Inhaltsverzeichnis. Abbildungsverzeichnis 12. Tabellenverzeichnis 13 I. THEMATISCHE EINFÜHRUNG Einleitung 15

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7 Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis 12 Tabellenverzeichnis 13 I. THEMATISCHE EINFÜHRUNG 15 1 Einleitung 15 1.1 Forschungsgegenstand und Motivation 15 1.2 Forschungsfrage und Methode 19 1.3 Aufbau der Arbeit 20 2 Die gesetzlichen Rahmenbedingungen der Inanspruchnahme von Elternzeit 22 2.1 Die gesetzliche Elternzeitregelung 22 2.2 Die Elterngeldreform 23 3 Stand der Forschung 26 3.1 Die Familie als Forschungsgegenstand: Überblick und Entwicklung 26 3.2 Die in früheren Studien identifizierten Determinanten der familiären Arbeitsteilung und der Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter 28 3.3 Forschungsdefizit und eigener Untersuchungsansatz 41 II. THEORETISCHE ANALYSE DER INANSPRUCHNAHME VON ELTERNZEIT DURCH VÄTER 45 4 Einleitung in die theoretische Analyse: Spannungsfeld Ökonomie - Sozialpsychologie 45 5 Ökonomische Determinanten der Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter 49 5.1 Ökonomischer Ansatz der Familie 49 5.1.1 Darstellung des Ansatzes und seiner Bedeutung für die Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter 49 5.1.2 Einkommenseffekte von Erwerbsunterbrechungen: Ableitung der Forschungshypothesen 52 5.1.2.1 Kurzfristige Veränderung des Einkommens 52 5.1.2.2 Veränderung des zukünftig zu erwartenden Einkommens 54

8 5.1.3 Knappheit der Ressource Zeit: Ableitung der Forschungshypothesen 57 5.1.4 Der Einfluss der Elterngeldreform: Ableitung weiterer Forschungshypothesen 58 5.2 Signalling-Ansatz 61 5.2.1 Darstellung des Ansatzes 61 5.2.2 Übertragung des Ansatzes auf den Forschungskontext und Ableitung der Forschungshypothesen 62 5.2.3 Der Einfluss der Elterngeldreform: Ableitung weiterer Forschungshypothesen 67 6 Sozialpsychologische Determinanten der Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter: In der Persönlichkeit des Vaters liegende Gründe 69 6.1 Die Bedeutung der Persönlichkeitseigenschaften für das menschliche Handeln 69 6.2 Das Big Five-Persönlichkeitsmodell: Zusammenstellung der Big Five 70 6.3 Darstellung und Entwicklung der Big Five-Forschungstradition 70 6.4 Beurteilung des Big Five-Persönlichkeitsmodells: Modelleinschränkungen und deren Bewertung 72 6.5 Die Bedeutung der Big Five-Persönlichkeitsfaktoren für die Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter: Ableitung der Forschungshypothesen 74 6.5.1 Extraversion 74 6.5.2 Gewissenhaftigkeit 77 6.5.3 Verträglichkeit 78 6.5.4 Neurotizismus 80 6.5.5 Offenheit für Erfahrungen 83 III. DATENERHEBUNG UND -AUSWERTUNG: EMPIRISCHE ÜBERPRÜFUNG DER INANSPRUCHNAHME VON ELTERNZEIT DURCH VÄTER 85 7 Beschreibung der Methode: Konzeption der Datenerhebung 85 7.1 Allgemeine Eckpunkte der Konzeption der Datenerhebung 85 7.2 Die gewählte Methode: Online-Befragung 86 7.3 Stichprobenkonzeption 87 7.3.1 Beschreibung der Grundgesamtheit 87

9 7.3.2 Auswahl und Nutzung der Kontaktkanäle 88 7.4 Operationalisierung der Variablen mit Blick auf die Fragebogenkonzeption 94 7.4.1 Grundlegende Überlegungen bei der Erstellung eines Fragebogens 94 7.4.2 Abfrage der abhängigen Variablen 95 7.4.3 Operationalisierung der aus Sicht des ökonomischen Ansatzes der Familie relevanten Variablen 96 7.4.4 Operationalisierung der aus Sicht der Signalling-Argumentation relevanten Überlegungen 98 7.4.5 Operationalisierung der zur Untersuchung der Persönlichkeit des Vaters relevanten Variablen 100 7.4.5.1 Vorstellung des Kurz-Big Five-Inventars mit 15 Items zur Abfrage der Big