Neues Curriculum, Block Stoffwechsel und Endokrinologie, Jahr, WS 2001/2002

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Transkript:

Neues Curriculum, Block Stoffwechsel und Endokrinologie, 2.-3- Jahr, WS 2001/2002 J.W. Blum Abt. für Ernährung und Physiologie der Haustiere, vet.-med. Fakultät, Univ. Bern

Ca- und P-Stoffwechsel: allgemeine Aspekte Endokrine Regulation des Ca- und P-Stoffwechsels: die normale Situation homeostatische Entgleisungen

Calzium: Verteilung im Organismus Im Organismus in grösseren Mengen als andere Kationen. V.a. Skelett und Zähne ( 99% des Ca total ): v.a. als Hydroxyapaptit, in kleinen Mengen amorph oder gelöst (= labiler Pool). Blut: Mässige Mengen (<1%) im Blutplasma (total 100 mg/l = 5 meq/l = 2.5 mmol/l; >> Erythrozyten) als Ca 2+ (45-55% des totalen Ca), komplex gebunden (Zitrat, HCO 3-, u.a.) und proteingebunden (Albumin > Globulin). Cerebrospinale Flüssigkeit: 1.1-1.5 mmol/l ( Ca 2+ des Blutpasmas) Intrazellulär: v.a. in Mitochondrien und endoplasmatisches Reticulum >> im Cytoplasma (10-6 -10-7 Mol/L). In Skelettund Herzmuskulatur v.a. im Sarkoplasmatischen Reticulum.

Intra- und extrazelluläre Verteilung von Ca

*, v.a. an Albumin; **, als Ca-Phosphat, Ca-Bicarbonat, Ca-Zitrat Fraktionen des Gesamt-Ca im Blutserum mmmol/l mg/l 2.5 2 40% 100 80 Proteingebunden* Nichtdiffusibel komplex gebunden** 1.5 1.0 15% 60 40 Diffusibel ionisiert 0.5 45% 20 0 0

Durchschnittliche Gehalte von Mengenelementen Tierkörper (g/kg) Skelett (%) Kuhmilch (g/kg) Hühnerei mit Schale (g/kg) Ca 11 >97 1.2 33 P 5 80 0.9 1.4 Mg 0.35 70 0.12 0.4 K 1.8 5 1.5 1.2 Na 1.3 30 0.5 1.2 Cl 1.0 5 1.0 1.4

Intestinale Ca-Absorption Primär im Dünndarm (aktiv und passiv: trans- bzw. parazellulär) >> Pansen, Dickdarm. Aktive Absorption im Dünndarm: stimuliert durch 1,25 (OH) 2 -Vitamin D (Pferd?) --> stimuliert Synthese von Cabindendem Protein (Calbinding) in Dünndarmwand, das in Verbindung mit Ca-abhängiger ATPase die Absorption ermöglicht. Aktiver Transport nimmt bei Kuh mit zunehmendem Alter ab u.a. da Rezeptorzahl für 1.25(OH) 2 -D

Intestinale Ca-Absorption Absorbierbarkeit : Wachstum, Laktation, Trächtigkeit v.a. via 1.25(OH) 2 -D Sarcoidose Absorbierbarkeit : hoher Proteingehalt und Fettgehalt (-->Ca-Fettsäureseifen) Ca-Chelatoren: Oxalat, Phytat (Nicht-Wiederkäuer); Phosphat Mangel an Vitamin D bzw. 1.25(OH) 2 -D (Rachitis) Glucocorticosteroid- und Thyroxinüberschuss (M. Cushing Hyperthyreose) zunehmendes Alter Dünndarmentzündungen mit Zottenatrophie

Ca-Verluste GI-Trakt: Nicht absorbiertes Ca und endogene Verluste in den GI-Trakt (via Galle). Niere: Ca wird in Glomeruli filtriert und in Tubuli zu ca. 99% reabsorbiert unter Einfluss v.a. von PTH. Schwellenwert 2 mmol/l. Abhängig von ultrafiltierbarem Ca im Glomerulumfiltrat und tubulärer Reabsorption. Ausscheidung bei Ca-Mangel, Hypokalziämie Ausscheidung (Hyperkalziurie) bei erhöhter Ca- Aufnahme, Hyperkalziämie, Hypoparathyreoidismus + Vitamin D-Behandlung, P-Mangel, metabolische Acidose, idiopathisch --> ev. Nephrocalcinose, Nephrolithiasis

