Qualitätssicherung in der Gewässerkunde



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Grundsätze zur Qualitätssicherung in der Gewässerkunde Redaktinsschluss: 19.05.2011 Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser

1 Einleitung 19. Mai 2011 Die Bewirtschaftung der Wasserressurcen, das Management vn Extremereignissen (Hchwasser und Niedrigwasser) swie die Gefahrenabwehr bliegen in der Regel den Ländern. Für die zuverlässige Ermittlung des nach Vlumen und Beschaffenheit zur Verfügung stehenden Wasserdargebtes ist es ntwendig, die relevanten Größen des Wasserhaushaltes in ausreichender räumlicher und zeitlicher Dichte auf Dauer zu erfassen. Aufgabe des gewässerkundlichen Messund Bebachtungsdienstes ist es daher, die zur Vrbereitung plitisch-legislativer swie wasserrechtlicher Entscheidungen ntwendigen Basisdaten in hinreichender Genauigkeit (1) bereitzustellen. Hierauf abgestimmte Schätzverfahren, mit deren Hilfe dann die relevanten bzw. interessierenden gewässerkundlichen Größen/Parameter abgeleitet werden können, unterstützen diesen Przess. Bespiele dafür sind die Bestimmung vn Hchwasser- und Sturmflutrisiken für die Bevölkerung und die davn abgeleiteten Deichhöhen entlang der Flüsse und Küsten. Auch werden die heute vielfach diskutierten und deklarierten klimabedingten Veränderungen vn Meeresspiegeln der Durchflüssen swhl hinsichtlich der Charakteristika vn Niedrigwasser als auch Hchwasser aus den erhbenen Daten der Gewässerkunde abgeleitet und begründet. Da die Schätzverfahren, s lange die Stichprbenumfänge nicht unendlich grß werden, immer mit einer Unsicherheit behaftet sind, sllte es Ziel der Messungen sein, den einzelnen Messwert möglichst hinreichend genau zu bestimmen. Der Begriff hinreichend definiert sich aus der Größe der Unsicherheit der betrachtenden Schätzfunktin, aus der Größe der Unsicherheit der Messgrößen, die in die Bestimmung des interessierenden Parameters mit einfließen und letztendlich auch aus wirtschaftlichen Gegebenheiten. Diese gefrderten hinreichenden Genauigkeiten der hydrlgischen Parameter sind heute unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nur mit einem effizient eingeführten Qualitätsmanagement erreichbar. Zugleich müssen diese Qualitätsstandards auch gerade dann eingehalten werden, wenn sich die hheitliche Verwaltung Dritter bedient. Im Sinne einer hmgenen und knsistenten Datenerhebung ist es daher unabdingbar, dass sich die Messnetzbetreiber auf einheitliche Mindestqualitätsstandards einigen. 2 Qualitätsmanagement Allgemein gilt, dass sich Organisatinen in Ihrem Handeln nur dann effizient und qualitätsbewahrend verhalten, wenn in geeigneter Weise der Regelkreis des Qualitätsmanagement (QM) nachhaltig etabliert wird. Dieser Regelkreis besteht aus: I. Qualitätsplanung (QP), Q-Planung II. Qualitätslenkung (QL), III. Qualitätssicherung (QS) und IV. Qualitätsverbesserung (QV) Q-Verbesserung Q-Lenkung Unter dem Aspekt einer hmgenen Datenerhebung und -vergleichbarkeit über Q-Sicherung 1 Die Genauigkeit einer Messung wird durch zwei Anteile bestimmt: Die Unsicherheit der Messung (die Präzisin der Messung), die durch die Streuung der Mittelwerte der Messwerte bestimmt wird und die Richtigkeit der Messung, d.h. eine gute Übereinstimmung zwischen dem Mittelwert der Messung und dem richtigem Wert, der sich bei einer bestmöglichen Messung ergeben würde. - 1 -