Five-Persönlichkeitsfaktoren 100 7.4.5.2 Operationalisierung der Hilfsvariablen (Arbeitgeber- und Familienorientierung) zur Bildung der Interaktionsterme 103 7.4.6 Operationalisierung der Kontrollvariablen 104 7.4.7 Übersicht über die verwendeten Variablen 106 7.4.8 Zusammenstellung der Fragen und Fragebogenaufbau 107 7.5 Pretest 110 7.6 Befragungszeitraum 110 8 Datenauswertung und Untersuchungsergebnisse 111 8.1 Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter: Datendeskription und univariate Befunde 111 8.1.1 Zusammensetzung der Stichprobe und Beschreibung der abhängigen Variable 111 8.1.2 Einkommensdifferenz (HÖ1) 116 8.1.3 Bildungsabschluss (HÖ2) 118 8.1.4 Geplante Karriereschritte (HÖ3) 119 8.1.5 Arbeitsstunden pro Woche (HÖ4) 120 8.1.6 Bezug von Erziehungs- versus Elterngeld (HÖ5) 120 8.1.7 Signalling-Argumentation 121 8.1.7.1 Elternzeit als Signal über die Arbeitgeberorientierung des Vaters (HS1) 121 8.1.7.2 Beschreibung der sechs Items, die für die Signalling- Argumentation von Bedeutung sein sollten (HS2) 122 8.1.7.3 Dimensionsreduktion der sechs Items, die für die Signalling-Argumentation von Bedeutung sein sollten 124 8.1.8 Persönlichkeitseigenschaften 128

10 8.1.8.1 Beschreibung der 15 Items der Big Five-Fragebatterie (HP1-HP5) 128 8.1.8.2 Dimensionsreduktion der 15 Big Five-Items 133 8.1.8.3 Hilfsvariable: Familienorientierung 135 8.1.9 Kontrollvariablen 136 8.1.9.1 Beschreibung der 3 Items zur Geschlechterrolleneinstellung der Väter 136 8.1.9.2 Dimensionsreduktion der 3 Items zur Geschlechterrolleneinstellung der Väter 137 8.1.9.3 Wochenstunden an Hausarbeit 138 8.2 Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter: Empirische Evidenz 139 8.2.1 Darstellung des Regressionsdesigns und kurze methodische Anmerkung zum Einsatz multivariater Analysemethoden 139 8.2.2 Determinanten der Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter 139 8.2.2.1 Vorstellung des logistischen Basisregressionsmodells 139 8.2.2.2 Erklärungskraft ökonomischer Determinanten der Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter: Ökonomischer Ansatz der Familie 142 8.2.2.3 Der Einfluss der Elterngeldreform auf den Erklärungsgehalt der Determinante Einkommensdifferenz 143 8.2.2.4 Erklärungskraft ökonomischer Determinanten der Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter: Signalling- Argumentation 145 8.2.2.5 Der Einfluss der Elterngeldreform auf den Erklärungsgehalt der mit der Signalling-Argumentation einhergehenden Determinanten 146 8.2.2.6 Erklärungskraft der in der Persönlichkeit des Vaters liegenden Determinanten der Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter 147 8.2.2.7 Erklärungskraft der Kontrollvariablen 148 8.2.2.8 Erklärungskraft ökonomischer versus sozialpsychologischer Determinanten der Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter 148 8.2.3 Determinanten der Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter mit einer Dauer >2 Monate 150 8.2.3.1 Vorstellung des logistischen Regressionsmodells 150 8.2.3.2 Erklärungskraft ökonomischer Determinanten der Inanspruchnahme von Elternzeit mit einer Dauer >2 Monate: Ökonomischer Ansatz der Familie 152

