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Helaba Volkswirtschaft/Research Devisenreport 17. September 2010 Autor: Christian Apelt, CFA Telefon: 0 69/91 32-47 26 research@helaba.de Redaktion: Claudia Windt 1 Im Fokus 1 1.1 US-Dollar: Zwischen Pest und Cholera 2 1.2 Britisches Pfund: Kleine Sorgen 3 1.3 Schweizer Franken: Ambitionierter Wechselkurs 4 1.4 Japanischer Yen: Intervention! 5 1.5 Schwedische Krone: Anhaltender Aufwärtstrend 6 2 Kompakt: NOK, ZAR und BRL 8 3 Helaba Währungsprognosen 9 1 Im Fokus Herausgeber: Dr. Gertrud Traud Euro-Performance im Monatsvergleich % gg. Euro im Vergleich zum Vormonat (vom 19.08. bis zum 16.09.2010) Chefvolkswirt/Leitung Research Landesbank Hessen-Thüringen MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 60311 Frankfurt a. Main Telefon: 0 69/91 32-20 24 Telefax: 0 69/91 32-22 44-2,4-1,9-1,8-0,4-0,6-0,5 0,4 2,7 2,9 US-Dollar Japanischer Yen Britisches Pfund Schweizer Franken Kanadischer Dollar Australischer Dollar Neuseeland-Dollar Schwedische Krone Norwegische Krone Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. -4,5-2,6-1,6-1,5-1,0-1,0-0,6-0,1 0,5 0,4 Kernwährungen Restliche G10 Schwellenländerwährungen Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research 0,6 Tschechische Krone Polnischer Zloty Ungarischer Forint Russischer Rubel Türkische Lira Koreanischer Won Chinesischer Yuan Indische Rupie Südafrikanischer Rand Brasilianischer Real Mexikanischer Peso

1.1 US-Dollar: Zwischen Pest und Cholera Der US-Dollar beendete zunächst seine Schwächephase Anfang August. Lange Zeit dümpelte der Euro-Dollar-Kurs in einer Handelsspanne von 1,26 bis 1,29 vor sich hin. In anderen Währungen hingegen war mehr Bewegung zu erkennen. So setzten zum einen die Fluchtwährungen Japanischer Yen bis zur Intervention und insbesondere der Schweizer Franken ihren Höhenflug fort. Zum anderen legten aber auch die zyklischen Währungen zu. So werteten Neuseeland- und Australischer Dollar sowie die Schweden-Krone deutlich auf. Euro-Krise meldet sich zurück Eine per saldo zunehmende Risikoneigung, gestützt von freundlicheren Konjunkturdaten, begründet den Kursanstieg der letztgenannten Währungen. Die Aufwertung von Yen und Franken passt allerdings weniger in dieses Bild. Der Euro konnte zunächst nicht profitieren, da das Thema Verschuldungskrise nach negativen Meldungen aus Irland und Griechenland wieder verstärkt ins Blickfeld geriet. Die Risikoaufschläge auf Staatsanleihen aus einigen Krisenländern stiegen zeitweise auf neue Höchststände. Zudem sorgten die Pläne zu den neuen Eigenkapitalvorschriften für Banken ( Basel III ) temporär für Unsicherheit. Die Eigenkapitalausstattung der US-Banken scheint besser als die in Europa zu sein, so dass härtere Auflagen negativ für den Euro gewesen wären. Nach Bekanntgabe der neuen Richtlinie erholte sich der Euro-Dollar-Kurs und stieg über 1,30. Nach wie vor spiegeln sich in der kurzfristigen Euro-Dollar-Entwicklung vor allem Änderungen in der Risikoneigung wider. Euro und US-Dollar gehören beide zu den Verlierern 2010 Risikoaufschläge auf Peripherie-Bonds am alten Hoch Handelsgewichteter Wechselkursindex $ je Basispunkte, invertiert 1,65 1,60 CDS Eurozone, Mittelwert (rechte Skala) 1,55 1,50 1,45 1,40 1,35 1,30 1,25 1,20 Euro-Dollar-Kurs (linke Skala) 1,15 2008 2009 2010 0 25 50 75 100 125 150 175 200 225 250 275 Expansive US- Geldpolitik begrenzt Potenzial für Greenback