AUTOIMMUN- ERKRANKUNGEN

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Transkript:

AUTOIMMUN- ERKRANKUNGEN Saerbeck 08.04.2013 Dr. Klaus Waltermann Internist und Gastroenterologe Marienhospital Steinfurt

Autoimmunerkrankungen Definition von autoimmun : auto: auf sich selbst bezogen immun (immunis): unberührt, frei, rein = körpereigene Abwehr

Unterscheidung: Autoimmunerkrankungen: Angriff des Immunsystems auf körpereigene Zellen Allergische Reaktion: überschießende Abwehrreaktion des Immunsystems auf normalerweise harmlose Umweltstoffe (Allergene)

Allergische Reaktion:

Immunsystem: Auf Zellebene: Abwehrzellen wie weiße Blutkörperchen (Granulozyten) Killerzellen Lymphozyten (T-Lymphozyten) Im Blutserum: Spezifische Eiweiße (Immunglobuline) Spezifische Antikörper Interleukine

Autoimmunerkrankungen Die körpereigene Abwehr (Immunsystem) unterscheidet nicht mehr zwischen fremd und selbst Nahezu sämtliche Organe des Körpers können betroffen sein Ca. 5% der Deutschen sind betroffen, d.h. 4Mio. Menschen!

Autoimmunerkrankungen Drei Typen: Organspezifisch: z.b. Diabetes mellitus Typ I Systemisch: z.b. rheumatische Polyarthritis Gemischte Formen Ca. 100 verschiedene Erkrankungen mit unterschiedlicher Häufigkeit Schuppenflechte: 2 von 100 Einw. Multiple Sklerose: 2 von 1000 Einw. Lupus erythematodes: 2 von 10000 Einw. Autoimmunhepatitis: 1 von 100000 Einw.

Autoimmunerkrankungen in der Gastroenterologie: Chronisch entzündliche Darmerkrankungen Autoimmune Lebererkrankungen

Autoimmunerkrankungen in der Gastroenterologie: Chronisch entzündliche Darmerkrankungen Autoimmune Lebererkrankungen

Anatomie der Verdauungsorgane Speiseröhre Leber Magen Gallenblase Bauchspeicheldrüse Dünndarm Dickdarm Blinddarm

Anatomie von Dünn- und Dickdarm Zwölffingerdarm (Duodenum) Leerdarm (Jejunum) Aufsteigender Dickdarm (Colon ascendens) Krummdarm (Ileum) Blinddarm mit Wurmfortsatz (Caecum und Appendix vermiformis) Magen (Ventriculus oder Gaster) Querdarm (Colon transversum) Absteigender Dickdarm (Colon descendens) Sigma (Colon sigmoideum) End- bzw. Mastdarm (Rektum)

?? Colitis ulcerosa? Morbus Crohn

Verdacht auf chronisch entzündliche Darmerkrankung Durchfall > 4 Wochen? Colitis ulcerosa?? Morbus Crohn

Verdacht auf chronisch entzündliche Darmerkrankung Durchfall > 4 Wochen > 2 Stuhlgänge / Tag?? Colitis ulcerosa?? Morbus Crohn

Verdacht auf chronisch entzündliche Darmerkrankung Durchfall > 4 Wochen > 2 Stuhlgänge / Tag Flüssiger / breiiger Stuhlgang?? Colitis ulcerosa?? Morbus Crohn

Verdacht auf chronisch entzündliche Darmerkrankung Durchfall > 4 Wochen > 2 Stuhlgänge / Tag Flüssiger / breiiger Stuhlgang Bauchschmerzen? Colitis ulcerosa?? Morbus Crohn

Verdacht auf chronisch entzündliche Darmerkrankung Durchfall > 4 Wochen > 2 Stuhlgänge / Tag Flüssiger / breiiger Stuhlgang Bauchschmerzen Blutbeimengungen im Stuhl? Colitis ulcerosa?? Morbus Crohn

Einführung: Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) Colitis ulcerosa: Definition Schubförmig verlaufende Entzündung des Dickdarmes (Colon) Durchfall, Blutung, krampfartige Schmerzen, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust Entzündung mit Geschwüren in unterschiedlichen Abschnitten des Dickdarmes