Ca-Verluste Schweiss: gering Fetus: v.a. gegen Ende der Trächtigkeit Milchdrüse: in Kolostrum > Milch (Kuh: 1.8 vs. 1 g/kg). Wegen Zunahme der Leistung erfolgen maximale Verluste bei Kuh bei maximaler Milchleistung: % 100 Ca-Verluste über die Milch 50 0 Ca-Konzentration in Kolostrum und Milch 0 1 2 4 8

Ca im Skelett Ca-Akkretion: v.a. während Wachstum und am Ende der Trächtigkeit (Superretention). Ca-Mobilisation: rasch mobilisierbares Ca auf Oberfläche der Apatitkristalle bei erhöhtem Ca-Bedarf (physikalisch - chemischer Austausch; Menge mit dem Alter ). Bei langdauerndem und starkem Bedarf jedoch Einschmelzung der Knochenmatrix notwendig (Osteoklastenaktivität ). Bei postpartal an Gebärparese erkrankten, v.a. älteren Kühen relativ geringe und verzögert einsetzende Mobilisation von Ca aus Skelett. Beim Geflügel Bildung von speziellem osteoidem Gewebe in Röhrenknochenmark (Medullärer Knochen) als rasch mobilisierbare Ca-Reserve vor der Legereife unter Wirkung von Oestrogenen.

Calzium: Homöostase Normale und relativ konstante Konzentration von ionisiertem Calzium (Ca 2+ ) in Blutplasma und extrazellulärer Flüssigkeit ist abhängig von Zustrom (Inflow) in bzw. Verlusten (Outflow) aus dem Kompartiment (Pool) bestehend aus Blutplasma und extrazellulärer Flüssigkeit: Konstante Ca-Konzentration wenn Inflow = Outflow. unterliegt hormonaler Kontrolle: v.a. Parathormon (PTH), 1.25(OH) 2 -Vitamin D (Calcitriol), Calcitonin (CT)

Regulation der Blutplasma Ca-Konzentration Hyperkalzämische Faktoren: v.a. PTH, 1.25(OH) 2 D Thyroxin, T 4 ; 3.5.3 -Trijodthyronin, T 3 Wachstumshormon Vitamin A Neoplasien (v.a. PTH-ähnliche Substanzen) mit Knochenmetastasen (v.a. osteolytische) Hypokalzämische Faktoren CT Glucocorticosteroide P an Vit D-Mangel Knochenmetastasen (v.a. osteoplastische)

* Medullärer Knochen beim Geflügel Futter Oesophag Calziumstoffwechsel: Uebersicht ZNS Weichgewebe, Fett (Vor-) Magen Dünndarm Dickdarm Absorption Endogene Verluste Blut, extrazelluläre Flüssigkeit Harn Milch Eier Schweiss Akkretion Resorption/ rascher Austausch Knochen (rasch austauschbar*; stabil) Fötus Kot

Futter Calziumstoffwechsel: Hormonale Kontrolle Oesophag ZNS Dickdarm Weichgewebe (Vor-) Magen Dünndarm PTH 1.25(OH) 2 D PTH (1.25(OH) 2 D) Blut, extrazelluläre Flüssigkeit Harn Milch Eier Schweiss PTH 1.25(OH) 2 D CT Knochen PTHrP (1.25(OH) 2 D) Fötus Kot Abkürzungen: PTH = Parathormon; PTHrP = PTH-related Peptide; CT = Calcition; 1.25 (OH) 2 D = 1.25 (O) 2 Vitamin D

Calzium: biologische Bedeutung Nur Ca 2+ ist biologisch aktiv. Ionisierungsgrad ist ph-abhängig (ph --> Bindung von Ca 2+ an Proteine --> [Ca 2+ ] ; umgekehrt wenn ph ). Essentielle Interaktion v.a. mit anorganischem Phosphor (P an ) = Gegen-Ion von Ca 2+. Ungleichgewicht zwischen Ca 2+ und P an- --> Löslichkeit derselben beeinflusst Normale und relativ konstante Konzentration von Ca 2+ in Blutplasma und extrazellulärer Flüssigkeit ist essentiell für Muskelkontraktion (neuromukuläre Erregung, Kontraktion der Myofibrillen) Stabilität von Zellmembranen (alle Zellen) Blutgerinnung Sekretion von Hormonen (alle exkl. PTH, Glucocorticoide) Aktivität von Enzymen Skelettbildung (zus. mit P)

