Darmkrebsneuerkrankungen in Deutschland. Darmkrebs-Screening Was ist wann für wen sinnvoll? Christian Pox. Kolorektale Adenome/Karzinome - Inzidenz

Ähnliche Dokumente
Der übersehene Polyp oder das Intervallkarzinom sinnvolle Vorsorgestrategien. Christian Pox

Update S3-Leitlinie kolorektales Karzinom. Christian Pox. Medizinische Universitätsklinik Knappschaftskrankenhaus Bochum

KRK-Screening und Polypenmanagement

Dickdarm Screening was ist die beste Methode?

WIRKSAMKEIT DER VORSORGEUNTERSUCHUNGEN

6. Heidelberger CRC-Symposium Darmkrebsvorsorge PD Dr. Christian Rupp

Wie effektiv ist die Darmkrebsvorsorge wirklich?

Darmkrebsvorsorge. PD Dr. Christian Rupp

Screening for CRC in Wolff Schmiegel. Medizinische Universitätsklinik Knappschaftskrankenhaus Bochum

Darmkrebs Prävention

Kolonkarzinomscreening

Vorsorgekoloskopie. Ergebnisse der Jahre Dr. med. Peter Kempf, Titisee-Neustadt

Evaluation der Vorsorge in Deutschland - am Beispiel der Früherkennungs- Koloskopie -

Einfluss der Vorsorgekoloskopie auf die Karzinominzidenz. R.Grüner

Intervallkarzinome. Ao. Univ. Prof. Dr. Monika Ferlitsch KIM III, Medizinische Universität Wien

3. Traunsteiner Krebskongress. Koloskopievorsorge. Matthias Buchhorn

Vorbeugung und Früherkennung von Darmkrebs

Die Vorsorgekoloskopie -Nutzen und Risiken-

Kann Darmkrebs verhindert werden?

Die neue Darmkrebs- Leitlinie: Was ändert sich im Polypenmanagement?

Berlin gegen Darmkrebs Idee und Ergebnis R. Drossel

Darmkrebs verhindern: Kolo-rektales Cancer Screening

Kolonkarzinom Screening

Screening Koloskopie Wer - Wann - Warum

Dickdarmkrebs oder Kolorektales Karzinom Schweiz. Alter und kolorektales Karzinom. Frauen (3.7 % kumuliertes Risiko) - Neue Fälle/Jahr

Dr. med. Christian Pox Ruhr-Universität Bochum, Medizinische Universitätsklinik, Knappschaftskrankenhaus

Epidemiologie 26,8 22,3 17,4 16,3 14,9 8,6. Männer. Frauen. Prostata KRK Lunge Harnblase Magen Niere. Mamma KRK Lunge Uterus Ovar Magen

Ein Jahr Erfahrung mit dem Einladungsverfahren - Das Pilotprojekt im Aktionsbündnis gegen Darmkrebs. Dr. Claudia Pieper

Symposium Krebsliga Schweiz 13. September S c r e e n i n g M e t h o d e n u n d d e r e n E v i d e n z

Sinnvolles Screening Verhinderung des Kolon-Karzinoms

"Wissen schaf(f)t Nutzen Was leistet die Darmkrebsprävention"

Bewertung des Nutzens einer

Patienteninformation DARMKREBS. Früherkennung. Fragen Sie Ihren Arzt

Darmkrebsfrüherkennung: was bringt das?

Präventionspotenzial endoskopischer Vorsorgeuntersuchungen für kolorektale Karzinome

Wissenschaftliche Begleitung der Früherkennungs-Koloskopie 8. Jahresbericht (2010)

J. F. Riemann. Stiftung LebensBlicke, Klinikum Ludwigshafen

Krebsvorsorge für den Mann

Was leistet die Darmkrebsprävention? Risikoadaptierte Vorsorge Wem nützt sie? D. Hartmann

DIE STIFTUNG LEBENSBLICKE

Vorsorgedarmspiegelung. Praxis Dr. Steisslinger, Dr. Rueß, Dr. Eisold

Faktenbox Darmkrebs-Früherkennung durch kleine Darmspiegelung*

Richtlinien zur kolorektalen Tumorvorsorge 2017

- Kolorektalkarzinom -

Früherkennungs-Colonoskopie: Update 2016

Vorsorge-Koloskopie und Karzinomprophylaxe bei Colitis-Patienten

Nationaler Krebsplan. Handlungsfeld 1. Weiterentwicklung der Früherkennung. Organisiertes Darmkrebs-Screening. Aktueller Stand und Perspektiven