Endoskopische Diagnostik Normalbefund in Ileum und Colon Dünndarm (terminales Ileum) Aufsteigender Dickdarm (Colon ascendens)

Endoskopische Diagnostik Colitis ulcerosa: Akuter schwerer Verlauf Streifige Geschwüre Ausgebranntes Stadium

Endoskopische Diagnostik Colitis ulcerosa: Chronischer Verlauf Schwere Entzündung Pseudopolypen

Einführung: Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) Morbus Crohn: Definition Chronische Entzündungen des gesamten Verdauungstrakts Krampfartige Schmerzen, Gewichtsverlust Durchfall und Fieber Umschriebene Entzündung mit Geschwüren und Fisteln in benachbarte Organe

Endoskopische Diagnostik Morbus Crohn: Akuter Verlauf Aphthen Aphthen Schwere Entzündung

Endoskopische Diagnostik Morbus Crohn: Akuter Schub Darmverengung Dünndarm mit Aphthe

Unterschiede zwischen Colitis ulcerosa und Morbus Crohn Colitis ulcerosa Morbus Crohn Symptome Durchfall Schmerzen Blutung Durchfall Fisteln Endoskopische Kontinuierlicher Befall Segmentaler Befall Befunde Geschwüre Aphthen Blutung Geschwüre Röntgen- Kontinuierlich Segmental befunde Eng/weit Stenosen Nur Dickdarm Gesamter Darm

Lokalisation der Entzündung bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa Morbus Crohn Colitis ulcerosa Speiseröhre Magen Zwölffingerdarm 3 5 % (sub-)totale Colitis (Pancolitis) 15 20 % Dünndarm und Dickdarm 40 55 % nur Dünndarm 25 30 % nur Dickdarm 20 25 % Beteiligung des Enddarms 11 26 % Anorektale Erkrankung (Analfisteln, Analfissuren, periproktitische Abszesse u.a.) 30 40 % backwash ileitis partielle Colitis 30 50 % Enddarmentzündung 30 50 %

Einführung: Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) Verbreitung Vorkommen Morbus Crohn Colitis ulcerosa 10 70 / 100.000 Einwohner 20 130 / 100.000 Einwohner Neuerkrankungen Morbus Crohn Colitis ulcerosa 0,5 6,3 / 100.000 Einwohner und Jahr 1,3 15,1 / 100.000 Einwohner und Jahr

Mögliche Auslöser für chronisch entzündliche Darmerkrankungen Infektiöse Faktoren (Viren, Bakterien, Pilze)? Genetische Faktoren Diät? Colitis? ulcerosa Morbus? Crohn? Psychosoziale Faktoren Autoimmunerkrankung

Einführung: Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) Symptome Colitis ulcerosa Morbus Crohn Blutung 80 % 22 % Durchfall 90 % 73 % Bauchschmerzen Fisteln Gewichtsverlust Fieber Blutarmut Gelenkschmerzen 47 % 0 % 5 % 1 % 40 % 38 % 77 % 16 % 54 % 35 % 27 % 29 %

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) Mitbeteiligung weiterer Organe Häufigkeit Gelenke Polyarthritis, Monarthritis, Sakroileitis 26 %

Extraintestinale Manifestationen Sacroileitis bei Morbus Crohn Sacroileitis

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) Mitbeteiligung weiterer Organe Häufigkeit Gelenke Polyarthritis, Monarthritis, Sakroileitis 26 % Haut Erythema nodosum, Pyoderma gangraenosum 19 %

Extraintestinale Manifestationen Dermatologische Manifestationen bei Colitis ulcerosa Pyoderma gangraenosum Erythema nodosum

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) Mitbeteiligung weiterer Organe Häufigkeit Gelenke Polyarthritis, Monarthritis, Sakroileitis 26 % Haut Erythema nodosum, Pyoderma gangraenosum 19 % Leber Fettleber, chronisch aktive Hepatitis, primär sklerosierende Cholangitis (PSC) 7 %

Extraintestinale Manifestationen PSC bei Colitis ulcerosa Aufweitung (Dilatation) Verengung (Stenose)