11 8.2.3.3 Erklärungskraft ökonomischer Determinanten der Inanspruchnahme von Elternzeit mit einer Dauer >2 Monate: Signalling-Argumentation 153 8.2.3.4 Erklärungskraft der in der Persönlichkeit des Vaters liegenden Determinanten der Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter mit einer Dauer >2 Monate 153 8.2.3.5 Erklärungskraft der Kontrollvariablen 155 8.2.3.6 Erklärungskraft ökonomischer versus sozialpsychologischer Determinanten der Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter mit einer Dauer >2 Monate 155 8.2.4 Determinanten der Dauer der Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter in Monaten 157 8.2.4.1 Vorstellung des linearen Regressionsmodells 157 8.2.4.2 Erklärungskraft ökonomischer Determinanten der Dauer der Inanspruchnahme von Elternzeit in Monaten: Ökonomischer Ansatz der Familie 158 8.2.4.3 Erklärungskraft ökonomischer Determinanten der Dauer der Inanspruchnahme von Elternzeit in Monaten: Signalling- Argumentation 159 8.2.4.4 Erklärungskraft der in der Persönlichkeit des Vaters liegenden Determinanten der Dauer der Inanspruchnahme von Elternzeit in Monaten 161 8.2.4.5 Erklärungskraft der Kontrollvariablen 161 8.2.4.6 Erklärungskraft ökonomischer versus sozialpsychologischer Determinanten der Dauer der Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter in Monaten 162 IV. SCHLUSSBETRACHTUNG 165 9 Resümee der Forschungsergebnisse 165 10 Ausblick auf weiterführenden Forschungsbedarf 169 LITERATURVERZEICHNIS 171 ANHANG 203

12 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Kontaktkanäle 89 Abbildung 2: Vorgehensweise der Kontaktierung von Unternehmen, Elterngeldstellen und Vätergruppen bzw. -vereinen 90 Abbildung 3: Die die Befragung unterstützenden Elterngeldstellen, Unternehmen/ Institutionen und Einrichtungen sowie Vätervereine/-gruppen oder väternahen Einrichtungen 91 Abbildung 4: Die die Befragung unterstützenden Universitäten und Fach-/Hochschulen 93 Abbildung 5: Die die Befragung unterstützenden Zeitungen und Rundfunksender 94 Abbildung 6: Aussage zur Arbeitgeberorientierung (Hypothesen S1) 98 Abbildung 7: Aussagen, die für die Signalling-Argumentation von Bedeutung sein sollten (Hypothese S2) 99 Abbildung 8: Big Five-Inventar-Short version zur Abfrage der Persönlichkeitseigenschaften des Vaters (Hypothesen P1-P5) 102 Abbildung 9: Aussagen zur Arbeitgeber-/Familienorientierung (Hypothesen P1 -P4) 103 Abbildung 10: Aussagen zur Geschlechterrolleneinstellung des Vaters 104 Abbildung 11: Übersicht über die verwendeten Variablen 106

13 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter Datendeskription 112 Tabelle 2: Alter der Befragten Datendeskription 113 Tabelle 3: Kinderanzahl der Befragten Datendeskription 114 Tabelle 4: Dauer der Elternzeit in Monaten Datendeskription 114 Tabelle 5: Erwerbsunterbrechung oder -reduzierung Datendeskription 115 Tabelle 6: Inanspruchnahme von Elternzeit durch die Partnerin Datendeskription 116 Tabelle 7: Berufstätigkeit der Partnerin Datendeskription 117 Tabelle 8: Vergleich der Einkommen von Vater und Mutter Datendeskription 117 Tabelle 9: Höchster erreichter Bildungsabschluss des Vaters Datendeskription 118 Tabelle 10: Vergleich der Bildungsabschlüsse von Vater und Mutter Datendeskription 119 Tabelle 11: Vom Vater geplante Karriereschritte Datendeskription 119 Tabelle 12: Von der Partnerin geplante Karriereschritte Datendeskription 119 Tabelle 13: Anspruch auf Erziehungsgeld oder Elterngeld Datendeskription 121 Tabelle 14: Arbeitgeberorientierung Datendeskription 122 Tabelle 15: 6 Items, die für die Signalling-Argumentation von Bedeutung sein sollten Datendeskription 123 Tabelle 16: Faktor Extraversion Datendeskription 129 Tabelle 17: Faktor Gewissenhaftigkeit Datendeskription 130 Tabelle 18: Faktor Verträglichkeit Datendeskription 131 Tabelle 19: Faktor Neurotizismus Datendeskription 132 Tabelle 20: Faktor Offenheit Datendeskription 133 Tabelle 21: Familienorientierung Datendeskription 136 Tabelle 22: Geschlechterrolleneinstellung Datendeskription 137 Tabelle 23: Determinanten der Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter 141 Tabelle 24: Determinanten der Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter mit einer Dauer >2 Monate 151 Tabelle 25: Determinanten der Dauer der Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter in Monaten 158