Die US-Konjunkturdaten enttäuschten zuletzt nicht mehr, so dass die Erwartung hinsichtlich zusätzlicher quantitativer Maßnahmen seitens der Federal Reserve gedämpft wurden. Dennoch bleiben mögliche Kaufprogramme der Fed auf der Agenda und könnten sich negativ auf den US- Dollar auswirken. In den nächsten Monaten dürfte sich das makroökonomische Umfeld nicht nur in den USA tendenziell verschlechtern. Dann wird sich vermutlich auch die zuletzt positive Stimmung an den Finanzmärkten wieder eintrüben. Die anziehende Risikoaversion wird den Greenback begünstigen, wenngleich die US-Geldpolitik hier wohl Grenzen setzt. Der Euro-Dollar-Kurs dürfte auf 1,25 zurückgehen. Neue Hiobsbotschaften bezüglich der europäischen Schuldenkrise könnten zeitweise die Euro-Abwertung verstärken. Mit einer Eskalation der Krise ist aber in absehbarer Zeit dank der Rettungsmaßnahmen seitens der EU nicht zu rechnen. Sollte sich hier sogar eine merkliche Entspannung abzeichnen, könnte der Euro-Dollar-Kurs spürbar ansteigen. Dies ist u.e. eher ein Thema für 2011. Die Entwicklung am Devisenmarkt zeigt, dass derzeit sowohl der Euro als auch der US-Dollar als Problemwährungen angesehen werden. Die hohe Staatsverschuldung und die anhaltend expansive Geldpolitik bei gedämpften Wachstumsaussichten lassen die Anleger vorsichtig werden. Helaba Volkswirtschaft/Research 17. September 2010 Helaba 2

1.2 Britisches Pfund: Kleine Sorgen Das Britische Pfund gab in den letzten Wochen sowohl gegenüber US-Dollar als auch Euro etwas nach. Der Freudensprung des Pfund Sterling nach Bekanntgabe der Sparmaßnahmen ist vorbei. Nun steht eher deren mühsame Umsetzung an. So formiert sich von den Gewerkschaften bereits Widerstand. Der Euro-Pfund-Kurs stieg über 0,83. Konjunkturell überwogen zuletzt eher die negativen Nachrichten. Insbesondere der Häusermarkt bereitet wieder Sorgen. Nachdem sich die Preise für Wohnimmobilien im Frühjahr noch um rund 10 % gegenüber Vorjahr verteuerten, war die Entwicklung zuletzt eher rückläufig. Die Frühindikatoren am Häusermarkt verschlechterten sich. Gegen Jahresende bzw. Anfang 2011 werden die Häuserpreise gegenüber Vorjahr kaum mehr als stagnieren. Die Unternehmerstimmung trübte sich laut Einkaufsmanagerindizes für Industrie und Dienstleistungen ebenfalls ein. Die Wachstumsimpulse aus der Lagerhaltung lassen nach. Die Verbesserung am Arbeitsmarkt verlor auch etwas an Schwung. Wachstum verliert an Schwung Fällt die Erholung der britischen Wirtschaft nach einem fulminanten zweiten Quartal das BIP wuchs um 1,2 % gegenüber Vorperiode wieder in sich zusammen? Bislang deuten die Daten lediglich auf die zu erwartende Wachstumsverlangsamung hin. Die Haushaltskonsolidierung wirft bereits erste Schatten voraus. Die Unternehmen besitzen insgesamt jedoch genügend finanziellen Spielraum und mittelfristig auch den Bedarf für neue Investitionen. Die Finanzierungsbedingungen sind weiterhin sehr expansiv. Das rückläufige Kreditvolumen erklärt sich vorwiegend mit einer flauen Nachfrage. Deshalb wird die britische Wirtschaft mit mäßigem Tempo weiter wachsen, das BIP wird 2011, wie bereits in diesem Jahr, vermutlich um rund 1,5 % expandieren. Die Inflation verharrte auch im August über 3 %. Die Teuerung dürfte sich in den nächsten Monaten nicht bzw. 2011 wegen der Mehrwertsteuererhöhung kaum verlangsamen. Zusätzliche expansive Maßnahmen der Bank of England (BoE) sind deshalb unwahrscheinlich. Umgekehrt