TSH-Referenzwerte im Wandelunterer

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Transkript:

2. Steyrer Adventtreffen 2008 NUKLEARMEDIZIN INTERAKTIV 11.12. 13.12.2008 TSH-Referenzwerte im Wandelunterer Grenzwert Bewertung aus nuklearmedizinischer Sicht C. Schümichen Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin Universität Rostock

Knoten der Schilddrüse Diagnostisches Vorgehen Inspektion,Palpation Sonographie Calcitonin positiv FNAB Szintigraphie Op 60-70% 30-40% positiv kalt warm,heiß Op FNAB Radioiod fakultativ oder positiv < 2 ml observieren Op (15-20% weniger)

Knoten der Schilddrüse Heiße und kalte Knoten 1509 Patienten zur Strumektomie 98.8 % Szintigraphie 97.0 % FNAB 75 % kalte Knoten 17 % heiße Knoten 8 % indifferente Knoten 6.3 % maligne Knoten, davon 1 warmer Knoten = 0.01 % (0.06 % korrigiert) Greisen O, Ugreskr Laeger 2003;165:1031-4

Knoten der Schilddrüse Funktion zufällig entdeckter Knoten 72 Berufstätige als Subpopulation der Papillon-Schilddrüseninitiative 1 cm Durchmesser der Knoten Euthyreote Stoffwechsellage 53 % indifferente Knoten 35 % kalte Knoten 12 % heiße Knoten Diehl M et al, Schilddrüse 2003, S.15-18

Knoten der Schilddrüse Abklärung durch Suppressionsszintigraphie 0.92 ml echoarmer Knoten rechts apikal 53 Jahre, w, Herzrasen, TSH 1.13 miu/l 10.2 x 10.4 x 16.6 mm = 0.92 ml TcTUs = 0.48 % 200 µg L-T4 / 14 Tage

Heiße Knoten der Schilddrüse Ab wann funktionell relevant? Vor Radioiod 8 Monate nach 200 µg L-T4/14 Tage Radioiodtherapie TcTUs 0.48 % Volumen 0.92 ml Funktionell gering relevant TcTU 1.33 % Volumen 0.93 ml Herzrasen gebessert TSH = 1.24 (1,13) miu/l

Knoten der Schilddrüse Abklärung durch Suppressionsszintigraphie TSH 1.12 miu / l TSH 0.028 miu /l Knoten re. apical, 2,1 ml keine Feinnadelpunktion!

2. Steyrer Adventtreffen 2008 NUKLEARMEDIZIN INTERAKTIV 11.12. 13.12.2008 TSH-Referenzwerte - sehr enger sicherer* Bereich z.b. 1,0-1,9 miu/l + *Minimum an Funktionsstörungen in Folge Szintigraphische Abklärung von Knoten auch im sicheren TSH-Bereich sinnvoll + Teng W.et al,n Engl J Med 2006;354(26):2783-93

CT-Angiographie versus planare V/Q-Szintigraphie kontrollierte, randomisierte Multizenterstudie 195 Pat. (28 %) Singleslice CT 499 Pat. (72 %) Multislice CT 3 Monate Follow up unbehandelter Patienten CT 19,2 % LE 0.4 % Folgeembolien V/Q 14,2 %* LE 1.0 % Folgeembolien, davon eine fatale LE * nur high-probability Befunde Anderson DR. et al JAMA 2007; 19:2788-9

PIOPED I Prospective Investigation of Pulmonary Embolism Diagnosis Referenz: Pulmonalisangiographie Sensitivität 98 % 41 % * Spezifität 10 % 97 % n = 931 * nur high probability Kategorie Bewertung: Low, intermediate, high probability Kategorie No authors listed, JAMA 1990; 263: 2753-9

CT-Angiographie versus planare V/Q-Szintigraphie kontrollierte, randomisierte Multizenterstudie 195 Pat. (28 %) Singleslice CT 499 Pat. (72 %) Multislice CT 3 Monate Follow up unbehandelter Patienten CT 19,2 % LE 0.4 % Folgeembolien V/Q 14,2 %* LE 1.0 % Folgeembolien, davon eine fatale LE * nur high-probability Befunde Anderson DR. et al JAMA 2007; 19:2788-9

Sensitivität der Singleslice - CT gemessen am Auftreten von Folgeembolien n = 517 1) n = 165 2) Sensitivität: 69 % 63 % Spezifität: 84 % Sensitivität auf 21 % Subsegmentebene 1) van Strijen MJ et al, J Thromb Haemost 2005;3:17-25 2) Jiménerz D et al, Arch Bronconeumol 2006;42:344-8

