20 Brückenkurs Vorkostenstelle Hilfskostenstelle Kostenstellenplan Endkostenstelle Hauptkostenstelle Die Verrechnung der Kosten erfolgt mithilfe von Zuschlagssätzen, um die Gemeinkosten genauer zuzuweisen. Als Schlüssel für die Verteilung der Gemeinkosten dienen Leistungseinheiten, Äqui valenzziffern oder vorgegebene Ersatzschlüssel. Die Kriterien für einen optimalen Kostenstellenplan: Genaue, objektive und eindeutige Maßstäbe der Kostenverursachung festlegen systematische und konsistente Zuordnung aller vorhandenen Kostenbelege ermöglichen selbstständige und sinnvolle Verantwortungs bereiche definieren. Bedeutsam ist, dass die Kostenverursachung genau für eine Kostenstelle definiert wird. funktions orientiert raum orientiert organisationsorientiert rechnungsorientiert Systematik der Kostenstellen Allgemeiner Bereich Materialbereich Fertigungsbereich Vertriebsbereich Niederlassung Zweigwerk Zentrale Profitcenter Costcenter Servicecenter Sparte versachungsgerechte Einheiten
Controlling 21 Damit die Kosten auch sinnvoll verwaltet und verringert werden können, ist es unerlässlich, dass jede Kostenstelle eigenständig über die Kosten zumindest bis zu einem gewissen Ausmaß bestimmen kann. Nur dann lässt sich das Wirtschaftlichkeitsprinzip durch den Kostenstellenplan realisieren. Die Berechnung der Gemeinkostenzuschläge geschieht wie folgt: Wichtige Kennzahlen: Ist-Materialgemeinkostenzuschlag = Materialgemeinkosten Fertigungsmaterial Ist-Fertigungsgemeinkostenzuschlag = Fertigungsgemeinkosten Fertigungslöhne Ist-Verwaltungsgemeinkostenzuschlag = Verwaltungsgemeinkosten Herstellkosten des Umsatzes Ist-Vertriebsgemeinkostenzuschlag = Vertriebsgemeinkosten Herstellkosten des Umsatzes Bei der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung kommen unterschiedliche Verfahren zum Einsatz, die entweder einseitig oder reziprok (gegenseitig) erfolgen. Eine bekannte Methode der gegenseitigen Leistungsverrechnung ist das Verrechnungspreisverfahren. Einseitige Leistungsverrechnung Kostenartenverfahren Kostenstellenausgleichsverfahren Kostenträgerverfahren
22 Brückenkurs Gegenseitige Leistungsverrechnung Verrechnungspreisverfahren Beim Kostenartenverfahren werden nur die Einzelkosten, die auf der Kostenstelle angefallen sind, der empfangenden Kostenstelle zugewiesen; die Gemeinkosten bleiben unberücksichtigt. Dadurch werden die Gemeinkostenzuschläge beträchtlich erhöht. Phasen der Kostenstellenrechnung Phase 1 Erhebung der Einzelkosten Phase 2 Erhebung der Gemeinkosten Phase 3.1 Verteilung der primären Gemeinkosten Phase 3.2 Verteilung der sekundären Gemeinkosten Phase 4 Ermittlung der Gemeinkostenzuschläge Phase 5 Ermittlung der Normal-Gemeinkosten Phase 6 Feststellung von Überoder Unterdeckungen Beim Kostenstellenausgleichsverfahren werden die Gemeinkosten zusätzlich der empfangenden Kostenstelle zugerechnet. Bei dem komplexeren Kostenträgerverfahren werden die entstandenen Einzel- und Gemeinkosten einer Ausgliederungsstelle zugeordnet. Dies dient der Ermittlung der Kosten aktivierbarer Eigenleistungen und dem Vergleich von Eigenund Fremdfertigung im Sinne einer Make or Buy Decision. Beim Verrechnungspreisverfahren, das auf dem Prinzip der Gegenseitigkeit beruht, werden unternehmensinterne Wertansätze oder Marktpreise mit einbezogen, um die Verrechnung vornehmen zu können. In der daran anschließenden Kostenträgerrechnung werden die Einzelkosten der Kostenartenrechnung und die Gemeinkosten der Kos-
Controlling 23 tenstellenrechnung berücksichtigt. Die zentrale Aufgabe der Kostenträgerrechnung besteht darin, die einzelnen Kosten auf die Kostenträger, das sind in der Regel Waren oder Dienstleistungen, die das Unternehmen erstellt, umzulegen. Die Kostenträgerrechnung Die Kostenträgerrechnung spielt eine wichtige Rolle bei der Kosten- und Erfolgsermittlung des Unternehmens. Sie ist zeitund auch stückbezogen. Die Verrechnung auf einzelne Kostenträger erfolgt nach dem Prinzip der Kostenverursachung. Die Kostenträgerrechnung wird untergliedert in die Kostenträgerstückrechnung und die Kostenträgerzeitrechnung. Entscheidende Aufgaben der Kostenträgerrechnung sind: die stück- und zeitbezogene Ermittlung der Kosten der Kostenträger die stück- und zeitbezogene Erhebung des Erfolges der Kostenträger die Zurverfügungstellung von exakten Infor mationen für die Programmpolitik, die Be schaffungswirtschaft, die Bewertung der Bestände und die verschiedenen Planungsrechnungen. Bei der Kostenträgerstückrechnung geht es um die Prinzipien der Kalkulation, wobei man zwischen Vorkalkulation, Zwischenkalkulation und der eigentlichen Kalkulation unterscheidet.
24 Brückenkurs Verständnisfragen Haben Sie alles verstanden? Mit den folgenden Fragen können Sie das Gelernte schnell prüfen: 1. Was sind Teilbereiche der Kosten- und Leistungsrechnung? Kostenstellenrechnung Gewinn- und Verlustrechnung Kostenträgerzeitrechnung Kalkulation Kostenartenrechnung 2. Welche Kostenarten werden unter dem Kriterium der Verrechnung unterschieden? Fixkosten Fertigungskosten Gemeinkosten Prozesskosten 3. Was sind Kostenträger? soziale Einrichtungen Produkte und Dienstleistungen Abteilungen 4. Welches Kalkulationsverfahren wird vorwiegend in Rohstoffunternehmen mit nur einem Produkt verwendet? Zuschlagskalkulation Kuppelkalkulation Äquivalenzziffernkalkulation Divisionskalkulation Die Lösungen finden Sie online unter