Flüchtlinge für Praktikum, Ausbildung, Beschäftigung gewinnen: Informationen für Betriebe im Handwerk. Stand: 12.02.2016



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Transkript:

Flüchtlinge für Praktikum, Ausbildung, Beschäftigung gewinnen: Informationen für Betriebe im Handwerk Stand: 12.02.2016

1. Warum lohnt sich für Betriebe die Beschäftigung geflüchteter Menschen? Weltweit befinden sich durch Krieg, Terror und Verfolgung viele Menschen auf der Flucht und suchen in Deutschland Zuflucht. Neben der sozialen und sprachlichen Integration ist die berufliche Integration wichtig, um diesen Menschen eine Perspektive zu bieten. Die berufliche Integration von Flüchtlingen bietet Potential, um dem Nachwuchs- und Fachkräftemangel im Handwerk entgegenzuwirken. Geflüchtete Menschen bringen oft berufliche und soziale Kompetenzen mit, die sich am Arbeitsplatz auszahlen. Oft bringen sie aufgrund ihrer Situation eine überdurchschnittliche Motivation, Eigeninitiative sowie eine hohe Lern- und Leistungsbereitschaft mit. Wir möchten Ihnen mit diesem Leitfaden für Betriebe erste Informationen für die berufliche Integration von Flüchtlingen an die Hand geben. 2. Dürfen Flüchtlinge arbeiten? Man unterscheidet bezüglich des Aufenthaltsstatus zwischen a. Asylsuchenden mit einer Aufenthaltsgestattung: Menschen, deren Asylverfahren noch nicht abgeschlossen ist. b. Anerkannten Flüchtlingen mit Aufenthaltserlaubnis: Menschen, über deren Asylantrag positiv entschieden wurde und die eine Aufenthaltserlaubnis aus völkerrechtlichen, humanitären oder politischen Gründen erhalten haben. c. Geduldeten: Menschen, deren Asylantrag abgelehnt wurde, die aber nicht abgeschoben werden können. Abhängig vom Aufenthaltsstatus gestalten sich die Beschäftigungsmöglichkeiten: Anerkannte Flüchtlinge mit einer Aufenthaltserlaubnis (siehe b) dürfen jede Beschäftigung annehmen. Betriebe müssen hier keine Besonderheiten beachten. Bei Asylsuchenden mit Aufenthaltsgestattung und Geduldeten (a und c) ist Folgendes zu beachten: Die Ausländerbehörde kann für beide Personenkreise eine Arbeitserlaubnis erteilen. Es besteht ein nachrangiger Arbeitsmarktzugang. Die Bundesagentur für Arbeit muss zustimmen. Diese Zustimmung wird erteilt, wenn die Arbeitsbedingungen nicht ungünstiger als für inländische Arbeitnehmer sind. Geprüft wird außerdem, ob die Stelle nicht durch einen Deutschen, EU- Bürger oder einen anderen ausländischen Staatsbürger mit dauerhaftem Aufenthaltsstatus besetzt werden kann (Vorrangprüfung). Für Asylsuchende und Geduldete, die seit 15 Monaten ununterbrochen in Deutschland sind, entfällt die Vorrangprüfung. Nach vier Jahren Aufenthalt entfällt die Beteiligung der Bundesagentur bei der Entscheidung der Ausländerbehörde. Bei Geduldeten, die einem Arbeitsverbot unterliegen, darf eine Arbeitserlaubnis nicht erteilt werden, auch wenn die oben genannten Voraussetzungen erfüllt sind. Auskünfte hierzu erteilt die zuständige Ausländerbehörde.

