Logik, Sprache, Philosophie

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Transkript:

FRIEDRICH,WAISMANN Logik, Sprache, Philosophie SUB Hamburg A/534239 Mit einer Vorrede von Moritz Schlick herausgegeben von Gordon P. Baker und Brian McGuinness unter Mitwirkung von Joachim Schulte PHILIPP RECLAM JUN. STUTTGART

Inhalt Vorrede ; 11 Erster Teil I. Von der Natur eines philosophischen Problems 25 1. Was ist Philosophie? 25 2. Von der Natur eines philosophischen Problems 30 3. Was ist Unklarheit? 36 II. Einige Beispiele philosophischer Probleme und ihrer Lösung ' 45 1. Das Problem des Erinnerungsvertrauens 45 2. Das Problem der Gleichheit der Empfindungen in verschiedenen Bewußtseinen 53 3. Zeitlosigkeit der Wahrheit 59 4. Kann man die Grammatik begründen? 68 III. Gibt es notwendige Wahrheiten? 81 1. Von der Natur der geometrischen Sätze 81 2. Über den Sinn von Gleichungen 90 3. Kann dieselbe Fläche zugleich rot und grün sein? 99 4. Gibt es synthetische Urteile a priori? 112 IV. Grammatische Modelle ".. 114 1. Vagheit der Sprache 114 2. Sprachspiele 118 3. Die metaphysische Aura einiger Wörter 128 Anhang 1. Achilleus und die Schildkröte 135 2. Die Antinomien 137

4 Inhalt Zweiter Teil Elemente einer philosophischen Grammatik V. Vorbereitende Erörterungen 143 1. Absicht unserer Untersuchung 143 2. Vom Erlernen der Sprache 145 3. Wortarten 147 4. Kategorien 156 5. Hinweisende Erklärung 157 6. Muß jede Sprache hinweisende Erklärungen enthalten? 160 7. Über den Begriff des Zeichens 162 VI. Die kausale Auffassung der Sprache.... 166 1. Die Sprache als Zeichenmechanismus 166 2. Kritik dieser Auffassung 170 3. Fortsetzung der Kritik 173 4. Kausalerklärung und Sinnerklärung 176 5. Grund und Ursache 178 6. Die Sprache als Kalkül 181 7. Die Erklärung als Grund und als Ursache des Gebrauchs 185 8. Zeichen und Anzeichen 188 VII. Was ist eine Regel? 191 1. Die Regel in einem Spiel 191 2. Die Regel in der Sprache 194 3. Vom normativen Aspekt 196 4. Erweiterung des Begriffs»Regel«201 5. Versuche, den Begriff der Regel zu definieren 203 6. Charakterisierung der Regel 207 7. Erklärungen 213 8. Kriterien für die Geltung einer Regel 216

Inhalt 5 9. Gibt es eine endgültige Erklärung? 219 10. Gebilde, die zwischen Aussage und Regel schwanken 222 VIII. Bedeutung 224 1. Träger und Bedeutung 224 2. Bedeutungen des Wortes»Bedeutung«227 3. Die Bedeutung als Gebrauch 229 4. Bedeutung und Vorstellung 232 5. Ein Einwand 237 IX. Typen von Erklärungen 238 1. Beispiele von Erklärungen 238 2. Von den Analogien in der Sprache 256 3. Begriffsfamilie 260 4. Beispiele von Begriffsfamilien 266 5. Über die Bedeutung von Signalen 271 6. Ein Wort in verschiedenen Bedeutungen 274 7. Wesentliche und unwesentliche Regeln 279 X. Namen 281 1. Namen im allgemeinen 281 2. Namen physischer Objekte 287 3. Das Ding im Strom des Werdens 296 4. Ist»dies«ein Eigenname? 299 5. Gibt es eine»ideale Sprache«für die Beschreibung der Formen? 302 6. Personennamen 310 7. Kriterien der Identität bei Personen 311 8. Das Verstehen der hinweisenden Definition 316 XI. Gattungsnamen 321 1. Allgemeine Namen 321 2. Tonnamen 326

; Inhalt 3. Begriff und Gegenstand 330 4. Farbnamen 332 5. Über das Lernen der Farbworte 335 6. Das Gleichnis vom Bedeutungskörper 339 7. Andere Erklärungsweisen von Farbnamen 345 XII. Probleme der Verständigung 348 1. Formulierung des Problems 348 2. Ist nur die Struktur mitteilbar? 351 3. Schranken der Verständigung 360 4. Wie können wir einander unsere subjektiven Erlebnisse beschreiben? 372 5. Physikalische Sprache 376 6. Welche Erfahrungen setzt das Verstehen voraus? 382 XIII. Strukturbeschreibung 387 1. Der Begriff der Kennzeichnung 387 2. Strukturbeschreibung 389 3. Verbindung der Sprache mit der Wirklichkeit 401 XIV. Was ist ein Satz? 406 A. Satz und Erlebnis 407 1. Satz und Satzklang 407 2. Was unterscheidet das Satzverständnis vom Verstehen der einzelnen Worte? 408 3. Kann man den Satz definieren als den Ausdruck einer Tatsache? 410 4. Psychologische Kriterien des Satzes 410

