Lernpotenziale über die Lebensspanne

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Transkript:

Lernpotenziale über die Lebensspanne Lebenslanges Lernen aus gerontopsychologischer Sicht Prof. Dr. Mike Martin Psychologisches Institut Lehrstuhl Gerontopsychologie & Interdisziplinäres Kompetenzzentrum für Gerontologie Universität Zürich Erkner, 18.10.2006 Fazit Lernen und die Plastizität von Erleben und Verhalten sind Voraussetzung für die aktive Gestaltung, Zielsetzung, Zielverfolgung und Bewältigung von Belastungen und die Stabilität von Wohlbefinden, Leistung und Lebensqualität Die Erforschung von Altersveränderungen verschiedener Kompetenzen aus Sicht von Individuen stellt neue Herausforderungen: Es besteht daher Bedarf an dynamischen und regulativen Veränderungsmodellen 1

Lernen über die Lebensspanne Basis für viele alltagsrelevante Bereiche (soziale Interaktionen, Erwerb neuer Fertigkeiten) Subjektiv bedeutsam Protektiver Faktor Interventionen versprechen Langzeiteffekte Gehirnentwicklung - das klassische Modell Postnatale Pränatale Gehirnentwicklung Gehirnentwicklung 2

Altersbedingter Abbau? Neuroanatomische Evidenz Entwicklung der Hirnanatomie Veränderung der Dichte der grauen Substanz und Zunahme der weissen Substanz Sowell et al. 2003 3

Entwicklung der Hirnanatomie Umbau statt Abbau Maximale Dichte grauer Substanz in bestimmten Altersbereichen Alter 7-87 Jahre Sowell et al. 2003 Altersbedingter Abbau? Behaviorale Evidenz 4

Normale (durchschnittliche) Längsschnittveränderungen der Intelligenz (SLS; Seattle Longitudinal Study; Schaie, 2005) Lernpotenzial: Unterschiede in der Intelligenzentwicklung Gewinne Verluste Stabilität 62% 63% 52% Prozent 27% 30% 40% 10% 7% 8% 60-67 67-74 74-81 Altersverlauf (jeweils 7 Jahre) 5

Alterseffekte und individuelle Unterschiede: DER [durchschnittliche] ältere Mensch vs. Alternsformen Altersbezogene Gedächtnisleistung in der Zürcher Längsschnitt-Lernstudie: Jeder Punkt entspricht dem Leistungswert einer Person (Martin, Zimprich, Kliegel, Dellenbach, Rast & Zeintl, 2006) Kurzzeitige intraindividuelle Veränderungen Aus: Martin & Hofer, 2004; Li, Huxhold & Schmiedek, 2004 6

Systematik von adaptiven Prozessen im Alter (1) Kalibrierung Erprobung verschiedener Denk- und Handlungsweisen, um in einer neuartigen Situation zur effizientesten Handlung zu kommen. Zeitweise Leistungsverminderung ist Hinweis auf regulative Kompetenz! (2) Kompensation Neubewertung der Bedeutung oder Einsatz neuer Verhaltensweisen erreicht das Ziel von Autonomie und Wohlbefinden. (4) Optimierung Meist müssen mehrere Bereiche gleichzeitig optimiert werden. Zeitweise Fokussierung auf einen Bereich kann zu Leistungsverminderung in anderen Bereichen führen. (5) Antizipation Vorhersehbare Ereignisse wie Pensionierung führen bereits vorher zu neuen Verhaltens- und Denkweisen, die durch die momentane Situation nicht vorhergesagt werden. (6) Lernen Bei gleicher Strategie und vermehrter Übung wird die Verhaltensvarianz geringer, die Wahrscheinlichkeit der Erprobung neuer Strategien steigt aber ebenfalls. Martin & Hofer, 2004 Optimierung von Leistung mit verschiedenen Ressourcen Hypothetische Werte Leistung Soziale Kompetenz Wissen Speed Alter 7