ist aber wegen des moderaten Wachstums auch nicht mit einer baldigen Zinswende zu rechnen. Die Wartehaltung der BoE wird wohl erst dann enden, wenn die derzeit niedrigen Inflationserwartungen ansteigen. Dies dürfte aber erst im Verlauf von 2011 geschehen. Deshalb werden sich die Renditen für zehnjährige Gilts in den kommenden Monaten weiter auf dem sehr niedrigen Niveau um 3,0 % bewegen. Pfund schwächelt etwas Zinsdifferenzen geben vorerst keine neuen Impulse GBP US-$ GBP %-Punkte, invertiert Pfund vorerst seitwärts Das Pfund tendiert für das restliche Jahr wohl ohne klaren Trend gegenüber Euro und US-Dollar. Negative Effekte vom britischen Sparprogramm könnten einerseits das Pfund belasten, andererseits leiden einige Länder der Eurozone unter zumindest ähnlichen Problemen. Von letztgenannten Effekten könnte das Pfund einen kurzen Schub erhalten. Der Pfund-Dollar-Kurs wird weiter um 1,55 schwanken. Möglichen quantitativen Maßnahmen der Fed steht die Rolle des US-Dollar als Fluchtwährung gegenüber. Im Verlauf von 2011 dürften BoE-Zinsphantasien das Pfund begünstigen, zumal die EZB und Fed wohl länger an ihrer Geldpolitik festhalten. Der Euro-Pfund-Kurs dürfte bis Ende 2011 unter die Marke von 0,80 fallen, der Pfund-Dollar-Kurs auf 1,70 ansteigen. Helaba Volkswirtschaft/Research 17. September 2010 Helaba 3

1.3 Schweizer Franken: Ambitionierter Wechselkurs Der Schweizer Franken steigt und steigt. Entsprechend fiel der Euro-Franken-Kurs zeitweise auf ein historisches Tief unter 1,28. Der Dollar-Franken-Kurs notiert an der Parität nur noch wenig über dem Allzeittief aus dem März 2008 von 0,97. Generell profitiert der Franken von sinkenden Zinsdifferenzen und von einer höheren Risikoaversion. Allerdings verbesserte sich zuletzt sogar die Risikoneigung an Finanzmärkten, weshalb die Franken-Aufwertung eher überrascht. Mit einer gewissen Zeitverzögerung reagierte der Euro-Franken-Kurs. Er stieg wieder deutlich über 1,30, was aber auch technisch mit der überverkauften Lage des Kurses erklärt werden kann und zuletzt mit dem Notenbankentscheid. Hat der Franken nun quasi klassisch überschossen und setzt nun eine nachhaltige Gegenbewegung ein? Robustes Wachstum bei Nullinflation Es ist nicht nur die Rolle als sicherer Hafen, die den Franken begünstigt. Die Schweizer Wirtschaft wächst ähnlich robust wie die in Deutschland. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte 2010 um 2,7 % zulegen. Da sich aber die Eurozone insgesamt schwächer als Deutschland entwickelt, ist die Schweiz im Vorteil. Allein auf Basis der Konjunktur wären Überlegungen über ein Ende der Nullzinspolitik angebracht. Der Aufschwung am Schweizer Immobilienmarkt bereitet gewisse Sorgen, von einer Blase kann derzeit aber nicht gesprochen werden. Die Inflation hingegen hinterlässt eine andere Botschaft. Mit einer Teuerungsrate knapp über der Nulllinie, die vermutlich 2011 sogar zeitweise in den negativen Bereich rutscht, besteht wenig Anlass für eine baldige Zinswende. Vielleicht noch wichtiger ist für die kleine offene Volkswirtschaft der Außenwert. Eine einseitige Zinsanhebung der SNB ohne eine absehbare Wende der EZB würde den Aufwertungsdruck auf den Franken verstärken, was sich direkt auf Wachstum und Inflation auswirken würde. Deshalb wartet die Schweizer Notenbank bis auf weiteres ab, ihre neueste Lagebeurteilung deutet dies ebenfalls an. Devisenmarktinterventionen stehen