Effekte von Ca-Mangel und Ca-Ueberschuss Ca-Mangel Blut: Ca P Skelett: Demineralisation (Hyperparathyreoidismus) Appetit, Lecksucht Milchleistung (Ca-Gehalt der Milch unverändert); Eiproduktion Ca-Ueberschuss Absorption von Zn und Cu (--> ev. Zn- und Cu-Mangel) Verdaulichkeit von Fetten

Phosphor (P)-Stoffwechsel: Allgemeines Absorption: v.a. im Dünndarm v.a. als P an, zusammen mit Ca, zudem z.t. als P-Lipid. Stimulation der Absorbierbarkeit durch 1.25(OH) 2 D bzw. PTH bzw. bei Ca-Mangel und saurem ph. Hemmung durch Phytin, Ca, Sr, Mg, Al (Komplexbildung). Speicherung: v.a. in Skelett und Zähnen (75-85% des P total ), intrazellulär und in Zellmembranen (15-25%). Blut: Im Plasma als anorganischer P (P an- ) v.a. als PO 4-, organisch gebunden (P-lipide), als Esther, in Erythrocyten.

Phosphor-Stoffwechsel: Allgemeines Ausscheidungen: GI-Trakt (endogene Sekretion). Speichel: hohe Mengen v.a. bei Pflanzenfressern, spez. Wiederkäuer (--> Abpufferung von Säuren im Pansen) Niere: glomeruläre Filtration von Pan; 85-95% tubuläre Reabsorption; bei P-Ueberversorgung und Hyperphosphosphatämie --> tubuläre Sekretion. Stimulation der P-Ausscheidung durch PTH, u.a. Milch Fötus (Ende der Trächtigkeit)

P-Stoffwechsel Erhebliche Differenzen zwischen Wiederkäuern und Nicht-Wiederkäuern v.a. bezüglich der Menge an P, der über die Speicheldrüsen sezerniert und rezirkuliertwird. Beispiel für eine laktierende Kuh (30 kg Milch/Tag): a Futter 75 34 46 b 41 c 24 d 24 Kot 58 70 e Blut 20 12 28 1 Skelett Milch Harn a, Werte in g/tag; b, reabsorbiert von P des Speichels; c, absorbiert aus dem Futter d, endogene fäkale Verluste; e, rezirkuliert über Speichel

Phosphor-Stoffwechsel: Regulation Stärkere Schwankungen der Plasmakonzentration als Ca: Abnahme mit zunehmendem Alter stark abhängig von P-Aufnahme Acidose: vermehrte Freisetzung aus Skelett erheblich diurnale Veränderungen (Konzentration im Blutplasma und Harn p.m. > a.m.) Endokrin durch PTH, 1.25(OH) 2 D, CT: zusammen und aehnlich wie Ca. Im Gegensatz zu Monogastriern erfolgt beim Wiederkäuer P- Absorption weitgehend unabhängig von 1.25 (OH) 2 D. Deshalb kann die P-Absorption auch bei reduzierter Ca-Absorption gesteigert werden. Zudem Hormone der Schilddrüse, Nebennierenrinde und Hypophyse

Phosphor: Funktionen Skelett- und Zahnbildung Funktion aller Zellen: Energiestoffwechsel (AMP, ADP, ATP), DNS, Zellmembran (P-lipide) Extrazellulär: Puffersysteme (als PO 4- )

Effekte von P-Mangel und P-Ueberschuss Phosphormangel (absolut oder relativ zu Ca) Blut: P an Ca Appetit, Allotriophagie Futterverwertung. Bei Wiederkäuern: mikrobielle Verdaulichkeit der OS und mikrobielle Proteinsynthese im Pansen Energieumsatz (Pansen; Intermediärstoffwechsel) Abmagerung, Wachstum Skelett: Osteopenie, Rachitis, Osteomalazie; Lahmheiten Fortpflanzung Milchleistung (P-Gehalt unverändert) Geflügel: Eiproduktion Eischalendicke Phosphorüberschuss (absolut oder relativ zu Ca) Blut: P an, Ca