3. Was muss bei Ausbildungen beachtet werden? Schulische Berufsausbildungen sind für Asylsuchende und Geduldete rechtlich immer möglich und müssen nicht durch die Ausländerbehörde genehmigt werden. Betriebliche Berufsausbildungen (duale Ausbildungen) können Asylsuchende ab dem vierten Monat und Geduldete, sofern kein Arbeitsverbot vorliegt, ab der Erteilung der Duldung beginnen, sofern die Ausländerbehörde zustimmt. Individuell muss für den konkreten Ausbildungsplatz bei der Ausländerbehörde eine Beschäftigungserlaubnis beantragt werden. Bei staatlich anerkannten oder vergleichbaren Ausbildungsberufen muss die Bundesagentur für Arbeit nicht zustimmen. Nach erfolgreichem Abschluss einer Berufsausbildung können Geduldete eine befristete Aufenthaltserlaubnis erhalten, sofern sie eine ihrem Abschluss entsprechende und für ihren Lebensunterhalt ausreichend bezahlte Stelle finden. Laut Asylpaket II (Februar 2016): Flüchtlinge, die eine Ausbildung in Deutschland angefangen haben, sollen eine Garantie dafür erhalten, diese auch beenden und danach zwei Jahre arbeiten zu können. Dies soll laut Vizekanzler Sigmar Gabriel unabhängig vom Aufenthaltsstatus gelten und sowohl den Auszubildenden als auch den ausbildenden Unternehmen Planungssicherheit geben. 4. Was muss bei einem Praktikum und anderen betrieblichen Tätigkeiten beachtet werden? Einstiegsqualifizierung (EQ) Streben Asylsuchende oder Geduldete eine Berufsausbildung an, kann eine Einstiegsqualifizierung in Frage kommen. Arbeitgeber können hier Fähigkeiten und Fertigkeiten über einen Zeitraum von 6 bis 12 Monaten beobachten. So können Menschen an eine Ausbildung herangeführt werden, die aufgrund des Sprachniveaus oder fachlicher Kompetenzen noch nicht für eine Ausbildung geeignet sind. Voraussetzung ist der Abschluss eines Vertragsverhältnisses, in dem die Inhalte der Qualifizierung und die Höhe der Vergütung festgelegt werden. Die Voraussetzungen für eine Förderung der Einstiegsqualifizierung sind in 54a SGB III gesetzlich geregelt und an die Vorbereitung auf eine anerkannte Berufsausbildung gebunden. Die Teilnahme von Asylbewerbern mit einer Aufenthaltsgestattung und geduldeten Personen an einer Einstiegsqualifizierung ist arbeitsmarkt- und integrationspolitisch verantwortbar. Die Beschäftigungsbedingungen, insbesondere Arbeitszeit und Vergütung werden im Rahmen des Antragsverfahrens zur Bewilligung der Leistungen nach 54a SGB III geprüft. Die Einhaltung tariflicher und gesetzlicher Regelungen wird dabei beachtet. Eine weitere Prüfung der Beschäftigungsbedingungen durch die Teams Arbeitsmarktzulassung ist deshalb entbehrlich. Auf individuelle Zustimmungsanfragen der Ausländerbehörden für Einstiegsqualifizierungen kann daher verzichtet werden. Maßnahme bei einem Arbeitgeber (MAG) Um vorhandene berufsfachliche Kenntnisse festzustellen oder solche zu vermitteln, kann eine Maßnahme bei einem Arbeitgeber zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung (MAG) erfolgen. Diese wird von einem Arbeitgeber durchgeführt und darf die Dauer von 6 Wochen nicht überschreiten. Es ist keine Genehmigung von Ausländerbehörde und Bundesagentur für Arbeit erforderlich. Jedoch muss die Maßnahme bei der örtlichen Agentur für Arbeit vorher beantragt werden. Die Teilnahme ist für Asylsuchende und Geduldete erst nach Ablauf der 3-monatigen Wartefrist möglich.

