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IgG und IgM Antigen-Antikörper- Komplexe aktivieren das Komplementsystem

Lösliche Bestandteile der Entzündungsreaktion Plasma-Enzyme - Kininsystem - Koagulationssystem - Fibrinolytisches System - Komplementsystem Lipidmediatoren Chemokine: - IL-8, MIP-1β - Komplement-Produkte (C5a, C3a) - PAF (Platelet Activating Factor) Entzündliche Zytokine

Seine Funktionen 1. Infektabwehr: Antikörper an ihrer antibakteriellen Wirkung komplementieren Die Opsonisierung der Antigenpartikel (Mikroorganismen) à Phagozytose Die Membranzerstörung (Lyse) von Pathogenen und Ig-markierten Zellen Die Regulation von Entzündungsprozessen: Chemotaxis und Aktivierung von Leukozyten 2. Interaktion zwischen natürlichem und erworbenen Immunsystem 3. Beseitigung von Immunkomplexen und apoptotischen Zellen

Warum ist Komplementaktivierung wichtig? Es gehört zur angeborenen (unspezifischen) Immunantwort Es ist eine sofortige Antwort Es ist das erste und wichtigste Effektorsystem der humoralen Immunantwort à es ist eines der Serum-Enzymsysteme Es beeinflusst gleichzeitig die spezifische Immunantwort Es ist das während der Evolution am frühesten erschienene, älteste Element des Abwehrsystems von verschiedenen Organismen

Komplementfaktoren Inaktive Enzym-Prekursoren = Serin-Protease im Serum und Körperflüssigkeiten, die wiederum die Entstehung anderer Enzyme katalysieren: à Enzym-Kaskade Zelloberflächrezeptoren - Komplementrezeptoren (CR) zur Bindung aktivierter Komplementfaktoren (C3b) Regulatorische Proteine: lösliche Moleküle und Zelloberflächmoleküle

Entdeckung des Komplementsystems 1890: Jules Bordet s Experiment: - Immunserum gegen Vibrio cholerae führt zur Lyse der Bakterien in vitro - Aufwärmung dieses Immunserums führt zur Inaktivierung des Serums - Wenn zu diesem Serum ein Nicht-immun -Serum zugegeben wird, wird seine bakteriumtötende Fähigkeit wiederhergestellt. à Es gibt Plasmaproteine, die Antikörper an ihrer antibakteriellen Wirkung komplementieren können Paul Ehrlich: Es gibt zwei Komponenten des ANTISERUMs: à hitzestabil: spezifische Antikörper à Erkennung, Spezifität à wärmeempfindliche Komponente: à Lyse à KOMPLEMENT

Komplementaktivierungswege

Klassischer Weg MB-Lektin - Weg Alternativer Weg Antigen-Antikörper- Komplexe (Pathogenoberfläche) Mannanbindendes Lektin bindet Mannose auf der Pathogenoberfläche Pathogenoberflächen C3-Konvertase Terminale Faktoren der Komplementaktivierung C5-Konvertase Entzündungsvermittelnde Peptide, Anlocken von Phagozyten Die Aktivierungswege Bindet an Komplementrezeptoren auf den Phagozyten Opsonisierung von Pathogenen Entfernung von Immunkomplexen Membran-attackierender Komplex - MAC Lyse bestimmter Pathogene und Zellen

Komplementaktivierungs-Signale Klassischer Aktivierungsweg: IgM-, IgG1-, IgG2-, IgG3-haltige Immunkomplexe Oberflächen von Bakterien (E.coli, Salmonelle), Viren (Parainfluenza, HIV) Trypsin-ähnliche Enzyme, Plasmin, C-reaktives Protein (CRP), Hagemann-Faktor, denaturiertes DNA, Uratkristalle Lektin-Aktivierungsweg: Kohlenhydrate der bakteriellen Zellwand (Acetylglykosamine, Mannose) Alternativer Aktivierungsweg: Pathogene, deren Membran an Syalinsäure arm ist, Endotoxine ( LPS), Viren, Pilze, Parasiten, IgG-, IgA- und IgE-haltige Immunkomplexe

