Budgetkompass für junge Menschen - Privatinsolvenz, Schuldnerberaterin Lehrgang: Finanzierung praktische und aktuelle Fragestellungen aus Unternehmerund Konsumentensicht Landesakademie für Fortbildung und Personalentwicklung an Schulen Esslingen, 14. März 2012
Budgetkompass für junge Haushalte Privatinsolvenz 1. Privatinsolvenz 1. Ablauf 2. Versagensgründe und ausgenommene Forderungen 3. Fallbeispiel 2. In der Schuldnerberatung 1. Krisenintervention 2. Zwangsvollstreckung und Schuldnerschutz (P-Kto., Pfändungstabelle ) 3. Möglichkeiten der Schuldnerberatung (Stundung, Raten, Vergleich) 3. Konsumkredite und finanzielle Lebensrisiken 1. Veränderte Lebensumstände (Krankheit, Arbeitslosigkeit, Schwangerschaft ) 2. Schuldenspirale bei Konsumschulden 4. Finanzielle Bildung und Schuldenprävention - Beispiele und Links Seite 2
Geld und Haushalt - www.geldundhaushalt.de Unterstützung im Umgang mit den privaten Finanzen Ratgeber Service Budget Analyse Vortrag Service Seite 3
Vereinfachter Ablauf des Verbraucherinsolvenzverfahrens Vorbereitung Außergerichtlicher Einigungsversuch Ggf. gerichtliches Schuldenbereinigungsplanverfahren Gerichtliches Verbraucherinsolvenzverfahren Wohlverhaltensphase Restschuldbefreiung Seite 4
Ablauf der Verfahrens Wohlverhaltensphase Antragstellung Eröffnung Schlusstermin Insgesamt 6 Jahre Gerichtliches Verbraucherinsolvenzverfahren Restschuldbefreiung Insolvenz ca. 1 Jahr Wohlverhaltensphase ca. 5 Jahre 290 InsO 295 InsO Pflicht-/Obliegenheitsverletzung kann führen zur Versagung Restschuldbefreiung Quelle: www.schuldnerhilfe-direkt.de Seite 5
Pflichten ( Obliegenheiten ) im Verbraucherinsolvenzverfahren 290 InsO Gerichtliches Verbraucher- Insolvenzverfahren (bis zum Schlusstermin) Insolvenzgläubiger müssen Obliegenheitsverletzungen beim Insolvenzgericht anmelden mögliche Folge der Prüfung: Versagung der Restschuldbefreiung! Obliegenheiten /Pflichten: Keine vorsätzlich und grob fahrlässigen Angaben zu den wirtschaftlichen Verhältnissen in den letzten 3 Jahren vor Eröffnung des Verfahrens Keine Insolvenzstraftaten Keine Insolvenz in den letzten 10 Jahren Keine Vermögensverschwendung im Jahr vor der Antragstellung Keine Verletzung der Auskunfts- und Mitwirkungspflicht Keine unvollständigen Verzeichnisse Seite 6
Pflichten ( Obliegenheiten ) im Verbraucherinsolvenzverfahren 295 InsO Gerichtliches Verbraucherinsolvenzverfahren Wohlverhaltensphase Insolvenzgläubiger müssen Obliegenheitsverletzungen beim Insolvenzgericht anmelden mögliche Folge der Prüfung: Versagung der Restschuldbefreiung! Obliegenheiten /Pflichten: Ausübung einer angemessenen Erwerbstätigkeit oder sich um Arbeit bemühen unaufgeforderte Mitteilung über Wohnungs- und Arbeitgeberwechsel an Treuhänder und Gericht Keine Begünstigung eines Insolvenzgläubigers Herausgabe eines Erbes (zur Hälfte) Ist der Schuldner selbstständig, muss er Zahlungen an den Treuhänder leisten, wie in einem Dienstverhältnis Seite 7
Nicht alle Forderungen können erlassen werden! Gerichtliches Verbraucherinsolvenzverfahren Ausgenommene Forderungen: Forderungen wegen vorsätzlich unerlaubter Handlungen, z.b. Schadenersatz, Eingehungsbetrug, Erschleichung von Leistungen, Geldstrafen, -bußen Ausgenommene Forderungen müssen vom Gläubiger beim Insolvenzgericht als solche angemeldet werden Fallbeispiel: Sven, 25 Jahre Seite 8
Anstrengung lohnt sich! Seite 9
Hier kann die Schuldnerberatung helfen! Krisenintervention bei: Mietschulden Stromsperre Drohende Inhaftierung Zwangsvollstreckung und die Folgen: Gerichtsvollzieher eidesstattliche Versicherung Lohnpfändung Kontopfändung/P-Konto Nicht den Kopf in den Stand stecken!!! Seite 10
Das gibt es nicht nur im Fernsehen: Lösungswege durch: Haushaltsplanung ( Flip-Chart ) Prüfung der Gläubigeransprüche Stundung Ratenherabsetzung Umschuldung Vergleiche (Zins-) Erlass Arbeitgeber-, Verwandtendarlehn Verbraucherinsolvenzverfahren Regelinsolvenzverfahren Seite 11
Was kann eine Schuldenspirale auslösen? Kritische Lebensereignisse: Arbeitslosigkeit Trennung/ Scheidung Schwangerschaft 1. eigener Haushalt gescheiterte Selbstständigkeit Krankheit/ Sucht Psycho-soziale Ursachen: Verlust von Beziehungen gesundheitliche Beeinträchtigungen Seite 12
Risiko Schulden Wie kann ich vorbeugen? Praxisbeispiel: Präventionsarbeit Der Dispo kann der Anfang vom Ende sein Kredite sind immer mit Kosten (Provision und Zinsen) und Risiken verbunden Kauf auf Raten ( Teilzahlung ) ist ein Kredit! Alternative: erst sparen, dann kaufen! Keine Gefälligkeitsunterschriften! Keine Kreditkarten auf Probe! Besser bar zahlen! Seite 13
Was was kostet - Andy aus Stuttgart Hi! Das ist Andy aus Stuttgart. Er ist vor kurzem 19 geworden und in der Ausbildung. Klar, deshalb ist er auch letztens von Zuhause ausgezogen und hat sich eine eigene Wohnung gesucht. Seine eigene Bude zu haben, selbstständig und unabhängig zu sein, das ist ziemlich cool, findet Andy. Wenn da nur nicht die ganzen Kosten wären... Erstmal zu den Einnahmen. In der Ausbildung verdient er 450,- Euro netto im Monat, von seinen Eltern kriegt er das Kindergeld (184,- Euro im Monat) und durch s Zeitungsaustragen verdient er 120,- Euro dazu. Demnach hat er Einnahmen in Höhe von monatlich 754,- Euro. Davon muss er alles bezahlen. Los geht s. Seite 14 1
ANDYS HAUSHALTSPLAN Seite 15
Quelle: www.finanzfuehrerschein.de Seite 16
Seite 17
Nützliche Links www.unterrrichtshilfe-finanzkompetenz.de www.schufamachtschule.de www.frei-starten.de www.finanzführerschein.de www.meine-schulden.de www.geldkunde.de www.was-was-kostet.de Seite 18