KRÄUTERWANDERUNG Krummnußbaum 6.5.12 Schöllkraut auch Warzenkraut genannt, ist ein Mohngewächs und enthält daher auch eine Spur Opiate. Die gelbe oder orange Milch die im Stengel der Pflanze enthalten ist, wirkt durch ihre antiviralen Stoffe gegen Warzen wenn man diese immer wieder damit bestreicht. Auch bei Altersflecken soll sie auf diese Weise angewendet werden. Früher war sie auch eine begehrte Leberheilpflanze. Dafür ist sie auch heute noch gut, sollte aber niemals alleine verwendet werden, sondern immer mit anderen Leberkräutern, da sie sonst die Gedärme reizt. Druiden versuchten aus dem Saft Gold herzustellen, was ihnen scheinbar nicht gelungen ist...eine Sage besagt: Wer Schöllkraut bei sich trägt, schlichtet jeden Streit. Hirtentäschel Das Hirtentäschel hat seinen Namen von den täschchenartigen Samenständen (die man für Blätter halten könnte). Als Kreuzblütler enthält es Senfölglycoside und schmeckt leicht nach Rucola. Am besten verwertbar sind die Blattrossetten für Salat, Eierspeisen oder Käsemischungen. Das Hirtentäschel ist auch eine alte Heilpflanze. Die Pflanze wirkt blutstillend und stärkt die Gefäße. Knoblauchrauke (Lauchhederich) Dieser Kreuzblütler ist nicht verwandt mit dem Knoblauch, wie man vom Namen annehmen könnte, enthält aber genau wie der Knoblauch Lauchöle, die der Pflanze den Knoblauchgeruch/-geschmack verleihen. Die jungen Blätter wirken blutreinigend, harntreibend, antiseptisch und wundheilend. Ideal für Suppen, Kräutersalate, Pesto, Omletten etc. Echte Nelkenwurz Rosengewächs Wurzeln enthalten den Inhaltsstoff Eugenol, der auch in der Gewürznelke enthalten ist, daher dieselbe Verwendung wie diese. Heilkundlich ist die Wurzel gut bei Mundschleimhautentzündungen, Zahnschmerzen, Magenproblemen und zur Herzstärkung. Kletten-Labkraut hat den Namen weil es kleben bleibt. Die ganze Pflanze wird als Tee zur Entsäuerung, Entschlackung und Entgiftung verwendet. Sie dient weiters auch als krebshemmendes Mittel. Man kann die Pflanze dafür auch gleich roh essen. Stiefmütterchen alte Hautheilpflanze die auch in vielen Hautcremen (Viola Tricolor) enthalten ist. Äußerlich und innerlich anzuwenden. Sie wirkt entzündungshemmend.
Gundelrebe Die Gundelrebe, auch Gundermann genannt ist ein altes Heil- und Gewürzkraut. Früher wurde es als Bierwürze verwendet. Die Blätter und Triebspitzen eignene sich gut für Salate, Suppen, Eierspeisen, Eintöpfe, Kräuterkäse usw. Der Geschmack ist herbaromatisch. Die Blüten schmecken süßlich. Als Tee verwendet hilft Gundelrebe bei Magen-Darmproblemen, Blasenleiden, Leberleiden. Man sollte aus der frischen Pflanze den Tee machen. Wirkt weiters stoffwechselausgleichend. gefleckte Taubnessel Es gibt verschiedene Taubnessel-Arten. Die bekannteste ist die gefleckte Taubnessel. Die gefleckte Unterlippe der Pflanze war namensgebend. Die Blätter eignen sich gut als Suppeneinlagen, sie schmecken sehr mild. Auch als Auflauf oder Spinat können sie zubereitet werden. Die Blüten eignen sich als Dekoration von Desserts, sie beinhalten einen süßen Nektar. Als Tee wirkt die Taubnessel antibakteriell, entzündungshemmend, blutstillend, schleimhautschützend und harntreibend Giersch: Als Gartenunkraut zu unrecht in Verruf geratene Pflanze, die anhand ihres dreikantigen Blattstiels leicht von anderen Doldenblütlern zu unterscheiden ist. Hoher Vitamin C und A-Gehalt, daher gut als