Enzymkaskade der Komplementaktivierung - Zellmambrangebundenes Enzym à limitierte Proteolysis - Inaktive Prekursoren spalten: C3 à C3a + C3b - abgespaltene kleine Peptide: C3a - C3b bindet an die Zelloberfläche à Opsonisierung - Verstärkungseffekte a inaktive Vorl ufer- Moleküle ä a limitierte Proteolyse b b a a a a b b b a b b a a b a b b a a b b b Enzym b b aktivierende Oberfläche b b b b

Komponenten des klassichen Weges C1q setzt sich aus sechs Untereinheiten mit globulären Köpfen und kollagenähnlichen Schwänzen zusammen. C1q bindet direkt an Pathogenoberfläche oder indirekt an Pathogen-gebundenen Antikörper, ermöglicht so Autoaktivierung von C1r und C1s C4b2a ist eine aktive C3-Konvertase, die C3 in C3a und C3b spaltet. C3b bindet an Mikroben Aktiviertes C1s spaltet C4 und C2 C3b bindet an C4b2a und bildet die aktive C5-Konvertase, die C5 in C5a und C5b spaltet. C5b bindet an die Zelloberfläche und führt zum Zusammenfügen der terminalen Komplementkomponenten

MBL-Lektin-Weg: das Mannose-bindende Lektin (MBL) bildet einen Komplex mit MBL-assoziierten Serinproteasen (MASP-1,2) die dem C1qrs-Komplex ähnlich sind und nach der Bindung an bakterielle Oberflächen C4 und C2 spalten Mannose-bindendes Lektin (MBL) Collectins (collagen-containing C-type lectins) : MBL, Surfactant Protein-A, D (SP-A, SP-D)

Alternativer Weg: C3, Faktor B, Faktor D und Faktor P (Properdin) spontane Hydrolyse von C3-Molekül àc3(h2o) Autokatalyse S S Thioester- Bindung S C O S S C3a S S O C SH kovalent gebundene C3-Fragmente an der aktivierender Oberfläche O S S S S O C O SH S S O C O C3d (C3dg) β α natives C3 C3b ic3b Faktor B bindung Serinprotease Faktor D spaltet Faktor B àc3bbb3b: C5-Konvertase

Terminale Komponenten: Membran-attackierender Komplex: = Membrane Attack Complex MAC: C5b C6, C7, C8, C9 10-16 C9 Moleküle bilden zusammen eine Pore in der Membran und töten das Bakterium

OPSONISIERUNG: C3b und IgG sind OPSONINS

Opsonine IgG MBL SP-A: Surfactant Protein-A CRP, Serum-Amyloid Komplementfragmente: C3b

Die Mustererkennugsmoleküle (PRR) Toll-ähnliche Rezeptoren TLR1-10 à stimulieren die Zelle zur antimikrobiellen Abwehr Phagozytäre Rezeptoren àmakrophagen-rezeptoren mit Kollagen- Struktur (MARCO) und der Makrophagen-Mannose-Rezeptor Sezernierte Moleküle, Opsonine àc1q, Mannan-bindende Lektin (MBL), C-reaktives Protein (CRP) Serum-Amyloid (SAM), à aktiviert das Komplementsystem

Funktion der Mustererkennugsmoleküle (PRR) Opsonisation von Fremdpartikeln Aktivierung der Komplement-, und Koagulationskaskade Aktivierung der Phagozytose

