Die Gewaltfreie Kommunikation Nach Marshall B. Rosenberg Psychologische Gesprächsführung und Intervention, HS15 Dr. Esther Biedert Danielle Denzel, Angela Hechler, Livia Hirt, Nina Leu & Sarah Locher
Gliederung Einleitung Lebensentfremdende Kommunikation (Wolfswelt) (Giraffenwelt) Anwendungsfelder und Praxisbezug Fazit & Diskussion 2
Gehe nie in ein Gespräch, bevor du dir nicht sicher bist, dass der andere das Beste tun wird, was er tun kann. www.gewaltfrei-thueringen.de/gfk%20-%zitate.htm 3
Marshall B. Rosenberg *1934 in Ohio (USA) Einleitung 2015 New Mexico (USA) 40er Jahre Rassenunruhen Detroit à Entwicklung GFK 1984 Gründung Center for Nonviolent Communication à internationale gemeinnützige Organisation 4
1.Theoretische Einbettung Rosenberg: ein Schüler Carl C. Rogers Klientenzentrierte Gesprächsführung (Rogers) à 3 Stufen: 1. Aktives verständnisvolles Zuhören 2. Paraphrasieren 3. Verbalisieren emotionaler Erlebnisinhalte Inspiriert durch Mahatma Gandhi (Rosenberg, 2010) 5
2. Konzept Zentrale Grundannahmen: Freude am einfühlsamen Geben und Nehmen liegt in der Natur des Menschen Jeder Mensch möchte seine Bedürfnisse befriedigen à dabei oft von anderen abhängig Aggressives Verhalten = missglückter Versuch, unbewusstes Bedürfnis auszudrücken (Gens, K. D. nach Dr. Marshall Rosenberg. Einführung.) 6
2. Konzept (2) Grundlage der GFK: einfühlsame und respektvolle Verbindung aufbauen à gemeinsame Konfliktlösung (Gens, K. D. nach Dr. Marshall Rosenberg. Einführung.) GFK à Prozess zur idealen Kommunikation & Konfliktlösung Bedürfnisse und Gefühle bewusst machen Ziel: Zufriedenheit aller Beteiligten 7
2. Konzept (3) Sender Klare Ausdrucksweise, Selbsteinfühlung & -verantwortung Empathie Empfänger Bedürfnisse & Gefühle erkennen 8
Lebensentfremdende Kommunikation (Wolfswelt) Bewertet und klassifiziert Interpretiert alles Kritisiert Analysiert Droht mit Strafen oder straft (Gens, K. D. nach Dr. Marshall Rosenberg. Einführung.) 9
Wolfswelt (Charakteristik) Achtet auf Regeln und Normen Missglückter Versuch, ein unerfülltes unbewusstes Bedürfnis auszudrücken 10
Die beiden Ohren des Wolfes Aussen: mit den anderen stimmt etwas nicht Innen: Mit mir stimmt etwas nicht à Beispiel: Schuldgefühle, Schamgefühle. 11
Reaktionen auf Wolfsnachrichten Empfänger fühlt sich schlecht, angegriffen Wölfische Verhaltensweisen werden hervorgerufen à Rechtfertigungen, Gegenattacken oder Abwehr Wolfsverhalten ist Quelle von Gewalt 12
Wolfswelt Videobeispiel: Paartherapie Ist euch etwas aufgefallen? Hat etwas gefehlt? 13
(Giraffenwelt) à verkörpert Haltung und Sprache des Herzens Aufmerksamkeit auf Bedürfnisse und Gefühle Achtet dabei auf 4 Dinge: 1. Was wir beobachten 2. Was wir fühlen 3. Was wir brauchen 4. Um was wir bitten 14
Giraffenwelt 3 Positionen der Giraffe: 1. Selbsteinfühlung (Giraffenohr nach Innen) 2. Empathie (Giraffenohr nach außen) à hinter jeder wölfischen Aussage Gefühl und Bedürfnis heraushören 3. Selbstausdruck/ Aufrichtigkeit (Giraffenmund) 15