Zertifizierte Darmzentren aus der Sicht der DGVS

Intervallkarzinome in Österreich. Ao. Univ. Prof. Dr. Monika Ferlitsch Medizinische Universität Wien

Urs Marbet, Kantonsspital Uri

Erfahrungen zum Darmkrebs-Screening im Saarland Christa Stegmaier Krebsregister Saarland

"Darmkrebsprävention" Symposium DGVS und Stiftung LebensBlicke am 19. September 2014 anlässlich des Kongresses Viszeralmedizin 2014 in Leipzig

Vorsorgeuntersuchungen. G.Köveker, Kliniken Sindelfingen-Böblingen

Gastro Highlights Peter Bauerfeind Abteilung für Gastroenterologie UniversitätsSpital Zürich

Kommentar Expertenbeirat

(Ausbaufähiges) Präventionspotenzial des deutschen Koloskopie-Screenings M Schäfer, A Weber, L Altenhofen

DIE STIFTUNG LEBENSBLICKE

Kolonkapsel als Vorsorge - Untersuchung Positionspapier der Stiftung Lebensblicke

Der vermeidbare Krebs Speiseröhre - Magen - Darm - Leber

M2-PK Stuhltest zur Früherkennung von Darmkrebs

ENTWICKLUNG EINES BERATUNGSTOOLS ZUM DARMKREBS- SCREENING

Kolonkarzinom Screening Heute und in Zukun6. Dr. med. Gert Wachter Gastroenterologie und Hepatologie LA Spital Zimmerberg

Was mache ich mit dem kleinen Polypen?

Vorsorge und Früherkennung Welchen Krebs kann man verhindern? Dr. med. Michael Steckstor

Ist der Hemoccult -Test noch adäquat und die Koloskopie der beste endoskopische Screeningtest in der Darmkrebsvorsorge?

Dickdarmkrebs-Früherkennung in Österreich

Leitlinie KRK 2012: Was kommt Neues auf uns zu? Christian Pox. Medizinische Universitätsklinik Knappschaftskrankenhaus Bochum

Epidemiologisches Krebsregister Niedersachsen

Chance Darmkrebs-Früherkennung: der patientenfreundliche Septin9-Test

So leicht kann Darmkrebsvorsorge sein. einfach. hygienisch. zuverlässig. OC-Sensor

Das erbliche KRK S3-Leitlinie Dr. med. Karsten Schulmann. Klinik für Innere Medizin mit Schwerpunkt Hämatologie & Onkologie

Datenübermittlung Projekt Qualitätszertifikat Darmkrebsvorsorge

VORSORGEPROFIL. Darmkrebsvorsorge Ein Leitfaden für die Praxis

FARKOR Vorsorge bei familiärem Risiko für das kolorektale Karzinom (KRK) Dr. Georg Ralle Berlin, 29. Juni 2017

"Anforderungen an eine wirksame Prävention"

Löhergasse Sinsheim Germany Tel.: 07261/ Fax.: 07261/

Früherkennung und Diagnostik

"Primär-, Sekundär- und Tertiär-Prävention des kolorektalen Karzinoms"

Es ist nicht Schicksal, am Kolonkarzinom zu sterben!

DGAVCHIRURGIE UPDATE /28. Januar, Düsseldorf und 17./18. Februar, Berlin. Endoskopie. Christian Ell, Andrea May Offenbach

Darmkrebs- Wie arbeiten die zertifizierten Darmzentren? Claudia Schulze 2. Medizinische Klinik, St. Franziskus-Hospital Münster

Prevalence of colorectal polyps attributable to gender, smoking, and family history of colorectal cancer

Leistungsfähigkeit verschiedener Screeningverfahren zur Detektion kolorektaler Neoplasien unter Berücksichtigung des Patientenkomforts

Screening und Überleben

Wissenschaftliche Begleitung der Früherkennungs-Koloskopie. 6. Jahresbericht (2008)

Koloskopie-Register Land Brandenburg - QS in der Endoskopie. Dokumentation kurativer u. präventiver Koloskopien. Ziele (1) allgemein:

