Was ist Demenz oder Demenz geht und alle an! Antje Holst Erziehungswissenschaftlerin und Krankenschwester Kompetenzzentrum Demenz Schleswig Holstein

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Transkript:

Was ist Demenz oder Demenz geht und alle an! Antje Holst Erziehungswissenschaftlerin und Krankenschwester Kompetenzzentrum Demenz Schleswig Holstein

Demenz ist nicht gleich Demenz

Definition Demenz Wörtlich übersetzt aus dem lateinischen bedeutet Demenz: de weg/ohne mens - Verstand Weg vom Verstand oder Weg vom Denkvermögen

Definition Demenz Unter dem Begriff Demenz werden eine Vielzahl an Erkrankungen zusammengefasst, die ähnliche Symptome zeigen Eine Demenz umfasst: fortschreitende Gedächtnis- und Denkstörungen. häufig in Kombination mir einer Beeinträchtigung der emotionalen Kontrolle und Veränderungen des Sozialverhaltens.

Definition Demenz Man spricht von einer Demenz wenn: Neu- und Altgedächtnis deutlich beeinträchtigt sind und mindestens 6 Monate eine der folgenden Störungen vorliegt: Abnahme der Urteilsfähigkeit und des Denkvermögens Sprachstörungen (Aphasie) Störungen von Handlungsabläufen und dem sinnvollen Gebrauch von Gegenständen (Apraxie) Störungen des Erkennens (Agnosie)

Grundsätzliches zum Thema Ca. 1,4 Millionen Menschen mit Demenz in Deutschland (in Schleswig Holstein ca. 55 Tausend) Größter Risikofaktor ist das Alter: 6-7 % der über 65jährigen leiden an einer mittelschweren oder schweren Demenz; bei den über 90jährigen bereits jeder 3. Zunahme bis 2030 durch Verschiebung der Alterspyramide ca. 40 % Ca. 300.000 Neuerkrankungen p.a./ 40.000 zusätzliche p.a. / ca. 100 pro Tag!

Demenzzahlen

Demenzzahlen

Epidemiologie Ca. 65% Frauen / 35% Männer. Der Grund ist hauptsächlich die höhere Lebenserwartung. Ca. 30% aller Kranken werden in Einrichtungen betreut. 70% in der Häuslichkeit (ca. 15% mit Hilfe ambulanter Dienste) Von ca. 800.000 Pflegeplätzen in Deutschland werden ca. 450.000 von Menschen mit Demenz in Anspruch genommen

Unterschiede normale Vergesslichkeit und Demenz frühe Demenz Vergesslichkeit Vergessen Häufig sporadisch Wiederfinden von Verlegtem Selten, an unüblichen Orten Meist rasch, an üblichen Orten Vergessene Inhalte Ganze Erlebnisse und Begebenheiten Details Wiedererinnern Selten Häufig Merkhilfen Zunehmend nutzlos Gleichbleibend nutzbar

Warnsignale Wortfindungsstörung Starke Vereinfachung der Sprache Verlieren des roten Fadens Schwierigkeiten in ungewohnter Umgebung Probleme bei der Ausführung gewohnter Tätigkeiten

Formen der Demenz Krankhafte Veränderungen im Gehirn verursachen Hirnleistungsstörungen Hirnleistungsstörungen sind mehr oder weniger Folge von anderen körperlichen Veränderungen

Verteilung der Demenzerkrankungen 60% 50% 40% 30% 20% 10% Alzheimer- Erkrankung Vaskuläre Demenz Mischformen Andere 0%

Diagnostik Notwendige Untersuchungen Gründliche internistische Untersuchung Bildgebende Verfahren (CT; MRT) Psychologische Tests (MMS, Uhrentest) Ausführliche Gespräche mit den Betroffenen und Angehörigen

Bildgebende Verfahren - Hirnfunktion Positronen-Emissions-Tomographie (PET) Single-Photonen-Emissions-Computer-Tomographie (SPECT) 18 Fluor-Desoxyglukose-PET: Differenzialdiagnose der Alzheimer-Demenz Gesund 55 Jahre Alzheimer- Demenz 60 Jahre Vaskuläre Demenz 50 Jahre M. Pick 69 Jahre

