Anreizsysteme als Instrument der Personalentwicklung

Ähnliche Dokumente
Leistungsbeurteilung nach dem TVöD

Nachfolgeplanung. Woran ist zu denken?

vom 6. Mai 2015 Zwischen der Tarifgemeinschaft deutscher Länder, vertreten durch den Vorsitzenden des Vorstandes, einerseits und

TVöD-Leistungsentgelt

Praxisbeispiel: Leistungsentgelt auf Basis von Zielvereinbarungen. Dr. Karin Tondorf

Stufen der Entgelttabelle und Stufenzuordnung im TV-L

40 Sonderregelungen für Beschäftigte an Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Nr. 1 Zu 1 - Geltungsbereich -

4. Änderungstarifvertrag zum Tarifwerk AWO Salzgitter-Wolfenbüttel. AWO Salzgitter-Wolfenbüttel) vom 31. Januar 2017

B. Sonderregelungen. 40 Sonderregelungen für Beschäftigte an Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Nr. 1 Zu 1 - Geltungsbereich -

Entscheidungsfelder: Schlankes Verfahren oder komplexes Verfahren?

Leistungsorientierte Bezahlung im TVöD und TV-L Kuner

Orientierungsrahmen für die Postdoc-Phase und neue akademische Karrierewege Positionen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)

Erfahrungs- und Leistungskomponenten im TV-L

Tarifvertrag öffentlicher Dienst (TVöD)

Praxisbeispiel einer vom TVöD regierten außeruniversitären Einrichtung

Prämien und Zulagen Positionen der Bildungsgewerkschaft GEW Weimar, 8. Dezember 2009 Dr. Andreas Keller,

Übersicht über die Mitbestimmung bei Stufenzuordnung nach dem TVöD-Bund, TVöD-VKA und TV-L

Die leistungsorientierte Bezahlung im Öffentlichen Dienst TV-L LOB. öffentlichen Dienst TV-L. Bezahlung. BuHaVo Thomasberg 2./3.

Umfrage zum Umsetzungsstand der Leistungsorientierten Bezahlung (LOB) nach dem TVöD in Schleswig-Holstein

Vortrag: Das neue Tarifrecht des Öffentlichen Dienstes für die Länder (TV-L) - Leistungsorientierte Bezahlung Februar 2007 in Dortmund

Zielvereinbarungen und Jahresgespräche

Inhaltsverzeichnis. Bibliografische Informationen digitalisiert durch

Leistungsentgelte im Klinikum Oberberg. Magnus Kriesten Geschäftsführer Klinikum Oberberg GmbH

Dienstvereinbarung. über das betriebliche System einer leistungs- und erfolgsorientierten Bezahlung

Zielvereinbarungen und Jahresgespräche

Einleitung: Nutzen und Ziele der beiden Führungsinstrumente

Professionelles Filialmanagement Ein modulares Trainings- und Coachingkonzept

Workshop. » Zielvereinbarungen für die Steuerung von Kliniken. 14. Jahrestagung der GQMG Essen, 16.März 2007

Dienstvereinbarung zur Einführung leistungsorientierter Entgelte und Vereinbarung eines betrieblichen Systems nach 18 Abs. 6 Satz 1 TVöD.

Janis Mathilda Baumert

GPA-Mitteilung 1/2007

Präambel. Geltungsbereich

2. nach welchen rechtlichen Vorgaben diese Zulagen etwa in Form von zusätzlichen Leistungsentgelten vergeben werden können;

4. Anderungstarifvertrag zum Tarifwerk der Arbeiterwohlfahrt Region Hannover (TV Tariferhöhungen 2014/2015 AWO Region Hannover) vom 10.

TV-L - Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes für die

Das Leistungsentgelt nach TVöD auf der Basis von Zielvereinbarungen. Einführungsprozess und erste Erfahrungen bei der Kreisverwaltung Soest

Personalentwicklung an Hochschulen und Forschungseinrichtungen: state of the art und aktuelle Herausforderungen

Förderung von Nachwuchsführungskräften

Die Einführung der leistungsorientierten Bezahlung in Schulen 9. Dezember 2008 Altenholz

Einfach, flexibel, gerecht und leistungsorientiert: Einheitliche Leistungsmessung für alle Beschäftigten mit dem Kombimodell

13. Treffen. Performancemessung durch Mitarbeitergespräche oder doch ein Entwicklungsinstrument? 25. August 2014

Christina Hölzle. Personalmanagement. in Einrichtungen. der Sozialen Arbeit. Grundlagen und Instrumente. 2., vollständig überarbeitete Auflage

Mitteilung zur Kenntnisnahme

Klaus Hess, TBS NRW. Gesunde Führung

TVöD-Leistungsentgelt


2 Feststellung des personenbezogenen Qualifizierungsbedarfs

Die Senatorin für Finanzen Bremen, den 31. Oktober 2008 Bearbeiter: Herr Kahnert Tel.: Vorlage für die Sitzung des Senats am 18.