54. Lj.; zweijährlich ab 55 als Alternative zur Koloskopie

Background. Background Adenom-Karzinom-Sequenz NACHSORGE. NACHSORGE nach koloskopischer Polypektomie und kurativ operiertem kolorektalem Karzinom

EVIDENZ KOMPAKT. M2-PK-Stuhltest zur Früherkennung von Darmkrebs

Peter Bauerfeind Abteilung für Gastroenterologie&Hepatologie UniversitätsSpital Zürich

Darmkrebs früh erkennen

Kolorektale Intervallkarzinome aus Sicht des Pathologen. ÖGGH Meeting Vorsorgekolonoskopie Wien 2018 M. Klimpfinger

Früherkennungs-Koloskopie 2016 in Deutschland

Kolonkarzinom-Update: pt1 ESD oder FTRD oder Chirurgie? Andreas Probst III. Medizinische Klinik Klinikum Augsburg (Keine Interessenskonflikte)

Epi procolon 2.0 CE ist ein Bluttest zur Darmkrebs-Früherkennung.

Zervixkarzinom. 1 a-t 2008; 39: Vorsorgeuntersuchung 2005 S: Vorsorgeuntersuchung 2005 S:

Transkript:

Darmkrebsneuerkrankungen in Deutschland Darmkrebs-Screening Was ist wann für wen sinnvoll? Christian Pox Medizinische Universitätsklinik Knappschaftskrankenhaus Bochum Etwa 64.000 Neuerkrankungen pro Jahr RKI 2013 Darmkrebsmortalität in Deutschland Kolorektale Adenome/Karzinome - Inzidenz etwa 26.000 Todesfälle pro Jahr RKI 2013 Imperiale et al. N Engl J Med 2002;346:1781-5; Zentralinstitut 2008 1

Normaler Dickdarm Dickdarmkrebs Entstehung Fortgeschrittene Adenome Progressionsrisiko Epidemiologische Datenanalyse Vorsorgekoloskopie und KRK-Inzidenzen RKI, n=840.000 Adenomatöser Polyp Dickdarmkrebs Zeitspanne mindestens 10 Jahre Brenner et al. Gut 2007;56:1585-9 Darmkrebs gesetzliche Früherkennung in D. bis 2002: ab 45 Jahre: FOBT jährlich seit 2002 50 54 Jahre: FOBT jährlich ab 55 Jahre: Koloskopie (Wiederholung nach 10 J.) bei Ablehnung: FOBT alle 2 Jahre Darmkrebs Screening Empfehlungen der DGVS Bevorzugte Vorsorgeuntersuchung: Koloskopie alle 10 J. (FOBT entfällt) Bei Ablehnung: qualitätsgesicherte Sigmoidoskopie jährlich fäkale okkulte Bluttestung FOBT ifobtmit nachgewiesen hoher Spezifität können alternativ zum Guaiak-Test eingesetzt werden Jeder positive FOBT -> Koloskopie S3-Leitlinie Kolorektales Karzinom 2012 2

National Polyp Study (NPS) Inzidenz National Polyp Study (NPS) Mortalität Kumulative KRK-Inzidenz 4% 3% 2% 1% 0% NPS erwartet (Mayo Clinic) NPS erwartet (St. Mark) NPS erwartet (SEER) NPS festgestellt 0 1 2 3 4 5 6 7 8 Nachbeobachtung => Polypektomie verhindert (Jahre) Darmkrebs in 76-90% Winawer et al. N Engl J Med 1993 => Polypektomie senkt KRK-Mortalität um 53% Zauber et al. N Engl J Med 2012;366:687-96 Sigmoidoskopie UK Studie Prospekt. rand. Studie, 1 x Sigmoidoskopie (57.237) vs. Ø Screening (112.939), Follow-up 11,2 Jahre Sigmoidoskopie UK Studie Prospekt. rand. Studie, 1 x Sigmoidoskopie (57.237) vs. Ø Screening (112.939), Follow-up 11,2 Jahre Mortalitätssenkung um 43% in der Sigmogruppe, NNTS 1:489 Atkin et al. Lancet 2010;375:1624-33 Inzidenzsenkung distaler Karzinome um 50%, NNTS 1:191 Atkin et al. Lancet 2010;375:1624-33 3

