegen keine Abweichungen vor, dann wird der abschließende Auditbericht erstellt. Dieser wird von der Zertifizierungsstelle geprüft und freigegeben. Danach können die Zertifikate erteilt werden. Für die Überwachungs- und Rezertifizierungsaudits ist ein strikter Zeitplan vorgegeben, dessen Toleranzen nicht überschritten werden dürfen: Rezertifizierungsaudit: ausgehend vom letzten Tag des Zertifizierungsaudits plus 36 Monate mit einer Toleranz von 3/+0 Monaten. Überwachungsaudit: ausgehend vom letzten Tag des Zertifizierungsaudits plus zwölf bzw. 24 Monate mit einer Toleranz von 3/+1 Monat. Folgende Zertifikate werden erteilt: ISO 9001:2008, ISO/TS 16949:2009. Sollte eine Kundenbeschwerde eines OEM oder eine Veränderung des QM-Systems vorliegen, so ist das Unternehmen verpflichtet, dies unverzüglich an die Zertifizierungsstelle zu melden. VDA 6.2 und VDA 6.4 In dem Band VDA 6.2 werden die Anforderungen für Dienstleister in der Automobilindustrie festgelegt. Die Grundlage bildet ebenfalls die ISO 9001, jedoch noch in der Fassung von 2000. Der VDA-Band 6.4 legt die Anforderungen für Lieferanten von Produktionsmitteln in der Automobilindustrie dar. Die Basis bildet auch hier die ISO 9001, und beide Bände enthalten analog zur ISO/TS 16949 Zusatzanforderungen. Die Zertifizierungen nach VDA 6.2 und 6.4 werden auf der Grundlage für Qualitätsaudits (VDA 6) nur in Verbindung mit einer Zertifizierung nach ISO 9001 durchgeführt. Im Gegensatz zur ISO/TS 16949 fordern VDA 6.2 und 6.4 ausdrücklich eine Risikobetrachtung und stellen in ihrem Anhang eine schlüssige Bewertungssystematik vor. Mithilfe dieser Bewertungssystematik können alle Prozesse hinsichtlich ihrer erreichten Erfüllungsgrade bewertet 4

1.1 Welche Normen sind von Bedeutung? werden. Die dargestellte Punkteskala umfasst null, vier, sechs, acht und zehn Punkte, wobei null und vier Punkte eine Hauptabweichung und sechs Punkte eine Nebenabweichung darstellen. Um eine Zertifikatsergänzung zu erhalten, ist eine Bewertung aller Prozesse mit acht oder zehn Punkten Voraussetzung. Beide Bände geben zusätzlich noch eine Prozesslandschaft vor, in deren Kategorien (fünf Management- und acht Hauptprozesse) die Prozesse des jeweiligen Unternehmens eingeordnet werden müssen. Auch hier sind die Zeitpunkte der Überwachungs- und Rezertifizierungsaudits an einen strikten Zeitplan gebunden, der die Toleranzen nicht überschreiten darf: Rezertifizierungsaudit: ausgehend vom Datum der Zertifikatsentscheidung plus 36 Monate mit einer Toleranz von 2/+0 Monaten. Überwachungsaudit: ausgehend vom Datum der Zertifikatsentscheidung plus zwölf bzw. 24 Monate mit einer von Toleranz von 3/+1 Monat. Folgende Zertifikate werden erteilt: ISO 9001:2008, Zertifikatsergänzung VDA 6.2. 1.1.4 Wichtiges in Kürze Innerhalb der Automobilbranche sind Zertifizierungen nicht mehr wegzudenken. Sie bilden die Grundlage für eine partnerschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Auftraggeber und Kunden. Ohne den Nachweis eines der geforderten Standards ist es möglich, dass ein Lieferant bei einer Ausschreibung überhaupt nicht berücksichtigt wird. Die Gründe für die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems sind vielfältig. Sie beginnen bei Marketingvorteilen über die Optimierung der organisatorischen Abläufe, das Vorliegen von klareren Regelungen im Fall einer Produkthaftung bis hin zur Kostensenkung und der Verbesserung der Qualität. Die Zertifizierung über eine neutrale Stelle bescheinigt dem Unternehmen, dass es in der Lage ist, die vom Kunden geforderte Qualität seiner Produkte zu liefern. 1.1.5 Literaturhinweise Brückner, Claudia: Qualitätsmanagement für die Automobilindustrie, 1. Auflage, Symposion Publishing, Düsseldorf 2009 ISO/TS 16949:2009: Qualitätsmanagementsysteme Besondere Anforderungen bei Anwendung von ISO 9001:2008 für die Serien- und Ersatzteilproduktion in der Automobilindustrie, 3. Ausgabe 2009 Pfeifer, Thilo; Schmitt, Robert (Hrsg.): Masing Handbuch Qualitätsmanagement, 5. Auflage, Carl Hanser Verlag, München 2007 VDA-Band 6: Grundlagen für Qualitätsaudits Zertifizierungsvorgaben für VDA 6.1, VDA 6.2, VDA 6.4 auf Basis der ISO 9001, 5. Auflage 2008 VDA-Band 6.2: QM-Systemaudit Dienstleistungen Besondere Anforderungen analog ISO/TS 16949:2002 für Dienstleister rund um das Automobil, 2. Auflage 2004 VDA-Band 6.4: QM-Systemaudit Produktionsmittel, 3. Auflage 2005 www.b2b-automobil-industrie.de/automobilnormen.htm 5

