Eingewöhnungskonzept für die Spielgruppe WaldFee



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Transkript:

für die Spielgruppe WaldFee Die Spielgruppe ist für das Kind eine der ersten organisierten sozialen Einrichtungen, in die es aus dem geborgenen Umfeld der Familie heraus in einen neuen Lebensbereich übertritt. So ähnlich verhält es sich auch bei der Wald/Bauernhof-Spielgruppe. Die Eltern suchen für ihr Kind einen Ort, der ihm ein Klima der Geborgenheit und Zuwendung bietet und an welchem es lernt, mit anderen Kindern zu spielen. Die Entwicklung von Fertigkeiten und Geschicklichkeit, von Haltungen und Verhaltensweisen wird ermöglicht und gefördert, wenn die Familie die Gewissheit hat, dass das Kind mit Liebe aufgenommen und Geduld behandelt wird oder bei einem Zwischenfall auf eine aufmerksame und kompetente Betreuung zählen kann. Um diesen sensiblen Übergang in einen neuen Lebensbereich für das Kind sanft und liebevoll zu verhelfen, ist eine individuelle und gezielte Ablösungsphase sehr wichtig. Die Phase der Ablösung Die Spielgruppe, in diesem Fall die Wald- oder Bauernhofspielgruppe, ist meist die erste Kindergruppe, in der das Kind sich integriert. Für die Eltern bedeutet dies häufig eine Entscheidung, die mit grossen Zweifeln, Sorgen und Erwartungen verbunden sein kann. Die Phase des sich Einlebens ist eine Zeit, in der sich alles darauf konzentriert, die Ängste zu überwinden, die diese Situation sowohl beim Kind als auch bei Eltern hervorruft. In dieser Zeit ist ein offener und transparenter Austausch mit der Bezugsperson besonders wichtig, damit sich ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis bilden kann. Eltern, die sich mit Vertrauen auf diesen Ablöseverlauf einlassen, unterstützen dabei sich selbst wie auch ihr Kind diese Zeit geglückt zu bewältigen. Die Art und Weise wie dieser Prozess verläuft, ist aufgrund der einmaligen Individualität jedes Kindes, unterschiedlich. Diese Unterschiedlichkeit ist während der Ablösephase besonders Rechnung zu tragen. Mit Eintritt in diese neue Umgebung kommt es sehr oft vor, dass das Kind zu weinen beginnt, auch wenn ein Elternteil anwesend ist, weil das Kind unvertrauten Personen und Situationen begegnet. Es kann aber durchaus vorkommen, dass das Kind problemlos in der Wald- oder Bauernhofspielgruppe bleibt und erst Wochen später, wenn man es bereits eingewöhnt glaubt, zu weinen beginnt, um sein Unwohlsein zum Ausdruck zu bringen. Dieses sogenannte späte Weinen ist einfach eine Art, den Prozess des Ablösens zu bewältigen. Seite1/5

Eine genaue Dauer dieser Phase lässt sich nicht bestimmen; sie wird durch die Beziehung zur Bezugsperson und der Kind-Gruppe beeinflusst. Mittels einer geplanten Eingewöhnungszeit versuchen wir das Kind in die Umgebung und das soziale Umfeld der Wald- oder Bauernhofspielgruppe gut zu integrieren und mit ihm eine glückliche Ablösung von den Eltern zu ermöglichen. Ablösezeit Die Ablösezeit dauert in der Regel zwei bis vier Besuche, je nach Bindung des Kindes zum Elternteil. Nach dem Erstgespräch mit der Spielgruppenleiterin, meist eine Stunde, beginnt die Grundphase von zwei Vormittagen. Das Kind sollte schon zu Hause vor dem ersten Besuch auf die Wald/Bauernhof- Spielgruppe positiv vorbereitet werden. Bei jedem Besuch in der Spielgruppe sollte das Kind wissen, ob es gemeinsam mit dem Elternteil oder alleine in der Spielgruppe bleiben wird. Um dem Kind die Ablösung zu vereinfachen, ist es hilfreich, wenn ein vom Kind geliebter Gegenstand, Tröster, mit in die Spielgruppe gebracht wird, z.b. Nuggi, Nuscheli, Puppe, Stofftier usw. In der ersten Phase, wenn die Eltern mit dem Kind gemeinsam anwesend sind, ist es sinnvoll wenn sich die Eltern aktiv verhalten, damit das Kind sehen kann, mein Mami oder Papi machen das ja auch mit (Vorbildfunktion). In der späteren Stabilisierungsphase ist es zweckmässiger eher passiv zu sein, damit das Kind einfacher an die neue Bezugsperson sowie neue Umgebung gewöhnen kann. Der Moment der Verabschiedung ist für die Kinder wie auch für die Eltern der schwierigste und schmerzlichste Moment. Es ist sinnvoll, wenn ein kurzes, individuelles Abschiedsritual gestaltet wird. z.b. Abschiedskuss oder Umarmung, ein letztes Winken etc. Während der Ablösungsphase ist es sehr wichtig, dass die Eltern jederzeit telefonisch erreichbar sind. Auch haben die Eltern immer die Möglichkeit der Spielgruppenleiterin anzurufen, um sich über das Befinden des Kindes zu erkundigen. Seite2/5