alle Messnetze der Länder und des Bundes sind Mindestvrgaben in den Qualitätszielen und in der Qualitätssicherung unabdingbar. Nachflgend werden insbesnders die Belange der Qualitätssicherung behandelt. 2.1 Allgemeine Zieldefinitin der Qualität Die Qualitätsziele müssen für alle Bereiche der gewässerkundlichen Messtechnik und Messverfahren, d.h. vn der Messstellenauswahl bis zum geprüften Datensatz frmuliert und dkumentiert werden. Dies erfrdert auch eine genaue Anwendung der Begriffe Messgröße und abgeleitete Größe bzw. Parameter gemäß DIN 4049-3: 1994-10. 2.1.1 Messnetzstrategie und eine wiederkehrende Messnetzüberprüfung Der Fkus liegt dabei zunächst auf der Definitin der Anfrderungen an das Messnetz selbst. Fragestellungen nach den Zielstellungen und Zweckbestimmungen des Messnetzes den Interessenten und Nutzern der gewnnenen Daten der ntwendigen räumlichen und zeitlichen Auflösung der Daten Verfügbarkeit und Weitergabe vn Infrmatin über die Messstatinen (Stammdaten) der Gewährleistung vn erhöhter Verfügbarkeit durch redundante Erhebungen und den zukünftigen Anfrderungen an die heutigen, dann histrischen Messdaten sind vn essentieller Bedeutung. Diese Anfrderungen sind in regelmäßigem Abstand zu überprüfen und anzupassen. Dabei richtet sich der Bedarf für ein Messnetz der dessen Erweiterung nach den jeweiligen Aufgaben der Länder und deren Betriebe/Verwaltungen. Weiterhin erfrdert die Messnetzstrategie eine Definitin vn Standrtkriterien. Neben den naturräumlichen Gegebenheiten sind auch infrastrukturelle Belange bei der Standrtwahl zu berücksichtigen. Je nach Ziel / Ausrichtung des Messnetzes kann eine Klassifizierung der einzelnen Messstellen hilfreich sein. In regelmäßigen und hinreichend kurzen Zeitintervallen ist eine Überprüfung der Messnetze hinsichtlich des festgelegten Zieles, deren Eignung und der Repräsentativität durchzuführen und zu dkumentieren. 2.1.2 Angabe der Unsicherheit des Messverfahrens und zur Messdatenverfügbarkeit Jedes Messverfahren und smit auch jeder Datensatz ist mit Messfehlern behaftet. Sie resultieren aus systematischen Fehlern (mangelnde Richtigkeit der Messung), die vn Geräteder Systemeigenschaften herrühren, und den zufälligen Fehlern (Unsicherheit der Messung), die durch eine Vielzahl vn stchastischen Przessen in der Messung der in den anschließenden Algrithmen zur Umrechnung der Messgröße in den Messwert hervrgerufen werden. Das bedeutet gleichzeitig, dass entsprechend dem Standrt, dessen Anschlussmöglichkeiten und den gewünschten Messwerten die entsprechenden Systemkmpnenten eingesetzt werden müssen. 2.1.3 Langzeitarchivierung hydrlgischer Infrmatinen (Daten und Metadaten) bedeutender Messstellen Die Langzeitarchivierung hydrlgischer Infrmatinen ist ein wesentlicher Bestandteil eines Qualitätsmanagements. Die Zuständigkeiten werden grundsätzlich durch die Archivgesetze der Länder geregelt. In Anbetracht der grßen und sehr hetergenen Datenmengen müssen im Vrfeld Kriterien definiert werden, nach denen beurteilt werden kann, welche Daten für künftige Generatinen zu erhalten sind. Dabei muss die Langzeitarchivierung Integrität, Authentizität und Verfügbarkeit der Objekte wahren. Zudem muss die Sicherheit gegen Verluste der Objekte und der mit ihnen unwiederbringlich verlren gehenden Inhalte durch rganisatrische und technische Vrkehrungen garantiert werden. Dies gilt nicht nur für die analgen Datenbestände sndern auch erst recht für die digitalen hydrlgischen Datensätze. - 2 -