Leistungsorientierte Bezahlung im TVôD und TV-L

Ulmer Personalzirkel Zielvereinbarungen. Renate Vochezer Unternehmensberaterin Inhalt

Anhange zum TVoD-AT 593

KAV NW Informationsveranstaltung Leistungsorientierte Bezahlung im öffentlichen Dienst (LOB) Ist-Betrachtung, Weiterentwicklung und Ausblick

Personal- und Organisationsreferat Personalentwicklung POR-P 5.1

Eingruppierungsmöglichkeiten für Beschäftigte in Bibliotheken und Büchereien

Mitarbeiterförderung. Mitarbeiterförderung

Qualifizierung im Forschungsund Wissenschaftsmanagement

Ihr Handwerkszeug 17 Wie Sie Ziele formulieren 18 Wie Sie Mitarbeiter beurteilen 28 Gesprächstechniken: Wie Sie verständlich kommunizieren 38

1.1 Lernziele Hinweise zur Benutzung Aufbau... 9

Muster Mitarbeitergespräch

Bericht KFG in der UDE Ausblick 2012

Vergütungstarifvertrag für die Lebenshilfe ikita ggmbh (VTV-iKita LH) vom 1. September 2014

DHV-Symposium Personalentwicklung und Personalstrukturplanung für den wissenschaftlichen Nachwuchs

Ausfüll-Hinweise zum Mitarbeitergespräch

Vorbereitungsbogen. für Personalentwicklungsgespräche

Dienstvereinbarung über das betriebliche System einer leistungs- und erfolgsorientierten Bezahlung (LOB)

Ausfüll-Hinweise zum Mitarbeitergespräch

Seminar. der Saarländischen Verwaltungsschule (SVS) in Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Arbeitgeberverband Saar (KAV Saar) Anlage 5

Ihre Forschung, Ihr Gewinn: Zulagen und Prä.mien im Rahmen der Drittmitteleinwerbung - Jahr 2017

LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 17. Wahlperiode. A n t w o r t. Drucksache 17/5371. des Ministeriums der Finanzen

1x1-PE-Check. Orgacheck: Testfirma1. Ermittlung der Anforderungen des Unternehmens. Ermittlung der Eignung der Mitarbeiter.

Lesefassung November 2016

Beitrag der PE /OE zum Gesundheitsmanagement

Telefon (08 21) oder Durchwahl hier: Zusätzliches Leistungsentgelt für Beschäftigte an Hochschulen und Forschungseinrichtungen

Änderungstarifvertrag Nr. 5 vom 27. Februar 2010 zum Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) vom 13. September 2005

Systematische Personalentwicklung

Personal- und Organisationsentwicklung für Hochschulen und angewandte Wissenschaften

Die Einführung des TVöD-Leistungsentgelts nach 18 TVöD stellt viele Kliniken vor erhebliche Anforderungen.

Informationen zum Tarifabschluss 2005

Das Jahresgespräch Handout 2017

Leistungsorientierte Bezahlung im öffentlichen Dienst

Leistungsorientierte Bezahlung im öffentlichen Dienst. von. Markus Kuner. Rechtsanwalt Fachanwalt für Arbeitsrecht. 1lr C.H.BECK

Gipfel, Geld und Gute Kita Gutes vom Bund?

Lesefassung November 2016

Vereinfachte Modelle zur Leistungsbezahlung nach 18 TVÖD

Silke Michalk / Marina Ney. Personalentwicklung. als Führungsaufgabe. Mitarbeiter und Unternehmen voranbringen. 1. Auflage

Leitbild. der Verwaltung der Universität zu Köln

TUM Talententwicklung: Förderung von Führungs- und Managementkompetenzen für Wissenschaftler und Wissenschaftsmanager

MITARBEITERGESPRÄCH UND ZIELVEREINBARUNG

Wahrnehmung, (Steuerungs-) Wirkung und Effekte von Leistungsmessung in der Wissenschaft - Ergebnisse einer Evaluation -

Eingruppierung und leistungsorientierte Entgeltinstrumente zur Personalgewinnung und -bindung. Carsten Müller

Wahrnehmung und Wirkung von Leistungsmessung in der Wissenschaft Ergebnisse einer Evaluation

