Von der Berufung zur Profession Fachvortrag: 17. November Tag der Pflege Prof. Dr. Astrid Elsbernd Hochschule Esslingen Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege www.hs-esslingen.de
Überblick Teil 1 1 Thema des Tages: Kritische Reflexion 2 Gesellschaft und Pflege 3 100 Jahre berufliche Bildung: Das neue Bildungskonzept des DBR 4 Zukunft 2
Berufung und Profession: Reflexion Berufung Profession Berufs- und Professionsverständnis? 3
Kennzeichen professionellen Handelns in der Pflege: Wertorientiertes Handeln Individuelles Fallverstehen (Kenntnisse über die Lebenswelt und die Lebensführung von zu pflegenden Menschen) Theoriegeleitetes Arbeiten (Kenntnisse über die Metatheorien und über anwendungsbezogene Handlungstheorien und -konzepte) 4
Gesellschaft und Pflege: Thesen Pflege steht vor der Herausforderung, sich ihrer gesellschaftlichen Aufgabe zu stellen! Das bedeutet auch, dass Pflegeleistungen nicht nur vor einem individuellen Hintergrund verstanden werden dürfen. Pflege kann gesellschaftliche Trends aufgreifen und mitgestalten! Die einzelne Pflegeperson wird sich zukünftig auch in diesem Rahmen begreifen müssen, um den Stellenwert ihrer Arbeit einzuordnen. Pflege hat die Pflicht, Werthaltungen in der Gesellschaft zu reflektieren, mitzugestalten und, wo nötig, fragwürdige Haltungen zu thematisieren. Pflege hat eine besondere Verantwortung gegenüber gesellschaftlichen Gruppen, die nur begrenzt ihre Anliegen vertreten können. 5
Entwicklungstrends in der beruflichen Bildung der Pflege Internationale und nationale Entwicklungen Bildungskonzepte der letzten Jahre: Versuche der Zusammenführung der Berufsgruppen und Verbesserung der Ausbildung in Theorie und Praxis Akademisierungstendenzen in beruflichen Bildung und in der Pflege Das neue Bildungskonzept des Deutschen Bildungsrats für Pflegeberufe: 6
B U N D E S A U S -S C H U S S der Lehrerinnen und Lehrer für Pflegeberufe e.v.
Entstehungshintergrund des Bildungskonzeptes Pflegebildung Offensiv DBR legt nach 10 Jahren erneut ein Konzept vor! Stand der beruflichen Bildung in der Pflegeberufen Neue inhaltliche Anforderungen an die professionell Pflegenden Neue Anforderungen im europäischen Bildungssystem Konsensfindung zur Weiterentwicklung beruflicher Bildung 8
Eckpunkte des Bildungskonzeptes Zusammenführen der Berufsgruppe: Generalistische Ausrichtung der beruflichen Erstausbildung Lebenslanges Lernen und Karrierewege Konsequente Öffnung des tertiären Bildungssektors Differenzierte Bildungsangebote Europäische Ausrichtung 9
Pflegeberufliche Bildung im sekundärenbildungssystem Pflegeberufliche Bildung im tertiärenbildungssystem Modularisierte Weiterbildungen Fach- bezogene Funktionsbezogene Master Weiterbildungs- Master Weiterbildungsmodule mit Abschluss konsekutiv konsekutiv Höhere Berufsfachschulen Gesundheit und Pflege Berufsqualifizierung mit Berufszulassung: Gesundheit und Pflege Hochschulen Bachelor of Nursing Berufsqualifizierung Mit Berufszulassung: Gesundheit und Pflege Abschluss: Sekundarstufe I 2-jährige BFS Gesundheit/Pflege Mit beruflichen Abschluss: Assistant/in Pflege Realschule, Gymnasium, Gesamtsch Berufliche Schulen Hauptschule mit Qualifiziertem Abschluss
Bausteine des Bildungskonzeptes Übersicht: Pflegebildung - Offensiv Ausbildung an zwei Orten : Parallelität für einen langen Zeitraum Durchlässigkeit in den tertiären Bildungsbereich Aufstiegsmöglichkeiten Sonderweg der Pflegepädagogen und Pflegepädagoginnen Modularisierte Weiterbildung Assistent/in Pflege als schulische Ausbildung ohne Anrechung auf die Pflegeausbildung mit Schulabschluss Sek. I 11
Abschließende These: Pflege wird ihrer professionellen Aufgaben erst dann umfassend gerecht, wenn sie sich auf die gesellschaftlichen Trends einstellt, sie mit gestaltet und den Menschen vermittelt, was ihr spezieller Auftrag in der Gesundheitserhaltung und Krankheitsbewältigung von Menschen ist. Bildung ist ein zentraler Ausgangspunkt für diese Positionierung. Adäquate Pflegebildung muss inhaltlich fundiert und strukturell sinnvoll angebunden sein. Die Sonderstellung der Pflege in der vergangenen Jahrzehnten hat der beruflichen Entwicklung wenig genutzt. Akademisierung bedeutet, dass die Berufsgruppe anderes Wissen und andere Erkenntnisse erlangen kann. Bildung macht stark! 12
Zukunft... Jetzt wird die Zukunft gestaltet! Berufsangehörige müssen gefestigter werden in ihrer beruflichen Ausübung und Einstellung Ziel der Pflege ist auch der Schutz von gesellschaftlich nicht ausreichend wahrgenommenen Gruppen! Pflege muss politisch aktiv auch eigene Belange erkämpfen, erstreiten, erarbeiten Jede Pflegende und jeder Pflegender ist Bestandteil der Entwicklung! Verantwortlichkeit liegt auf den unterschiedlichen Ebenen 13
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Prof. Dr. Astrid Elsbernd Hochschule Esslingen Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege www.hs-esslingen.de Mail: astrid.elsbernd@hs-esslingen.de 14