2.1.4 Plausibilisierung und zeitgerechte Bereitstellung vn hydrlgischen Infrmatinen Die Bereitstellung und Plausibilisierung der Messdaten richtet sich nach der Aufgabenstellung der Messstelle, der Ausstattung, der jeweiligen hydrlgischen Situatin und den Anfrderungen der Nutzer. Die Bereitstellungs- und Prüfzyklen der einzelnen Pegelstellen sind variabel und werden in entsprechenden Messprgrammen festgeschrieben. Die gemessenen Daten sind zu prüfen und aufzubereiten. Dazu zählen: die Krrektur vn fehlerhaften Daten und das Schließen vn Datenlücken (ggf. autmatisiert an der Messstelle der nach Übertragung bezgen auf die Messstelle bzw. in räumlichen Bezug zu Nachbarmessstellen) die Bewertung der künstlichen Beeinflussung des Gewässers und Schaffung eines Bezuges zum natürlichen, unbeeinflussten Abfluss Erfassung und Dkumentatin vn Krrekturen natürlicher Beeinflussungen im Rahmen der Datendkumentatinen das Ablegen der Daten in Datenbanken das Weiterverarbeiten der Messdaten zu weiteren Grundlagendaten, z. B. Abflüsse in Fließgewässern, Reginalisierungen die primäre Datenauswertung und die Erstellung gewässerkundlicher Grundinfrmatinen mit einer Abschätzung der jeweiligen Unsicherheiten. Dabei sind die einzelnen Schritte zu dkumentieren. Eine zeitnahe Aufbereitung und aussagekräftige Darstellung der Daten sind ein wesentliches Element, um den persnellen und finanziellen Aufwand für den gewässerkundlichen Dienst in Plitik und Gesellschaft zu begründen. Die Bereitstellung der Infrmatinen muss grundsätzlich zeitnah erflgen (z.b.): Für Warnzwecke (z.b. Hchwasser) möglichst zeitgleich mit der Messung und erster (autmatischer) Plausibilisierung (mindestens stündlich). Für aktuelle Infrmatinen zeitnah mit erster autmatischer und manueller Plausibilisierung (mindestens täglich) Für allgemeine Infrmatinen (Wchen-, Mnatsberichte) mit erster Datenprüfung, ersten Auswertungen und verbaler Erläuterung (bis zum Ende der flgenden Wche, Mnat Als Grundlage wasserrechtlicher Entscheidungen (z.b. Talsperrensteuerung, Wasserkraftanlagenbetrieb usw.) Grundlagendatenbereitstellung für Bilanzierungs- und Bewirtschaftungsfragen Für Dkumentatinen (z.b. DGJ (2) ), Archivierung und als Grundlage für vertiefte Auswertungen mit abschließender Datenüberprüfung (im Flgejahr) Für die Aufstellung einer vieljährigen Statistik geprüfter Daten für jegliche wasserwirtschaftliche Auswertungen, Reginalisierungen und Bemessungsfragen Für eine rückwirkende Datenkrrekturen nach neuen Erkenntnissen (Messungen extremer Wasserstände/Durchflüsse) Die zeitgerechte Bereitstellung der Daten (UIG (3) IFG (4) ) erfrdert dezidierte rganisatrische Regelungen (Zuständigkeiten). 2.1.5 Amtlichkeit der hydrlgischen Infrmatinen Alle wichtigen hydrlgischen Infrmatinen mit übergerdneter Bedeutung sind s zu kennzeichnen, dass rganisatins- und systemübergreifend, zu jeder Zeit erkennbar ist, dass es sich um amtlich festgestellte gewässerkundliche Infrmatinen handelt. Der Zeitpunkt der amtlichen Feststellung ist zu dkumentieren. 2 Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch (DGJ) 3 Umweltinfrmatinsgesetz (UIG des Bundes und der Länder) 4 Infrmatinsfreiheitsgesetz (IFG: Gesetz zur Regelung des Zugangs zu Infrmatinen des Bundes) - 3 -

2.1.6 Bezugssystem Zeit (MEZ) In der Hydrlgie ist ein einheitliches länderübergreifendes und jahreszeitlich knsistentes Zeitsystem abslut ntwendig. Alle Zeitangaben sind generell auf MEZ zu beziehen. 2.1.7 Organisatrische Qualitätsziele (Schulung, Ausbildung, Persnal) Im Rahmen der Qualitätssicherung ist die Qualität der gewässerkundlichen Daten durch Schaffung der persnellen, rganisatrischen und technischen Vraussetzungen zu gewährleisten. Unter anderem gehören hierzu: die Bereitstellung der Hard- und Sftware zur Zwischenspeicherung, Übertragung, Prüfung, Haltung und Aufbereitung der Daten, die Qualifikatin der Bearbeiter durch Schulung, Anleitung und Mtivatin, ein angepasster Persnal- und Geräteeinsatz, die Arbeitsabläufe zur Erarbeitung der Daten zu definieren und die Zuständigkeiten zu klären. 