aufgrund bilanzieller Risiken für die SNB erst einmal nicht im Blickpunkt. Franken klar überbewertet Euro-Franken unterschießt Index CHF %-Punkte Ausmaß der Franken-Aufwertung nicht gerechtfertigt Ohne ernsthafte Zinserhöhungsperspektiven fehlt dem Franken die fundamentale Rechtfertigung für das Ausmaß der Aufwertung. Der Franken kann derzeit auf Basis realer Wechselkursindizes und Zinsdifferenzen als stark überbewertet angesehen werden. Die Flucht in den sicheren Hafen Franken muss damit noch nicht beendet sein, schließlich dürfte das Finanzmarktumfeld in den nächsten Monaten unruhig bleiben. Die globale Konjunktur verlangsamt sich, das Thema europäische Schuldenkrise ist noch nicht von der Agenda verschwunden. Vermutlich ist es deshalb verfrüht, auf eine nachhaltige Gegenreaktion im Euro-Franken-Kurs zu setzen. Denn laut Keynes können Märkte länger irrational bleiben als Anleger liquide. Helaba Volkswirtschaft/Research 17. September 2010 Helaba 4

1.4 Japanischer Yen: Intervention! Der Japanische Yen setzte seinen Höhenflug bis Mitte September fort, der Dollar-Yen-Kurs fiel mit 83 Yen auf ein 15-Jahrestief, der Euro-Yen-Kurs pendelte um das Jahrestief von 106. Dies war dann allerdings zu viel für die japanische Politik, und sie beschloss am 15. September die erste offizielle Devisenmarktintervention seit 2004. Zuvor musste sich der erst im Juni ins Amt gekommene Premierminister Kan dem innerparteilichen Konkurrenten Ozawa erwehren und hatte damit Erfolg. Eigentlich erwartete der Markt eher von Ozawa denn von Kan eine solche Intervention, weshalb der Dollar-Yen-Kurs nach der innerparteilichen Entscheidung noch auf das Rekordtief fiel. Die Bank of Japan (BoJ) verkaufte im Auftrag der Regierung angeblich über 2.000 Mrd. Yen am Devisenmarkt. Der Markteingriff erfolgte unilateral, die Liquidität wurde nicht sterilisiert. Die erste Reaktion des Dollar-Yen-Kurses mit einem Anstieg über 85 war eindeutig. Fundamentales Umfeld kein Grund für weitere Yen-Stärke Können Regierung und Notenbank damit die Aufwertung stoppen? Die Vergangenheit lehrt, dass Devisenmarktinterventionen nicht immer von Erfolg gekrönt sind. Eine Währungsabwertung ist grundsätzlich leichter zu erzielen, da theoretisch eine Notenbank unbegrenzt Geld drucken und auf den Devisenmarkt werfen kann. Die BoJ wird im Gegensatz zur Schweizer Notenbank angesichts der anhaltenden Deflation kaum Rücksicht auf eine Explosion ihrer Bilanzsumme nehmen. Jedoch ist der Markt für den Yen sehr breit, so dass das Interventionsvolumen sehr hoch werden könnte. Die Wirksamkeit hängt auch von der allgemeinen US-Dollar-Entwicklung ab, die in den nächsten Monaten vermutlich nicht dagegen sprechen wird. Der aktuelle Yen-Kurs wird von den fundamentalen Faktoren nicht unbedingt gestützt. Zwar rechtfertigen gesunkene Zinsdifferenzen zu US-Dollar und Euro eine Aufwertung, aber im Vergleich dazu hat der Yen überschossen. Reale Wechselkursindizes bzw. Kaufkraftparitäten weisen ebenfalls auf eine Überbewertung hin. Zudem schwächt sich in Japan das Wirtschaftswachstum seit dem zweiten Quartal spürbar ab. Diese fundamentalen Faktoren sprechen eher für eine höhere Erfolgswahrscheinlichkeit der Interventionen. Intervention zeigt erste Wirkung Wechselnder Erfolg von Devisenmarktinterventionen JPY Billionen JPY JPY 94 92 90 88 86 84 USD-JPY 94 92 90 88 86 84 82 April 82 Mai Juni Juli August September 2010 Aufwertung wird gestoppt