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Transkript:

Programm Termin 2 Karl Betz VWL für Ingenieure Termin 2 Kreislaufdarstellung I Marktmodell Nachfrage Angebot Gleichgewicht Interpretation des Marktmodells Probleme Programm Termin 2 Kreislaufdarstellung I Marktmodell Nachfrage Angebot Gleichgewicht Interpretation des Marktmodells Probleme Kernpunkte Jede Nachfrage ist zugleich ein Angebot (Tausch) Bei welchem Preis will ich welche Menge nachfragen / anbieten Marktnachfrage / -angebot Summe der individuellen ATs / NEs Partielle Ableitung nach p = Steigung Weitere Einflüsse: Lageparameter Unterstellungen: NE fällt / AT steigt Typen von Märkten Gütermärkte (und Dienstleistungsmärkte): Gehandelt wird: Output der Unternehmen Haushalte sind Nachfrager, Unternehmen sind Anbieter Faktormärkte: Gehandelt werden Inputs / Faktoren: Arbeit und Kapital Haushalte sind Anbieter Unternehmen sind Nachfrager Programm Termin 2 Kreislaufdarstellung I Marktmodell Nachfrage Angebot Gleichgewicht Interpretation des Marktmodells Probleme

Kernpunkte GG: Schnittpunkt AT / NE bzw.: AT(p*) = NE(p*) ==> p* ==> x* Im Gleichgewicht stimmen die von Anbietern und Nachfragern (zu diesem Preis) geplanten Mengen überein. Marktprozeß koordiniert individuelle Pläne. Programm Termin 2 Kreislaufdarstellung I Marktmodell Nachfrage Angebot Gleichgewicht Interpretation des Marktmodells Probleme Programm Termin 2 Kreislaufdarstellung I Marktmodell Nachfrage Angebot Gleichgewicht Interpretation des Marktmodells Probleme Kernpunkte GG ist verteilungsabhängig Es gehen eine Menge implizite Annahmen in das GG- Modell ein, die typischer Weise verletzt sein müssen. ==> Hilfreiches Denkmodell. Man muß sich aber seiner Grenzen bewußt sein. Ein Fallschirmhersteller sollte auch nicht davon ausgehen, daß die Annahmen der Gravitationstheorie (kein Luftwiderstand) stimmen. Kernpunkte Preis gegeben: Kurze Marktseite bestimmt Menge. Menge gegeben: Nachfrage bestimmt Preis. Flächen: Wichtig p x = Umsatz (Rechteck) Produzentenrente = Deckungsbeitrag (Dreieck)

Drei Schlußfolgerungen Kreislauf Die einzigen Kosten der Produktion sind Löhne und Gewinne (Kapitalkosten) Die Nachfrage kann nie zu niedrig sein, weil die Einkommen zu niedrig sind. Gewinne sind nur auf Grund der Nachfrage der Haushalte möglich: "Die Kapitalisten als Klasse schießen sich ihre Gewinne selbst vor." Begriffe Haushalte, Unternehmen Platzhalter für Entscheidungen, die getroffen werden müssen: Haushalte entscheiden über Konsumnachfrage und Faktorangebot (Arbeit; Kapital (? =?) Sparen) Unternehmen entscheiden über Güterangebot und Faktornachfrage (Arbeit; Kapital / Investitionen) Anbieter Gütermarkt Nachfrager Konsumausgaben (1) Güter u. Dienstleistungen (3) Unternehmen Haushalte (2) Faktorleistungen (Arbeit und Kapital) (4) Löhne (und Gewinne) Nachfrager Faktormärkte Anbieter

Nachfragekurve Markt: AT, NE Marktdiagramm Einflüsse auf Nachfrage Preis Welche Getränke gibt es sonst noch und was kosten die? (Substitute) Wollen sie vielleicht auch etwas scharfes essen? (Komplemente) Sind auch die übrigen Fähnlein Mitglieder da? (Größe des Marktes) Wie heiß ist es? (Umweltbedingungen) Wie viel Geld haben sie dabei? (Einkommen / Vermögen) Tick rechnet mit einem Gewitter (Erwartungen)... Man stellt sich die Nachfragekurve daher am besten als partielle Ableitung der Nachfrage nach dem Preis vor. Wenn sich nur der Preis und sonst nichts ändert (ceteris paribus Bedingung), wie verändert sich dann die nachgefragte Menge? Menge Tick, Trick und Track: Nachfragetabelle Einflüsse auf Angebot Preise der Inputs Zahl der Anbieter Stand der Technik...