Frühlingsstarter geeignet Gut geeignet für Suppen, Aufläufe, Wildsalat, Omlett, Limonaden etc. Tee aus Giersch lindert Gichtbeschwerden. Brennessel: Ebenfalls eine als Unkraut bekannte Pflanze die kulinarisch sehr gut verwendet werden kann. Junge Blätter eignen sich in der Suppe, als Spinat, im Teigmantel gebacken, Lasagne, Pesto, Chips, Erfrischungsgetränk Als Heilpflanze wirkt Brennessel blutreinigend, entwässernd, entzündungshemmend und blutbildend. Brennesseln sind reich an Vitamin A und C, Kalium und besonders reich an Eisen, ideal für eine Frühjahrskur geeignet! Löwenzahn alte Leberheilpflanze (Wurzel und Blätter) die Stengel soll man bei Zuckerkrankheit kauen.blätter eignen sich vor allem gut zum Salat (hat viele Bitterstoffe, schmeckt herb) Schafgarbe Die Schafgarbe ist eine alte Heilpflanze. Sie enthält ein blaues ätherisches Öl, dass eine entkrampfende Wirkung hat. Deswegen wird die Schafgarbe (das blühende Kraut) vor allem bei Magen-Darmbeschwerden und Unterleibsbeschwerden angewandt. Die Blätter verleihen versch. Gerichten einen herbwürzigen Geschmack und werden als blutstillendes Mittel verwendet. Vogelmiere Die Vogelmiere, auch Hühnerdarm genannt, ist das erste grün, das man auf der Wiese oder am Wegesrand wahrnimmt. Sie ist das ganze Jahr zu finden. Die Blüten sind weiß und sternchenförmig, ein Nelkengewächs.Die Vogelmiere schmeckt sehr mild und ist vielseitig verwendbar (Suppe, Auflauf, Salat, Spinat usw.) Sie enthält viel Calcium, Eisen, Magnesium, Selen, Vitamine A, B, C und vor allem viel Chlorophyll, dass den Stoffwechsel anregt und den Körper in Schwung bringt. Als Tee genossen, wirkt die Vogelmiere vor allem bei Atemwegserkrankungen.
Schafgarbe Löwenzahn Knoblauchrauke u. Gefleckte Taubnessel Vogelmiere Hirtentäschel Giersch Gundelrebe Kletten-Labkraut Schöllkraut
REZEPTE: GRÜNE LASAGNE 2 Packungen Lasagneblätter vorgekocht 500 g Blätter und Triebe von Taubnessel, Brennessel und anderen Wildgemüsen (z.b. Giersch, Bärlauch, Vogelmiere, Gundelrebe, Sauerklee, Schafgarbe etc), 3 EL Olivenöl, 150 g geriebener Käse, 500 ml Tomatensauce (siehe Rezept unten) Blätter und Triebe der Wildkräuter waschen, grob schneiden und in heißem Olivenöl unter ständigem Rühren dünsten, bis sie zusammenfallen In eine geölte Auflaufform wie folgt schichten: Zuunterst eine Lage Nudelblätter, darauf eine dünne Schicht Tomatensauce, dann ein Drittel der Gemüsefüllung und Käse. Die Schichtung wiederholen bis alle Zutaten aufgebraucht sind, mit einer dünnen Schicht Tomatensauce abschließen. Im vorgeheizten Backrohr die Grüne Lasagne bei 180 C etwa 30 Minuten backen. In den letzten 5 Minuten der Backzeit eine Lage Käse obenauf streuen Vogelmiersuppe: etwas Butter erhitzen, 1 fein geschnittene Zwiebel anrösten mit 2 EL Mehl bestäuben 3 Hand voll fein gehackte Vogelmiere zugeben. dann mit 1 l Gemüsebrühe aufgießen. 5 Minuten kochen lassen mit 2 EL Obers verfeinern und mit gerösteten Weißbrotwürfel servieren. Nesselpalatschinken Zutaten (für 2 Personen): 3 Eier 125 ml Milch eischwer Dinkelvollkornmehl 2 Handvoll Taubnessel und 2 Handvoll brennesseltriebe Salz Öl oder Butter zum Ausbacken Aus den Zutaten einen sämigen Teig bereiten, in den die kurz überbrühten, ausgedrückten und gehackten Nesseltriebe eingerührt werdne. In dem in der Pfanne erhitzten Fett mitteldicke Palatschinken ausbacken, die sehr gut zu Blattsalat passen.