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) Mitbeteiligung weiterer Organe Häufigkeit Gelenke Polyarthritis, Monarthritis, Sakroileitis 26 % Haut Erythema nodosum, Pyoderma gangraenosum 19 % Leber Fettleber, chronisch aktive Hepatitis, primär sklerosierende Cholangitis (PSC) 7 % Augen Iridozyklitis, Uveitis 4 %

Extraintestinale Manifestationen Iridozyklitis bei Colitis ulcerosa Hornhaut- Beschläge Leukozyten

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) Mitbeteiligung weiterer Organe Häufigkeit Gelenke Polyarthritis, Monarthritis, Sakroileitis 26 % Haut Erythema nodosum, Pyoderma gangraenosum 19 % Leber Fettleber, chronisch aktive Hepatitis, primär sklerosierende Cholangitis (PSC) 7 % Augen Iridozyklitis, Uveitis 4 % Mund Aphthen 4 % Lunge Alveolitis, Lungenfibrose < 1 %

Medikamentöse Therapie bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) Behandlung:

Medikamentöse Therapie bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) Etablierte Substanzen Wirksubstanz Morbus Crohn Colitis ulcerosa Aminosalicylate Mesalazin ja ja Olsalazin nein ja Sulfasalazin nein ja Kortikosteroide Predniso(lo)n ja ja systemisch 6-Methylprednisolon ja ja Kortikosteroide Budesonid ja ja lokal Fluticason nein ja Beclomethason nein ja Immunsuppressiva Azathioprin ja (ja) Methotrexat (ja) nein Cyclosporin A nein ja Antikörper Anti-TNFα (Infliximab) ja (ja) Antibiotika Metronidazol ja ja Ciprofloxacin ja ja

Medikamentöse Therapie bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) Etablierte Substanzen Wirksubstanz Morbus Crohn Colitis ulcerosa Aminosalicylate Mesalazin ja ja Olsalazin nein ja Sulfasalazin nein ja Kortikosteroide Predniso(lo)n ja ja systemisch 6-Methylprednisolon ja ja Kortikosteroide Budesonid ja ja lokal Fluticason nein ja Beclomethason nein ja Immunsuppressiva Azathioprin ja (ja) Methotrexat (ja) nein Cyclosporin A nein ja Antikörper Anti-TNFα (Infliximab) ja (ja) Antibiotika Metronidazol ja ja Ciprofloxacin ja ja

Medikamentöse Therapie bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) Etablierte Substanzen Wirksubstanz Morbus Crohn Colitis ulcerosa Aminosalicylate Mesalazin ja ja Olsalazin nein ja Sulfasalazin nein ja Kortikosteroide Predniso(lo)n ja ja systemisch 6-Methylprednisolon ja ja Kortikosteroide Budesonid ja ja lokal Fluticason nein ja Beclomethason nein ja Immunsuppressiva Azathioprin ja (ja) Methotrexat (ja) nein Cyclosporin A nein ja Antikörper Anti-TNFα (Infliximab) ja (ja) Antibiotika Metronidazol ja ja Ciprofloxacin ja ja

Medikamentöse Therapie bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) Etablierte Substanzen Wirksubstanz Morbus Crohn Colitis ulcerosa Aminosalicylate Mesalazin ja ja Olsalazin nein ja Sulfasalazin nein ja Kortikosteroide Predniso(lo)n ja ja systemisch 6-Methylprednisolon ja ja Kortikosteroide Budesonid ja ja lokal Fluticason nein ja Beclomethason nein ja Immunsuppressiva Azathioprin ja (ja) Methotrexat (ja) nein Cyclosporin A nein ja Antikörper Anti-TNFα (Infliximab) ja (ja) Antibiotika Metronidazol ja ja Ciprofloxacin ja ja

Medikamentöse Therapie bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) Etablierte Substanzen Wirksubstanz Morbus Crohn Colitis ulcerosa Aminosalicylate Mesalazin ja ja Olsalazin nein ja Sulfasalazin nein ja Kortikosteroide Predniso(lo)n ja ja systemisch 6-Methylprednisolon ja ja Kortikosteroide Budesonid ja ja lokal Fluticason nein ja Beclomethason nein ja Immunsuppressiva Azathioprin ja (ja) Methotrexat (ja) nein Cyclosporin A nein ja Antikörper Anti-TNFα (Infliximab) ja (ja) Antibiotika Metronidazol ja ja Ciprofloxacin ja ja