2 Einführung eines QM-Systems 2.1 Planen und Umsetzen Dieses Kapitel hilft Ihnen bei der Planung für die Einführung eines QM-Systems. Sie erhalten Tipps für das Projektmanagement sowie Hinweise, welche Schwierigkeiten auf Sie zukommen und wie Sie diese bewältigen können. Die Dokumentation der QM-Systeme erfolgt prozessorientiert, Basis sind also die Prozesse des jeweiligen Unternehmens. Unter einem Prozess versteht man die Gesamtheit aufeinander einwirkender Vorgänge innerhalb eines Systems. So werden mittels Prozessen Materialien, Energien oder auch Informationen zu neuen Formen transformiert, gespeichert oder aber allererst transportiert (Gabler Verlag [Hrsg.], Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort Prozess). Auf das Prozessmanagement wird in Kapitel 3.1 näher eingegangen. Grundlegend für die Einführung eines QM-Systems ist aber ebenfalls die zugrunde liegende Norm bzw. Normen. Gute Voraussetzungen für eine Zertifizierung ist eine Vorlaufzeit von ca. zwölf Monaten, damit nicht nur die Vorgabedokumente existieren, sondern auch die Umsetzung im Unternehmen erkennbar ist. 2.1.1 Zielsetzung und Nutzen Durch die Einführung eines QM-Systems werden alle Abläufe in einem Unternehmen organisiert und transparent dargestellt. Damit wird für Mitarbeiter die Grundlage geschaffen, nach klaren Strukturen zu arbeiten, und den Kunden die Sicherheit gegeben, dass das Unternehmen ihre Forderungen berücksichtigt. Die Dokumentation ist Basis für das jeweilige QM-System und dient als Nachweis der Qualitätsfähigkeit eines Unternehmens sowie als Organisationshandbuch, das als Nachschlagewerk aller wichtigen Qualitätsfragen von allen Mitarbeitern genutzt werden kann. Bei der Einführung eines QM-Systems sind grundlegende Vorbereitungen und Vorüberlegungen notwendig. Es müssen die Vorteile und Risiken klar herausgestellt werden. Zudem muss die Unternehmensleitung vollständig hinter dem Projekt stehen, damit die Akzeptanz bei den Mitarbeitern vorhanden ist. In der Praxis lassen sich jedoch auch Schwierigkeiten feststellen. Zunächst einmal hat es oft den Anschein, dass das Erstellen und das kontinuierliche Aktualisieren der Dokumentation zeitintensiv sind und viele Ressourcen binden. Diese Annahme relativiert sich aber im Laufe der Zeit, wenn der Umgang mit der QM-Dokumentation zu einem Selbstläufer geworden ist. Wenn die Verantwortlichkeiten für die Dokumentation nicht eindeutig festgelegt sind, kommen Änderungen und Neuerungen oft sehr zeitverzögert bei den Mitarbeitern an. Denkt man einmal an die frühere Methode, als die Dokumentation ausschließlich in Papierform zur Verfügung stand, fehlte die Transparenz. Das bedeutet, dass die Dokumentation so zur Verfügung gestellt werden muss, dass den Mitarbeitern die Möglichkeit gegeben wird, über den eigenen Tellerrand zu schauen. Es kann vorkommen, dass im Unternehmen zeitgleich unterschiedliche Versionen von Dokumenten genutzt werden. Dies ist immer dann der Fall, wenn die Zuständigkeiten für die Verteilung und vor allem für die Nutzung der Dokumente nicht klar festgelegt sind. Wenn die Mitarbeiter nicht von Beginn an in die Erstellung der Dokumentation eingebunden werden, wird die Realität nicht abgebildet. Das führt dazu, dass sich die Mitarbeiter nicht mit dem QM-System identifizieren können, und der Nutzungsgrad wird daher sehr niedrig sein. 7