Elastizität Wie stark reagiert... auf? Änderung Wirkung % durch Änderung Ursache % Preis, P Vollständig ( ) elastisch Menge explodiert schon bei kleinen Preisänderungen wird unelastischer wird elastischer Preis, P endlich elastisch Vollständig unelastisch: Menge reagiert überhaupt nicht auf Preisänderungen Menge, X Menge, X

Gleichgewicht Gleichgewicht p* p Bei p* stimmen Angebots- und Nachfragepläne überein. Der Preis verändert sich nicht weiter. p* - GG-Preis x* - GG-Menge x* x zu hoher Preis Gleichgewicht p1 p ÜAT Das geplante Angebot ist größer als die (bei diesem Preis) geplante Nachfrage ÜAT(p1) = AT(p1) AT(p2) Der Preis sinkt p* p Bei p* stimmen Angebots- und Nachfragepläne überein. Der Preis verändert sich nicht weiter. p* - GG-Preis x* - GG-Menge x x* x zu niedriger Preis Gleichgewicht algebraisch p2 p ÜNE Bei p2 ist die geplante Nachfrage größer als das Angebot. ÜNE(p2) = NE(p2) AT(p2) Der Preis steigt. Gleichsetzen: AT und NE ==> p* p* einsetzen ==> x* Im Gleichgewicht (alle!!!) geplanten Angebotsund Nachfragemengen stimmen überein. x Koordination der Pläne (geplanten Mengen) über den Preis

MarktGG: Interpretieren Sie die Fallstudie Interdependenz Eine Nachfrage (nach einem Gut) ist immer zugleich ein Angebot (von einem anderen Gut) Beispiel: Sie fragen Zigaretten (NE) nach und bieten dafür Geld (AT). Der Kiosk bietet Zigaretten an (AT), will dafür aber Geld (NE). Wenn man über einen Markt redet, redet man in Wahrheit immer noch über (mindestens einen) weiteren. Die Märkte bilden ein interdependentes System.

vorgegebene Menge Gleichgewicht, Interpretation Marktdiagramm Die Nachfrage bestimmt den Preis (2) Wenn so viel "da" ist, bieten die Nachfrager p 2 (3) Wenn so viel da ist, wird man es für mehr als p3 nicht los. Begriffe G - Gleichgewicht P Prohibitiv Preis S Sättigungsmenge R - Reservationspreis Interpretation der Flächen Grau: Preis mal Menge = Umsatz Waagrecht: (var.)kosten Erlös = Deckungsbeitrag (Produzentenrente) Senkrecht: Unsinn. vorgegebener Preis Die Kurve, auf die man zuerst trifft, bestimmt die Menge (rationiert)

Gleichgewicht: Eindeutigkeit? Probleme mit dem GG (die normalerweise verschwiegen werden) Gleichgewicht: Existenz? Bspl: Stetigkeit? Gleichgewicht: Verteilungsabhängigkeit Ein GG ist immer effizient: Könnte man sich durch Tausch noch weiter verbessern, würde man es ja tun. Aber: Selbst wenn ein GG eindeutig und stabil wäre: Es gäbe immer noch so viele unterschiedliche GG's, wie es denkbare Vermögensverteilungen gibt. Sind Raucher reich, werden im GG mehr Zigaretten hergestellt (und diese sind teurer), als wenn sie arm sind. Gleichgewicht: Stabilität?