Förderung der beruflichen Weiterbildung (FbW) Soweit im Einzelfall für Asylsuchende oder Geduldete eine betriebliche Umschulung oder Ausbildung im Rahmen einer Förderung der beruflichen Weiterbildung (FbW) durch die Bundesagentur für Arbeit in Frage kommt, ist die Erlaubnis der Ausländerbehörde erforderlich. Die Zustimmung der Bundesagentur für Arbeit entfällt, wenn die betriebliche Umschulung oder Ausbildung auf den Abschluss in einem staatlich anerkannten oder vergleichbar geregelten Ausbildungsberuf gerichtet ist. Bei allen genannten Maßnahmen der Arbeitsförderung nach dem SGB III findet der allgemein gesetzliche Mindestlohn keine Anwendung, da es sich bei den berufspraktischen Phasen um Maßnahmenbestandteile handelt. Weitere Informationen finden Sie unter www.arbeitsagentur.de/unternehmen 5. Welche Unterstützungsmöglichkeiten gibt es? Asylsuchende und Geduldete haben nach 3 Monaten Aufenthalt Zugang zu nahezu sämtlichen Förderinstrumenten der Arbeitslosenversicherung und können durch die Agenturen für Arbeit, soweit die jeweiligen Voraussetzungen im Einzelfall vorliegen, unterstützt werden. Leistungen der Berufsausbildungsbeihilfe und der assistierten Ausbildung können von Geduldeten zur Zeit nur nach einer Voraufenthaltszeit von vier Jahren in Anspruch genommen werden (ab 1. Januar 2016 genügt ein Voraufenthalt von 15 Monaten). Dasselbe gilt für eine Ausbildungsförderung nach BAföG. Asylsuchende erfüllen die rechtlichen Voraussetzungen für Berufsausbildungsbeihilfe, BAföG, ausbildungsbegleitende Hilfen und assistierte Ausbildung selten und können diese daher zumeist nicht in Anspruch nehmen. Anerkannte Flüchtlinge mit Aufenthaltserlaubnis haben ohne Einschränkungen Zugang zu den oben genannten Leistungen und werden in den Jobcentern betreut und gefördert. Arbeitgeber können finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten im Rahmen der Einstiegsqualifizierung (EQ) zur Ausbildungsvorbereitung erhalten. Außerdem können Arbeitgeber mit Zuschüssen zum Arbeitsentgelt (z.b. Eingliederungszuschuss) unterstützt werden. Beim Eingliederungszuschuss wird bis zu einem Zeitraum von 6 Monaten 50% der Lohnkosten gefördert, insofern in derselben Zeitspanne eine anschließende Nachbeschäftigung durch den Arbeitgeber erfolgt. 6. Sie möchten einem Flüchtling einen Praktikums- oder Ausbildungsplatz oder ein Beschäftigungsverhältnis anbieten oder haben weitere Fragen hierzu? Das Programm Passgenaue Besetzung - Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen bei der passgenauen Besetzung von Ausbildungsplätzen sowie bei der Integration von ausländischen Fachkräften wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und den Europäischen Sozialfonds gefördert. Das Ziel des Projektes der Passgenauen Besetzung ist es, die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze deutlich zu reduzieren und den Betrieben kostenlos eine wichtige Hilfestellung zur Besetzung ihrer freien Ausbildungsplätze mit passenden jungen Menschen zu bieten.

Unsere Mitarbeiter in der Passgenauen Besetzung stehen Ihnen für Ihre Fragen zur beruflichen Integration in Ausbildung und Arbeit zur Verfügung, beraten und unterstützen Sie gerne bei der Besetzung offener Stellen: Für den Ostalbkreis, den Landkreis Heidenheim, den Stadtkreis Ulm und den Alb-Donau-Kreis: Katharina Wischenbarth (Telefon 0731 1425-8202, E-Mail k.wischenbarth@hwk-ulm.de) Für die Landkreise Biberach, Ravensburg und den Bodenseekreis: Jörg Schmieder (Telefon 0731 1425-4023, E-Mail j.schmieder@hwk-ulm.de) Weitere Fragen zur beruflichen Integration von Flüchtlingen Für weitere Fragen zur beruflichen Integration von Flüchtlingen steht Ihnen Frau Susanne Lubos (Telefon 0731 1425-6222, E-Mail s.lubos@hwk-ulm.de) gerne zur Verfügung.