Eine Fortbildung für LehrerInnen und ErzieherInnen Bernd Richter 2008 Diplom-Psychologe www.paedboutique.de
heißt: Verhalten gezielt und planvoll und mit wissenschaftlichem Hintergrund beeinflussen.
Kooperative heißt: Verhaltensziele mit den Kindern gemeinsam und systematisch festlegen; ihnen nichts aufzwingen, sondern alles mit ihnen gemeinsam zu vereinbaren.
Anwendungsbereich: Kindergruppen ab Klasse 2 verhandlungsfähige Kinder nicht psychisch kranke Kinder nicht körperlich kranke Kinder
Begründung: Ohne hinreichende Beteiligung der Schüler oder gar gegen ihren Willen erreicht man, wenn überhaupt nur kurzfristig nicht jedoch nachhaltig eine Verbesserung des Verhaltens.
Ziele: Das Ziel der Kooperativen ist es, in Gruppen ein stabiles Gleichgewicht zu erreichen und zu erhalten.
Begründung für den aufwendigen Planungsprozess: Es reicht heute nicht mehr aus, einfach zu sagen: Besere dich oder du kommst zur Sonderschule!
Zusammenarbeit Eltern/Schule: Die Lehrerin sagt der Mutter: Sorgen Sie dafür, daßihr Sohn aufhört zu stören! Die Mutter sagt der Lehrerin: Sorgen Sie dafür, daßmein Sohn sein Zimmer aufräumt!
Die 5 Schritte der Selbstbewertung: 1. Gemeinsame Zielsetzung 2 Beschreibung der Zielverhaltensweisen als Mittel zur Zielerreichung 3. Selbstbeobachtung des tatsächlichen Verhaltens 4. Selbstbewertung: Vergleich des Zielverhaltens mit dem tatsächlichen Verhalten 5. Abschließende gemeinsame Erfolgsbeurteilung
Die 5 Schritte der Selbstbewertung: Übersetzung in Normalsprache: 1. Was wollen wir erreichen? 2. Was müssen wir tun, um das Ziel zu erreichen? 3. Entspricht das tatsächliche Verhalten dem Zielverhalten? 4. Realverhalten gleich Zielverhalten: positive Selbstbewertung Realverhalten ungleich Zielverhalten: negative Selbstbewertung 5. Haben wir unser Ziel erreicht?
Wie beobachten sich die Schüler selbst?
Ein typisches Problem: Mehrere Schülerinnen melden sich nicht. Sie äußern auf Befragen, sie hätten Angst. Die Deutsch-Lehrerin gucke immer so streng. Das Problem tritt aber auch beim Mathe-Lehrer auf.
Schülerin Jana Meier Datum Ich habe mich gemeldet Keine Angst Wenig Angst große Angst Sehr große Angst 20.6. Deutsch + + + 20.6. Mathe +
Deutsch-Lehrin Frau Krause Schülerin Hat sich gemeldet am 20.06. Ich war freundlich drangenommen Ich war ernst Ich war richtig lieb Jana Annalena 0 Meltem
Vertiefung: 3 Phasen der KVM Eine KVM funktioniert nur, wenn man sich mit der Theorie und der Praxis vertieft beschäftigt hat.
Vertiefung: 3 Phasen der KVM 1. Diagnose des Problems 2. Planung der Intervention 3. Durchführung der Intervention
Phase 1: Diagnose des Problems 1. Erfassung der Sichtweise der Lehrerin vom Problem 2. Erfassung der Sichtweise der Schüler vom Problem 3. Konfrontation der Lehrersicht mit der Schülersicht 4. Erstellung eines von allen Beteiligten akzeptierten Bedingungsmodelles des Problems Hinweis: unterschiedliche Sichtweisen müssen verhandelt und priorisiert werden!
Phase 2: Planung der Intervention 5. Bestimmung der von allen akzeptierten Ziele 6. Zerlegung in Teilziele 7. Planung konkreter Interventionsmethoden für jedes Teilziel 8. Zeitplanung und Planung der Erfolgsüberprüfung Hinweis:kleine Schritte machen steile Wege begehbar!
Phase 3: Durchführung der Intervention 9. Einführung und Festlegung des Interventionsplanes mit allen Beteiligten (Kooperation!) 10. Durchführung des Planes, Einsatz der Interventionsmethoden und laufende Erfolgskontrolle (Teilziele) 11. Auswertung der Erfolgsprüfung - Plankorrekturen 12. Abschluss der Maßnahme Ausblenden der Methoden und abschließende Beurteilung Hinweis:kleine Schritte machen steile Wege begehbar!
Wichtig: Erfolgsrückmeldung: Wenn Kinder sich unerwünscht verhalten, erhalten sie Zuwendung. Wenn sie sich bessern, wenden wir uns anderen zu, die sich unerwünscht verhalten.
Wichtig: Erfolgsrückmeldung:
Wichtig: Erfolgsrückmeldung auch an die Eltern Eltern erhalten fast immer nur Negativ- Botschaften von den LehrerInnen.
Wichtig: Auffrischung Nichts, was man mit Kindern vereinbart hält ewig. Sie versuchen es immer wieder, uns zu unterlaufen. Das müssen sie auch!
Wichtig: Ergebnissicherung Eine KVM muss nach maximal 6 Wochen beendet werden. Die erwünschten Verhaltensweisen werden plakatiert. Das Plakat wird am Anfang täglich, danach wöchentlich in Erinnerung gebracht. Erinnerung ist ein Klassen-/Gruppendienst
Das wichtigste aber ist der Text unter diesem Bild!
Literatur: Redlich, A. & Schley, W. (1978): Kooperative im Unterricht. München, Urban und Schwarzenberg (vergriffen) Redlich, A. (Hrsg. 2000): Die kooperative Methode: Verbesserung der Kommunikation und Kooperation in Schulklassen. Fallbeispiele zur schulklassenbezogenen Beratung. Materialien aus der Arbeitsgruppe Beratung und Training. Material 12. Zu beziehen bei : http://www1.uni-hamburg.de/psych- 2/PP/BuT/mat/texte.html Stattknast Berlin ENDE