2.2 Allgemeine Dkumentatin der Qualitätsziele und Zielerreichung Die Dkumentatin der Qualitätsziele und der Zielerreichung ist eine grundsätzliche Vraussetzung für ein nachhaltiges Qualitätsmanagement. Diese Dkumentatin sllte durch verwaltungstechnische Maßnahmen abgesichert werden. Weiterhin ist anzustreben, dass für jeden hydrlgische Messwert bzw. Kennwert eine Standardunsicherheit (DIN 1319-3) darstellbar ist und angegeben wird. Die Richtigkeit der Messung (systematische Fehler der Messung) ist in ihrer quantitativen Größe abzuschätzen und zu dkumentieren. 3 Grundsätze der QS in der Wasserstandsmessung 3.1.1 Gedätische Einmessung (Lage mit Krdinatensystem, PNP) Die Verfahren und Messintervalle zur Bestimmung der Höhenlage des Pegelnullpunktes sind entsprechend den hydrlgischen Anfrderungen und den lkalen und reginalen anthrpgen und getektnisch verursachten Höhenänderungen anzupassen. Die Einmessung beinhaltet dabei die Definitin einer Höhenlage des Pegelnullpunktes (PNP) relativ zu den Pegelfestpunkten und. den Anschluss der Pegelfestpunkte an übergerdnete Höhenreferenzsysteme (überreginale Vergleichbarkeit). Im Rahmen vn regelmäßigen Kntrllen der Höhenlage wird die Ablage gegenüber der definierten Höhenlage des Pegelnullpunktes bestimmt. Eingesetzte Bebachtungsmethden und Messintervalle sind dabei s zu wählen, dass die maximale Standardmessunsicherheit der Pegelnullpunktshöhe nicht überschritten wird. Die maximale Messunsicherheit setzt sich dabei aus den Unsicherheiten der Anschlussmessung zum übergerdneten Höhenreferenzsystem, den Kntrllen der Höhenlagen swie den vertikalen Verschiebungen der Wasserstandssensren (z.b. Pegellatte der Radarpegel) zusammen. Für die Qualität der Bestimmung der Lage des Pegels sind die Anfrderungen der Hydrlgie maßgeblich. Swhl für Angaben bezüglich der Höhenlage des Pegelnullpunktes als auch der Lage des Pegels sind die genutzten Krdinatenreferenzsysteme (Lage und Höhe) zu dkumentieren. Die maximale Standardmessunsicherheit der gedätischen Einmessung sll 2 cm nicht überschreiten. Die Höhenkntrllintervalle sind s zu bemessen, dass die hierdurch verursachte - 4 -

verfahrenstechnische Unsicherheit (Unterabtastung) die maximale Standardmessunsicherheit nicht überschreitet. 3.1.2 Die maximale Messunsicherheit in der Wasserstandmessung Die maximale Messunsicherheit (hne die Unsicherheit aus Abschnitt: 3.1.1) der gesamten Messkette vn der Wasserstandsmessung, über die Datenübertragung, bis in die Datenbank sllte in der Standardunsicherheit (DIN 1319-3) kleiner sein als: 10 cm für den 1 Minuten Einzelwert (Küste) 2,5 cm für den 15 Minuten Einzelwert <1 cm für den Tagesmittelwert Der maximale unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht eliminierbare, vn der Größe her, unbekannte systematische Fehler (Messabweichung nach DIN 1319-3) des Messverfahrens (Richtigkeit der Messung) sllte kleiner sein als ± 2 cm. Gegebenenfalls müssen die Anfrderungen an die Durchflussermittlung angepasst werden (siehe 4.3.1). Krrekturglied X kann um X unrichtig sein bekannte systematische Abweichungen Messwert X a unbekannte systematische Abweichungen Varianzanteile Σs 2 kann um X unsicher sein zufällige Abweichungen Restvarianz Σs 2 Standardunsicherheit u richtiger Wert X r = X a + x ± u 3.1.3 Angaben zur Kalibrierhäufigkeit des verwendeten Messverfahrens Die Häufigkeit der Kalibrierung ist entsprechend der technischen Ausstattung der Messstelle festzulegen und zu dkumentieren. Die Häufigkeit der Kalibrierung ist s zu bemessen, dass die gefrderten maximalen Unsicherheiten (nach 3.1.1 und 3.1.2) einschließlich der Kalibrierunsicherheiten eingehalten werden. 