15 I. THEMATISCHE EINFÜHRUNG 1 Einleitung 1.1 Forschungsgegenstand und Motivation Das Thema Elternzeit, insbesondere was die Beteiligung der Väter durch so genannte Vatermonate betrifft, boomt seit Monaten in den Medien. Seit der Einführung des Elterngeldes zum 01. Januar 2007 1 ist der Anteil der Väter in Elternzeit deutlich angestiegen: Während bei den Elternzeit nehmenden Haushalten im Jahr 2004 der Anteil der Haushalte, in denen sich ein Vater in Elternzeit befand, bei nur 4,9 Prozent lag (vgl. BUNDESFAMILIENMINISTERIUM FÜR FAMILIE, SOZIALES, FRAUEN UND JUGEND (BMFSFJ) 2004: 20) und vor der Einführung des Elterngelds 2006 lediglich 3,5% der anspruchsberechtigten Väter Elternzeit genommen hatten (vgl. BMFSFJ 2008a), nutzten nach Einführung des Elterngelds Ende Dezember 2007 12,4% der anspruchsberechtigten Väter die Elternzeit. Im Jahresdurchschnitt wurden 10,5% der bewilligten Anträge des Jahres 2007 von Vätern gestellt. (Vgl. BMFSFJ 2008b.) Ende Oktober 2008 wurde mit dem 1. Quartal 2007 erstmals ein komplett abgeschlossener Zeitraum evaluiert: Für Kinder, die von Anfang Januar 2007 bis Ende März 2007 geboren wurden, lag die Zahl der bewilligten Elterngeldanträge von Vätern sogar bei 16% (vgl. KELLER 2008; BMFSFJ 2008a). Rund 60% der männlichen Interessenten beantragten das Elterngeld für nur zwei Monate, 18% setzten zwölf Monate im Job aus. Väter gehen in der Regel selten direkt nach der Kindsgeburt in Elternzeit, sondern erst gegen Ende des Elterngeld-Zeitraums von 14 Monaten (vgl. BMFSFJ 2008b). Diese Zahlen zeugen von einer rasanten Entwicklung, was die Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter anbelangt, dennoch ist der Anteil der Väter in Elternzeit nach wie vor eine Minderheit (vgl. BEBLO/WOLF 2003: 564ff.; BIANCHI 2000; HYDE/ESSEX/ HORTON 1993; NEPOMNYASCHY/WALDFOGEL 2007), und Mütter widmen de facto mehr Zeit der Kinderbetreuung als Väter es tun (vgl. ABROMS/GOLDSCHNEIDER 2002; BIAN- CHI 2000; HILL et al. 2004; SAYER/GAUTHIER/FURSTENBERG 2004). Tatsächlich wurde die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in den vergangenen Jahrzehnten quasi per se als Frauenproblem interpretiert (vgl. BLANKENHORN 1995: 13; GORE 1996), und es wurde untersucht, wie Frauen Beruf und Kindererziehung kombinieren und balancieren können. Männliche Arbeits- und Lebensmuster in Hinsicht auf die Vereinbarkeit wurden in der Regel nicht hinterfragt (vgl. CASPAR et al. 2005: 9). Nach DÖGE/VOLZ (2002: 8f.) war Geschlechterpolitik in Deutschland bislang überwiegend Frauenpolitik. Heute wird hingegen der väterliche Beitrag zur Kinderbetreuung diskutiert, so SMITH (2001: 4), die die Auswirkungen der unterschiedlichen Gesetzgebungen der europäischen Länder auf die Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter untersuchte. So wird Kind und/oder Karriere zunehmend eine Frage, mit der sich auch Männer vertraut machen möchten oder müssen, und die mit einer Erwerbsunterbrechung bzw. dem beruflichen Wiedereinstieg verbundene Doppelrolle zwischen Familie und Beruf stellt Väter in Deutschland, so das BMFSFJ (2008c: 31), vor neue Herausforderungen. Die Aufarbeitung des Themas ist dabei nicht nur aus gesellschaftspolitischer Sicht von Interesse, sondern mit Blick auf Deutschland vielfältig motiviert: 1 Die sog. Elterngeldreform wird ausführlich in Kapitel 2 erläutert.