KRK Mortalitätssenkung durch Endoskopie Sekundäranalysen aus 2 großen US-Kohortenstudien KRK Mortalitätssenkung durch Koloskopie Fall-Kontrollstudie aus USA bzw. Kanada, Pat. mit Todesursache KRK, Zusammenhang mit Koloskopie in der Vorgeschichte n odds ratio gesamt rechtes Kolon linkes Kolon Kanada 10.292 0.69 0.99 0.33 USA* 9.458 0.40 0.58 0.24 *Odds ratio für Gastroenterologen am niedrigsten 0.35 (0.32 0.39) Nishihara et al. N Engl J Med 2013;369:1095-105 Baxter et al. Ann Intern Med. 2009;150:1-8, Baxter et al. JCO 2012;30:2664-20 KRK-Risikoreduktion durch Koloskopie Karzinomrisiko nach unauffälliger Koloskopie Fall-Kontrollstudie aus D., 1.688 Pat. mit KRK, Assoziation mit Koloskopie 10 Jahre 1 0,8 odds ratio Gesamt 0.23 (0.19 1.27) Rechtes Kolon Gesamt 0.44 (0.35 0.55) 2003-2004 0.63 (0.42 0.94) 2006-2007 0.38 (0.25 0.57) Linkes Kolon Gesamt 0.16 (0.12 0.20) 2003-2004 0.27 (0.18 0.39) 2006-2007 0.11 (0.07 0.17) Brenner et al. Ann Intern Med. 2011;154:22-30 Risiko (Odds ra o) 0,6 0,4 0,2 0 Ø Koloskopie jemals 1 2 J. 3 4 J. 5 9 J. 10 19 J. 20 + J. Brenner et al. JCO 2011;29:3761-7 4

KRK Koloskopiescreening in Deutschland KRK Koloskopiescreening in Deutschland UICC-Stadienverteilung 2003-8 2004 2005 2006 2007 2008 2010 Koloskopien 537,000 507,000 530,000 478,000 466,000 410.000 Krebs 0.8% 0.9% 1.0% 1.1% 1.1% 1.1% Polypen 28% 32% 31% 34% 34% 35% Adenome 19% 20% 21% 23% 23% 24% Fortgeschr. Adenome 6.1% 6.6% 6.7% 7.0% 6.9% 6.9% Zentralinst. kassenärztl. Versorgung 2011 => 70% der diagnostizierten Karzinome im Stadium I/II Pox et al Gastroenterology 2012;142:1460-1467 KRK Koloskopiescreening in Deutschland Fortgeschrittene Adenome 2003-8 KRK Koloskopiescreening in Deutschland NNTS für Detektion fortgeschrittener Neoplasie => Fortgeschrittene Adenome Männer >> Frauen Pox et al. Gastroenterology 2012;142:1460-1467 Pox et al. Gastroenterology 2012;142:1460-1467 5

Vorsorgekoloskopie kum. Teilnahme 2003-2012 Vorsorgekoloskopie Verhinderte Karzinome Epidemiologische Datenanalyse; 4,4 Mio Vorsorgekoloskopien und KRK-Inzidenzen RKI, ZI Brenner et al. Clin Gastro Hepatol 2014 ahead of print Vorsorgekoloskopie Komplikationen 2005-2008 gesamt diagnostisch therapeutisch (pro 1.000) (pro 1.000) (pro 1.000) Major Komplikationen 0.58 0.17 1.49 Perforationen 0.22 0.12 0.46 Sign. Blutung 0.29 0.01 0.92 Kardiopulmonale Ereignisse 0.04 0.04 0.05 andere 0.02 0.01 0.06 Minor Komplikationen 1.90 0.79 4.42 leichte Blutung 1.22 0.09 3.81 leichte kardiopulm. Ereignisse 0.58 0.63 0.46 andere 0.09 0.07 0.15 Pox et al. Gastroenterology 2012;142:1460-1467 Vorsorgekoloskopie Komplikationen KolosSal-Studie prospektiver Einschluss von 5.452 Personen mit Vorsorgekoloskopie im Saarland, Befragung 3 Monate nach Koloskopie (Beteiligung 93,9%) Krankenhausaufenthalte Selbstangabe durch Arzt bestätigt ZI-Daten Gesamt 38 (0,7%) 26 (0,5%) Blutungen 8 (0,2%) 5 (0,09%) 0,03% Perforationen 2 (0,04%) 2 (0,04%) 0,022% Bauchschmerzen 11 (0,2%) 2 (0,04%) Zwink, Hofmeister, Brenner Abschlussbericht, 16.10.2014 6

