in Garbsen Allgemeine Grundlagen Dr.-Ing. Eckhart Heinrichs LK Argus GmbH
Themen Rahmenbedingungen der Aktionsplanung Rechtsgrundlagen Physikalische Grundlagen Lärmwirkung Grundsätzlich mögliche Maßnahmen
Durch Lärm gestört und belästigt fühlen sich... 70 % 60 % 50 % 40 % 30 % etwas mittelmäßig stark äußerst 20 % 10 % 0 % Quelle: Umweltbundesamt 2008. Nachbarn Industrie und Gewerbe Straßenverkehr Flugverkehr Schienenverkehr
Rahmenbedingungen der Richtlinie 2002/49/EG des europäischen Parlaments und des Rates vom 25. Juni 2002 über die Bewertung und Bekämpfung von Umgebungslärm 47 a-f Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) und 34. BImSchV Bis 30. Juni 2007 Bis 18. Juli 2008 (verlängert) Erstellung von Lärmkarten für - Hauptverkehrsstraßen (> 6 Mio Kfz / Jahr) - Haupteisenbahnstrecken (> 60.000 / Jahr) - Großflughäfen (> 50.000 Flüge / Jahr) und - Ballungsräume (> 250.000 E) Erstellung von Aktionsplänen Bis 30. Juni 2012 Bis 18. Juli 2013 Information und Beteiligung der Öffentlichkeit Erstellung von Lärmkarten für - Hauptverkehrsstraßen (> 3 Mio Kfz / Jahr) - Haupteisenbahnstrecken (> 30.000 / Jahr) - Ballungsräume (> 100.000 E) Erstellung von Aktionsplänen
Was ist ein dezibel (db)? Schmerzgrenze 10.000.000.000.000 10 13 13 Bel 130 db log Hörschwelle 1 10 0 0 Bel 0dB Quelle: Lärmkontor GmbH
Pegeldifferenz in db Stadt Garbsen Was ist ein db(a)? 10 0-10 Hörschwelle A -20-30 -40 Quelle: Lärmkontor GmbH -50 20 50 200 1000 5000 20000 Frequenz in Hz
Was ist ein Mittelungspegel? 80 Züge 70 db(a) 60 45 db(a) 40 Mittelungspegel Arithmetisches Mittel 30 Min. 6 Min. 24 Min. Quelle: Lärmkontor GmbH
Wird Lärm berechnet oder gemessen? Berechnung ist Pflicht und hat verschiedene Vorteile: Betrachtung des Jahresmittels Betrachtung großer Gebiete Prognosefähigkeit In der Regel Überschätzung der tatsächlichen Pegel
Wie wirkt Lärm? z.b. Verkehr (Außenpegel) 65 / 55 db(a): Gesundheitsgefährdung 55 db(a): Kommunikationsstörung 45 db(a): Schlafstörung 10.000.000.000.000=10 13 1.000.000.000.000=10 12 100.000.000.000=10 11 10.000.000.000=10 10 1.000.000.000=10 9 100.000.000=10 8 10.000.000=10 7 1.000.000=10 6 100.000=10 5 10.000=10 4 1.000=10 3 100=10 2 130 120 110 100 90 80 70 60 50 40 30 20 Düsenjäger in 7 m Verkehrsflugzeug in 7 m Propellerflugzeug in 7 m Diskothek (innen) Presslufthammer in 1 m Staubsauger in 1 m Rasenmäher in 7 m normales Gespräch in 1 m leise Radiomusik in 1 m Kühlschrank in 1 m Flüstern in 1 m Leichter Wind Schmerzgrenze Schädigungsbereich Belästigungsbereich üblicher Tagespegel im Wohnbereich Verkehrsplanung leiser Bereich 10=10 1 10 Schneefall Quelle: Lärmkontor GmbH 1=10 0 0 Hörschwelle
Wie wirkt Lärm? Wie der Kopf im Schlaf arbeitet Quelle: Hamburger Abendblatt
Wie wirkt Straßenverkehrslärm?
Wie wirkt Fluglärm? Tag Nacht Quelle: Jarup et.al.: Hypertension and Exposure to Noise Near Airports: the HYENA Study Environmental Health Perspectives, Volume 116, Number 3, March 2008
Lärmkarte L Nacht Straßenverkehr Pegel Nacht in db(a) 0-45 > 45-50 > 50-55 > 55-60 > 60-65 > 65-70 > 70-75 > 75 Quelle: Staatliches Gewerbeaufsichtsamt Hildesheim, Zentrale Unterstützungsstelle Luftreinhaltung und Gefahrstoffe, Januar 2008.
Lärmkarte L Tag Straßenverkehr Pegel Tag in db(a) 0-45 > 45-50 > 50-55 > 55-60 > 60-65 > 65-70 > 70-75 > 75 Quelle: Staatliches Gewerbeaufsichtsamt Hildesheim, Zentrale Unterstützungsstelle Luftreinhaltung und Gefahrstoffe, Januar 2008.
Lärmkarte L DEN Luftverkehr Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Umwelt und Klimaschutz.
Betroffenenzahlen Straßenverkehr (Stand 2007) Gesamttag > 55 db(a) : 19.300 Personen davon 2.100 Personen im gesundheitsgefährdenden Bereich Nacht > 50 db(a) : 14.100 Personen davon 5.800 Personen im gesundheitsgefährdenden Bereich Flugverkehr (Stand 2007) Gesamttag > 55 db(a) : Nacht > 50 db(a) : 7.800 Personen 1.100 Personen keine Betroffenen im gesundheitsgefährdenden Bereich
Maßnahmensystematik - Straßenverkehr Strategie Vermeidung von Lärmemissionen Verlagerung von Lärmemissionen Verminderung von Lärmemissionen Verminderung von Immissionen Mögliche Ansätze Maßnahmen an der Quelle Emissionsgrenzwerte Reifen / Fahrbahn Stadtentwicklung Verkehrssparsame Nutzungsdichte und -mischung Einhaltung der Orientierungswerte der DIN 18005 Lärmvermeidung bei Nutzungsansiedlungen Verkehrsentwicklung Förderung des Umweltverbundes (ÖV, Rad, Fuß) Integriertes Parkraummanagement (P&R, Parkraumbewirtschaftung) Betriebliches Mobilitätsmanagement, Nutzungsmodelle (Car Sharing) Räumliche Verlagerung auf neue Netzteile Räumliche Verlagerungen / Bündelung im Bestandsnetz Lkw-Routenkonzept Straßennetz-Kategorisierung im Zusammenhang mit der Lärmsensibilität Fahrbahnsanierung Verstetigung des Verkehrsflusses Geschwindigkeitskonzept Straßenraumgestaltung Aktiver Schallschutz Passiver Schallschutz
Faustformeln - Verkehrsmengen 70 db(a) 70 +3 = 73 db(a) Verdoppelung/Halbierung der Quellenzahl: + 3 / 3 db(a) Quelle: Lärmkontor
Faustformeln - Lkw ca. 15 Pkw = bei 50 km/h Quelle: Lärmkontor
Faustformeln - Geschwindigkeiten ~ + 3,5 db(a) 62,0 63,0 61,0 60,0 58,5 57,5 v = 30 v = 40 v = 50 v = 60 v = 70 v = 80 Verdoppelung der Geschwindigkeit: ~ + 3 4 db(a) Quelle: Lärmkontor
Faustformeln - Entfernung x 1 x 2 Abstandsverdoppelung: Nahbereich 3 db(a) / Fernbereich 4 db(a) Quelle: Lärmkontor