Medikamentöse Therapie bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) Experimentelle Ansätze (1) Wirksubstanz Morbus Crohn Colitis ulcerosa Lokal wirkende Kurzkettige Fettsäuren nein evtl. Substanzen Chromoglycin nein nein Sucralfat nein nein Fischöl evtl. evtl. Antibiotika Tuberkulostatika nein nein Hormone Wachstumshormon evtl. nein Dehydroepiandrosteron evtl. evtl. Zytokine Interleukin-10 evtl. nein Interleukin-11 evtl. nein Sonstige Nikotin nein ( ja) Heparin nein evtl.

Medikamentöse Therapie bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) Experimentelle Ansätze (2) Wirksubstanz Morbus Crohn Colitis ulcerosa Antikörper Humanisiertes Anti-TNFα evtl. nein Anti-Interferon γ evtl. nein Anti-Interleukin-12 evtl. nein Anti-α 4 Integrin evtl. nein Anti-α 4 ß 7 Integrin evtl. evtl. Immunsuppressiva Tacrolimus nein evtl. Mycophenolat evtl. nein Zytokine Interleukin-10 evtl. nein Interleukin-11 evtl. nein Liganden Rosiglitazon (PPAR) nein evtl. p-38 Inhibitor evtl. nein Antisense ICAM-1 (Alicaforsen) evtl. nein Oligonukleotide

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) Bedeutung der Darmflora Normale Darmflora Ansammlung und Gleichgewichtszustand von Mikroorganismen im Darmtrakt Probiotika Mikroorganismen als Nahrungsbestandteile Präbiotika Nahrungsbestandteile, die günstige Bedingungen im Dickdarm für spezielle Keime schaffen Synbiotika Gemisch von Probiotika und Präbiotika, die einen günstigen Einfluss auf den Körper haben

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen: Auf welche Beschwerden muss ich achten? Darm Stuhlfrequenz ansteigend Stuhl flüssiger/breiiger Blutbeimengungen Bauchschmerzen Hautveränderungen Augenschmerzen Nachtblindheit Fieber Gewichtsabnahme Gelenkschmerzen Nierenkolik Gallenkolik Arztbesuch außer der Reihe! Brennen beim Wasserlassen

Autoimmunerkrankungen in der Gastroenterologie: Chronisch entzündliche Darmerkrankungen Autoimmune Lebererkrankungen

Lage der Leber im Körper

Lage der Leber im Körper

Aufbau der Leber Bild: G. Gerken, Universität Essen

Eckdaten größtes inneres Organ des Körpers Gewicht: 1,5 kg Jede Minute fließen 1,5 Liter Blut aus Darm und Herz durch die Leber Fabrik des Körpers mit einer Vielzahl von Aufgaben Sehr regenerationsfähig: Nach einer Operation kann die Leber teilweise wieder nachwachsen.

Funktionen der Leber entgiftet das Blut verarbeitet wichtige Nährstoffe im Blut speichert Nährstoffe ist zuständig für Immunabwehr und Blutgerinnung produziert Gallensaft für die Verdauung

Risiken chronischer Leberkrankheiten Durch ständige Entzündung gehen mehr Leberzellen unter, als die Leber neu bilden kann Die überforderte Leber stopft die Lücken mit Bindegewebe beginnende Vernarbung (Leberfibrose) Im Endstadium ist die ganze Leber vernarbt (Zirrhose) Gesunde Leber Akute Leberentzündung Chronische Entzündung, beginnende Vernarbung Leberzirrhose

Komplikationen der Zirrhose Wasserbauch (Aszites): Gefahr von Bakterien - infektionen im Bauchraum Krampfadern in Speiseröhre und Magen (Ösophagus- und Fundusvarizen): Risiko von Blutungen/Bluterbrechen Störung der Gehirnfunktion (hepatische Enzephalopathie) bis hin zum Koma Nieren- oder Lungenversagen (hepatorenales Syndrom, hepatopulmonales Syndrom), obwohl diese Organe eigentlich gesund sind Leberkrebs (HCC) Alle diese Komplikationen können tödlich sein.