Ergebnisse der Spiral - CT beim Nachweis der LE Sensitivität Arterieller Single- Baum: Slice-CT 96 % 97 % 66 % 68 % Lappenebene Segmentebene Subsegmentebene Sensitivität Multislice- CT (4,6,16 Zeilen) 16 % 1) 25 % 4,5) Spezifität n Gesamt 70 % 1) 71 % 2) 73 % 3) 83 % 5) 96 % 824 5) 86 % 6) 98 % 97 6) 96 % 7) 86 % 49 7) 1.) A Otmani et al, Ann Cardiol Angiol 1998;47:707-15 2.) A Perrier et al, Ann Intern Med 200;235:88-97 3.) Ch Lorut et al, Am J Respir Crit Care Med 2000;162:1413-18 4.) G LeGal et al, J Thromb Haemost 2006;4:724-31 5.) PD Steinert et al, N Engl J Med 2006;354:2317-27 6.) P Reinartz et al, J Nucl Med 2004;45:1501-08 7.) E Coche et al, Radiology 2003;229:757-65

4-Zeilen CT versus planare V/Q-Szintigraphie Referenz: Konkordanz mit V/Q Szintig. Sensitivität CT: 96 % V/Q: 98 % Spezifität CT: 86 % V/Q: 88 % n = 94 Coche E. et al. Radiology 2003; 229: 757-65

4-Zeilen CT versus planare V/Q-Szintigraphie Erratum Sensitivität CT: 96 % V/Q: 86 % Spezifität CT: 98 % V/Q: 88 % n = 94 Coche E. et al. Radiology 2004; 232: 627-8

V/Q Szintigraphie versus Spiral- CT Follow up ( 3 Monate, ohne Antikoagulation ) Szintigr. Okklusion auf Subsegmentebene 1) : Folgeembolien 3.1 % Pulmonalisangiographie 2 : Folgeembolien 1.6 % Singleslice-CT negativ 3) : Folgeembolien 1.4 % Multislice-CT negativ 4) : Folgeembolien 1.5 % V/Q Szintigraphie neg. 1) : Folgeembolien 0-0,4 % 1) L.R. Goodmann et al, Radiology 2000 ; 215 : 535-42, n = 584 2) JW Henry et al, Chest 1995; 107 : 1375-8, n = 318 3) LK Moores et al, Ann Intern Med 2004;141:866-74, n = 4637 4) A Perrier et al, N Engl J Med 2005; 352: 1760-8, n = 318

Segami LungSPECT v. 1.0 Segami Corporation, Columbia, USA, 2008

Positivdarstellung von Lungenembolien mit LungSPECT Ventilation SPECT konv. Perfusion SPECT konv.

Positivdarstellung von Lungenembolien mit LungSPECT Ventilation Perfusion V/Q-Mismatch SPECT konv. R LungSPECT R ant post

Positivdarstellung von Lungenembolien mit LungSPECT Ventilation SPECT konv. Perfusion SPECT konv.

Positivdarstellung von Lungenembolien mit LungSPECT

Positivdarstellung von Lungenembolien mit LungSPECT Ventilation SPECT konv. Perfusion SPECT konv.

V/Q Szintigraphie versus Spiral- CT Follow up ( 3 Monate, ohne Antikoagulation ) Szintigr. Okklusion auf Subsegmentebene 1) : Folgeembolien 3.1 % Singleslice-CT negativ 2) : Folgeembolien 1.4 % mit Todesfolge 0.51 % Multislice-CT neg. 3) : Folgeembolien 1.5 % V/Q Szintigraphie neg. 1) : Folgeembolien 0 % 1) L.R. Goodmann et al, Radiology 2000 ; 215 : 535-542, n = 584 2) LK Moores et al, Ann Intern Med 2004;141:866-74, n = 4637 3) A Perrier et al, N Engl J Med 2005; 352: 1760-8, n = 318

Investigated persons 54 blood relations to MTC pts. Calcitonin before and after stimulation: Ca ++ 2 mg/kg body weight Pentagastrin 0,5 µg/kg body weight 5 pts. suffering from MTC Calcitonin under TSH suppressive hormone therapy Calcitonin under endogenous TSH stimulation PD Dr. P. Groth, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Rostock

Calcitonin: Comparision of stimulated values Ca++ vs. Pentagastrin within 2 months (n=6) Calcitonin (mg/l) 160 140 120 100 80 60 40 20 0 Ca ++ Stimulation Pentagastrin