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Krankheitsverlauf allgemein Die Entwicklung der Krankheit hängt vom allgemeinen Gesundheitszustand vor Ausbruch der Demenz ab Außerdem spielt bei der Entwicklung der Krankheit Die Persönlichkeit Die körperliche Verfassung und Der Lebenstil eine große Rolle

Demenzkranke Fremdwahrnehmung vs. Selbstwahrnehmung Fremdwahrnehmung Selbstwahrnehmung Alt Jung Vergesslich Leistungsfähig Hilflos Selbständig Gebrechlich Gesund Leidend Unauffällig

Er sieht ja furchtbar aus Ich muss Sie rasieren und der Pullover muss gewaschen werden, Sie sind ja ganz schmutzig...

Symptome am Beispiel der Alzheimer Krankheit Stadien

Früherkrankte Menschen am Anfang der Erkrankung können noch sehr viel und wollen ernst genommen werden Das ich Demenz habe: ändert nichts daran dass ich ein Mensch bin. Ich bin ein vollständiges menschliches Wesen und bleibe das bis zu dem Tag, an dem ich sterbe. (Richard Tayler)

1. Stadium Symptome - Leichtgradig, oft kaum bemerkt. Komplexe Tätigkeiten sind beeinträchtigt Gedächtnis: speichern neuer Informationen im Neugedächtnis ist nur noch schwer möglich, wiederholen von Sätzen oder Tätigkeiten Sprache, vor allem Wortfindung und Ausdruck Denkvermögen, besonders Schlussfolgern und Urteilen Örtliche Orientierung, Zurechtfinden in vertrauter Umgebung Störung der zeitlichen Orientierung, Datum und Uhrzeit werden nicht mehr gewusst. Viele reagieren auf diese ersten Symptome mit Scham, Angst, Wut und Niedergeschlagenheit

2. Stadium Symptome - Symptome sind jetzt ausgeprägter Selbständige Lebensführung ist nur noch mit erheblicher Einschränkung und Unterstützung möglich Gedächtnis: Vergessen von Namen vertrauter Personen Alltagsfunktionen, z.b. Anziehen, im Bad, Benutzung der Toilette Örtliche Orientierung, Probleme Zimmer in der Wohnung zu finden, verirren außerhalb der Wohnung Verlorenes Zeitgefühl: Der Erkrankte kann Vergangenheit und Gegenwart nicht mehr einordnen

3. Stadium Symptome - Selbständige Lebensführung ist aufgehoben Bereits vorhandene Symptome werden ausgeprägter Das Gedächtnis ist nicht mehr in der Lage, Informationen zu speichern Sprache beschränkt sich auf wenige Wörter Angehörige werden nicht mehr erkannt Körperliche Symptome werden mehr; Inkontinenz Probleme beim Essen, auch mit Hilfe; Schluckstörungen Vornübergeneigter, schleppender, kleinschrittiger Gang, Gefahr von Stürzen Verändertes sexuelles Verhalten

Endstadium - Völliger Verfall der geistigen und körperlichen Kräfte Bettlägerig Kontraktionen Gefahr von Infektionen nimmt zu Häufigste Todesursache ist die Lungenentzündung. Durchschnittlicher Verlauf der Alzheimer-Krankheit ca. 8 Jahre vom Bemerken der ersten Symptome

Veränderungen was bleibt: Die Fähigkeit Gefühle wahrzunehmen Die Fähigkeit Gefühle auszudrücken Das Wohlfühlen im Augenblick Das Herz wird nicht dement

Fazit Veränderungen: den Menschen mit Demenz kann ich nicht ändern, nur die Umwelt kann sich ändern

Behandlungsmöglichkeiten nicht reversibler Demenzen Der Stillstand der Krankheit, für einige Zeit, ist ein Erfolg. Eine Gesundung ist bis heute nicht möglich. Durch Antidementiva, z.b. Donepezil, Galantamin, Rivastigmin, Mamantine die positiv auf die Verbindung der Nervenzellen wirken, kann die Demenz u.u. bis zu 1 Jahr aufgehalten werden. Voraussetzung: Behandlung im frühen Stadium.

Weitere medikamentöse Behandlungsformen Antidepressiva = gegen Depressionen Neuroleptika = gegen Ängste, Aggressionen Nootropika (Dihydroergotoxin, Nimodepin, Piracetam) = für die Hirnleistungsfähigkeit gelten heute als unwirksam Ginkgo-Präparate =???????