Berufsspezifische Kompensation im Alter Kompensation durch Erfahrung? Visuelle Kognition, Alter und Flugsicherheit Schwaninger, A. (2002). Visual cognition and aviation security. AIRPORT, 03/2002, 20-21. 8

Alterseffekt Detektionsleistung 1.0 n = 294 Schwaninger, A. (2002) Detektionsleistung (A') 0.9 0.8 0.7 0.6 r = -.35 0.5 20 30 40 50 60 70 Alter Alterseffekt Detektion nach Kontrolle Berufserfahrung Partialkorrelation zwischen Alter und Detektionsleistung (A') nach Kontrolle für Berufserfahrung in Jahren Partialkorrelation pr Signifikanz p -.35 <.01 Schwaninger, A. (2002) 9

Detektionsleistung vor und nach Training nach Alter Ghylin, Drury & Schwaninger, A. (in press) Individuelle Interessen motivieren Lernen - in unterschiedlichen Bereichen 10

Trainingseffekte (RCD, N = 2832, 65-94 Jahre, 10 Gruppensitzungen) Grenzen der Lernleistung zwischen 65-95 über 6 Jahre Leistung Maximale nach Übung Leistung Ausgangsleistung Typische Leistung Daten der Amsterdam Longitudinal Study, N = 647; Martin & Zimprich, 2004 11

Trainingseffekte allgemeines kognitives Training (Ball et al., 2002) Gedächtnistraining Training Schliessen Speed-Training + Gedächtnis + Schlussfolgern + Speed-Gewinne Keine Effekte auf Alltagsleistung! Konsequenz: Spezifische Trainings nach Lernassessment Korrelation zw. Volumen und Zeit als Taxifahrer Zeit als Taxifahrer (Monate) MacGuire et al. 2000 n = 16; Alter 44 Jahre; range 32-62 Jahre hinterer Hippocampus vorderer Hippocampus Zeit als Taxifahrer (Monate) 12

Morphologische Veränderungen durch Training Nach 3monatigem Training Bälle zu jonglieren. Zunahme der Dichte der grauen Substanz IPS MT Draganski et al., 2004 Individuelle Unterschiede in Veränderungspotenzialen im Alter 13

Lernen über die Lebensspanne: Die Zürcher LifeScience-Studie Männer Frauen k.a. Total Geschlecht 268 308 4 580 Geschlecht (%) 46.5 53.5 Alter Mittelwert 48.1 52.9 50.7 Std. Abweichung 19.3 19.0 19.3 Altersspanne 10.1-86 9.8-89.3 9.8-89.3 Jahre in Ausbildung Mittelwert 13.4 13.1 13.3 Std. Abweichung 5.1 4.5 4.8 Ausbildung (%) Kein Abschluss 1.1 1.0 1.0 Primarschule 3.0 3.2 3.1 Obligatorische Schule 10.8 16.6 13.8 Berufsschule 25.4 28.6 27.2 Mittelschule 11.6 15.9 14.1 FH o.ä. 11.6 11.7 11.6 Uni, ETH 34.0 22.1 27.4 andere Ausbildung 2.2 1.0 1.6 Rast, Zeintl et al. (in prep.) Lernen über die Lebensspanne: Ergebnisse 30 Lernzuwachs über fünf Durchgänge Durchgang 5 - Durchgang 1 20 10 0-10 0 20 40 60 80 100 Alter Rast, Zeintl et al. (in prep.) 14

LifeScience Zürich: Lernleistung für 3 Altersgruppen 12 Lernzuwachs über fünf Durchgänge 10 Durchschnittlicher Lernzuwachs 8 6 4 2 0 Altersgruppe bis 41 n = 185 41 bis 62 n = 189 62 und älter -2 1 2 3 4 5 n = 189 Lerndurchgang Rast, Zeintl, Dellenbach et al. (in Vorb.) Individuelle Lernkurven 41-62 Jahre 30 Lernverläufe von 41 bis 62 Jährigen Anzahl korrekt erinnerter Positionen 20 10 0 1 2 3 4 5 Lerndurchgang Rast, Zeintl, Dellenbach et al. (in Vorb.) 15