An den Terminmärkten sind die Spekulanten einseitig auf einen Rückgang im Dollar-Yen-Kurs positioniert. Sollte der Markteingriff hier größere Positionsauflösungen hervorrufen, könnte der Wechselkurs deutlicher steigen. Entscheidend für den Erfolg wird aber der politische Wille sein. Da außer dem Außenwert der Währung den Autoritäten kaum andere Möglichkeiten zur Wachstumsstimulierung verbleiben, wird wohl auch bei Premier Kan die Bereitschaft für fortgesetzte Interventionen bestehen. Der Dollar-Yen-Kurs wird sich in den nächsten Wochen vermutlich sehr volatil zeigen, da mit Gegenbewegungen auf die Intervention zu rechnen ist. Zinsdifferenzen und Risikoneigung sollten sich in den kommenden Monaten nicht deutlich gegen den Yen entwickeln, so dass vorerst von keiner klaren Trendwende beim Yen auszugehen ist. Deshalb werden sich in den nächsten Monaten Dollar-Yen und Euro-Yen eher seitwärts bewegen. Damit wäre allerdings der Aufwertungstrend gestoppt, die Interventionen wären per saldo ein Erfolg. Helaba Volkswirtschaft/Research 17. September 2010 Helaba 5

1.5 Schwedische Krone: Anhaltender Aufwärtstrend Die Schwedische Krone steht am Devisenmarkt zumeist kaum im Fokus. Schweden ist weder von der ökonomischen Größe her so bedeutsam noch von der langjährigen Wachstumsdynamik so attraktiv, dass die Krone eine hohe Aufmerksamkeit auf sich zieht. Sie gilt auch nicht als Fluchtwährung in der Krise oder als zyklische Rohstoffwährung. Dennoch ist die Kursentwicklung in diesem Jahr bemerkenswert. Hinter den sicheren Häfen Japanischer Yen und Schweizer Franken weist die Schwedische Krone handelsgewichtet den stärksten Anstieg unter den wichtigsten Währungen auf. Neben einem kleinen Plus gegenüber dem US-Dollar ist eine Aufwertung von rund 10 % im Vergleich zum Euro zu verzeichnen. Nach Lehman-Schock geriet die Krone stark unter Druck Die positive Entwicklung der Schwedischen Krone muss vor dem Hintergrund der Finanzkrise 2008/09 betrachtet werden. Schließlich wertete die Krone vom Sommer 2008 bis März 2009 massiv ab, der Euro verteuerte sich um gut 25 %. Mit der diesjährigen Aufwertung hat die Schwedische Krone die vorherigen Kursverluste wieder wettgemacht. Der Euro-Krone-Kurs notiert mit 9,2 in etwa auf dem Vor-Lehman-Niveau. Die erheblichen Verluste lassen sich vor allem mit den Problemen der schwedischen Banken erklären. Insbesondere deren hohe Positionen in den von der Krise schwer getroffenen baltischen Ländern belasteten die Währung. Auch stürzte die schwedische Wirtschaft härter als andere ab. Die Riksbank die Notenbank senkte den Leitzins auf 0,25 % und damit noch tiefer als die Europäische Zentralbank. Der Euro-Krone-Kurs reagierte 2008/09 sensitiv auf Änderungen der Risikoneigung an den Finanzmärkten und stieg in Phasen hoher Unsicherheit. Schweden-Krone erreicht Vorkrisenniveau SEK SEK Keine Ansteckung von der Euro-Krise Die Schuldenkrise in der Eurozone steckte die Schwedische Krone hingegen kaum an und wirkte sich per saldo nicht negativ auf die Krone aus. Die in Probleme geratenen Mitglieder der Währungsunion spielen weder für die Banken noch den Außenhandel Schwedens eine gravierende Rolle. Die für Schweden relevanteren baltischen Staaten blieben von den diesjährigen Turbulenzen weitgehend verschont. Der schwedische Bankensektor insgesamt hat damit wohl die größten Schwierigkeiten hinter sich gelassen. Die Staatsverschuldung selbst ist nicht