Hirtentäschel-Tinktur: 20 g getrocknetes oder 120 g frisches Kraut (Stengel mit Blüten, Blättern und Früchten) werden mit 200 ml 325igem Korn übergossen, in einem gut verschlossenen Glas 3 Wochen an einem kühlen Platz aufbewahrt und dann abfiltriert. Ein Wattestäbchen mit der Tinktur getränkt und vorsichtig in die Nase geschoben stillt Nasenbluten. 3 x Täglich die 25Tropfen der Tinktur eingenommen hilft bei (Unterleibs)krämpfen. Waldtsatsiki 4 Hand voll Blätter der Knoblauchsrauke, ½ Salatgurke 1 Becher süßer Obers, 1 Becher Joghurt, Salz, Pfeffer Knoblauchraukenblätter fein hacken, Salatgurke grob reiben. Obers und Joghurt verrühren, Knoblauchraukenblätter und Gurkenraspel unterheben, mit Salz und Pfeffer abschmecken Beinwell Ist eine alte Heilpflanze deren Wurzeln man früher sogar bei Knochenbrüchen verwendet hat. Man hat einen Brei oder eine Salbe hergestellt und dies bei Knochen- und Muskelerkrankungen verschiedenster Art verwendet. Dies ist auch heute noch möglich. Innerlich wird der Beinwell nicht mehr verwendet, da er angeblich krebserregende Stoffe beinhaltet. Die Blätter sind allerdings kulinarisch verwertbar (Suppe, Auflauf etc.) BEINWELL-VITALDRINK 10 Beinwellblätter, 0,75 l Wasser, 1 Grapefruit, 4 Orangen, 3 Karotten, 1 Zitrone Beinwellblätter mit Wasser im Mixer zerkleinern Die erhaltene Lösung 2 h ziehen lassen. In dieser Zeit färbt sie sich dunkelgrün. Die Flüssigkeit abfiltern. Mit dem frisch gepressten Saft der Grapefruit sowie der Orangen und Karotten mischen. Eventuell mit einem Spritzer Zitronensaft abschmecken und dann eingekühlt servieren. WIESENDUDLER 1 Kräuterstrauß: 10 Blätter Giersch, 1 Ranke Gundelrebe, 1 Stengel Pfefferminz, 1 l Apfelsaft, ½ Flasche Mineralwasser 1 Zitrone Kräuterstrauß in den Apfelsaft hängen, kräftig drücken und kühl stellen. Nach mindestens 3 Stunden den Strauß herausnehmen, Zitronensaft und Wasser dazugeben. Beinwellsalbe 4-6 frische Wurzeln des Beinwells werden frisch gesammelt (Frühling oder Herbst - im Frühjahr darf die Pflanze noch nicht blühen!!) und gut gereinigt. Fein geschnitten werden sie in reinem Schweinefett ausgelassen. I n Heißem Zustand wird das Fett durch ein Leinentuch geseiht und zum Schluss gut ausgepresst in das zur Aufbewahrung bestimmte Gefäß (kein Metall!). Kühl lagern (Kühlschrank) Die Salbe hält ein Jahr lang und ist ideal zur Wundbehandlung bestens geeignet (eine stark verschmutzte Wunde mit der Salbe behandelt, verhindert Blutvergiftung! weitere Anwendungen wie bei Beinwell Brei)
Noch einfacher geht der Beinwell-Brei: Wurzeln waschen, zerkleinern, trocknen, fein zermahlen, dann mit heißem Wasser zu Brei verrühren, auf ein Leinentuch ½ cm dick auftragen, einschlagen und warm auflegen (bei Quetschungen, Rissen, Schnittwunden, Verletzungen jeder Art, Knochenbrüchen, Blutergüssen, Geschwüren, Gichtknoten, Rheuma, Verstauchungen, Bronchitis, Verrenkungen, Sehnenscheidenentzündung, Knochenschmerzen entzündungen, Beinhautentzündungen und Narbenschmerzen alle 2-4 Stunden Auflage erneuern! Spitzwegerichsirup In einen Steinguttopf oder ein Glasgefäß (beides mit fest schließendem Deckel) schichtet man abwechselnd eine Lage angequetschte Spitzwegerichblätter und Honig. Um die Spitzwegerichblätter besser aufzuschließen, gibt man die ganze Menge auf ein Brett und rollt unter sanftem Druck mehrmals mit dem Nudelholz darüber, das ist am effektivsten. Die letzte Lage soll Honig sein. Den Topf gut verschließen und an einem gut bestrahlten Lieblingsplatz (eventuell unter dem Lieblingsbaum!) zur Gänze eingraben. Die Stelle markieren. Nach 2-3 Monaten (spätester Ansatztermin sollte August sein) wieder ausgraben. Den gewonnenen Saft abseihen. Kühl und dunkel lagern, es ist ein hervorragender Hustensirup für Kinder und Erwachsene (Tipp: Neben Spitzwegerich kann man auch Quendel nehmen; man muss den Topf nicht unbedingt eingraben, es reicht auch ihn dunkel zu lagern). Markus Dürnberger, Naturvermittler und Kräuterpädagoge, 3124 Unterwölbling 95, Tel Nr. 0664 73628028, E-Mail: wohlfuehlimpuls@hotmail.com. Homepage:www.wohlfuehlimpuls.jimdo.com