3.1.4 Größe des Messintervalls Die Größe des Messintervalls ist s festzulegen, dass die hydrlgisch relevante Dynamik des Wasserstands vllständig erfasst wird. Für frei fließende Gewässer hat sich bei einer autmatischen Vrrichtung zur Wasserstandsmessung ein 15-Min.-Wert bundesweit etabliert. Aus technischen und wirtschaftlichen Gründen und aus Genauigkeitsgründen sind Ausnahmen swhl in Bezug auf kürzere als auch längere Messintervalle möglich. Die durch zu grße Messintervalle bedingte Unsicherheit des Messwertes ist abzuschätzen und zu dkumentieren. 4 Grundsätze der QS in der Durchflussmessung und -Ermittlung 4.1.1 Lagebezug der Messstelle In der Regel sind Durchflussmessungen auf einen Pegel bezgen, wbei eine gedätische Einmessung nach 3.1.1 erflgt ist. Ist dies nicht der Fall, s muss eine gedätische Einmessung nach 3.1.1 erflgen. Die maximalen Unsicherheiten bei dieser Einmessung können den hydrlgischen Erfrdernissen angepasst und müssen dkumentiert werden. - 5 -

4.1.2 Festlegung der Messverfahren, bei redundanter Messung auch Festlegung der Referenzmessung Die Wahl der Messverfahren richtet sich nach den hydraulischen, hydrlgischen und gemetrischen Randbedingungen der Messstelle. Es ist nachzuweisen, dass mit den gewählten Methden Messungen im gesamten Schwankungsbereich erwarteter Wasserstände (NNW bis HHW) möglich sind. Falls nötig, muss die Messstelle ganz der teilweise ausgebaut der unterhalten (Vegetatin) werden. Wenn in Extremsituatinen Abflussmessungen undurchführbar sind, müssen die Vraussetzungen für eine hydraulisch-mathematische Abschätzung einschließlich der Unsicherheiten vn Q geschaffen werden. Die Wahl der Methden muss besndere Randbedingungen wie veränderlichen Rückstau der schnelle Abflussänderungen berücksichtigen. Die Unsicherheit dieser Abschätzung ist zu dkumentieren. 4.1.3 Die maximale Messunsicherheit in der Durchflussermittelung Die Messverfahren zur Durchflussbestimmung sind s auszuführen, dass eine Standardunsicherheit kleiner 10% (bezieht sich nur auf amtliche Werte) erreicht wird. Dieser Wert ist im Allgemeinen einzuhalten, es sein denn, die Messaufgabe erlaubt ausdrücklich größere Unsicherheiten. In Extremsituatinen (z.b. Niedrig- und Hchwasser) müssen höhere Unsicherheiten in Kauf genmmen werden. Die größeren Unsicherheiten sind zu dkumentieren. 4.1.4 Ntwendigkeit vn Kntrllmessungen Um systematische Fehler (Richtigkeit der Messung) zu erkennen und zu eliminieren, müssen die ermittelten Abflüsse stichprbenartig mit einer unabhängigen Methde verifiziert werden. Die Abweichungen dürfen im Einzelfall 10% nicht überschreiten. Im Mittel müssen sie kleiner 10% n sein (mit n = Anzahl der Vergleichsmessungen). Größere Abweichungen sind systematische Unsicherheiten, deren Ursache ist zu untersuchen und zu beseitigen. Messgeräte sind nach Vrgabe des Herstellers regelmäßig zu kalibrieren. Die Stabilität einer Abflusskurve Q = f(w) bzw. einer Index-Methde Q = f(v, A(W)) ist regelmäßig, nach einem vrher definierten, der Messstelle angepassten Intervall, nachzuweisen und zu dkumentieren. Bei Veränderungen sind sie auf der Grundlage aktueller Messungen anzupassen. Die Anzahl der Messungen ist verteilt über den gesamten Messbereich s festzulegen, dass die Anfrderung 4.1.3 eingehalten werden. Die Durchflusskurven sind s mit Messungen und Hilfsbeziehungen s zu hinterlegen, dass eine eindeutige Zurdnung daraus abgeleitet werden kann. Die Messungen sind einer Fehleranalyse zu unterziehen. - 6 -