bedrohlich. Zwar weist der Haushalt nach der Rezession nun ein Defizit aus. Der Fehlbetrag unter 3 % am BIP aber erfüllt sogar noch das Maastricht-Kriterium. Auch die Staatsverschuldung liegt mit weniger als 40 % am BIP auf einem für viele Industrieländer beneidenswert niedrigen Niveau. Die auf Basis von Kreditderivaten implizierte Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls ist im Gegensatz zu fast allen anderen Industrieländern für Schweden in diesem Jahr zurückgegangen. Helaba Volkswirtschaft/Research 17. September 2010 Helaba 6

Die schwedische Wirtschaft hat seit Jahresbeginn kräftig an Schwung gewonnen. Der private Konsum expandiert merklich, die in der Rezession tief eingebrochenen Investitionen legen erheblich zu. Der Außenhandel gewinnt an Fahrt und profitiert dabei von der Belebung der Weltkonjunktur, insbesondere in der nördlichen Hälfte von Europa. Die Überschüsse in Handels- bzw. Leistungsbilanz haben jedoch noch nicht die alten Vorkrisenhöchststände erreicht. Die Stimmungsindikatoren zeigen auch für das zweite Halbjahr 2010 ein positives Bild für die schwedische Wirtschaft. Das Bruttoinlandsprodukt wird im Gesamtjahr vermutlich um knapp 4 % wachsen. Eine nachlassende weltweite Konjunkturdynamik wird sich 2011 wohl auch auf Schweden auswirken und das Wachstum auf 2,3 % dämpfen. Damit entwickelt sich die schwedische Wirtschaft aber spürbar besser als die Eurozone. Riksbank normalisiert Geldpolitik Die Teuerung stellt in Schweden derzeit kein Problem dar. Die Inflation in nationaler Abgrenzung dürfte 2010 um gut 1 % steigen. Aufgrund des kräftigen Wachstums schwinden die gesamtwirtschaftlichen Überkapazitäten, so dass der Preisdruck damit 2011 zunehmen könnte. Die Riksbank reagiert bereits entsprechend und hat den Leitzins um insgesamt 50 Basispunkte auf 0,75 % angehoben. Die Notenbank geht in ihrer Prognose von weiter steigenden Leitzinsen aus. Dabei sind diese Maßnahmen in erster Linie als Normalisierung der vorher sehr expansiven Geldpolitik zu verstehen. Tatsächlich dürfte die Riksbank den Kurs mit maßvollen Zinsanhebungen auch 2011 fortsetzen. Da sich die großen Notenbanken, also EZB und Federal Reserve, vorerst weiter zurückhalten werden, kann die Schwedische Krone ihren Zinsvorteil am Geld- und Kapitalmarkt gegenüber Euro und US-Dollar ausbauen. Dies wird die schwedische Währung begünstigen. Schwedische Wirtschaft hängt die Eurozone ab Zinserhöhungserwartungen lassen Krone aufwerten Bruttoinlandsprodukt, % gg. Vj. SEK %-Punkte Aufwertung der Krone auch 2011 Die Entwicklung von Konjunktur und Zinsen spricht dafür, dass die Schwedische Krone ihren Aufwertungstrend gegenüber dem Euro fortsetzt. Auch die aktuelle Bewertung ist kein Argument dagegen. Zwar verbleiben einige Risiken. So könnten die Parlamentswahlen am 19. September für Unruhe sorgen, wenngleich auch bei einem Regierungswechsel keine einschneidenden wirtschaftspolitischen Veränderungen zu erwarten sind. Zudem sind Probleme im Bankensektor zumindest nicht völlig auszuschließen, wenn sich an den internationalen Finanzmärkten das Umfeld massiv eintrüben sollte. Insgesamt überwiegen aber die positiven Faktoren für die Krone. Der Euro-Krone-Kurs dürfte bis Ende 2010 um 9,2 notieren und im kommenden Jahr auf 9,0 zurückgehen. Damit hätte sich der Wechselkurs wieder nachhaltig in der Bandbreite vor der Krise etabliert. Gegenüber dem US-Dollar könnte die Aufwertung im nächsten Jahr sogar kräftiger ausfallen: Der Dollar-Krone-Kurs dürfte sich von 7,1 auf unter 7,0 verringern. Helaba Volkswirtschaft/Research 17. September 2010 Helaba 7