16 Erstens steht Deutschland in der Familienpolitik hinsichtlich des demografischen Wandels vor großen Herausforderungen (vgl. SCHAIBLE/SCHWEIGER/KAUL 2006: 13), denn die Geburtenrate in Deutschland sinkt und die Bevölkerung altert erheblich (vgl. RUMP/EILERS 2006: 48). Daher ist zu überlegen, inwieweit sich die Demografie verbessern würde, wenn Väter ihre Partnerinnen bei der Haus- und Erziehungsarbeit unterstützten, indem sie Elternzeit beanspruchten, und wenn sich in der Konsequenz ein Wertewandel vollzöge, der neben einer höheren gesellschaftlichen Akzeptanz von familienorientierten Vätern zu einer größeren Familienfreundlichkeit der Arbeitgeber führte. Nach BOSCH et al. (2001: 15) lässt sich durch betriebliche familienfreundliche Maßnahmen langfristig eine Veränderung des Geburtenverhaltens und dadurch ein Anstieg des Erwerbspersonenpotenzials erwarten. Aktuelle Zahlen belegen, dass die Geburtenrate in Deutschland nach der Einführung des Elterngelds anstieg: Im Jahr 2007 gab es erstmals seit Jahren keinen Geburtenrückgang mehr, sondern mit 1,45 die höchste Geburtenrate seit der Wiedervereinigung im Jahr 1990 (vgl. DER SPIEGEL 2008: 30; BMFSFJ 2008b). Anders war dies im Jahr 2006, als die durchschnittliche Zahl von Kindern pro Frau zwischen 15 und 49 Jahren noch bei 1,33 lag (vgl. BMFSFJ 2008b). Das Elterngeld erfüllt damit den vom Bundesfamilienministerium erhofften Zweck, die Geburtenrate u.a. als Folgeeffekt einer erleichterten Einbeziehung der Väter in die Elternzeit zu steigern (vgl. BMFSFJ 2006a: 4). 2 Zweitens verringert sich bei einer schrumpfenden und alternden Bevölkerung auch das Erwerbspersonenpotenzial (vgl. RUMP/EILERS 2006: 48; GRUESCU/RÜRUP 2005: 6; CASPAR et al. 2005: 9). Als arbeitsmarktpolitische Gegenmaßnahme zum gegenwärtig bestehenden Fachkräftemangel ist es volkswirtschaftlich relevant, gezielt die Erwerbsbeteiligung von Frauen zu fördern (vgl. RIDDERBUSCH 2004: 5f.; BURGESS et al. 2008) 3. Mütter bei der Aufnahme einer Erwerbstätigkeit oder bei der Rückkehr in den Beruf nach der Geburt des Kindes oder der Kinder zu unterstützen, ist ungemein wichtig (vgl. HARKER 2000: 1; SMITH 2001: 5), da angenommen wird, dass sich so der Fachkräftemangel reduzieren lässt (vgl. BMFSFJ 2007a: 18). Glaubt man POLACHEK (2004: 25), würden mehr Mütter Karrierechancen wahrnehmen, wenn vermehrt die Väter zuhause blieben (vgl. auch SCHMITT 2007). Eine Konsequenz der ansteigenden Quote der Väter in Elternzeit könnte eine Verschiebung der Erwerbstätigkeitsverhältnisse sein. Bislang häufig ungenutztes Erwerbspotenzial von Müttern würde (wieder) früher genutzt (vgl. auch HARKER 2000: 1f.). Eine gleichmäßigere Übernahme familiärer Pflichten durch Mütter und Väter könnte darauf hinwirken, dass sich die durchschnittliche Dauer einer familienbedingten Erwerbsunterbrechung der Elternteile verkürzt (vgl. PYLKKÄNEN/SMITH 2004: 2, 23; PYLKKÄNEN/SMITH 2003: 31f.; GESTERKAMP 2005: 71; EKBERG/ERIKSSON/FRIEBEL 2004), und auf langfristige Amortisation ausgerichtete Investitionen in das Humankapital eines Mitarbeiters wären damit insgesamt weniger gefährdet (vgl. HAAS 1992: 9, 217). Diese Überlegungen weisen auf die personalpolitische Relevanz des Themas hin. 4 2 3 4 Allerdings ist die Zahl der lebend geborenen Kinder 2008 im Vergleich zum Vorjahr wieder um 1,1% zurückgegangen; die Geburtenrate lag 2008 bei 1,43 (vgl. DIE WELT 2009). Weitere arbeitspolitische Maßnahmen zur Reduzierung des Fachkräftemangels können die Nutzung des Potenzials älterer Arbeitnehmer, die Verkürzung von Schul- und Studienzeiten sowie der Abbau der Arbeitslosigkeit sein. Der Fachkräftemangel wird zukünftig jedoch, laut RIDDERBUSCH (2004: 5), so groß sein, dass der alleinige Abbau der Arbeitslosigkeit diesen nicht ausgleichen kann. Laut RIDDERBUSCH (2004: 5f., 7f.) ist die Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter aber nicht nur wegen des bislang häufig ungenutzten Erwerbspotenzials von Müttern bedeutend, sondern