Kompensation durch Zusammenarbeit Dyadischer Bezug Wohlbefindensurteil Person 1 Einkommen 10 000 Sehr zufrieden Person Paar 1, 2 Person Einkommen 1 Einkommen 20 000 10 000 Sehr unzufrieden Sehr zufrieden Person Paar 1, 3 Person Einkommen 2 Einkommen 100 000 100 000 Sehr zufrieden Sehr zufrieden Person Paar 2, 4 Person Einkommen 1 Einkommen 50 000 20 000 Sehr unzufrieden Sehr unzufrieden Fazit: Paar 2, Kein Person Zusammenhang 2 Einkommen Einkommen 50 000 und Sehr unzufrieden Zufriedenheit! Fazit: Zusammenhang Einkommen und Wohlbefinden! 16

Dyadische Aufgabenbearbeitung: Reaktion auf Farbe vs. Richtung (go no go) Dyadische Interaktionen: Farbe vs. Richtung 17

Kooperative Kognition Pilotdaten Ältere Dyaden mit besserer Problemlöseleistung als beste Einzelperson innerhalb der Dyade Ältere Dyaden mit unaufgeforderter Aufgabenaufteilung Altersunterschiede Ältere Dyaden kooperieren, jüngere im Wettbewerb Ältere Dyaden mit mehr Zusammenarbeitserfahrung Jüngere fokussieren auf die Aufgabe, Ältere sehen Beziehungspflege als Teil der Aufgabe langfristig günstigere Strategie Passung von individuellen Interessen und Lernangeboten? 18

Teilnahme an beruflicher Weiterbildung in der Schweiz % 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 47 42 46 42 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-65 Unternehmen, die 80% oder mehr ihrer Manager in Fortbildungsmassnahmen schicken, sind etwa 3 Mal profitabler als Unternehmen mit geringerer Fortbildungsquote (ftd, 2005) 36 30 22 Bertelsmann Stiftung, 2003 Warum wird Weiterbildung wenig genutzt? Fehlende Lernmotivation? Geringe Lernfähigkeit? ODER: - Führungskräfte haben Expertenstatus bereits erreicht - Keine Belohnung durch Aufstieg - Irrelevant für die Alltagsarbeit oder individuellem Bedarf - Ersatz durch Netzwerke und informelles Lernen möglich - Kein adäquates Angebot für Führungskräfte Bedarf an massgeschneiderter Weiterbildung und arbeitsplatzbezogenem, individuellem Coaching 19

Fazit Lernen und die Plastizität von Erleben und Verhalten sind Voraussetzung für die aktive Gestaltung, Zielsetzung, Zielverfolgung und Bewältigung von Belastungen und die Stabilität von Wohlbefinden, Leistung und Lebensqualität Die Erforschung von Altersveränderungen verschiedener Kompetenzen aus Sicht von Individuen stellt neue Herausforderungen: Es besteht daher Bedarf an dynamischen und regulativen Veränderungsmodellen Fazit Lernen und Plastizität von Erleben und Verhalten in wichtigen Lebensbereichen sind Voraussetzung für die aktive Gestaltung, Zielsetzung, Zielverfolgung und Bewältigung von Belastungen und die Stabilität von Wohlbefinden und Lebensqualität Potenziale vom mittleren bis ins hohe Alter Potenziale von alten und altersgemischten Dyaden und Teams Branchen- und aufgabenspezifische Kompetenzbestimmung Wirksamkeit individualisierter Interventionen prüfen Kognition in prospektiven Studien (Epidemiologie, Surveys, LSS) einbauen, um Zusammenhang Lebensstil und Kognition zu erfassen Individuelle Ziele und Bedürfnisse als unabhängige Variable, Ressourcenvariation als abhängige Variable 20