Komplementrezeptoren Rezeptor Liganden Funktion Vorkommen C1qR C1q, MBL - Die Phagozytose von Fremdmaterial induzieren, die Bildung von antibakteriellen Saurstoffradikalen fördern, Monozyten, Mekrophagen, B-Zellen, Granulozyten, Thrombozyten - weitere Komplementaktivierung hemmen CR1 (CD35) C3b> C4b - Hemmt die Komplementaktivierung - Bindet Immunkomplexe und beschleunigt deren Eliminierung Erythrozyten Neutrophile Monozyten/Makrophage Endothelzellen B-Lymphozyten FDC CR2 (CD21) C3d, ic3b EBV, INFα, CD23 - B-Zell-Korezeptorà Aktivierung - Bindet Epstein-Barr-Viren B-Zellen, einige T-Zellen FDC CR3 (CD11b/CD18) CR4 CD11c/CD18 ic3b, C3dg C3d, ICAM-1, LPS Fibrinogen - Binden Zelladhäsionsmoleküle der Neutrophile und helfen bei der Extravasation - Binden Immunkomplexe und beschleunigen die Phagozytose Monozyten/Makrophage Neutrophile NK-Zellen einige T-Zellen DC, FDC C3aR und C5aR C3a C5a - Induzieren Aktivierung und Degranulation der Basophile und Mastzellen Mastzellen, Basophile Neutrophile Monozyten/Makrophage

Funktionen des Komplementsystems: 1. Lyse: Zellen, Bakterien, Pilze, Viren 2. Opsonisierung: hilft bei der Phagozytose und der Antigen-Eliminierung 3. Komplementrezeptor-Bindung der Immunkomplexe: - an CR1 der Erythrozyten à Transport in die Leber und Milz - B-Lymphozyten-Aktivierung - Mastzellen- und Basophilen-Aktivierung à Entzündung 4. Kleine Komplementfragmente C3a, C5a können lokale Entzündungreaktionen induzieren

Rolle von C3a und C5a in der Entstehung der Entzündungsreaktion Komplementaktivierung Verletzung des Gewebes Endothelverletzung Aktivierte Makrophagen Das Ödem

Entfernung der mit C3b-Fragmenten assoziierten Immunkomplexe (ICC) aus dem Blut: Antigen + Antikörper + C3-Fragmente: ICC Erythrozyten Übergabe der ICC Makrophage in Leber und Milz

Aktivierung der B-Lymphozyten erhöhte B-Zell-Aktivierung Viele Erreger können das Komplementsystem auch in Abwesenheit von spezifischen Antikörpern aktivieren. à Antigen + C3b-Komplex à BcR mit CR2-Molekülen quervernetzt à erhöhte B-Zell-Aktivierung à Steigerung der Menge der spezifischen Antikörper

Regulierung der Komplementkaskade KLASSISCHER WEG C1 C1* C1Inh α 2 -m MBL-MASP* C4, C2 C4b2b* LEKTIN-WEG C3b C3bBb* ALTERNATIVER WEG Faktor B C3(H 2O) Faktor D* Properdin Lösliche Moleküle: C1-Inhibitor und α2-makroglobulin à hemmen den ersten Schritt des klassischen und lektinabhängigen Weges C4bp CR1 + Faktor I* MCP DAF C3 C3b Faktor H CR1 MCP + Faktor I* DAF Faktor-H, Faktor-I: à hemmen den alternativen Weg C4b2b3b* C5 C3bBb3b* Membrangebundene Proteine: CR1, MCP, DAF C6 C5b C7 S-Protein à hemmen C3-Konvertase-Enzyme à verhindern die reaktive Lyse der körpereigenen Zellen MIRL lösliches C8 C5-9 (MAC) C9 HRF membrangebundenes Protein

C1-Esterase-Inhibitor (C1-INH) C1-INH ist ein Serin-Protease-Inhibitor, der die Aktivierung des Komplementfaktors C1 kontrolliert C1-INH besitzt eine regulierende Funktion in zwei lebenswichtigen Systemen des Körpers: im Kontaktsystem der Blutgerinnung und im Komplementsystem der Immunabwehr Ein Mangel an diesem Protein wird als hereditäres Angioödem (oder hereditäres angioneurotisches Ödem - HAE) bezeichnet Im Falle des HAE kann ein C1-INH-Mangel in beiden Systemen zur Ödembildung beitragen, die zentrale Rolle scheint jedoch das Peptid Bradykinin im Kontaktssystem zu spielen Meistens präsentiert es sich mit wiederkehrenden Schwellungen (Ödemen) der Haut, Schleimhäute und der inneren Organe, die unter Umständen lebensbedrohlich sein können