Giraffenwelt Unterscheidung zwischen Auslöser und Ursache à Ursache für Gefühl ist Bedürfnis, nicht Verhalten anderer à Selbstverantwortung für Gefühle Bsp.: Ich bin traurig, weil ich gerne mehr Zeit mit dir verbracht hätte. vs. Ich bin traurig, weil du zu spät bist. 16
Ziele der GFK Aufbau und Erhaltung befriedigender Beziehungen Versöhnung statt Vergeltung Einen Weg finden, bei dem ohne Gewalt die Bedürfnisse Aller befriedigt werden Den eigenen Wolf akzeptieren und ihm den nötigen Platz geben à I love my wolf 17
4 Schritte der GFK Beobachtung (Situation) Gefühl Bedürfnis Bitte/Wunsch à eigene Informationsteile ausdrücken und jene der Mitmenschen aufnehmen à Kommunikationsfluss 18
Beispiel 4 Schritte der GFK Vor drei Wochen habe ich bei der Gefängnisleitung einen Antrag eingereicht, und sie haben bis jetzt nicht darauf geantwortet. ( ) Deshalb bin ich wütend (Rosenberg, 2010) Wenn ich A sehe (Beobachtung), dann fühle ich B (Gefühl), weil ich C brauche (Bedürfnis). Deshalb möchte ich jetzt gern D (Bitten). Vor drei Wochen habe ich bei der Gefängnisleitung einen Antrag eingereicht, und sie haben bis jetzt nicht darauf geantwortet (Beobachtung). Ich bin frustriert (Gefühl), weil ich Gewissheit brauche (Bedürfnis). Deshalb möchte ich gerne bald eine Antwort (Bitte). 19
Giraffenwelt Videobeispiel: Paartherapie Ist euch etwas aufgefallen? Hat etwas gefehlt? 20
Anwendungsfelder Einfühlende Kommunikation im Alltag, z.b. Familien, enge Beziehungen Schulen, diplomatische und geschäftliche Verhandlungen Therapie, Beratung, Coaching Bsp.1: Programme zur Friedensförderung in Kriegsgebieten wie Ruanda, Sierra Leone Bsp.2: Konfliktvermittlung zwischen Palästinensern und Israelis 21
GFK & Psychotherapie Paartherapie: Wertschätzende Kommunikation, Selbstreflexion, Empathie, konkrete Lösungsvorschläge durch Bitte Einzeltherapie (Psychotherapie): Verbesserung Selbstempathie und Selbstreflexion Bezug zur klientenzentrierten Psychotherapie 22
GFK und Klientenzentrierte Psychotherapie Unterschiede und Gemeinsamkeiten: à Menschenbild à Konfliktentstehung à Ziele à Grundkonzept/Vorgehensweise 23
Mögliche positive Konsequenzen Kritikfähigkeit erhöhen Konfliktfähigkeit erhöhen Selbstvertrauen verbessern Führungskompetenzen verbessern Einfühlungsvermögen verbessern Klare Kommunikation 24
Quellen Gens, K. D. nach Dr. Marshall Rosenberg. Einführung. (Skript). http:// www.gewaltfreiforum.de/artikel/einf.pdf http://www.gewaltfrei-kommunizieren.de/grundl.htm http://www.juergen-metter.de/achtsame-kommunikation/ http://www.nonviolentcommunication.com Rosenberg, M.B. (2004). Das können wir klären! Wie man Konflikte friedlich und wirksam lösen kann. Gewaltfreie Kommunikation: Die Ideen & ihre Anwendung. (1. Auflage). Paderborn: Junfermann Verlag. Rosenberg, M.B. (2010). : Eine Sprache des Lebens (9. Auflage). Paderborn: Junfermann Verlag. 25