Erfassung und Gestaltung von Motivationspotenzialen als Aufgabe der Personalführung

Abweichungen TV-L vom TVöD Stand: Lfd. TV-L TVöD Bemerkungen Nr. Positive Abweichungen TV-L vom TVöD

Transkript:

Anreizsysteme als Instrument der Personalentwicklung Klaus Eisold Hauptabteilungsleiter Personal und Soziales, Universität Karlsruhe (TH) 1 Klaus Eisold Projektbüro KIT 13 May, 2008

Anreizsysteme der PE Drei Schwerpunkte: TV-L: Monetäre Anreize TV-L: Leistungsorientierte Bezahlung Nicht-Monetäre Anreizsysteme 2 Klaus Eisold

TV-L Monetäre Anreize Stufengewährung Stufengewährung - Neueinstellung ( 16 II TV-L ) zur Deckung des Personalbedarf Wissenschaft grundsätzlich E13-15 ggf. E9-12 Zulage - Neueinstellung / Bindung ( 16 V TV-L) regionalen Differenzierung, Deckung des Personalbedarfs, Bindung von qualifizierten Fachkräften oder Ausgleich höherer Lebenshaltungskosten 3 Klaus Eisold

TV-L Monetäre Anreize (2) Stufenvorweggewährung Leistungen der Beschäftigten, erheblich über dem Durchschnitt: erforderliche Zeit für die Stufen 4 bis 6 verkürzbar ( 17 II TV-L). Ermächtigung: mind. 1 Jahr in der Stufe 4 Klaus Eisold

TV-L Monetäre Anreize (3) Zulagen Sonderzahlung bis zu 10 % des Jahresentgelts Drittmittel ( 18 VI TV-L) Monatliche Leistungszulage (befristet/unbefristet) z. B. max. 7 % Monatsentgelt Dauerhaft/projektbezogene besondere Leistung ( 18 VII TV-L) Einmalige Leistungsprämie, z. B. max. 10 % Jahresentgelt Besondere Leistung wurde bereits erbracht ( 18 VIII TV-L) 5 Klaus Eisold

Leistungsorientierte Bezahlung Tarifliche Rahmenbedingungen ( 18 TV-L/TVöD) TVöD Bund: LeistungsTV-Bund vom 25.08.2006 TVöD VKA: 18 TVöD TV-L: Tarifvertrag zum Leistungsentgelt noch in Arbeit (?) 6 Klaus Eisold

Leistungsorientierte Bezahlung (2) Entgeltvolumen und Finanzierung Start 1 % der Monatsentgelte, Ziel 8%, kein fester Zeitplan. Finanzierung: Durch auslaufende Besitzstände. Aufstockungen im Rahmen von Tarifrunden. Besonderheiten: Strikte Zweckbindung, Ausgabezwang. 7 Klaus Eisold

Leistungsorientierte Bezahlung (3) Form des Leistungsentgelts (TVöD VKA) Leistungsprämie einmalige jährliche Zahlung im Allgemeinen basierend auf einer Zielvereinbarung Erfolgsprämie einmalige jährliche Zahlung basierend auf einer Zielvereinbarung geknüpft an einen messbaren wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens Leistungszulage monatlich auszuzahlende, widerrufliche Prämie 8 Klaus Eisold

Leistungsorientierte Bezahlung (4) Zielvereinbarung / Systematische Leistungsbewertung (TVöD VKA) Zielvereinbarung Freiwillige Vereinbarung zwischen Führungskraft und Mitarbeiter über Ziele für den kommenden Bewertungszeitraum SMART-Goals-System Systematische Leistungsbewertung Bewertung der Leistung ohne Ziele nach sachlichen Maßstäben Leistungsbewertung anhand möglichst objektivierbarer Kriterien 9 Klaus Eisold

Leistungsorientierte Bezahlung (5) Mitarbeitergespräche (TVöD VKA) Kommunikation der vereinbarten Ziele und Leistungsbewertung sind regelmäßige Mitarbeitergespräche unerlässlich. Ziele: mehr Klarheit und Verbindlichkeit zwischen Mitarbeiter und Vorgesetztem, Verbesserung der Zusammenarbeit, Entwicklung einer guten Gesprächskultur Gesprächspartner: direkter Vorgesetzter mit Mitarbeiter Zeitrahmen: mindestens ein Gespräch jährlich, Dauer maximal 1,5 Stunden 10 Klaus Eisold