17 Drittens sind mit fehlenden betrieblichen familienfreundlichen Leistungen bzw. der Nicht-Inanspruchnahme von Elternzeit durch den arbeitnehmenden Vater betriebswirtschaftliche Kosten, z.b. Fluktuations-, Such-, Einstellungs- und Einarbeitungskosten oder Kosten durch Demotivation, verbunden. SCHMITZ (2005) quantifiziert anhand einer unter 1.078 Vätern durchgeführten Online-Umfrage, welche zusätzlichen Kosten einem Unternehmen durch vollzeitbeschäftigte Väter entstehen, die ihre Arbeitszeit nach der Kindsgeburt weder reduzieren noch Elternzeit beanspruchen 5, und er diskutiert, wie sich diese Kosten durch eine bessere Familienpolitik in der Personalarbeit vermeiden lassen. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht könnten Kosten durch Demotivation, Fluktuations-, Such- und Einstellungskosten sowie Einarbeitungskosten, so SCHMITZ (2005), durch das Anbieten von familienfreundlichen Maßnahmen reduziert werden (vgl. auch SCHMITZ 2008a) 6. Dabei hat das Familienleben, laut SCHMITZ (2005, 2008a), für mehr als die Hälfte der Befragten einen positiven, bei fast einem Viertel der Befragten sogar einen sehr positiven Einfluss auf die berufliche Leistung. Väter, die in Elternzeit waren, zeigen eine höhere Zufriedenheit, Motivation und Produktivität am Arbeitsplatz (vgl. LEVINE/PITTINSKY 2002: 115), und die in der beruflichen Auszeit erworbenen, meist sozialen Kompetenzen bereichern das Arbeitsleben (vgl. KÖHLER 2007a). Der Realisierung der mit der Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter einhergehenden Chancen für die demografische Entwicklung Deutschlands und für Unternehmen steht allerdings eine Vielzahl an Hindernissen für die an der Elternzeit interessierten Väter entgegen. Im Widerspruch zur egalitären Aufteilung der Kinderbetreuung stehen z.b. das Ausmaß der väterlichen Berufstätigkeit und seine berufliche Belastung (vgl. FTHENAKIS/KALICKI/PEITZ 2002: 156). LEVINE/PITTINSKY (2002: 120) berichten, dass Väter heute häufiger Konflikte zwischen Beruf und Familie empfinden, und dass der Druck auf Väter aus Gründen mangelnder Vereinbarkeit mit ihrer Arbeitsbelastung, dem Arbeitsumfang und der Arbeitsintensität ansteigt (vgl. CAS- PAR et al. 2005: 9). Neu ist dabei, dass die Väter ihr Vereinbarkeitsproblem erstmals artikulieren (vgl. SCHMIDT-WENZEL 2003: 74). Väter sprechen von Blockaden auf betrieblicher Ebene, da Leistung häufig an Anwesenheit gemessen wird (vgl. KÖHLER 5 6 eine erhöhte Frauenerwerbstätigkeit zöge auch eine Vielzahl an Wachstumseffekten nach sich. Diese im Einzelnen darzustellen, würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Beispiele sind die durch Ausfälle bei Steuern und Sozialabgaben resultierenden Mindereinnahmen der öffentlichen Haushalte (vgl. BMFSFJ 2005: 6). Verkürzte Erwerbsunterbrechungen würden zu mehr Steuereinnahmen und Einzahlungen in die Sozialsysteme führen (vgl. BMFSFJ 2006a: 7). Allerdings muss auch darauf hingewiesen werden, dass Frauen nach der Geburt eines Kindes häufig nicht mehr in Vollzeit arbeiten. Verheiratete Frauen würden, so MERZ (2004: 9), weniger Stunden pro Woche arbeiten. Die Quantifizierung dieser Kosten fällt schwer und ihre Berechnung lebt, laut SCHMITZ (2008b: 7), von Annahmen. Ein Quantifizierungsversuch zeigt, dass sich die Kosten eines Vaters mit einem Jahresgehalt von 30.000 Euro und einer auf Vereinbarkeitsproblemen basierenden Leistungsreduzierung um 10% auf rund 4.500 Euro pro Jahr belaufen. Bei 100 Mitarbeitern mit Vereinbarkeitsproblemen bedeutet dies für ein Unternehmen einen jährlichen Aufwand von rund 450.000 Euro. Es ist dabei leider nicht ersichtlich, ob oder wie viele der von SCHMITZ untersuchten Männer tatsächlich Elternzeiterfahrung haben. Auch die PROGNOS AG (2003) rechnet vor, dass ein Unternehmen durch Investitionen in familienfreundliche Maßnahmen erhebliche Einspareffekte erzielen kann, z.b. durch verringerte Einarbeitungs- und Schulungskosten von neuem Personal: Der Return on Investment liegt bei engagierten Unternehmen zwischen 15 und 25%. Zudem würden über Zuschüsse z.b. zur Kinderbetreuung statt einer Gehaltserhöhung in vielen Fällen steuerliche Vorteile für Unternehmen und Familien erreicht.