Inhalt 7 B. Der Satz als Teil des Kalküls 414 5. Sprachspiele mit den Worten»wahr«und»falsch«414 6. Zur Definition der Worte»wahr«und»falsch«420 7. Gibt es verschiedene Wahrheitsbegriffe? 422 8. Läßt sich ein Satz durch hinweisende Definition erklären? 425 9. Lügen 427 10. Vorschweben eines Gedankens 428 C. Satzarten 432 11. Erweiterung des Satzbegriffs 432 12. Satzarten 433 13. Der Gebrauch eines Satzes 434 D. Über Annahmen 435 14. Gibt es ein spezifisches Urteilserlebnis? 435 15. Annahmen 436 16. Über das Behauptungszeichen 439 XV. Die Abbildungstheorie der Sprache 441 1. Entwicklung des Problems 441 2. Die Abbildungstheorie Wittgensteins 446 3. Kritik an der vorgetragenen Auffassung 453 4. Unsere Darstellung 467 XVI. Sinn und Verifikation 470 1. Sprache und Zeichen 470 2. Der Sinn als Schatten der Wirklichkeit 472 3. Wann versteht man den Sinn eines Satzes? 475

S Inhalt 4. Beschreibung der Verifikation 477 5. Sinn und Verifikation 479 6. Über sinnlose Sätze 485 7. Sind unverifizierbare Sätze sinnvoll? 487 XVII. Können, Wissen, Verstehen 492 1. Der Begriff der Möglichkeit 492 2. Können 498 3. Wissen 503 4. Verstehen 505 5. Das Verstehen eines Wortes 508 6. Ist das Verstehen ein Vorgang in der Zeit? 511 7. Substanzhafte und transitive Bewußtseinszustände 513 8. Gibt es Begriffsblindheit? 518 9. Verschiedene Auffassungen eines Wortes, eines Satzes 521 10. Ist im Verstehen eines Wortes seine ganze künftige Verwendung enthalten? 522 11. Das Verstehen als Erlebnis 525 ' 12. Gibt es Grade des Verstehens? 527 13. Nähern wir uns im Verstehen der Wirklichkeit? 529 XVIII. Satzgefüge 530 1. Zwei Arten von Satzverknüpfungen 530 2. Über Tendenzen der Formalisierung 535 3. Über das Schließen 537 4. Inwiefern ist der Schlußsatz in der Voraussetzung enthalten? 538 5. Zeigen sich die logischen Zusammenhänge in der Notation? 542 6. Der Satzkalkül 543

Inhalt 9 7. Kann man die Logik begründen? 546 8. Tautologie und Kontradiktion 547 XIX. Der Logikkalkül 549 1. Ist die Logik eine deduktive Theorie? 549 2. Führt eine Veränderung der Axiome des Logikkalküls zu einer nichtaristotelischen Logik? 555 3. Logik und natürliches Denken 557 4. Allgemeinheit 558 XX. Zur Logik des Fragens 565 1. Was heißt»suchen«? 565 2. Das Suchen in der Mathematik 571 3. Rechenaufgaben und Probleme 579 4. Kann man etwas Unmögliches suchen? 582 5. Sinn und Beweis 585 6. Entdecken 590 7. Entdecken - Sehen eines Aspektes 590 8. Zur Grammatik der Frage 595 Anhang A Über Hypothesen 612 1. Die Hypothese in der Wissenschaft 612 2. Die Hypothese im täglichen Leben 616 3. Die Verifikation im täglichen Leben 619 4. Lassen die Aussagen des täglichen Lebens eine endgültige Verifikation zu? 624 5. Ist eine Hypothese nur wahrscheinlich? 624 6. Ist eine Hypothese nur einseitig entscheidbar? 627 7. Hypothese und Konvention 634

Vorrede 1 Wer die Philosophie eines Zeitalters allein nach ihrem Schrifttum beurteilen und dieses als ihren einzigen und vollständigen Ausdruck betrachten wollte, erhielte kein richtiges Bild von ihr. Die berühmten oder erfolgreichen Bücher der philosophischen Schriftsteller gleichen Fanfarenstößen und vorangetragenen Bannern, aber die großen Kräfte, von denen Sieg und Niederlage abhängen, sind zumeist nicht so auffällig sichtbar. Oft geschieht es, daß die Gedanken, welche die Welt beherrschen sollen, nach Nietzsches schönem Gleichnis»mit Taubenfüßen kommen«. Solche Gedanken haben ihren Ursprung wohl immer in großen Geistern, die durch die Macht ihrer Persönlichkeit tiefreichende Wirkungen entfalten, aber diese Wirkungen gehen eben von der Persönlichkeit im ganzen aus; die Wahrheit ihrer Gedanken spielt dabei eine zunächst geringere Rolle. Erst ein langer Prozeß der Siebung läßt sie in ihrer vollen Bedeutung rein und stark hervortreten. Am Anfang wird oft Verfehltes bewundert, während das zeitlos Wertvolle unbeachtet bleibt. Die Geschichtsschreibung der Philosophie hält sich - und vielleicht kann sie nicht anders verfahren - zunächst an die weithin sichtbaren Anzeichen der Gedankenkämpfe, sie erzählt zunächst von den lauten Rufen im Streit, von den einflußreichsten Werken der Philosophen; aber der wahre Stand und Fortgang des Denkens spiegelt sich in ihnen nicht restlos und unverfälscht. Wer den menschlichen Geist in seiner wirklichen Entwicklung sehen will, muß tiefer schauen. Die hohen Wellen an der Ober- 1. Geschrieben 1930 für die ursprüngliche Konzeption von Logik, Sprache, Philosophie als projektierter Band I der Schriften zur wissenschaftlichen Weltauffassung; siehe Nachwort der Herausgeber, S. 650.