Leistungsorientierte Bezahlung (6) Mitarbeitergespräch Einleitung des Mitarbeitergesprächs Durchsprache der alten Besprechungsergebnisse Bewertung des abgelaufenen Jahres Die Leiter vereinbaren die Termine (Einzelgespräche) Themen Zielerreichung Arbeitsverhalten Kommunikationsverhalten Führungsverhalten Rückmeldung des Mitarbeiters an den Vorgesetzten Festsetzung neuer Ziele Aufgaben/ Wege/Mittel gemeinsames Resümee des Gespräches 11 Klaus Eisold

Leistungsorientierte Bezahlung (7) Höhe des Gesamtvolumens am Beispiel FZK: 1% der ständigen Monatsentgelte: ~ 1.300.000 8% der ständigen Monatsentgelte: ~ 10.400.000 12 Klaus Eisold

Leistungsorientierte Bezahlung (8) Möglichkeit Normierung nötig OE 1 OE 2 OE 3 OE 4 Normierung nötig Abt.1 Abt. 2 Abt. 1 Abt. 2 Abt. 3 Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 1 Gruppe 2 13 Klaus Eisold

Leistungsorientierte Bezahlung (9) Anzahl Mitarbeiter Top 10 Qual. Verteilung Verteilung nach Punkten 5 6 4.167 1.041,45 672,05 4 12-694,33 537,64 3 30-347,22 403,23 1 % 2 6 - - 268,62 1 6 - - 134,41 Frage nach Streubreite und Verteilung Bewertungspunkte Bewertungspunkte Anzahl Mitarbeiter Top 10 Qual. Verteilung Verteilung nach Punkten 5 6 33.330 8.331,60 5.376,35 4 12-5.554,64 4.301,08 3 30-2.777,76 3.225,81 8 % 2 6 - - 2.150,54 1 6 - - 1.075.27 14 Klaus Eisold

Nicht-Monetäre Anreizsysteme Rahmenbedingungen Institutionelles Bekenntnis (z. B. Leitbild, Serviceeinrichtung,...) Institutionelle Anreize (Finanzierung, Freistellung, etc.) Ebenen (Gesamtuniversität, Fakultäten, Institute/Kliniken) Personengruppen (Verwaltung, Wissenschaftliches Personal) Funktionen (Führungskräfte und Mitarbeiter/innen) 15 Klaus Eisold

Nicht-Monetäre Anreizsysteme (2) Vorgehensweise Arbeitsschritte 1. Problemanalyse 6. Transfer 2. Bedarfsanalyse 5. Erfolgskontrolle 3. Planung 4. Qualifizierung 16 Klaus Eisold

Nicht-Monetäre Anreizsysteme (3) Personalentwicklung vor Ort PE ist eine nicht delegierbare Aufgabe jeder Führungskraft. PE muss am eigentlichen Ort des Geschehens stattfinden. Motivation muss hier funktionieren Entwicklung muss hier gefördert werden 17 Klaus Eisold

Nicht-Monetäre Anreizsysteme (4) Chancengleichheit z. B. Wiedereinsteigerkonzept Mentoring - Programm Systematische Qualifizierung und Nachfolgeplanung Bei Maßnahmen aktiv auf die Einbeziehung achten. 18 Klaus Eisold

Nicht-Monetäre Anreizsysteme (5) Überfachliche Seminarangebote (Beispiele) Führung Projektmanagement Arbeitstechniken Managementkompetenz (z. B. Wissenschaftsmanagement) Soziale Kompetenzen Training als Ausdruck der eigenen Professionalität Qualifizierungsangebote (Beispiele) JPM (ZWM) 19 Klaus Eisold

Nicht-Monetäre Anreizsysteme (6) Beispiele für methodische Ansätze Jährliche Qualifizierungsgespräche ABC-Kandidaten Aufstiegskandidaten, Qualifizierung durch Veränderung auf gleicher Ebene, neue Aufgabe notwendig (intern/extern) Goldfischteich Förder-AC Exzellenz-Programm für Wissenschaftler, Trainee-Programm 20 Klaus Eisold

Nicht-Monetäre Anreizsysteme (7) Beispiele für methodische Ansätze (2) Mitarbeitergespräche und Zielvereinbarungen Nachfolgeplanung/Systematische Qualifizierung Supervision und Coaching Integration-/Einstiegsqualifizierung z. B. Einführungsprogramme 21 Klaus Eisold

Anreizsysteme der PE Zusammenfassung / Diskussion TV-L: Monetäre Anreize TV-L: Leistungsorientierte Bezahlung Nicht-Monetäre Anreizsysteme Ich danke für die Aufmerksamkeit! Klaus Eisold 22 Klaus Eisold