18 2007b: 18; HAAS 1992: 150). Viele Väter befürchten oder erleben die Ablehnung von Elternzeit durch den Vorgesetzten, sie fürchten sich vor beruflichen Benachteiligungen (vgl. SCHMIDT-WENZEL 2003: 74) und nennen neben der Einkommenssituation in der Familie Männer verdienen häufig mehr als ihre Partnerinnen vor allem die Einstellung ihrer Vorgesetzten und Blockaden auf betrieblicher Ebene als das zentrale Hindernis für eine kindsbedingte Erwerbsunterbrechung. Männer, die berufliche Benachteiligungen vermeiden möchten, stellen die Vereinbarkeit daher typischerweise hinten an. Männer sind, so WALTHER (2008: 62), mit stärkeren beruflichen Barrieren konfrontiert als Frauen, wenn sie eine aktivere Rolle in der Familie übernehmen wollen oder sogar zeitweise beruflich zurückstecken möchten, da man ihnen, stärker als Frauen, mangelnde berufliche Ambitionen unterstellt. Während eine Familienorientierung für Frauen zwar nachteilig, aber notgedrungen akzeptiert ist, wird von Männern erwartet, dass sie sich durchgängig und einseitig auf die Karriere festlegen. Männer, denen sowohl Beruf als auch Familie wichtig ist, erfahren eine berufliche Abqualifizierung und schließlich einen Stopp der Unterstützung und Förderung von Seiten des Arbeitgebers, weiß auch HÖYNG (2005: 2), was dazu führt, dass in Deutschland nur eine Minderheit der Männer ihren Wunsch nach größerer Familiennähe umsetzt und ihren Anspruch auf Elternzeit nutzt. Laut einem Befund des deutschen Statistischen Bundesamtes wünscht sich jeder dritte Vater mehr Zeit für sich und seine Familie und möchte weniger Zeit im Beruf verbringen (vgl. STATISTISCHES BUNDESAMT 2003: 19; BMFSFJ 2003). Allerdings wird den Vätern die bewusste Entscheidung für die Elternzeit heute immer noch nicht leicht gemacht (vgl. SCHMIDT- WENZEL 2003: 74). Viele Unternehmen würden zwar mit einer ausgeprägten Familienfreundlichkeit werben, allerdings besteht diese in der Realität (noch) nicht (vgl. CUNNINGHAM-PAR- METER 2001: 972) bzw. kommt bei den Vätern nicht an. CUNNINGHAM-PARMETER (2001: 967) spricht vom disconnect between policy and practice. PLECK (1993: 234) fordert daher eine verstärkte Aufmerksamkeit der betrieblichen Praxis auf die Vereinbarkeitsproblematik von Männern, denn die Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch den Vater spiele oftmals (noch) keine Rolle in der Unternehmenskultur und sei nicht Teil des betrieblichen Leitbilds (vgl. BMFSFJ 2007a: 15). In der Konsequenz, d.h. aufgrund mangelnder Vereinbarkeit von Familie und Beruf, ist der berufstätige Vater häufig der abwesende Elternteil: Die Mutter übernimmt die Kinderbetreuung, und der Vater sieht das Kind aufgrund langer Arbeitstage oftmals nur selten. (Vgl. BENARD/SCHLAFFER 1991: 7-10.) Laut DETTLING (2004: 47) ist Deutschland dabei von der Gleichheit der Geschlechter weiter entfernt als viele andere Länder. Es sprechen, so KÜNZLER (1994), nach wie vor mehr Indizien für die Kontinuität einer traditionellen Aufteilung der Hausarbeit als für Tendenzen zu egalitären Formen der Arbeitsteilung. Insbesondere der gleiche Zugang für Männer und Frauen zu Familie und Beruf, einerseits also mehr Zeit und Engagement von Vätern in der Familie, andererseits ein offenerer Zugang für Frauen in die Arbeitswelt, sollte gefördert werden (vgl. DETTLING 2004: 52f.). Eine mangelnde Geschlechtergleichheit bestätigen auch die folgenden Zahlen: Während in den 25 Staaten der Europäischen Union, laut ALIAGA (2005: 1), die Erwerbstätigenquote der Mütter im Alter zwischen 20 und 49 Jahren mit Kindern unter 12 Jahren bei 60% liegt und bei den gleichaltrigen Frauen ohne Kindern bei 75%, ist sie bei den Vätern mit 91% sogar um 5 Prozentpunkte höher als bei kinderlosen Männern. Laut dem BMFSFJ (2007d: 6) leben 68% der Paarfamilien in Deutschland mit Kindern unter 3 Jahren ein männliches Ernährermodell, was bedeutet, dass der Mann in Vollzeit im Erwerbsleben steht und