Nachfolgend noch einige Punkte, die bei der Ablösung hilfreich sind: In der Anfangszeit der Eingewöhnung dringend Zeit mitbringen und Abwesenheiten vermeiden. Es handelt sich um einen Prozess, bei dem der Kontakt mit der Gruppe, mit den Betreuerinnen und der Rhythmus wiederkehrender Tätigkeiten eine sehr wichtige Rolle spielt. Das Kind an der Hand führen. Das Halten im Arm erschwert in der Regel die Trennung und das Abschied nehmen. Verabschiedungen mit einem Kuss oder einer Umarmung, ohne Unwahrheiten und in kurzer Form (nicht ewig hinauszögern, das verunsichert das Kind). Nicht in Eile oder unter Stress Abschied nehmen. Pünktlichkeit. Wenn das Kind erlebt, dass andere Kinder bereits abgeholt werden und es selbst immer noch nicht Heim geht, ängstigt es sich. Die Spielgruppenleiterin ist an einem intensiven Meinungsaustausche mit den Eltern interessiert. Mitteilungen über Sorgen, Zweifel und Vorschläge sind wichtig! Übersicht Ohne Mithilfe der Eltern geht es nicht! Gespräch mit den Eltern: a) Wie verhält sich das Kind bei anderen Bezugspersonen, z.b. Oma, Opa oder Götti usw.? b) Hat das Kind ein Tröster bei Traurigkeit? (Nuggi, Nuscheli, Stofftier Puppe) c) Eltern als Hauptbindungsperson beteiligen sich am Ablöseprozess. Seite3/5

Kinder benötigen eine gewisse Eingewöhnungszeit. Wir denken an eine ca. ein bis drei malige Grundphase der Ablösung ohne Trennungsversuch. Ein Elternteil begleitet das Kind in die Wald- oder Bauernhofspielgruppe. Die Eltern verhalten sich aktiv, kein Drängen, akzeptieren, wenn das Kind die Nähe des Elternteiles sucht. Die Bezugsperson versucht mit dem Kind Kontakt aufzunehmen durch Spielangebote usw. Grundphase: 1-2 Besuche - Elternteil + Kind = 1 Tag. Kindergruppe - Eltern: eher aktiv - Bezugsperson: abwartend, beobachtend - Kein Trennungsversuch! Trennungsversuch 2. 4. Vormittag - Elternteil verabschiedet sich und verlässt die nähere Umgebung - Elternteil bleibt in der Nähe, visuelle Trennung (das Kind sollte den Elternteil nicht sehen) Erster Trennungsversuch bis zu 1 Stunde, (tel. Absprache) dann je nach Reaktion des Kindes 1 ½ Stunden usw. Verlängerung des Zeitraumes, in dem das Kind ohne Elternteil ist. Es empfiehlt sich eine bewusste Verabschiedung des Kindes. Individuelles Abschiedsritual. Das Kind wird des Öfteren noch bei Trennungen protestieren, evtl. weinen. Entscheidend ist, ob es sich von der Bezugsperson schnell beruhigen lässt und in guter Stimmung den angebotenen Aktivitäten zuwendet. Seite4/5

Kürzere Ablösung, Hinweis: - Kind nimmt wenig Kontakt zum Elternteil auf - Dauer ca. 3 Vormittage Längere Ablösung, Hinweis: - Kind sucht häufig Blick und Körperkontakt zum Elternteil - Trennung schwierig - Dauer: 2 3 Wochen - Erst später neuer Trennungsversuch Stabilisierungsphase ab 4. Tag - Bezugsperson übernimmt zunehmend die Fürsorge - Trennungsversuche verlängern - Elternteil ist eher passiv - Elternteil bleibt in der Nähe, visuelle Trennung Schlussphase - Elternteil verlässt die Wald- oder Bauerhofspielgruppe bez. Kind kommt ohne Elternteil mit der Gruppe mit - Elternteil bleibt aber jederzeit erreichbar und innerhalb von 15-30 Minuten vor Ort Ein guter und fundierter Ablöseprozess ist für das Kind und auch für die Eltern sehr wichtig! Um später gerne in die Waldspielgruppe zu kommen, bez. das Kind gerne mitzugeben. Daher bitte genügend Zeit zu Beginn mit einberechnen! Rechnen sie min 3 bis 4 malige Begleitungen ein! Gut Ding braucht Weile Seite5/5