2 Kompakt: NOK, ZAR und BRL Zinserhöhungen fördern Krone begrenzt NOK %-Punkte Tendenz: Leichtes Aufwärtspotenzial NOK Die Norwegische Krone wertete gegenüber dem Euro unter Schwankungen insgesamt etwas auf. Dabei profitierte die Krone von einem etwas höheren Rohölpreis. Zusätzliche Impulse sind vom Ölpreis nicht mehr zu erwarten. Die Nachfrage als sicherer Anlagehafen der Staat Norwegen ist finanziell gesund spielte zuletzt kaum eine Rolle. Eine moderate Konjunkturerholung und eine niedrige Teuerung erfordern keine deutlich restriktivere Geldpolitik. Die norwegische Zentralbank wird nur langsam die Zinsen erhöhen, der EUR-NOK wird deshalb nur leicht zurückgehen. Höhere Edelmetallpreise begünstigen den Rand ZAR Index, Invertiert ZAR Tendenz: Nur temporäre Rückschlagsgefahren Der Südafrikanische Rand legte sowohl gegenüber Euro als auch US-Dollar zu. Getragen wird die Aufwertung von steigenden Rohstoffpreisen, insbesondere bei Edelmetallen. Die südafrikanischen Leitzinsen sind historisch niedrig, die Notenbank senkte ihn auf 6,0 %. Inflationsbereinigt sprechen die Renditedifferenzen nicht für eine weitere Rand- Aufwertung. Die südafrikanische Währung bleibt anfällig für Rückschläge aufgrund einer sinkenden Risikoneigung. Mittelfristig dürften aber die Edelmetallpreise stützen und sich der EUR-ZAR näher bei 9,0 denn 10,0 bewegen. Qualität hat ihren Preis Index Tendenz: Potenzial weitgehend ausgereizt BRL Der Brasilianische Real setzte auch 2010 seine Höhenflug fort. Dabei profitierte die Währung von zum Teil steigenden Rohstoffpreisen. Die hohen Zinsen locken internationale Investoren. Mit weiteren Zinsanhebungen der Notenbank ist vorerst nicht zu rechnen, da die konjunkturelle Dynamik etwas nachlässt. Zwar wird die brasilianische Wachstumsstory grundsätzlich weitergehen. Jedoch ist die Währung anfällig bei nachlassenden Rohstoffpreisen bzw. einer höheren Risikoaversion an den Finanzmärkten, zumal der Real mittlerweile überbewertet erscheint. Helaba Volkswirtschaft/Research 17. September 2010 Helaba 8

3 Helaba Währungsprognosen Veränderung seit aktueller Prognose Ende 31.12.09 19.08.10 Stand* Q4/2010 Q1/2011 Q2/2011 Q3/2011 gg. Euro (jeweils gg. Euro, %) US-Dollar 9,5-1,9 1,31 1,25 1,30 1,35 1,35 Japanischer Yen 18,7-2,4 112 105 112 119 121 Britisches Pfund 5,9-1,8 0,84 0,80 0,82 0,83 0,81 Schweizer Franken 11,7-0,4 1,33 1,28 1,32 1,36 1,40 Kanadischer Dollar 12,4-0,6 1,34 1,31 1,35 1,39 1,38 Australischer Dollar 14,5 2,9 1,40 1,47 1,49 1,52 1,50 Neuseeland-Dollar 9,7 0,4 1,81 1,79 1,83 1,85 1,80 Schwedische Krone 11,3 2,7 9,21 9,20 9,10 9,10 9,00 Norwegische Krone 4,0-0,5 7,97 7,80 7,80 7,80 7,85 gg. US-Dollar (jeweils gg. USD, %) Japanischer Yen 8,4-0,5 86 84 86 88 90 Schweizer Franken 1,9 1,6 1,02 1,02 1,02 1,01 1,04 Kanadischer Dollar 2,6 1,4 1,03 1,05 1,04 1,03 1,02 Schwedische Krone 1,6 4,7 7,05 7,36 7,00 6,74 6,67 Norwegische Krone -4,9 1,5 6,09 6,24 6,00 5,78 5,81 US-Dollar gg. (jeweils gg. USD, %) Britisches Pfund -3,4 0,1 1,56 1,56 1,59 1,63 1,67 Australischer Dollar 4,4 5,0 0,94 0,85 0,87 0,89 0,90 Neuseeland-Dollar 0,2 2,4 0,72 0,70 0,71 0,73 0,75 *16.09.2010 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research % Helaba Volkswirtschaft/Research 17. September 2010 Helaba 9