Nichtmedikamentöse Behandlungsformen (z.b.) Milieutherapie Musiktherapie Ergotherapie Basale Stimulation SET (Selbsterhaltungstherapie) Kunsttherapie 10-Minuten-Aktivierung Validation

Beziehung und Kontakt ist das wichtigste Medikament für Menschen mit Demenz Ch. Müller-Hergel

Was kann ich tun um das Risiko einer Demenzerkrankung zu vermindern? Regelmäßige Arztbesuche Nicht rauchen Starkes Übergewicht vermeiden Bewegung Ernährung ( Mittelmeerkost :viel Obst, Gemüse, Vollkorn), Omega 3 Fettsäuren Soziale Kontakte Vitaminhaushalt (z.b. Vit. B Komplex (Folsäure, B12, B6). A,C,E (fangen freie Radikale ab) Bluthochdruck oder Diabetes gut behandeln Gehirn auf Trab halten => Gebrauch es, oder verlier es

Ein paar Hinweise zum Umgang mit Menschen mit Demenz Seien Sie ruhig und freundlich Stürzen Sie niemals irgendwo herein; vermeiden Sie unvermittelte Handlungen oder Bewegungen, die als bedrohlich missverstanden werden könnten Nähern Sie sich nicht von hinten, das kann sehr bedrohlich sein und wütende oder impulsive Reaktionen auslösen Begeben Sie sich auf Augenhöhe Ihres Gegenübers Nehmen Sie Augenkontakt auf oder berühren Sie ihr Gegenüber, um Vertrauen zu gewinnen Achten Sie stets denjenigen in Ihrem Gegenüber, der er oder sie einmal war

Ein paar Hinweise zum Umgang mit Menschen mit Demenz Erklären Sie immer was Sie tun. Sie können dies mit Worten, Körpersprache, Gesten und Reaktionen ausdrücken Versetzen Sie sich in die Lage Ihres Gegenüber Geben Sie genug Zeit zur Reaktion; Versuche Sie nicht anzutreiben oder zu drängeln Nehmen Sie Ablehnung nicht persönlich Achten Sie auf Kontinuität und Rituale Lachen und Lächeln

Menschen mit Demenz im Heimbeirat Geht das? Die Heimleitung muss den Heimbeirat unter anderem in folgenden Situationen einbeziehen: Erarbeiten von Heimmusterverträgen, Aufstellen der Heimordnung, Änderung der Heimkosten, Veranstaltungen für die Bewohner, Bauliche Veränderungen, Förderung der Qualität von Unterkunft, Betreuung und Verpflegung;

Menschen mit Demenz im Heimbeirat Geht das? Mitarbeit im Heimbeirat ein juristische Frage der Geschäftsfähigkeit? Nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch ist zunächst einmal jeder Volljährige geschäftsfähig, d. h. fähig, Rechtsgeschäfte (Verträge, Geldgeschäfte, Einkäufe etc.) vollwirksam vorzunehmen, woraus dann Rechte (Bezug der bestellten Waren) und Pflichten (Zahlung der Rechnungen) entstehen. Geschäftsunfähig ist, wer unter einer krankhaften Störung der Geistestätigkeit beispielsweise unter der AlzheimerKrankheit leidet, die nicht nur vorübergehender Natur ist. Diese krankhafte Störung muss die freie Willensbestimmung ausschließen. Dies ist dann der Fall, wenn die Betroffenen nicht mehr in der Lage sind, ihre Entscheidungen von vernünftigen Erwägungen abhängig zu machen Im Anfangsstadium können die Betroffenen häufig noch vernünftige Entscheidungen treffen, mit fortschreitender Krankheit jedoch nicht mehr. Deshalb sind die Betroffenen dann geschäftsunfähig Rechtliche Betreuung und Geschäftsunfähigkeit sind grundsätzlich getrennt zu betrachten Mitarbeit im Heimbeirat eine Frage des Wollens und der aktiven Teilhabe / Inklusion?

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Alter Kirchenweg 33-41 22844 Norderstedt Tel. 040/609 26 420 Fax 040/308 57 986 info@demenz-sh.de www.demenz-sh.de