Einleitung Autoimmune Lebererkrankungen I Autoimmune Hepatitis (AIH) Typ 1 und 2 Primary biliary cirrhosis (PBC) Primär sklerosierende Cholangitis (PSC) Autoimmune Cholangitis (AIC) Overlap Syndrome

Klinische Befunde Klinische Befunde Lebererkrankungen Viele Patienten stellen sich aufgrund zufällig erhöhter Leberwerte vor Symptome: Müdigkeit, Erschöpfung, Konzentrationsschwäche, Druckgefühl im Bauch, Übelkeit, Gewichtsverlust, Juckreiz Untersuchungsbefunde: Tastbar vergrößerte Leber, Gelbsucht, Kratzspuren, Leberhautzeichen, dunkler Urin Die Leber leidet ohne Schmerzen!

Autoimmune Lebererkrankungen I Autoimmune Hepatitis (AIH) Typ 1 und 2 Primary biliary cirrhosis (PBC) Primär sklerosierende Cholangitis (PSC) Autoimmune Cholangitis (AIC) Overlap Syndrome

Autoimmune Hepatitis (AIH) Definition: Die Autoimmune Hepatitis ist eine chronisch fortschreitende, entzündliche Erkrankung der Leber mit autoimmuner Ursache

Klinische Befunde Klinische Befunde Autimmunhepatitis Episoden von Gelbsucht bei 50 % der Patienten Bei der Diagnosestellung 30 % der Patienten haben eine Zirrhose z. T. als schwere Zirrhose mit Bauchwasser und innerer Blutung selten akutes Leberversagen Bei 30 50 % der Patienten ist die AIH verbunden mit anderen Autoimmunerkrankungen

Autoimmune Hepatitis (AIH) Merkmale: Sie tritt zumeist bei Frauen auf (mehr als 80%) Sie ist charakterisiert durch verschiedene unspezifische Symptome, erhöhte Leberwerte, spezifische Antikörper und spezielle feingewebliche Veränderungen Unbehandelt kann sie zu Leberzirrhose, Leberversagen und zum Tod führen. Sie reagiert gut auf Kortisongaben und sogenannte Immunmodulatoren

Einleitung Autoimmune Lebererkrankungen I Autoimmune Hepatitis (AIH) Typ 1 und 2 Primary biliary cirrhosis (PBC) Primär sklerosierende Cholangitis (PSC) Autoimmune Cholangitis (AIC) Overlap Syndrome

PBC ( primär biliäre Zirrhose ) PBC ist eine seltene Autoimmunerkrankung. PBC beginnt ( primär d.h., dass es keine sekundäre Cholangitis etwa durch Bakterien ist) an den kleinen Gallengängen in der Leber ( biliär ). Die Gallengänge entzünden sich und werden dadurch zerstört. Langfristig greift die Entzündung auf das Lebergewebe über. Dieses vernarbt. Im Endstadium der PBC ist die ganze Leber vernarbt: Zirrhose

Einleitung Autoimmune Lebererkrankungen I Autoimmune Hepatitis (AIH) Typ 1 und 2 Primary biliary cirrhosis (PBC) Primär sklerosierende Cholangitis (PSC) Autoimmune Cholangitis (AIC) Overlap Syndrome

PSC Sie betrifft vor allem Frauen (90%). PSC beginnt mit entzündlichen Veränderungen der Gallenwege und führt trotz des Namens erst im Endstadium zur Zirrhose. Die Therapie mit Ursodeoxycholsäure kann PSC verlangsamen, aber nicht heilen. Falls eine Transplantation nötig wird, wird die PSC dadurch in 75% der Fälle geheilt. Nach erfolgreicher Transplantation ist die Langzeitprognose gut. Die eigene Lebensführung (z.b. Ernährung) kann den Verlauf der Erkrankung günstig beeinflussen.

Danke für die Aufmerksamkeit