19 die Kindererziehung seiner Partnerin überlässt, welche ihr Erwerbsleben dafür unteroder abbricht. Die Häufigkeit, mit der sich deutsche Mütter mit zwei und mehr Kindern aus dem Berufsleben zurückziehen, übertrifft dabei die aller anderen westeuropäischen Länder (vgl. KRÖHNERT/KLINGHOLZ 2005: 4). Auch ALIAGA (2005: 1f.) zeigt, dass die Erwerbstätigkeit deutscher Frauen ohne Kinder hoch ist, diese jedoch mit zunehmender Kinderanzahl sinkt und zwar trotz häufig ähnlich guter Ausbildung von Mann und Frau. Der zeitliche Aufwand von Frauen für Haus- und Erziehungsarbeit korreliert positiv mit der Anzahl und negativ mit dem Alter der Kinder (vgl. PEU- KERT 2002: 249). In den 25 Staaten der Europäischen Union sind 27% der erwerbstätigen Frauen zugunsten der Kinderbetreuung in Teilzeit-Arbeitsverhältnissen beschäftigt, bei den Männern sind es hingegen nur 4% (vgl. ALIAGA 2005: 1). Während, so ALIAGA (2005: 1f.), die Frau zugunsten der Kinderbetreuung in Teilzeit (oder gar nicht) arbeitet, ist der Mann typischerweise in Vollzeit erwerbstätig. Kinder, deren Alter und Anzahl, spielen für die Erwerbsbeteiligung und die Arbeitszeiten von Männern keine Rolle. An diesem Punkt setzt die vorliegende Arbeit an und untersucht das Umfeld, in dem Väter Elternzeit beanspruchen. 1.2 Forschungsfrage und Methode Die grundlegende Annahme des vorliegenden Dissertationsvorhabens ist, dass es unterschiedliche Determinanten gibt, die die Entscheidung eines Vaters über die Inanspruchnahme von Elternzeit beeinflussen. Ziel ist es, diese Determinanten für bzw. gegen die Inanspruchnahme von Elternzeit durch einen berufstätigen Vater in Deutschland herauszuarbeiten. Seit der Elterngeldreform 2007 stieg der Anteil der Väter in Elternzeit zwar deutlich an, gleichzeitig zeigt sich allerdings, dass die Mehrzahl der deutschen Väter nach wie vor keine Elternzeit beansprucht. Die Beantwortung der Forschungsfragen Warum nutzen Väter die Elternzeit (nicht)? bzw. Welche Faktoren beeinflussen Väter, Elternzeit zu beanspruchen? und Welche Väter nutzen die Elternzeit? ist daher von grundlegender Bedeutung. Darüber hinaus werden die Determinanten der Dauer der Inanspruchnahme von Elternzeit untersucht sowie die Frage, welchen Einfluss die Elterngeldreform 2007 auf die Determinanten der Dauer der Inanspruchnahme von Elternzeit hat. Da Väter in der Regel eine eher kurze Elternzeit-Dauer wählen und, laut dem BMFSFJ (2008b), rund 60% der männlichen Interessenten das 2007 eingeführte Elterngeld für nur zwei Monate beantragten, bietet sich die Beantwortung zusätzlicher Fragen an, wie z.b. Welche Faktoren beeinflussen Väter bei der Wahl der Elternzeit-Dauer? und Inwiefern hat die Elterngeldreform die Entscheidung des Vaters 7 über die (Dauer der) Inanspruchnahme von Elternzeit beeinflusst?. Es sei an dieser Stelle direkt vermerkt, dass ab Kapitel 3 Stand der Forschung und im Theorieteil der Arbeit anstatt von den Determinanten der (Dauer der) Inanspruchnahme von Elternzeit vereinfachend von den Determinanten der Inanspruchnahme von Elternzeit gesprochen wird, zumal die Elternzeit-Inanspruchnahme und die Wahl der Elternzeit-Dauer anhand derselben Determinanten überprüft werden. Wo es in der Arbeit notwendig ist, wird die begriffliche Unterscheidung gemacht. 7 Es ist davon auszugehen, dass es sich nicht um die alleinige Entscheidung des Vaters handelt, ob er Elternzeit beansprucht, sondern um eine gemeinschaftliche Entscheidung beider Elternteile. Begrifflich vereinfachend wird allerdings von der Entscheidung des Vaters gesprochen.