Koloskopie Intervallkarzinome Kolos KRK Übersehene (n) (n) Karzinome Hosokawa, 2003 7756 233 15 (6%) Leaper, 2004 5055 286 17 (5.9%) Bressler, 2004* 4920 105 (4.0%) Le Clercq, 2014 5107 147 (2,9%) *Nur rechtsseitige KRK eingeschlossen Bressler et al. Gastroenterology 2004;127:452-5 Hosokawa et al. Endoscopy 2003; 35:506-10 Leaper et al. Endoscopy 2004;36:499-503 Le Clercq et al. Gut 2014;online Intervallkarzinom - Ursachen Mangelhafte Vorbereitung (6/17 Intervallkarzinome) Bressler et al. Endoscopy 2004;36:499-503 Rasche Tumorprogression (MSI bei Intervallkarzinomen 30.4% vs. 10.3%) Sawhney et al. Gastroenterology 2006;131:1700-5 Inkomplette Koloskopie (9/17 Intervallkarzinome) Bressler et al. Endoscopy 2004;36:499-503 Inkomplette Polypektomie (5/19 Intervallkarzinome in gleichem Segment wie großes Adenom bei Indexkoloskopie) Robertson et al. Gastroenterology 2005;129:34-41 Neoplasielokalisation (10/15 Neoplasien auf Rückseite einer Falte) Pickardt et al. Ann Intern Med 2004;141:352-9 Untersucherabhängigkeit Koloskopie-Screening: Adenomdetektionsrate und Intervallkarzinome 45.026 Screeningkoloskopien in Polen, 186 Untersucher Zusammenhang zwischen ADR und Intervallkarzinome KRK Koloskopiescreening in Deutschland Adenomdetektionsrate nach Fachdisziplin 45% Gastroenterologen, 45% Internisten, 5% Chirurgen 5% Spezialität unbekannt Adenom- OR (95% CI) detektionsrate Nicht-Gastroenterologen 22.3% 1.00 Gastroenterologen 25.1% 1.18 (1.16-1.21) 42 Intervallkarzinome, 14% der Untersucher ADR > 20% Kaminsky et al. N Engl J Med 2010;362:1795-803 Pox et al. Gastroenterology 2012;142:1460-1467 7

KRK Screening - Alternativmethoden FOBT guaiac immunologisch Stuhltestung Genetische Stuhltests M2-PK CT-Kolonographie Kapselendoskopie Sigmoidoskopie Bluttests? KRK-Screening FOBT Anzahl Testungen Millionen Guajak FOBT KRK Mortalität Mortalitätsreduktion zweijährlich jährlich Teilnehmer Immunologische FOBT (FIT) Minnesota 21% 33% 45% 47,000/18 Jahre Funen 18% 30% 140,000/13 Jahre Nottingham 13% 27% 153,000/11 Jahre Burgundy 16% 33% 91,000/11 Jahre Göteburg 16% 24% 34,144/19 Jahre Winawer et al. Gastroenterology 1997, Jorgensen et al. Gut 2002, Scholefield et al. Gut 2002, Faivre et al. Gastroenterology 2004, Lindholm et al. Brit J Surg 2008 8

FIT Sensitivität für Karzinome (Meta-Analyse) FIT vs. gfobt vs. Sigmoidoskopie Prospekt. randomisierte Studie, 15.011 Pat. 50-74 y. FOBT vs FIT (100 ng/ml) Lee et al. Ann Intern Med 2014;160:171-81 gfobt FIT Sigmo Teilnahmerate 49,5% 61,5% 32,4% Positiver Test 2,8% 4,8% 10,2% Karzinome 6 (0,3%) 14 (0,5%) 8 (0,6%) Fortgeschr. Adenome 22 (0,9%) 59 (2,0%) 103 (7,4%) NNTS für fortgeschr. Neoplasie 1:83 1:40 1:13 Rate fortg. Neoplasie/ 0,6% 1,5% 2,4% 100 Eingeladene Koloskopie bei pos. Test 95% 96% 99% Hol et al. Gut 2010; 59:62-8 FIT vs. Koloskopie Prospekt. randomisierte Studie Spanien, 26.703 Pat. 50 69 J.; FIT (75 ng/ml) vs Koloskopie Koloskopie FIT odds ratio Teilnahmerate 24,6% 34,2% 0,63 Positiver Test - 7,5% Karzinome 30 (0,1%) 33 (0,1%) 0,99 Fortg. Adenome 514 (1,9%) 231 (0,9%) 2,30 Sonst. Adenome 1109 (4,2%) 119 (0,4%) 9,80 NNTS fortg. Neoplasie 1:10 1:36 Quintero et al. N Engl J Med. 2012;366:697-706 FIT-Testvergleich Prospekt. Studie, 1.319 asymptomatische Pers., Vergleich FOBT mit Koloskopie Cut-off 40 ng/ml 25 ng/ml 10 ng/ml 50 ng/ml 40 ng/ml 50 ng/ml Hundt et al. Ann Intern Med 2009;150:162-9 9

