Bewältigungsstrategien



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Transkript:

Bewältigungsstrategien Coping-Mechanismen (Bewältigungsstrategien) können den Einfluss der Stressreaktion auf Zielorgane vermindern. Diese Strategien sind Versuche der Umwelt, des Verhaltens oder der Psyche, mit außergewöhnlichem Stress und dessen Begleiterscheinungen umzugehen. Das Auftreten von außergewöhnlichem Stress in Kombination mit erfolglosen Bewältigungsstrategien führt unweigerlich zur Schwächung der Zielorgane und/oder zu Funktionsstörungen. Zielorgansysteme, die von Stress betroffen werden, sind das neurologische System, das cardiovaskuläre System, das gastrointestinale System, das neuromuskuläre System, das Immunsystem, das Atmungssystem und andere Körpersysteme.

Stressmanagement Stress an sich ist also ein Phänomen, das täglich auftritt und -in gewissen Grenzen und Formen- sogar wichtig ist. Problematisch wird Stress erst, wenn er vom Betroffenen mangels Bearbeitungsstrategie (Coping-Mechanismus) nicht verarbeitet werden kann. Dies kann nun daran liegen, dass ein Coping- Mechanismus angewendet wird, der generell oder auch nur diesem Stressor nicht hilft oder daran, dass der Betroffene vor einem völlig neuen Problem steht. In letzterem Fall müsste der Betroffene aus seinen bisherigen Erfahrungen (also bereits vorhandenen Coping-Mechanismen) eine Parallele ziehen und eine neue, hierfür passende Bearbeitungsstrategie entwickeln. Fehlen vergleichbare Erfahrungen oder kann der Betroffene vorhandene Erfahrungswerte nicht auf den Hauptstressor umsetzen, so kommt auch kein adäquater Coping-Mechanismus zustande. In der Folge kann der auftretende Stress nicht bearbeitet werden. Dies kann Ursache für weitreichende körperliche und psychische Erkrankungen (z.b. für körperliche Beschwerden oder ein Burnout-Syndrom) werden.

Stressverursacher vermeiden Die effizienteste Form des Stressmanagements ist, die Ursache von Stress abzustellen oder zumindest der Berührungspunkte mit dem Stressor. Diese Möglichkeit steht und fällt jedoch mit dem bewussten Erkennen des Hauptstressors, andernfalls handelt es sich lediglich um Aversion oder Regression. Das Entwickeln von Problemlösungsstrategien oder Zeitmanagement sind z.b. hilfreiche Interventionen. Denn mit sinkender Ausgeglichenheit des Menschen steigt das Risiko, exzessiven oder traumatischen Stress zu entwickeln.

Kognitive Neubewertung Wenn auch das wirksamste Mittel im Eliminieren des Stressors liegt, so ist das bei vielen Stressoren nicht möglich. Die Bewertung eines Stressors liegt im Auge des Betroffenen. Kognitive Stressbewältigung beruht auf der Erkenntnis, dass bei einer veränderten Bewertung oder Interpretation eines belastenden oder traumatischen Ereignisses der negative Einfluss dieser Erfahrung auf das psychische Wohlbefinden drastisch abgeschwächt werden kann. Kognitive Bewältigungsstrategien beinhalten folgendes: Positives im Stressverursacher zu sehen Versagen als Erfolg umwerten Stressor benutzen, um eine wertvolle Lehre daraus zu ziehen Sich selbst als glücklich wahrnehmen, dass der Stressor nicht noch stärker war Stress als Erfahrung ansehen, die den Charakter stärkt

Erregung verringern Meditation Bio-Feedback Atemtechniken Hypnose Neuromuskuläre Entspannungstechniken Stressreaktionen verbalisieren Sprechen über Gefühle fördert die Reduzierung psychophysiologischer Anzeichen von Stress. Verbalisieren von Emotionen hilft, Traumata zu bewältigen und Stress zu verringern.

Inadäquate Formen der Stressbewältigung Gelegentlich wenden Menschen, die besonderen Situationen ausgesetzt waren, Selbstschutzmechanismen an. Häufig beeinträchtigen diese die Gesundheit und haben keinen positiven Effekt. Zu ungünstigen Vorgehensweisen gehören: Selbstmedikation mit Alkohol und Drogen Wut Gewalt Rückzug aus der Gemeinschaft Die Langzeitwirkung von falscher Verarbeitung erzeugt Probleme, die weit über die durch Stress unmittelbar erzeugten Beschwerden hinausgehen.