KRK-Screening: genetischer Stuhltest vs. FIT 9989 asymptomatische Personen 50 84 Jahren in den USA Stuhluntersuchung auf DNA-Test (2 Methylierungsmarker, KRAS + Hb) + FIT (cut off 100 ng/ml) + Koloskopie Anzahl pos. DNA-Test pos. FIT Karzinome 65 92.3% 73.8% Karzinome + 104 83.7% 63.5% hochgradige Dysplasie Fortgeschrittene 757 42.4% 23.8% präkanzeröse Läsionen Nichtfortgeschrittene 2893 17.2% 7.6% Adenome Unauffällige Koloskopie 4457 10.2% 3.6% Kein Ergebnis wegen technischer Probleme DNA-Test 6.3%, FIT 0,3% Imperiale et al. N Engl J Med 2014;370:1287-97 Screening M2-PK Stuhltest Hardt et al. BJC 2004; 91: 980-4 M2-PK Stuhltest KRK-Screening: Septin 9 Bluttest Autor Hardt et al. 2004 Naumann et al. 2004 Vogel et al. 2005 Koss et al. 2005 Shastri et al. 2006 Haug et al. 2007 Haug et al. 2008 Anzahl 144 Gesunde 60 Karzinome 75 Gesunde 24 Polypen 27 Karzinome 64 Gesunde 21 Polypen 22 Karzinome 13 Gesunde 24 Karzinome 128 Gesunde 31 Adenome 74 Karzinome 917 Gesunde 65 Karzinome 1082 Screeningteinehmer Sensitivität Karzinome 73,3% Sensitivität Adenome Spezifität 77,8% 85,2% 45,8% 66% 77,3% 48% 71,9% 87,5% 92% 81,1% 25,8% 71,1% 68% 78% 22% 82% 7941 asymptomatische Personen 50 Jahren in den USA und D. Blutuntersuchung auf methyliertes SEP9 + Vorsorgekoloskopie Anzahl positiver Test Karzinome gesamt 53 48% UICC I 22 35% UICC II 14 63% UICC III 12 46% UICC IV 5 77% Fortgeschr. Adenome 315 11% Unauffällige Koloskopie 938 8,5% Church et al. Gut 2014;63:317-25 10

Darmkrebs Screening Empfehlungen der DGVS Folgende Untersuchungen sollten nicht eingesetzt werden: genetische Stuhltests CT-Kolonographie M2-PK-Stuhltest Kapselendoskopie = jeweils starker Konsens S3-Leitlinie Kolorektales Karzinom 2012 Familiäres KRK-Risiko Risiko Allgemeinbevölkerung 6% Risikoerhöhung 1 Verwandter 1 mit KRK 2-3-fach 1 Verwandter 1 mit KRK < 50 J. 3-4-fach 2 Verwandte 1 mit KRK 3-4-fach 1 Verwandter 2 mit KRK 1.5-fach 2 Verwandte 2 mit KRK 2-3-fach 1 Verwandter 1 mit Adenom 2-fach Winawer et al. Gastroenterology 2003;124:544-60 KRK Screening : Zusammenfassung Für die Allgemeinbevölkerung Früherkennungs-/ Vorsorgebeginn mit 50 Jahren sinnvoll Hochqualitative endoskopische Methoden höchste Effektivität Mehrzahl der Patienten hat unauffällige Endoskopie, Teilnahme gering Alternativmethoden erforderlich Bestimmte ifobt bessere Alternative zum gfobt genetische Stuhltests, CT Kolonographie, Kapselendosopie, Bluttests derzeit keine Alternativen 11